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NTT Aktuell Februar 2004


Editor:
Dr. Hansjörg Biener <Hansjoerg.Biener@asamnet.de>
Neulichtenhofstr. 7, D-90461 Nürnberg


Langwelle

Tschechien: Im Zuge der Abschaltung des Mittelwellennetzes von CRo 6 wird beim Tschechischen Rundfunk (http://www.rozhlas.cz/radiozurnal/portal) auch die Langwelle 270 kHz in Frage gestellt, auf der das unter dem traditionsreichen Namen Radiozurnal geführte erste Programm verbreitet wird. Zu einer Abschaltung zum 31. Januar 2004 soll es nach den letzten vorliegenden Informationen aber nicht kommen. (Karel Honzik via W. Büschel BCDX 18.1.2004)
Das heutige Radiozurnal verstand sich unter seinem früheren Namen Hvezda als nationales Programm der Tschechoslowakei. Daher wurde für seinen Langwellensender ein Standort nahe der heutigen tschechisch-slowakischen Grenze gewählt und die Sendeanlage in Topolná, einem Dorf im Tal der Marsch zwischen Uherské Hradiste und Napajedla, errichtet. Sie verfügt über zwei Sender vom Typ Tesla DRV-750, die in der kommunistischen Zeit zu einer Gesamtleistung von 1500 kW kombiniert wurden. Der Sender Topolná sollte bereits am 31. Dezember 1993 stillgelegt werden, blieb aber nach Protesten letztlich in Betrieb. Nach dem Scheitern dieses ersten Abschaltversuches wurden im Januar und Frühjahr 1994 noch zwei weitere “Deadlines” festgelegt. Gleichzeitig liefen im Programm aber täglich Hinweise auf den Sendeschluss nicht nur der seinerzeit noch von Radiozurnal belegten Mittelwellen 1071 und 1233 kHz, sondern auch der Langwelle 270 kHz, die nur noch mit halber Leistung und in zeitlich stark eingeschränktem Umfang betrieben wurde. Derzeit wird der Sender Topolná zwischen 05.00 und 24.00 Uhr Ortszeit, am Wochenende erst ab 06.00 Uhr, eingesetzt. Die Sendeleistung wurde inzwischen nochmals geringfügig reduziert und beträgt jetzt 650 kW. (K. Ludwig 25.1.2003)
QSL-Karten für Empfangsberichte kommen vom Personal des Langwellensenders unter folgender Anschrift: Ceske Radiokomunikace a.s, Oblast Jizni Morava, RKS AM1 Topolna, 687 11 Topolna, Czech Republic. (Mauricio Molano 29.12.2003 via W. Büschel BCDX)


Mittelwelle

Deutschland (Schleswig-Holstein): Der Medienrat der Unabhängigen Landesanstalt für Rundfunk und neue Medien (http://www.ulr.de) hat dem Mittelwellensender Power 612 (http://www.powerradionord.de) für den Zeitraum vom 1. Februar bis zum 31. Juli 2004 antragsgemäß die einmalige Unterbrechung der Versorgungs- und Betriebspflicht gestattet. Der Hörfunkveranstalter will die halbjährige Sendepause zur wirtschaftlichen Konsolidierung und zur programmlichen Neuausrichtung nutzen. Zugleich hat die ULR seiner Zulassungsnehmerin aufgegeben, während der sendefreien Zeit die Neukonzeption des Programms mit dem Ziel zu betreiben, den Zulassungsbestimmungen künftig dauerhaft gerecht werden zu können. Power 612 muss den Sendebetrieb am 1. August 2004 wieder aufnehmen, um einen Zulassungswiderruf nach dem schleswig-holsteinischen Landesrundfunkgesetz abzuwenden.
Der halbjährlichen Sendepause geht beginnend am 25. Januar 2004 ein einwöchiges Sendeverbot voraus. Grund für das Sendeverbot ist ein vor kurzem rechtskräftig gewordener Aufsichtsmaßnahmebescheid der ULR aus dem Jahr 2001, der aufgrund fortgesetzter Verstöße gegen geltende Zulassungsbestimmungen ausgesprochen werden musste und nun umgesetzt werden kann. (ULR Pressemeldung vom 23.01.2004 via Julian Gebler)

