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NTT Aktuell März 2002 -
1. Ausgabe


Editor:
Dr. Hansjörg Biener <Hansjoerg.Biener@asamnet.de>
Neulichtenhofstr. 7, D-90461 Nürnberg
 

Da Nachdrucke von »NTT Aktuell« häufig die Zeitangaben nicht beachteten, sind Zeiten in Weltzeit und MESZ angegeben.


Langwelle

Großbritannien (Man): Phil Braidwood, Innenminister von Man und als solcher Vorsitzender der Communications Commission der Isle of Man hat am 13.2.2002 die Sendelizenz für das MusicMann 279 (www.longwaveradio.com/News.html) unterschrieben. Sie läuft auf zehn Jahre. Die Isle of Man hatte sich schon vor vier Jahrzehnten um eine starke Frequenz bemüht, war damals aber an den Londoner Interessen gescheitert.
MusicMann 279 will ab Ende 2003 ein musik-orientiertes Unterhaltungsprogramm für die britischen Inseln ausstrahlen. Das Langwellenprojekt bemüht sich seit drei Jahren um den Sendestart, stieß aber bei der Suche nach einem Senderstandort immer wieder auf Probleme. Der 500 kW starke Sender für die Langwelle 279 kHz soll jetzt auf einer Plattform in der Nordsee installiert werden, etwa neun Kilometer nordöstlich von Ramsey. Dort ankerte in den 60er Jahren der Seesender Radio Caroline.
Zu den Begründern von MusicMann 279 gehört Paul Rusling, einst DJ von Radio Caroline. (Pressemitteilung über Wolfgang Büschel, Kai Ludwig, Dr. Hansjörg Biener 25.2.2002)


Mittelwelle

Deutschland (Nordrhein-Westfalen): Wie eine Sprecherin der VIVA Medien AG bestätigte wird VIVA-Radio, das bereits vor anderthalb Jahren lizenzierte Gemeinschaftsprojekt von VIVA und dem nordrhein-westfälischen Mantelprogrammanbieter Radio NRW, auch im März 2002 seinen Sendebetrieb nicht aufnehmen. Branchenkreise halten es inzwischen für zweifelhaft, das Vorhaben überhaupt noch realisiert wird.
VIVA-Radio wurden in Nordrhein-Westfalen die Frequenzen Jülich 702 kHz und Nordkirchen 855 kHz zugewiesen. Im Gespräch war auch eine Nutzung der brachliegenden Berliner Mittelwelle 891 kHz. (Kontakter via Kai Ludwig 17.2.2002)

Frankreich: Radio France hat sein Sonderprogramm M'Toulouse und die damit verbundenen Ausstrahlungen des Jugendprogramms Le Mouv' auf Mittelwelle Toulouse 945 kHz offenbar eingestellt. Seit Mitte Februar 2002 konnte auf dieser Frequenz nur das auch auf weiteren Mittelwellen verbreitete Programm France Bleue beobachtet werden. (Kai Ludwig, Dr. Hansjörg Biener)

Frankreich: Die französische Lizenzierungsbehörde CSA will in Kürze die ersten Lizenzen für Mittelwellenfrequenzen an private Anbieter vergeben. Als Favoriten gelten neben RMC Info, das Versorgungslücken seiner Langwelle 216 kHz schließen will, auch die Anbieter Littoral AM, Superloustic sowie Ciel AM, das bereits in Paris auf 963 kHz getestet hatte. (Arctic Radio Club via Kai Ludwig 25.2.2002)

Frankreich: Am 14.1.2002 begannen in Villebon sur Yvette unregelmäßige Testsendungen für Digital Radio Mondiale. Die Programme bestehen aus einer vier-Minuten-Schleife, mit 5 kW auf 1062 kHz die mal analog, mal digital ausgestrahlt wird.
In Villebon sur Yvette gut 15 km südwestlich von Paris wird die 300 kW starke Frequenz 864 kHz betrieben, die nach dem von Motorola entwickelten und in den USA mäßig verbreiteten Verfahren C-QUAM in Stereo sendet. Empfänger für AM-Stereo sind in Europa jedoch nicht am Markt. (Thierry Vignaud 13.2.2002 via Kai Ludwig 17.2.2002)

