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NTT Aktuell Juli 2004 -
2. Ausgabe


Editor:
Dr. Hansjörg Biener <Hansjoerg.Biener@asamnet.de>
Neulichtenhofstr. 7, D-90461 Nürnberg


Langwelle

Deutschland (Baden-Württemberg): Der Deutschlandfunk bringt folgenden Abschalthinweis für den -Langwellensender Donebach 153 kHz (vgl. http://www.biener-media.de/0153.html): „Wegen dringender technischer Wartungsarbeiten muss der Langwellensender Donebach LW 153 kHz vom 13. bis 16. Juli 2004 in der Zeit von 08.10 Uhr bis 18.00 Uhr [MESZ] abgeschaltet werden. Zum terrestrischen Empfang des Programms Deutschlandfunk empfehlen wir ersatzweise die Langwellen-Frequenz 207 kHz, die Mittelwellen-Frequenzen 549 kHz und 756 kHz, die bekannten UKW-Frequenzen und das Digital-Radio. Wir bitten um Ihr Verständnis.“ Weitere Langwellensender auf der Frequenz, die regional besser hörbar werden könnten, stehen in Brasov-Bod (Rumänien), Bechar (Algerien) und Ingoy (Norwegen). (Dr. Hj. Biener 13.7.2004)

Schweden: Die historische Längstwellenstation Grimeton wurde am 2. Juli 2004 in die UNESCO-Liste des Weltkulturerbes aufgenommen. Weltweit sollen 20 Sender dieser Art existiert haben, die Anlage in Grimeton ist als einzige erhalten geblieben. Die Station wurde am 2. Juli 1925 von König Gustaf V. offiziell für den Funkfernbetrieb eingeweiht. Mehrmals im Jahr veranstalten die Betreibergesellschaft Telia AB und der Freundeskreis Alexanderson öffentliche Vorführungen des Alexanderson-Maschinensenders. (Christian Stödberg 4.7.2004)

Schweden: Die UNESCO hat eine 80 Jahre alte schwedische Rundfunkstation zum Weltkulturerbe erklärt. Die Sendeanlage Grimeton ist das letzte Überbleibsel eines einst weltumspannenden Netzwerks aus 20 Stationen, die in den 20er Jahren vom amerikanischen Radioverband RCA errichtet wurden. Es handele sich um ein „herausragend gut erhaltenes Denkmal der frühen drahtlosen Kommunikation über den Atlantik“, erklärte die UNESCO. Dank transatlantischer Telefonverbindungen und Satelliten wird die Radiostation Grimeton heute nicht mehr gebraucht, sie ist aber weiterhin funktionstüchtig. Am Sonntag sandte sie ihre jährliche Botschaft an Amateurfunker weltweit. Den Inhalt des Funkspruchs wollte der Alexander-Verband, der für den Erhalt der Anlage zuständig ist, nicht verraten: „Die Botschaft ist für unsere Zuhörer, die uns berichten werden, ob sie sie gehört haben“, sagte der Vereinsvorsitzende Bo Johannsson. (Blick.ch 4. Juli 2004 via L. Rühl)

Vereinigtes Königreich: Acht von zwölf Masten der traditionsreichen Langwellenanlage Rugby wurden Mitte Juni 2004 zerstört. Aus Sicherheitsgründen bzw. zur Vermeidung von Abriss-Tourismus fand die Niederlegung ohne vorherige öffentliche Ankündigung und in der Dunkelheit statt. Dennoch musste der Verkehr auf einigen Straßen gesperrt werden.
Zur Umlegung der 250 m hohen Masten wurden die Fundamente für jeweils eines von vier Halteseilsystemen gesprengt, so dass die verbliebenden Seile die Masten in ihre Richtung zogen. Die drei nörtlichsten Masten fielen gegen 21.45 Uhr im Abstand von wenigen Sekunden problemlos. Die zweite Serie für fünf Südmasten scheiterte jedoch. Jeweils 30 Minuten später stürzten die Masten vier und fünf. Wie sich herausstellte, waren die Sprengleitungen von Nagern angefressen worden. Gegen 1.00 Uhr konnten dann auch die drei letzten Masten umgelegt werden.. (July-August Medium Wave News via G. Hauser DXLD bzw. W. Büschel BCDX) Informationen zur Niederlegung finden sich bei <http://tinyurl.com/2fpcp> und <http://www.subbrit.org.uk/sb-sites/sites/r/rugby_radio/index70.shtml>. Die Zeitzeichenstation auf 60 kHz ist weiter in Betrieb. (D. Thorpe 3.7.2004 via W. Büschel BCDX)