Deutschland (Schleswig-Holstein): Der Kieler Privatsender Power 612 (http://www.powerradionord.de) hat mit Zustimmung der Landesmedienanstalt Schleswig-Holsteins, seinen Sendebetrieb am 24. Januar 2004 vorerst unterbrochen. Die Programme müssen bis zum 1. August 2004 wieder aufgenommen werden, ansonsten droht der Verlust der Lizenz. Power 612 führte in seinem Antrag an die ULR aus, die Unterbrechung seiner Tätigkeit zur “wirtschaftlichen Konsolidierung und programmlichen Neuausrichtung” nutzen zu wollen. Der ab dem 1. Februar 2004 genehmigten Pause geht ab dem 25. Januar 2004 die Einhaltung eines einwöchigen Sendeverbots voraus, das die ULR bereits zum zweiten Mal wegen Verstößen gegen die Lizenzbedingungen verhängt hat. Power 612 hatte mehrfach über Monate hinweg nur ständig wiederholte Programmschleifen von etwa zweieinhalb Stunden Länge ausgestrahlt.
Power 612 war seit 1998 mit einem Dance-Format aktiv. Genutzt wurde hierfür der vom NDR nicht mehr für eigene Zwecke eingesetzte Mittelwellensender in Kiel-Kronshagen auf der als “Tagesmittelwelle” nur zwischen 06.00 und 19.00 Uhr Ortszeit zu betreibenden Frequenz 612 kHz. Vor längerer Zeit gemeldete Absichten, diesen vom NDR angemieteten Sender durch Ausstrahlungen von der sonst auf 1269 kHz (DLF) aktiven Sendestation der Deutschen Telekom in Arpsdorf bei Neumünster zu ersetzen, sind offenbar hinfällig. Eine Klage von Power 612 gegen die im Jahre 1998 erfolgte Zuteilung einer UKW-Senderkette an Klassik Radio statt an Power 612 wurde im Januar 2003 vom Schleswig-Holsteinischen Verwaltungsgericht abgewiesen.
Zeitweilig arbeitete Power 612 an der Etablierung eines Rostocker Ablegers. Power-Radio Mecklenburg-Vorpommern wurden die Mittelwellen 558, 657, 729 und 999 kHz zugeteilt, jedoch wieder entzogen, als auch nach Jahren kein Beginn regulärer Sendungen abzusehen war. 1999 liefen unter Beteiligung verschiedener Unternehmen wie Hit-Radio Antenne (Hannover) und Antenne Bayern (München) Bestrebungen, ein bundesweites Talkradio auf der Mittelwelle ins Leben zu rufen, dessen Keimzelle Power 612 / Power-Radio Mecklenburg-Vorpommern werden sollte. Zeitweilig wurde auf der Mittelwelle Wöbbelin 999 kHz eine Testschleife ausgestrahlt, die ankündigte, daß “demnächst auf dieser Frequenz das neue Talkradio” zu hören sei. Dieses Vorhaben wurde dann aber nicht weiter verfolgt, womit es für Power 612 beim Dance-Format blieb. (K. Ludwig 25.1.2003)

Frankreich: RMC Info hätte am 5. Januar 2004 die Mittelwellen Nancy 1485 kHz und Strasbourg und Mulhouse 1584 kHz in Betrieb nehmen sollen. Jetzt wird von Februar 2004 gesprochen, während andere wissen wollen, dass RMC Info die Option Mittelwelle ganz fallen lässt und sich um weitere UKW-Frequenzen bemühen wird. In Frankreich hofften die Bewerber für Mittelwellen auf einen baldigen Übergang zur digitalen Mittelwelle; dieser ist aber nicht absehbar. (Remy Fries 6., 19.1.2004 via W.Büschel BCDX)