Tschechische Republik: Country Radio (Zenklova 34, CS-180 00 Praha 8) hat eine detaillierte QSL-Karte. Auf der Vorderseite finden sich die Angaben zum Hörer sowie Datum / Uhrzeit und Frequenz des Empfangs. Auf der Rückseite gibt es detaillierte Angaben zu den drei Sendern: Hauptfrequenz ist die Mittelwelle Zbrazlav-Bane 1062 kHz (20 kW). Außerdem gibt es Sender für Brno 1584 kHz (1 kW) von Komarov und für Prag 89,5 MHz (0,5 kW). (Dr. Matthias Zwoch 18.2.2002 via Wolfgang Büschel BCDX)


Kurzwelle

Belgien: Eine aktuelle QSL-Karte von Radio Vlaanderen Internationaal: "Brügge 2002". Brügge darf sich seit Ende Februar 2002 europäische Kulturhauptstadt nennen. (Dr. Hansjörg Biener)

Deutschland: Mitte Februar 2002 führten die HFCC und die Arab States Broadcasting Union in Bonn den Abgleich der Sommersendepläne durch. Die Sommersaison läuft sieben Monate ab dem 30.3.2002. Es ist zu erwarten, dass in absehbarer Zeit die ersten Sendepläne vorab veröffentlicht werden. (Bob Padula 15.2.2002 via Wolfgang Büschel BCDX)

Deutschland (Baden-Württemberg): Die ehemalige Firma BBC Antennentechnik im Ohmweg in Mannheim-Neckarau wurde vor einigen Jahren an den französischen Konzern Thomson verkauft. Aus Thomson + Broadcast wurde - zusammen mit anderen Firmen - der Name Thomcast geboren, in Mannheim mit dem Zusatz "Sendeanlagen für Hörfunk und Fernsehen".
Seit 6. Februar 2002 heißt die Firma nun offiziell Thales Broadcast & Multimedia. (Mannheimer Morgen, 15.2.2002, Auszug aus dem Handelsregister des Amtsgerichts Mannheim. HRB 5996 - 6.2.2002 Thomcast GmbH Sendeanlagen für Hörfunk und Fernsehen in Mannheim (Ohmweg 11-15): Die Gesellschafterversammlung vom 19.12.2001 hat die Erhöhung des Stammkapitals um 20.956,83 E auf 3.600.000,- Euro und die Änderung des Gesellschaftsvertrages in § 1 Abs. 1 (Firma), § 3 (Stammkapital) und die Ergänzung in § 4 (Geschäftsführung) durch Aufnahme eines Absatzes 5 (Möglichkeit der Einzelvertretung und Befreiung von den Beschränkungen des § 181 BGB) beschlossen. Die Firma ist geändert in: Thales Broadcast & Multimedia GmbH.)
Aus Mannheim-Neckarau stammen viele Kurzwellenantennen der großen Sendestellen wie etwa Jülich. Wenn die großen Antennen auf dem Firmengelände zur Probe aufgebaut sind, bietet sich im Süden Mannheims ein eindrucksvolles Panorama im Klein-Industriegebiet zwischen mittelständischen Firmen und Wohnhäusern. (Bernhard Weiskopf 20.2.2002)

Deutschland (Hessen): Das US-amerikanische International Broadcasting Bureau überträgt über seine Kurzwellenstation im hessischen Biblis neben den üblichen Programmen der US-Auslandssender und der BBC derzeit Sendungen eines weiteren Anbieters: Im Auftrag der Deutschen Telekom bzw. Austausch von Sendezeit werden religiöse Programme der High Adventure Ministries 17.00-19.00 Uhr (18.00-20.00 Uhr) auf 9815 kHz ausgestrahlt. (Wolfgang Büschel 22.2.2002)

Ghana: Wie ein Besuch der einzigen noch verbliebenen Kurzwellenstation der Ghana Broadcasting Corporation in Accra ergab, stehen dort zwei 50 kW starke Sender der japanischen Firma NEC bereit. Eingesetzt werden sie für GBC Radio 1 durchweg auf 4915 kHz bzw. für GBC Radio 2 morgens und abends auf 3366, tagsüber auf 6130 kHz. Der Sender auf 3366 kHz kann immer wieder auch mit Nebenausstrahlungen auf Nachbarfrequenzen empfangen werden. Ein dritter Sender wird inzwischen ausgeschlachtet, da es keine finanziellen Mittel zur Beschaffung von Ersatzteilen gibt. Besonders gefürchtet wird ein Ausfall der Endröhren, zu ihrer Schonung werden die Sender deshalb nur noch mit ca. 35 kW gefahren. (Chris Greenway / BDXC-UK, DX Listening Digest via Kai Ludwig 17.2.2002)