Mittelwelle

Belarus: Die Mittelwelle Sasnovy 1170 kHz (700 kW, 244°) wird nach folgendem Sendeplan eingesetzt:
02.00-03.00 Uhr VOR Radiokanal Sodruzhestvo
03.00-04.00 Uhr VOR Russkoye Mezhdunarodnoye Radio
04.00-06.00 Uhr (nd) Belaruskaje Radyjo 1
06.00-08.00 Uhr VOR Russkoye Mezhdunarodnoye Radio
08.00-09.00 Uhr VOR Radiokanal Sodruzhestvo
09.00-10.00 Uhr (nd) Belaruskaje Radyjo 1
10.00-15.00 Uhr VOR Radiokanal Sodruzhestvo
15.00-17.00 Uhr (nd) Belaruskaje Radyjo 1, mit regionalen Sendungen Mo-Fr 15.00-15.40 Uhr Mo Radio Ekspres - Homielskaja khvalia, Di Radio Viciebsk, Mi Radio Brest, Do Radio Mahiliou, Fr Radio Hrodna; Mo-Fr 15.40-16.00 / Sa-So 15.00-16.00 Uhr Radio Stalica.
17.00-19.00 Uhr Stimme Russlands in Ungarisch, 17.45 Uhr Tschechisch, 18.30 Uhr Slowakisch
19.00-21.00 Uhr Auslandsdienst von Radio Minsk
22.00-02.00 Uhr VOR Russkoye Mezhdunarodnoye Radio
(B. Trutenau mwdx-yahoogroups 13.7.2004 via W. Büschel BCDX)

China (Taiwan): Die Mittelwelle Fangliao 1503 kHz (600 kW) wird derzeit nach folgendem Sendeplan eingesetzt:
12.00-13.00 Uhr Radio France Internationale (RFI) Mandarin-Chinesisch
13.30-14.30 Uhr New Horizon Radio (Radio Chan Troi Moi) Vietnamesisch
14.30-15.00 Uhr BBC World Service Vietnamesisch
15.00-16.00 Uhr Radio Taiwan International (CBS-RTI) Thai
16.00-17.00 Uhr Radio Taiwan International (CBS-RTI) Mandarin
17.00-18.00 Uhr Adventist World Radio Vietnamesisch
18.00-21.00 Uhr Family Radio Englisch
(A. Davies, M. Ritola via ARC MV-Eko 5.7.2004 bzw. W. Büschel BCDX)

Deutschland (Berlin): Die von T-Systems International Media and Broadcast betriebene Mittelwelle Oranienburg/Zehlendorf 603 kHz ist für einen Betrieb im Single Channel Simulcast Mode ausgestattet worden. Der Telefunken-Sender, der im Moment die Stimme Russlands ausstrahlt, wurde so modifiziert,dass man analog und digital senden kann. (Radio News Update 6.7.2004)

Frankreich: Am 25.6.2004 wurde RMC Info (http://www.rmcinfo.fr) erstmals auf der Mittelwelle 1584 kHz beobachtet. Die Ausstrahlungen waren in den Niederlanden und im Süden Belgiens auch tagsüber zu hören. (Arctic Radio Club)
Diese Mittelwellenfrequenz wurde RMC Info bereits im Frühjahr 2003 für die Standorte Metz, Straßburg und Mühlhausen zugewiesen. Darüber hinaus kann RMC Info auch die Mittelwelle 1485 kHz in Nancy und Brest nutzen.Das heutige RMC Info wurde einst in Monte Carlo ins Leben gerufen, um als „Peripheriestation“ wie Europe 1 aus dem Saarland und RTL aus Luxemburg die rechtlichen Hindernisse, die den Betrieb kommerzieller Stationen in Frankreich selbst verhinderten, zu umgehen. Angestammte Hauptfrequenz ist die Langwelle 216 kHz, die seit 1974 von der etwa 120 km nordwestlich von Monaco liegenden Sendestation Roumoules aus betrieben wird. Darüber hinaus verfügt RMC Info inzwischen über zahlreiche UKW-Frequenzen, die allerdings keine flächendeckende Versorgung absichern. Daher erwarb RMC die Senderechte für die Mittelwellen 1485 und 1584 kHz als Ergänzung für die Regionen Frankreichs, in denen der Langwellensender nur ein schwächeres Signal liefert. (K. Ludwig 12.6.2004)