Djibouti: Das US-amerikanische International Broadcasting Bureau (IBB) testet ab dem 1. Februar 2004 seinen neuen, 600 kW starken Mittelwellensender in Djibouti auf 1431 kHz. Abgestrahlt wird 16.00-04.00 (MEZ 17.00) Uhr eine der Programmversionen von Radio Sawa, dem arabischen Auslandsdienst des Broadcasting Board of Governors. (Dan Ferguson, IBB) Nach 20.00 (MEZ 21.00) Uhr, wenn der ebenfalls auf 1431 kHz für die Stimme Russlands aktive ukrainische Sender Nikolajew-Kopani seine täglichen Ausstrahlungen beendet, könnten die Sendungen aus Djibouti auch in Mitteleuropa hörbar werden. (K. Ludwig 31.1.2004)

Indien: All India Radio hat am 26. Januar 2004 einen neuen Nachrichtendienst für den Großraum Delhi eingerichtet. Zum 55. Jahrestag der Republik begann auf der Mittelwelle 1215 kHz das Programm “Basha Bharathi”. Tagsüber kommt 04.00-11.30 Uhr Weltzeit (09.45 Uhr Ortszeit) eine Folge von Halbstundensendungen in 15 indischen Sprachen, darunter Sanskrit, Assamesisch, Bengali, Gujarati, Sindhi, Tamil, Telugu, Kannada. Andere Hauptsprachen wie Urdu, Punjabi und Hindi kommen bereits in den Programmen Delhi A (Rajdhani) and Delhi B (Indraprastha). 13.20-00.43 Uhr wird auf 1215 kHz das Landesprogramm AIR National Channel ausgestrahlt (Alokesh Gupta, Jose Jacob 26.1.2004)

Niederlande: Von Einschränkungen des Sendebetriebs ist nun auch die niederländische Mittelwellenstation Lopik betroffen. Nach längeren Auseinandersetzungen um die Feldstärken in angrenzenden Wohngebieten, die lange nach der Sendestation entstanden, wurde eine entsprechende Übereinkunft zwischen dem Senderbetreiber Nozema, den Gemeinden Lopik, Ijsselstein und Montfoord sowie dem niederländischen Wirtschaftsministerium abgeschlossen. Demnach wird die ständig nutzbare Ausgangsleistung von 240 kW auf 100 kW reduziert. Zusätzlich können kurzzeitige Ersatzsendungen auf der ansonsten aus Flevo-Zeewolde betriebenen Frequenz 747 kHz mit maximal 40 kW gefahren werden. Der nördliche Sendemast wird innerhalb von zwölf Monaten abgerissen. Ein Teil der Abrißkosten sowie des wirtschaftlichen Verlustes, der Nozema durch die auferlegten Beschränkungen entsteht, wird von der Gemeinde Ijsselstein getragen. Die Anliegergemeinden verzichten ihrerseits auf die Zulassung weiterer Wohnungsbauten in der Nähe der Sendestation. (Pressemitteilung Nozema http://www.nozema.nl/nieuws/PersBericht150104.html Doorbraak in kwestie zendmasten Lopik / IJsselstein)
Damit kann aus Lopik künftig nur noch die von Arrow Classic Rock genutzte Frequenz 675 kHz (Audio) eingesetzt werden, wobei eine geringfügige Reduzierung der Sendeleistung von bisher 120 auf 100 kW erforderlich wird. Die dadurch verursachte Verringerung der Signalstärke um ca. 1,7 db ist jedoch in der Praxis kaum nachweisbar und damit irrelevant; Arrow Classic Rock sah sich bereits veranlaßt, anderslautenden Behauptungen in seinem Internetangebot zu widersprechen (Sonderseite Arrow Classic Rock http://www.arrow.nl/specials/2004-03/extra.html Sendbereik van Arrow Classic Rock op de AM675 wordt niet aangetast). Problematisch ist die entstandene Situation hingegen für Radio 10 Gold, dem dadurch die Möglichkeit genommen ist, seine Sendungen auf 1395 kHz nach Lopik zu verlegen. Die gegenwärtig hierfür genutzte Anlage in Trintelhaven kann ebenfalls wegen Auseinandersetzungen um die von ihr verursachten Feldstärken nur eingeschränkter Leistung (zwischen 20 und 30 kW) betrieben werden. (K. Ludwig 18.1.2003)