Indonesien: Der Auslandsdienst der Stimme Indonesiens ist wieder auf 15150 kHz zurückgekehrt. Die Sendungen in Deutsch werden wie gehabt von 18.00-19.00 Uhr (19.00 Uhr MEZ) ausgestrahlt. (Dietrich Hommel 19.2.2002 via Wolfgang Büschel BCDX)

Italien: Die erste Sektion des Strafgerichts in Rom hat entschieden, dass der Direktion von Radio Vatikan vor einem italienischen Gericht nicht der Prozess gemacht werden kann. Richter Andrea Calabria gab in einer am 19. Februar 2002 verkündeten Entscheidung den Anwälten der Radiostation des Heiligen Stuhles recht, die auf Artikel elf der Lateran-Verträge zwischen Heiligem Stuhl und Italien verwiesen (1929), dass die zentralen Einrichtungen der katholischen Kirche "von jeglicher Einmischung des italienischen Staates frei sein müssen".
Auf der Anklagebank saßen Kardinal Roberto Tucci, der Präsident des Päpstlichen Leitungsrates von Radio Vatikan, der Jesuit und Programmleiter Pater Pasquale Borgomeo sowie Constantino Pacifici, der technische Leiter. Die Klage wurde von einem von den Grünen unterstützten Bürgerkomitee von Cesano eingereicht. In der Nachbarschaft der Großsendeanlage von Radio Vatikan leben heute gut 100000 Menschen. Die Radiostation von Santa Maria de Galeria (30 km. vor Rom) wurde ab 1951 errichtet, weit bevor der größte Teil der benachbarten Häuser gebaut wurde. Die Verkehrserschließung belebte in den letzten Jahren den Immobilienmarkt. Pater Federico Lombardi, Programmleiter von Radio Vatikan, kommentierte die Klage mit dem Hinweis auf spekulative Gebietsinteressen, um die 440 ha vatikanisches Terrain dem italienischen Staat zuzuschlagen.
In einer ersten Reaktion auf den Richterspruch begrüßte der Sender die Entscheidung. Zugleich erinnerte er daran, dass bereits im Mai 2001 die Abstrahlungen erheblich reduziert worden seien, um auf die Gesundheitsängste der Anwohner der Sendeanlagen Rücksicht zu nehmen. Dafür habe Radio Vatikan eine Verschlechterung seines Empfangs in Kauf genommen. Derzeit würden erneute Messungen einer vatikanisch-italienischen Kommission durchgeführt, um zu überprüfen, ob die angestrebten Grenzwerte seit der technischen Umstellung des Sendebetriebs eingehalten würden. Sprecher der Anwohnerkomitees kündigten Berufung an, der Vorsitzende der italienischen Grünen, Alfonso Pecoraro Scanio, parlamentarische Initiativen gegen den Sendebetrieb von Radio Vatikan.
Anfang 2001 waren die Auseinandersetzungen über Elektrosmog und Leukämieförderung eskaliert. Der grüne Umweltminister der wenig später abgewählten italienischen Regierung, Willer Bordon, hatte im April 2001 dem Vatikan sogar mit der Unterbrechung der Stromversorgung gedroht. Der Vatikan beharrte darauf, dass die Sendeanlagen stets die europäischen Normen für die Ausstrahlung elektromagnetischer Wellen unterschritten. Im Mai 2001 vereinbarten Italien und der Heilige Stuhl die Verlegung von Sendungen ins Ausland, und so begann Radio Vatikan Sendungen über Radio Monte Carlo. Eine von der Region Latium durchgeführte Studie ergab, dass es in jener Gegend sogar weniger Leukämiefälle als im Rest der Provinz der italienischen Hauptstadt gibt. (HjB)