Italien: Nach der Abschaltung zahlreicher italienischer Mittelwellen sieht die Situation für den Regionalfunk in den nordostitalienischen Regionen Friuli, Venezia, Giulia so aus:
1. Regionalschaltungen aus Trieste auf 819 kHz: 07.20 Uhr Ortszeit (Lokalnachrichten), 11.05, 11.30, 12.30 (Lokalnachrichten), 13.34, 14.03, 15.00 (Lokalnachrichten), 18.30 (Lokalnachrichten).
2. Programme zur Versorgung italienisch-sprachiger Minderheiten in Slovenien und Kroatien aus Venedig auf 936 kHz (bis 15.5.2004 auf 1368 kHz): mit Nachrichten 15.30 Uhr Ortszeit und Lokalprogrammen 15.45-16.30 Uhr.
3. Programme in Slovenisch aus Trieste auf Mittelwelle 981 kHz: 07.00-19.35 Uhr Ortszeit mit Nachrichten 07.00, 08.00, 10.00, 13.00, 14.00, 17.00 und 19.00 Uhr Ortszeit. (Stefano Valianti, Southern European Report in BrDXC-UK Communication Juli 2004)

Italien: Die Verteilung der italienischen Mittelwellen sieht jetzt so aus:
567 kHz (20 kW) CALTANISSETTA S.Anna
657 kHz (10 kW) TORINO Eremo
657 kHz (30 kW) BOLZANO Monticolo
657 kHz (50 kW) NAPOLI Marcianise
693 kHz (20 kW) POTENZA Tempa Rossa
819 kHz (20 kW) TRIESTE M.Radio
846 kHz (600 kW) nach dem Neubau einer Sendeanlage in der Nähe von Civitaveccia gut 90 km von der bisherigen Sendeanlage Santa Palomba
873 kHz (2 kW) TARANTO Salina Grande
900 kHz (300 kW) MILANO Siziano
936 kHz (10 kW) VENEZIA Campalto
936 kHz (10 kW) TRAPANI
981 kHz (5 kW) TRIESTE M.Radio (Programma Sloveno)
999 kHz (6 kW) RIMINI
999 kHz (20 kW) PERUGIA Torgiano
999 kHz (2.5 kW) CAPO VATICANO
1035 kHz (1 kW) PESCARA S. Silvestro
1035 kHz (2.5 kW) SALENTO Specchia
1062 kHz (2 kW) TRENTO Villazzano
1062 kHz (2 kW) PISA Coltano
1062 kHz (12 kW) ANCONA Montagnolo
1062 kHz (20 kW) CATANIA Coda di Volpe
1062 kHz (60 kW) CAGLIARI Decimoputzu
1107 kHz (6 kW) ROMA Monte Ciocci
1116 kHz (1 kW) AOSTA Gerdaz
1116 kHz (10 kW) PALERMO M.Pellegrino
1116 kHz (10 kW) BOLOGNA Budrio
1116 kHz (10 kW) BARI Ceglie del Campo
1116 kHz (20 kW) CUNEO Tetti Pesio
1143 kHz (5 kW) MESSINA M.Piselli
1143 kHz (10 kW) SASSARI La Crucca
1314 kHz (2 kW) MATERA
1368 kHz (1 kW) FIRENZE
1431 kHz (5 kW) FOGGIA
1449 kHz (1 kW) CORTINA Pocol
1449 kHz (2 kW) COMO M. Tre Croci
1449 kHz (2 kW) BRUNICO Teodone
1449 kHz (2 kW) SONDRIO
1449 kHz (2 kW) BIELLA S.Paolo
1449 kHz (2 kW) BRESSANONE Monte Ponente
1449 kHz (2.5 kW) BELLUNO La Costa
1449 kHz (50 kW) SQUINZANO
1485 kHz (2 kW) VICENZA
1575 kHz (1 kW) L'AQUILA Monte Luco
1575 kHz (1 kW) CAMPOBASSO Castel Manforte
1575 kHz (2 kW) NUORO S.Onofrio
1575 kHz (2.5 kW) GORIZIA Piuma
1575 kHz (50 kW) GENOVA Portofino
1584 kHz (2 kW) TERNI S.Lorenzo
(Giuseppe Allamano RAI, via M. Ritola ARC MV-Eko 5.7.2004 bzw. W. Büschel BCDX)