Niederlande: Seit dem 21. Januar 2004 sendet Radio 10 Gold 21 statt 14 Stunden auf der Mittelwelle 1395 kHz. Man spart nur noch die Sendezeit 20.00-23.00 Uhr aus, da hier Trans World Radio über einen albanischen Großsender die Frequenz dominiert. (RNMN NL via W. Büschel)

Philippinen: Die Mittelwellenstation Poro des International Bureau of Broadcasting soll auf das Gelände der früheren Wallace Air Station verlegt werden. Die neue Anlage bekommt fünf Sendetürme für zwei verschiedene Richtwirkungen. Bisher wurden aus Poro die Mittelwellen 1143 und 1170 kHz belegt, wobei auf 1170 kHz der letzte noch aktive Sender vom Typ Continental 1 MW 105B aktiv ist. Die Kurzwellenantennen sind inzwischen längst abgebaut. Poro hatte bis zuletzt nur rhombische Antennen, aber keine Vorhangantennen. (Benj. F. Dawson III. via G. Hauser DXLD 29.12.2003 bzw. W. Büschel BCDX)

Schweiz: Am 21. Januar 2004 gab die SRG SSR Idée Suisse den mittelfristigen Verzicht auf die Mittelwelle Beromünster 531 kHz bekannt (http://www.srg.ch/de/home/de_textarchiv_210104.html). Spätestens ab 2009 werden die Hörer und Hörerinnen von MW531 ihren Sender ab ausschließlich über das Kabelnetz oder mit einem DAB-Empfänger empfangen können. Anfang 2004 lehnte die zuständige Dienststelle Umwelt und Energie des Kantons Luzern einen Antrag der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft ab, den Sender Beromünster bis 2015 unverändert weiterbetreiben zu dürfen, obwohl in Wohnhäusern nahe des Senders Feldstärken bis zu 12,73 Volt pro Meter gemessen wurden. zulässig wären Werte bis 8,5 Volt pro Meter. Nach der Verfügung des Kantons Luzern darf der Sender noch bis zum 31. Dezember 2008 mit maximal 250 kW betrieben werden und ist bis dahin entsprechend den Schweizer Rechtsvorschriften zu “sanieren”. In der Praxis gibt es hierfür kaum eine andere Möglichkeit als eine drastische Reduzierung der Sendeleistung. (Dr. Hj. Biener 21.1., K. Ludwig 25.1.2003)

Sudan: Auf Mittelwelle wird Sudan National Radio in Ägypten derzeit auf 765 und 1296 kHz beobachtet. Für die letztgenannte Frequenz ist im Sudan ein 1500 kW-Sender vorhanden, der in der Vergangenheit auch schon in Mitteleuropa gehört wurde. Dies war natürlich nur in Sendepausen der ebenfalls auf 1296 kHz aktiven Station Orfordness (England; BBC-Worldservice) möglich. (T. Zeidan 19.1.2004 via W. Büschel BCDX, K. Ludwig 31.1.2004)