Liberia: Präsident Charles Taylor hat überraschend das Sendeverbot gegen Radio Veritas auf Kurzwelle aufgehoben. Der katholische Sender, der in Liberia als Hort der Meinungsfreiheit gilt, möge umgehend seine Kurzwellensendungen wieder aufnehmen.
Die Bekanntgabe erfolgte am 9. Februar 2002 bei einer Pressekonferenz im Regierungsgebäude, in der Charles Taylor den tags zuvor verhängten Ausnahmezustand erläuterte. Mit der Rückgabe der Kurzwellenlizenz werde deutlich, so der Präsident, dass sich der Ausnahmezustand nicht gegen friedliche Bürger oder gegen die Pressefreiheit richte.
Zum Zeitpunkt der Entscheidung war die Klage der katholischen Kirche gegen den Entzug der Kurzwellenlizenz noch anhängig. Seit Juli 2001 war Radio Veritas auf einen UKW-Sender in Monrovia beschränkt. Beobachter hatten das als Versuch des Präsidenten gewertet, sich außerhalb der Hauptstadt ein Meinungs-Monopol zu verschaffen. Taylor betreibt selbst einen Kurzwellensender.
Stationsmanager Ledgerhood Rennie von Radio Veritas begrüßte die Entscheidung und nannte sie eine Chance für die Informationsfreiheit. Die Press Union of Liberia (PUL) begrüßte die Entscheidung ebenfalls, erinnerte aber auch an die Notwendigkeit, Star Radio wieder zuzulassen. Vor der Entscheidung gegen Radio Veritas hatte die Regierung schon im März 2000 die Schließung von Star Radio durchgesetzt. Diese Station wurde von der internationalen Medienorganisation Hirondelle betrieben, die in einer Reihe von Ländern Sender für Frieden, Demokratie und Menschenrechte errichtet und nach einer Trainingsphase in einheimische Hände übergibt. (Dr Hansjörg Biener nach Meldungen in The News (Monrovia) via http://allafrica.com/stories/200202130373.html)

Slowakische Republik:

Die aktuelle QSL-Karte 2001-3 von Radio Slowakei International (Dr. Hansjörg Biener)

Venezuela: Nach mehrjähriger Unterbrechung konnte die venezolanische Privatstation Radio Rumbos wieder auf ihrer angestammten Kurzwelle 4970 kHz gehört werden. In Venezuela waren einst zahlreiche Stationen auf Kurzwelle aktiv, vor allem im 60-Meterband. In den letzten Jahren wurden jedoch viele dieser Sender abgeschaltet; in letzter Zeit konnten nur noch Radio Táchira San Cristobal auf 4830 kHz (11.00-, -04.00 Uhr) Radio Amazonas Puerto Ayacucho auf 4939,5 kHz (-04.00 Uhr) sowie Ecos del Torbes San Cristobal auf 4980 (9.00-, -04.00 Uhr) und 9640 kHz (12.00- Uhr) gehört werden. Abzuwarten bleibt, ob die Rückkehr von Radio Rumbos eine "Eintagsfliege" sein wird. Folgende Stationen waren nicht mehr zu hören:
4730 kHz Radio San Juan Int, San Juan de los Cayos
4840 kHz Radio Valera, Valera
4970 kHz Radio Rumbos, Villa de Cura
9540 kHz Radio Nacional de Venezuela, Caracas
9660 kHz Radio Rumbos, Villa de Cura
11695 kHz Radio Nacional de Venezuela, Caracas.
(George Zeller, Anker Petersen 13.1.2002 via Kai Ludwig bzw. Wolfgang Büschel BCDX)


Sonderdienste

Iran (aus Frankreich): Der Untergrundsender Voice of Iran wurde am 19.2.2002 mit einem neuen Sendeplan in Farsi beobachtet:
1630-1730 Uhr 17525 (x15690) kHz
1730-1930 Uhr 15690 (x1630-1830 12065) kHz.
Die Voice of Iran war der erste nichtfranzösische Nutzer des Kurzwellenzentrums Issoudun. Inzwischen nutzt auch der libyische Rundfunk die Sendeanlagen. (Observer 20.2.2002 via Wolfgang Büschel BCDX)