Luxemburg: Die Lutherische Stunde denkt über eine Neuorientierung ihrer Verbreitungsstrategien nach. Dies ist einem Editorial ihres Leiters Pfr. Martin Benhöfer im aktuellen Infoheft der Radiomission zu entnehmen.
Aller Voraussicht wird das Programm des bisherigen Internetpartners „Radio Neue Hoffnung“ ab 1.9.2004 auch über Satellit ausgestrahlt. Die täglich 30 Minuten Sendezeit kosten die Lutherische Stunde ca. 200 Euro im Monat. Im Vergleich dazu kosten die wöchentlichen Viertelstunden über die „Stimme Russlands“ 330 USD je Sendung und über RTL-Radio 482 Euro je Sendung. Da der Spendeneingang stark zurück ging, werden dementsprechend die Mittelwellenaustrahlungen eingeschränkt werden. Es ist denkbar, dass man, wie schon vor einigen Jahren, die Sendungen über RTL-Radio aufgeben wird. (Andreas, Dr. Hj. Biener)
Die Lutherische Stunde (Postfach 1162, DE-27363 Sottrum) sendet seit Jahren mittwochs 19.43 Uhr MESZ auf 1215, 1323 und 1386 kHz bei der Stimme Russlands, plus Kurzwelle, und donnerstags 19.30 Uhr MESZ auf 1440 kHz bei Radio Luxemburg. Der Name „Stunde“ trotz der „Viertelstunde“ hat historische Gründe. In der Frühzeit der religiösen Sendungen in den USA hatte die Lutheran Hour tatsächlich den Sendeumfang von 60 Minuten. Dann allerdings wurde aufgrund von Entscheidungen des ausstrahlenden Networks die Sendezeit religiöser Programme auf 30 Minuten gekürzt. Viele Radiomissionen, die das Stichwort Hour im Sendenamen hatten, blieben im Sinn der Wiedererkennbarkeit und Markentreue dann beim eingeführten Namen. (Dr. Hj. Biener)

Malediven: Nach Abgaben von Sarath N. Weerakorn aus Sri Lanka, der zur Zeit in Male, der Hauptstadt der Malediven tätig ist, sendet „Voice of Maldives“ nach folgendem Sendeplan. Die Zeitangaben sind in lokaler Uhrzeit, d.h. GMT + 5 Stunden
1449 kHz
05.30-09.00 Uhr Voice of Maldives in Dhivehi
09.00-17.00 Uhr Adhuge Adu Kanal [Voice of Today] in Dhivehi
17.00-19.00 Uhr Voice of Maldives in Englisch
19.00-22.45 Uhr Voice of Maldives in Dhivehi
22.45-05.30 Uhr Radio 1 in Dhivehi
89 MHz Radio 2 Dhivehi
09.00-14.30 Uhr an Werktagen (Sonntag-Donnerstag)
09.00-11.00 14.30-17.00 Uhr am Freitag
09.00-17.00 Uhr am Sonntag
91 MHz Dheenuge Adu [religöses Programm]
09.00-15.00 Uhr täglich, außer Freitag
09.00-10.40 13.00-15.30 Uhr am Freitag
Homepage: http://www.vom.gov.mv
(Sarath N. Weerakorn 4.7.2004 via V. Willschrey)