Tschechische Republik: Der tschechische Rundfunk (http://www.rozhlas.cz/radiozurnal/portal) will am 31. Januar 2004 die Ausstrahlung des Informationsprogramm Cesky Rozhlas 6 auf den Mittelwellen 1071, 1233 und 1287 kHz einstellen. Das Programm kommt ab dem 1. Februar 2004 17.00-23.00 (MEZ 18.00) Uhr auf den Mittelwellen von CRo 2, 639, 954 und 1332 kHz. (Karel Honzik via W. Büschel BCDX 18.1.2004)
Mit der Abschaltung des bisherigen Sendernetzes von CRo 6 endet offenbar auch die Mittelwellenverbreitung von Radio Prag, dessen deutsche Sendung derzeit noch um 20.00 Uhr ausgestrahlt wird und nach der Abschaltung des Senders Melník noch auf 1287 kHz mit guter Signalstärke, wenngleich mit den für den Fernempfang eines Gleichwellennetzes aus mehreren Sendern typischen Nebeneffekten (Phasenverschiebungen/Verzerrungen) zu hören ist. Das neue Sendeschema von CRo 6 (http://www.rozhlas.cz/cro6/portal) für den verbleibenden Sendeplatz am Abend weist keine Programmübernahmen von Radio Prag mehr aus. (K. Ludwig 25.1.2003)

Tschechische Republik: Außer den Mittelwellen 1071, 1233 und 1287 kHz will der tschechische Rundfunk (http://www.rozhlas.cz/radiozurnal/portal) am 31. Januar 2003 folgende Mittelwellen aufgeben:
558 kHz Tachov-Právo
864 kHz Strakonice-Radomysl
981 kHz Jihlava-Vetrník
Auf den Mittelwellen Strakonice-Radomysl 864 kHz und Jihlava-Vetrník 981 kHz kam bisher das Programm CRo 2 - Praha. Mit der Außerbetriebnahme des Senders von Tachov 558 kHz (1 kW) endet insgesamt die einst umfassende Verbreitung tschechischer Regionalprogramme auf Mittelwelle.. Hier wurde bisher rund um die Uhr das Programm von Studio Plzen (Pilsen) ausgestrahlt. (Karel Honzik via W. Büschel BCDX 18.1.2004) (K. Ludwig 25.1.2003)


Kurzwelle

China: Die deutsche Redaktion von China Radio International (Shijingshanlu Jia 16a, 100040 Beijing, Volksrepublik China, 0086-10-6889-T 1907, F 2053, ger@cri.com.cn) hat nach jüngsten Angaben im Jahr 2003 “insgesamt 18.580 Briefe, Faxe und E-Mails” erhalten, “2997 mehr als im Jahr 2002. Dies ist ein neuer Hörerpostrekord. Der weitaus größte Teil der Reaktionen kam aus dem deutschsprachigen Europa, aber auch das UKW-Programm für den Großraum Beijing brachte immerhin 1041 Antworten.
Bis März 2004 ist jetzt folgender Sendeplan vorgesehen:
05.00-06.00 (MEZ 06.00) Uhr 97,2 MHz in Berlin
18.00-19.57 (MEZ 19.00) Uhr 5970 7170 9620 kHz
19.00-20.57 (MEZ 20.00) Uhr 1440 kHz über Radio Luxemburg
06.00-08.00 (MEZ 07.00) Uhr 13820 15245 kHz aktualisierte Wiederholung vom Vorabend (CRI Info und Echo via Dr. Hj. Biener)

Guatemala: Am 25. Februar 2004 ist Radio Verdad vier Jahre auf Sendung. Nach Angaben des Betreibers Edgar Amilcar Madrid sendet Radio Verdad jetzt 11.00-06.00 (MEZ 12.00) Uhr auf 4052,5 kHz (610 Watt). (Dave Valko 1.1.2004 via W. Büschel)

Indien: Die indische Rundfunkgesellschaft Prasar Bharati stellt den weiteren Bestand des Auslandsdienstes von All India Radio (http://www.allindiaradio.org) in Frage. Zur Begründung hieß es, die für ihn genutzten Kurzwellensender seien veraltet. Es sei schwierig, geeignete redaktionelle Mitarbeiter zu finden, wofür als Beleg genannt wird, dass sich die Belegschaft etwa zur Hälfte bereits aus Linguistikstudenten rekrutiere. Ein Mitarbeiter wird mit der Aussage zitiert, früher seien rund 300 Hörerzuschriften im Monat eingegangen, heute käme mitunter über Monate nichts. In Richtung Mitteleuropa sendet All India Radio 17.45-22.45 Uhr auf 7410, 9950 und 11620 kHz in Englisch (ab 18.45 und 21.45 Uhr MEZ) und Hindi (MEZ 20.45-21.45 Uhr). (K. Ludwig 31.1.2004)