USA (Washington DC): Das US-Verteidigungsministerium will gezielt Falschinformationen lancieren, um die öffentliche Meinung in feindlichen wie in befreundeten Ländern im US-Sinn zu beeinflussen. Das nach den Terroranschlägen vom September 2001 gegründete "Büro für Strategischen Einfluss" unter Leitung des Air Force General Simon Worden soll einem schließlich bestätigten Bericht der New York Times zufolge ausländische Medien mit Geschichten füttern, um die Absichten der US-Regierung in Übersee zu verbreiten.
Kritiker wie Paul McMasters (Freedom Forum), Reed Irvine (Accuracy In Media) oder Peter Hart (Fairness and Accuracy in Reporting) verweisen darauf, dass Desinformationskampagnen doch wohl nicht zum amerikanischen Selbstbild der offenen Demokratie passen und befürchten steigende Gefahren für Journalisten. Schon jetzt sähe man mancherorts amerikanische Journalisten als amerikanische Agenten. Erst in diesen Tagen wurde Danny Pearl vom Wall Street Journal in Pakistan entführt und ermordet. Verteidigungsminister Donald Rumsfeld und Präsident George W. Bush hätten noch nicht endgültig entschieden, heißt es.
Bereits im Oktober 2001 hatte die US-Regierung die Rendon Group, eine in Washington, Boston und London ansässige Werbeagentur, damit beauftragt, für 100.000 USD monatlich den Krieg gegen den Terror publizistisch zu begleiten. Mit der Rendon Group gibt es Erfahrungen schon aus dem Golfkrieg 1991: Damals verbreiteten Werbeagenturen im Auftrag der kuwaitischen Elite gefälschte Videos und Horrorgeschichten von den irakischen Besatzern erhält die Rendon Group für ihre ganz geheime Öffentlichkeitsarbeit. (Bernd Pickert taz 20.2.2002 u.a. von Dr. Hansjörg Biener zusammengestellt)


UKW

Deutschland (Hessen): Der Deutschlandfunk hat einen weiteren UKW-Sender in Betrieb genommen: Korbach 92,8 MHz (100 W). Damit verfügt er über 104 UKW-Sender. (Dr. Hansjörg Biener)

Deutschland (Nordrhein-Westfalen): Das DeutschlandRadio Berlin hat in Lübbecke einen neuen UKW-Sender: Lübbecke 97,7 MHz (200 W). (Dr. Hansjörg Biener)

Deutschland (Sachsen): Das DeutschlandRadio Berlin hat in Hoyerweda seinen 108. UKW-Sender in Betrieb genommen: Hoyerswerda 89,7 MHz (500 W). Sachsen war bekanntlich das ostdeutsche Bundesland, wo der Deutschlandfunk über einige wenige leistungsstarke UKW-Sender Flächendeckung hatte. Das Schwesterprogramm DeutschlandRadio Berlin hingegen ist auf die erfolgreiche Sicherung von Kleinfrequenzen angewiesen. (Dr. Hansjörg Biener)

USA: Mitte Februar 2002 ist in den USA das Sirius Satellite Radio an den Start gegangen. Sirius bietet insgesamt 100 digitale Programme für den Empfang im Autoradio. In der ersten Phase wird der Dienst, der für 12,95 US-Dollar abonniert werden kann, in den Großräumen Houston, Phoenix, Denver und Jackson (Mississippi) zu hören sein. Bis zum dritten Quartal 2003 soll dann ein Empfang in 48 US-Bundesstaaten möglich sein. World Radio Network (P.O. Box 1212, London SW8 2ZF, Großbritannien) ist mit seinem englischsprachigen Nordamerikaprogramm im Bouquet von Sirius Satellite Radio vertreten und bringt so internationale Hörfunkdiensten (darunter Radio Australia, Channel Africa, RTE Dublin, China Radio International, Radio New Zealand International und mehr als ein Dutzend weitere Stationen) zu einer neuen Hörerschaft. World Radio Network hat dazu ein Interview mit Elana Sofko, Director Sales/Talk Partners bei Sirius Satellite Radio, in der neuesten Ausgabe der WRN-Sendung Network Plus mit Edwina Jarvis. Die Sendung steht unter folgender Adresse on demand im Internet bereit: www.wrn.org/ondemand (dort auf Network Plus klicken). (World Radio Network 21.2.2002)


Hobbykontakt

Dänemark: Vom 16.3. 1800 Uhr UTC bis zum 31.3. 24.00 Uhr findet der 14. Internationale DX Contest The Grand Tour with cancer and capricorn des Danish Shortwave Club International statt. Teilnahmebögen erhält man von Jaroslav Bohac, Jizerska 2900/11, 40011 Usti n.L., Tschechische Republik oder als Word 6.0/95 od. Word 7.0 file (.doc oder .rtf) unkomprimiert (93 kB) oder als .zip file (43 kB) unter trams@volny.cz (Patrick Robic 5.2.2002 via Wolfgang Büschel)