Niederlande: Radio 10 Gold - (http://www.radio10gold.nl) sendet seit dem 30. Juni 2004 (abends) auf der Mittelwelle 1008 kHz (400 kW). (J. Schokker 1.7.2004) Der „offizielle“ Start auf 1008 kHz war um 10.08 Uhr MESZ. Mit der deutlich höheren Sendeleistung hat sich auch der Empfang außerhalb der Niederlande wieder verbessert. Auf der bisherigen Frequenz Trintelhaven 1395 kHz (ca. 20 kW) wird Radio 10 Gold, mit Ausnahme der wegen TWR Tirana eingelegten traditionellen Sendepause 20.00-23.00 Uhr Ortszeit, noch bis Ende Juli ausgestrahlt.
Die Mittelwelle 1008 kHz war ursprünglich für Radlon ersteigert worden, das ein Unterhaltungsprogramm für Großbritannien ankündigte. Tatsächlich kam das Projekt nicht über Empfangstests heraus, die zeigten, dass die bisher auf die Niederlande ausgerichtete Antennenkonfiguration für Großbritannien nichts taugt. Radio 10 wiederum war bei der Frequenzversteigerung leer ausgegangen und mietete als Notlösung einen Sender in Trintelhaven 1395 kHz, der mit etwa 20 kW die größeren Städte in der Mitte des Landes abdeckte. Trotz der schlechteren Ausgangslage konnte sich das Oldiesprogramm bei etwa 4,5 bis 5,0 Prozent des Hörermarktes halten. Gegenüber der Zeit auf 675 kHz verlor man damit nur ein Drittel der Hörerschaft. Insbesondere der auf UKW sendende direkte Konkurrent Veronica konnte Radio 10 nicht überholen. (Radio Netherlands Media Network 1.7.2004)

Niederlande: Das niederländische Mittelwellenprojekt Radio Waddenzee wird vorerst keinen Sendebetrieb aufnehmen können, nachdem der Versuch, die ursprünglich für den Standort Stiens bei Leeuwarden zugewiesene Frequenz 1602 kHz (1 kW) ins 22 km entfernte Harlingen umzukoordinieren, gescheitert ist. Zwar bekam man die Genehmigung durch die niederländische Aufsicht, aber es kam ein Einspruch aus Großbritannien, obwohl die nächste britische Station 400 km entfernt in Kent und die die Mittelwelle 1602 kHz europaweit für Kleinsender mit lokalem Zielgebiet gedacht ist. Nach eigenen Angaben kostet der Einspruch die Eigner des geplanten Touristenradios weitere Tausende von Euros. Geplant wird nun die Errichtung eines Senders am ursprünglich vorgesehenen Standort, wobei derzeit nicht abzusehen ist, ob noch in diesem Sommer eine betriebsbereite Anlage realisiert werden kann. Vorerst will Radio Seagull, der Veranstalter von Radio Waddenzee, noch im Juli mit der Verbreitung eines Programms als Internetstream beginnen. (Radio Netherlands Media Network 8.7. via K. Ludwig 12.7.2004)

Vereinigtes Königreich (Schottland): Sam Jackson ist neue Musikchefin für die Programme von 97.3 Forth One und 1548 FORTH2. Sie übernimmt damit den Posten vonTom Wilson, der im März überraschend gestorben ist. Sam Jackson wechselte 1989 von der schreibenden Zunft in den Rundfunk und arbeitet seit September 2002 bei Radio Forth. Hier hat sie verschiedene Programmstrecken betreut und ist derzeit an fünf Tage am späten Abend und samstags am Nachmittag zu hören. (Radio News Update 6.7.2004)