Indien: Neben den Auslandssendungen strahlt All India Radio (http://www.allindiaradio.org) auch verschiedene Programme zur Inlandsversorgung auf Kurzwelle aus. Bemerkenswert ist hier die Übertragung des Unterhaltungsprogramms Vividh Bharati auf der weitab der Rundfunkbänder liegenden Frequenz 10330 kHz (MEZ 01.25-05.30, 10.00-13.00, 14.15-18.30 Uhr). Diese Ausstrahlung läuft über einen 500 kW-Sender in Bangalore, der zusammen mit weiterer Sendetechnik erst um 1990 installiert wurde. Für Regionalprogramme betreibt All India Radio auch eine größere Anzahl von Sendern im 60-Meterband. (K. Ludwig 31.1.2004)

Indien: Wie jedes Jahr zum islamischen Pilgermonat strahlt All India Radio einen Sonderdienst für Mekka-Pilger aus.
05.30-06.00 (MEZ 06.30) Uhr 11730 13620 17845 kHz Urdu
Die Pilgerfahrt nach Mekka gehört zu den fünf Grundpflichten des Islam (neben dem Bekenntnis zu dem einen Gott und Muhammad als seinem Gesandten, dem Gebet fünf Mal am Tag, den Almosen und dem Fasten im Fastenmonat im Ramadan.) (Jose Jacob 13.1.2004, Dr. Hj. Biener)
Die Zahl der muslimischen Pilger in Mekka ist dieses Jahr offenbar weitaus niedriger als erwartet. Zwei Tage nach Beginn der Pilgerfahrt zu den heiligsten Stätten des Islam wurden rund 1,2 Millionen Pilger gezählt. Vorab hatte man mit über zwei Millionen gerechnet. Die Vermutung, das Ausbleiben der Pilger hänge mit befürchteten Attentaten und Sicherheitsvorkehrungen zusammen, wollten die saudischen Behörden nicht bestätigen. (Radio Vatikan 28.1.2004)

Kongo (Kinshasa): Beobachtungen vom Januar 2004 zufolge konnte der UN-Sender Radio Okapi wieder regelmäßig auf 9550 und 11690 kHz verfolgt werden, mit stärkerem Signal und möglicherweise Sendungen rund um die Uhr. Die dritte Frequenz 6030 kHz konnte aus Ausbreitungs- und Interferenzgründen (Vashek Korinek 19.1.2004 via W. Büschel BCDX)

Spanien (Kanaren): Das Studio Santa Cruz (Apartado 1233, 38080 Santa Cruz de Tenerife) von Radio Nacional de España ist mit einer Produktion auch im Programm des Auslandsdienstes Radio Exterior de España (REE) und damit auf der Kurzwelle vertreten. Es handelt sich um die Sendung Españoles en la Mar (http://www.rtve.es/me/ree/ProgramasDV/Espanoles_Mar.htm), die von REE von Montag bis Freitag um 15.05 (MEZ 16.05) Uhr auf 15585 und 21610 kHz und um 21.05 (MEZ 22.05) Uhr 11625 auf kHz sowie samstags um 15.05 (MEZ 16.05) Uhr auf 15385 und 17755 kHz und um 22.05 (MEZ 23.05) Uhr auf 7270 und 11625ausgestrahlt wird. (Jerry Berg 11.1.2004 via W.Büschel BCDX)
I
n der Vergangenheit betrieb REE auf Teneriffa (genauer Standort: Las Mesas) auch zwei jeweils 50 kW starke Kurzwellensender, die vorrangig für Sendungen in Richtung Amerika bestimmt waren. Diese Sender wurden jedoch Ende der achtziger Jahre stillgelegt. (K. Ludwig)