Deutschland: Der Ortsverband Bergheim, G20, veranstaltet am 23.3.2002 den 21. Amateur-Funkmarkt im Burgerhaus und der angrenzenden Sporthalle in 50127 Quadrath-Ichendorf.Auf einer Flache von insgesamt 2.200 qm wird alles rund um den Amateurfunk, Elektronik und Computer angeboten. Zahlreiche Händler werden darüber hinaus mit neuen Geräten aufwarten, Elektronik-Bastler und -Interessierte werden ebenfalls auf ihre Kosten kommen. Der Eintritt beträgt 2 Euro, die Ausstellung ist von 9-14 Uhr geöffnet. Weitere Infos im Internet unter: http://server.darc.de/distrikte/g/20/. (L. Zimmermann DK3DZ via Karl-Michael Gierich)

Deutschland: Der nächste Radioantikmarkt in Bad Laasphe findet am 24.3.2002 8.30-13.00 Uhr in der Turnhalle der Grundschule hinter dem Radiomuseum (Bahnhofstr.35) statt, da das Haus des Gastes wegen Renovierung geschlossen ist. (Karl-Michael Gierich)

Deutschland (Hessen): Vom 28.3. bis 1.4.02 findet in Langenselbold wieder das Oster-DX Camp des RMRC statt. Am Samstag gibt es eine Vorführung von Worldspace-Empfang im Auto und abends ein Buffet. Weitere Informationen gibt es über Harald Gabler, RMRC Vorstand. <DrGabler@t-online.de> (Harald Gabler 18.2.2002)

Deutschland (Saarland): Das 29. Internationale SWLCS-DX-Camp 2002 findet vom 09.08.-11.08.2002 in der bekannten Dorfstr. 13 in Merchweiler/Saar statt. "Leider wird uns die Wiese für die Übernachtungszelte in diesem Jahr nicht zur Verfügung stehen, so dass es in dieser Hinsicht etwas eng wird. Das Gebäude gegenüber von Dorfstr. 13 wird komplett saniert und zu diesem Zeitpunkt eine Baustelle sein, was auch die angrenzende Wiese betrifft. Aber es wird schon gehen." Nähere Informationen werden auf der Website www.swlcs.de veröffentlicht. (Peter Hell p_hell@freenet.de)

Deutschland (Nordrhein-Westfalen): In einer Sonderausgabe der Länderzeit stellten sich am 20.2.2002 DLR-Intendant und DLF-Chefredakteur (Rainer Burchhardt) den Fragen und Anmerkungen der Hörerschaft. Insgesamt zeigten sich die Anrufenden zufrieden mit dem Programm, und die beiden Führungspersonen auch. Kritik fand sich, jeweils aus Perspektive der Anrufenden und teils gegenteilig, zu politischen Unausgewogenheiteneinzelne Programme und in Programmstrecken am Nachmittag und am Wochenende, ebenso zur Musik und auch zur Empfangslage.
Mit 5 Mio. regelmäßigen und darin 1 Mio. täglichen Hörern und Hörerinnen versteht man den Deutschlandfunk als "Informationssender", der höchst erfolgreich mit den Informationsprogrammen der anderen ARD-Sender konkurriere. Nach Angaben der Hörerforschung wird der Deutschlandfunk eher von Personen mit höheren Bildungsabschlüssen gehört, die sich vielfältig politisch und kulturell interessieren, etwas mehr von Männern als von Frauen und vor allem auch von Multiplikatoren. Darunter verstehe die Hörerforschung nicht nur Politiker, Journalisten und Verantwortungsträger, sondern alle Arten von Meinungsführern, auf die im Umfeld besonders gehört würde.
Trotz eines 80prozentigen Wortanteils wolle man im Unterschied zu manchen anderen Info-Programmen aber gerade kein "Radio Atemlos" machen. (Burchhardt) Die Musikstücke in den Informationssendungen dienen als Puffer zur akustischen Entspannung und im Programmablauf. Deshalb werde man es auch bei den anderthalb bis zweiminütigen Instrumentalstücken belassen, denn anders als Titel mit Text könnten diese in der Länge leichter variiert werden. Dass der Deutschlandfunk in Köln nicht mehr ganz so nahe an der Hauptstadt liegt, wertete Burchardt fast positiv. Vielleicht lasse sich abseits der "publizistischen Hektik Berlins" sogar vieles klarer sehen. (Dr. Hansjörg Biener 20.2.2002)


Adaption fürs WWW: Georg Einfalt (georg@einnet.de)