Kurzwelle

Afghanistan: Die nichtkommerzielle Medienorganisation Internews, die in Afghanistan in größerem Umfang den Aufbau einer unabhängigen Rundfunklandschaft unterstützt (http://www.internews.org/regions/centralasia/afghanistan.htm), hat einen speziellen Kanal auf dem Transponder 94 des Satelliten Eutelsat Hotbird 6 (12,597 GHz) eingerichtet, über den Programme zur Wiederausstrahlung über eine Reihe von UKW-Stationen in Afghanistan verbreitet werden. Gesendet wird 01.30-03.00 (MESZ 03.30) und 13.30-15.00 (MESZ 15.30) Uhr in Paschtu und Dari, in der übrigen Zeit wird der Tonkanal durch den Sendeprovider VT Merlin Communications mit einer Ansageschleife belegt.
Von Internews nicht bekanntgegeben wurde, dass diese Programme durch VT Merlin Communications auch auf Kurzwelle verbreitet werden. Gesendet wird „Salaam Watandar“ - wahrscheinlich über die Merlin-Sender in England - 01.30-03.00 (MESZ 03.30) Uhr auf 11795 kHz und 13.30-15.00 (MESZ 15.30) Uhr auf 17700 kHz. Die Ausstrahlungen am Nachmittag sind auch in Teilen von Deutschland gut zu empfangen. (J. Berg 4.7. via W. Büschel BCDX, G. Hauser DXLD 6.7. via K. Ludwig)

Albanien: Anfang August sollen zwei neue 100-kW-Sender bei der Kurzwellenstation in Shijak fertig werden. Radio Tirana plant einen neuen Kurzwellensendeplan ab 31. Oktober, durch den auch die deutschen Sendungen wieder auf Kurzwelle kommen sollten. Im Vorfeld erbittet Drita Cico vom ARTV Head of Monitoring Center Informationen über den früheren Empfang von Radio Tirana auf 7185 und 9570 kHz. Rückmeldungen sollten möglichst in Englisch an Drita's e-mail Adresse dcico@icc.al.eu.org gehen. (V. Willschrey 12.7.2004)
Beim Stand 10. Juli 2004 ist folgender Sendeplan 31.10.2004-26.03.2005 vorgesehen, der dann im August auf der internationalen Planungskonferenz abgestimmt werden muss:
00.00-01.30 Uhr 6115 kHz (300°) 7270 kHz (310°) Albanisch
02.45-03.00 Uhr 6115 kHz (300°) 7160 kHz (310°) Di-So Englisch
03.30-04.00 Uhr 6115 kHz (300°) 7160 kHz (310°) Di-So Englisch
07.30-10.00 Uhr 7110 kHz (nd) Albanisch
18.30-19.00 Uhr 6130 7185 kHz (350°) Mo-Sa Deutsch
19.00-19.30 Uhr 7240 kHz (nd) Mo-Sa Italienisch
19.45-20.30 Uhr 6115 kHz (300°) 7210 kHz (310°) Mo-Sa Englisch, 20.00 Französisch
21.30-23.00 Uhr 6100 7295 kHz (350°) Albanisch
22.15-22.30 Uhr 6135 kHz (nd) Mo-Sa Serbokroatisch
22.30-23.00 Uhr 7130 kHz (300°) Mo-Sa Englisch
(Drita Cico via W. Büschel BCDX 13.7.2004)

Armenien: Das Öffentliche Radio Armeniens (http://www.armradio.am/eng) in Jerewan hat in seinem Auslandsdienst Stimme Armeniens am 1. Juli 2004 die Sendezeiten für die nur von Montag bis Sonnabend ausgestrahlten Abendprogramme in Richtung Mitteleuropa geändert. Die deutsche Sendung läuft jetzt 18.05-18.25 (MESZ 20.05) Uhr. Davor wird 17.45-18.05 Uhr in Französisch gesendet, danach 18.25-18.45 Uhr in Englisch. Frequenzen sind unverändert 4810 und 9960 kHz, wobei der letztgenannte, mit einer Leistung von 1000 kW betriebene Kanal meist gut zu empfangen ist. Sonntags sendet die Stimme Armeniens in Deutsch um 7.50 (MESZ 9.50) Uhr auf 15270 kHz, wie sonst am Abend über den Hochleistungssender am Standort Gavar. (Observer via K. Ludwig 5.7.2004, Christer Brunstroem via Thomas Nilsson in G. Hauser DXLD1.7.2004)