Sudan: Nach längerer Unterbrechung hat Sudan National Radio in Omdurman wieder einen Kurzwellensender auf 7200 kHz in Betrieb. Früher konnten diese Übertragungen in Europa vor allem morgens empfangen werden. Beobachtet wurden jetzt Sendezeiten ab 4.10 bzw. 13.00-18.00 (MEZ 5.10, 14.00) Uhr. (Arnaldo Slaen 1.1., Noel Green 2.1., Zacharias Liangas 4.1., Observer 9.1. , T. Zeidan 19.1.2004 via W. Büschel BCDX und K. Ludwig 31.1.2004)

Sudan / Großbritannien: Nach Angaben des Stationsmanagers Mike Kuenzli hat der Sudan Radio Service derzeit folgenden Sendeplan:
03.00-05.00 (MEZ 04.00) Uhr 9625 kHz (Wofferton 300 kW, 140°) neu seit 29.12.2003
15.00-17.00 (MEZ 16.00) Uhr 15530 kHz (Wofferton 300 kW, 140°)
Bisher sind alle Sendungen montags bis freitags, doch Kuenzli hofft, dass man ab März oder April 2004 bis zu sechs Stunden täglich senden kann. Der Sudan Radio Service wird von der US-amerikanischen NGO Education Development Centre verantwortet und mit US-amerikanischer Entwicklungshilfe finanziert. Die Produktion der Sendungen in Englisch, Arabisch bzw. Sudan-Arabisch, Nuer und Dinka ist in Nairobi (Kenia). Die von Ivo Ivanov and Angel Datzinov (Observer 20.1.2004) gemeldete Frequenz 15.00-17.00 Uhr 15290 kHz konnte in Ostafrika nicht bestätigt werden, während beide anderen Frequenzen im Zielgebiet offenbar gut hörbar sind. (Chris Greenway 22.1.2004 via W. Büschel, Dr. Hj. Biener)

Uganda: Ein Teil des Grundstücks im Stadtteil Bugolobi, auf dem Radio Uganda in der Hauptstadt Kampala seine Kurzwellenanlagen und möglicherweise auch zwei Mittelwellensender betreibt, ist unter dubiosen Umständen an eine Entwicklungsgesellschaft verkauft worden. Der neue Informationsminister Ugandas Nsaba Buturo warnt nachdrücklich vor der Errichtung von Wohnhäusern in der Nähe der Anlagen auf dem Nguru Hill, deren Umzäunung zum Teil nur 20 Meter von den Antennen entfernt ist. Morgens und abends arbeiten die jeweils 10 kW starken Kurzwellensender auf 4976 und 5026 kHz, sie sind für die Versorgung Ugandas und der Nachbarländer bestimmt, mitunter aber auch in Europa zu hören. Bereits vor längerer Zeit stillgelegt wurde eine 1975 eingerichtete Sendestation mit zwei 250 kW-Sendern, über die Radio Uganda zeitweilig einen Überseedienst unterhielt. (http://allafrica.com/stories/200401120589.html Radio Uganda Loses More Bugolobi Land via K. Ludwig 18.1.2004)

USA (Alaska): Die New Life Station KNLS Anchor Point erwartet im Frühjahr 2004 den zweiten 100-kW-Sender am Standort. Wie Chefingenieur Kevin Chambers mitteilt, wurden im Sommer 2003 die Arbeiten auf dem Antennenfeld vorangetrieben und wird jetzt im Winter der Innenausbau im Sendergebäude vorgenommen. Im Frühjahr soll Continental den Sender ausliefern, im Juli will man die Antennentürme errichten und bis September die Antenne aufhängen. (Alaska Calling via W. Büschel BCDX 20.1.2004)


Adaption fürs WWW: Georg Einfalt (georg@einnet.de)