Armenien: Die protestantische Radiomission Family Radio sendet seit dem 1. Juli 2004 sein deutsches Programm auch aus Armenien. Auf der WYFR Webseite in Florida ist zwar nichts zu finden, aber das deutsche Programm kommt zusätzlich 19.00-20.00 (MESZ 21.00) Uhr auf 7360 kHz (500 kW, 305°). Die deutsche Sendung kommt über die leistungsstarken Sender nordöstlich von Gavar, dem früheren Kamo, am Sewansee. Der Ton ist ein bißchen kratzig, aber das kennt man ja von den Aussendungen vom Fuss des Kaukasus. (W. Büschel, Observer 6.7.2004, K. Ludwig 7.7.2004)

Belarus: Die protestantische Radiomission Family Radio (http://www.familyradio.com) lässt seit dem 1. Juli 2004 sein spanisches Programm 19.00-20.00 (MESZ 21.00) Uhr auch auf der Kurzwelle Minsk 7350 kHz (150 kW, 270°) ausstrahlen. Auf diese Weise will man eine verlässlichere Versorgung Spaniens erreichen, als es offenbar vom eigenen Standort WYFR Okeechobee möglich ist. In den ersten Tagen funktionierte die Zuspielung aber noch nicht problemlos. (W. Büschel, Manuel Mendez 7.7., Observer 13.7.2004 via W. Büschel BCDX)

China (Taiwan): Family Radio hat langjährige Frequenzen aus Taiwan (250 kW) aufgeben:
00.00-02.00 (MESZ 02.00) Uhr 15195 (ex 15060) kHz Hindi, Englisch
11.00-16.00 (MESZ 13.00) Uhr 6155 (ex 6300) kHz Chinesisch
21.00-24.00 (MESZ 23.00) Uhr 6155 (ex 9280) kHz Chinesisch.
(G. Hauser DXLD 5.7.2004 via W. Büschel BCDX)

Dänemark: World Music Radio (http://www.biener-media.de/dk-wmr.html) hat am 5. Juli die Testsendungen auf 5815 kHz eingestellt. Wie Stationsmanager Stig Hartvig Nielsen mitteilt, will man im August die Sendungen fortsetzen. (Teemu Juurinen 7.7.2004 via W. Büschel BCDX)

Deutschland (Nordrhein-Westfalen): Brother Stair hat zum 1. Juli 2004 die Sendezeit auf den 100-kW-Kurzwellensendern von T-systems in Jülich massiv gekürzt und nur noch folgenden Sendeplan für seine englischen Predigtsendungen:
03.00-04.00 Uhr acht Kurzwellen in weltweite Zielgebiete gestrichen
06.00-08.00 Uhr 6110 kHz (295° Westeuropa)
10.00-11.00 Uhr zwölf Kurzwellen in weltweite Zielgebiete gestrichen
13.00-15.00 Uhr 6110 kHz (nd Europa), 13810 kHz (115° Südosteuropa)
17.00-19.00 Uhr 17550 kHz (295° Nordamerika)
14.00-16.00 Uhr 21590 kHz (260° Südamerika) gestrichen (Observer 6.7.2004 via W. Büschel BCDX)

Island: AFRTS Grindavik wird in Dänemark rund um die Uhr jetzt auf 9980 (ex 13855) und 7590 kHz gehört. (A. Petersen 2.7.2004 via W.Büschel BCDX)

Moldowa: Die protestantische Radiomission Family Radio (http://www.familyradio.com) setzt seit dem 1. Juli 2004 mehrere GUS-Standorte ein. Darunter ist auch die Belegung der Kurzwelle 7350 kHz aus Belarus und anschließend Moldowa. So sendet man 19.00-20.00 (MESZ 21.00) Uhr in Spanisch via Minsk (150 kW) und 20.00-22.00 (MESZ 22.00) Uhr in Englisch via Grigoriopol-Maiac.
Der Wechsel des Senderstandorts verläuft nicht ganz störungsfrei. Die Sendung aus dem Minsker Sendezentrum Kalodischtschi wird während der letzten Minuten völlig durch den anschließend auf der gleichen Frequenz ebenfalls von Family Radio genutzten Sender in Moldawien überlagert, der entsprechend der alten sowjetischen Technologie mit unterbrochenen Meßtönen hochgefahren wird. Die Ausstrahlung aus Moldawien selbst, deren Beginn sich z. T. mit dem Ende der Sendung aus Belarus überlappt, wird wiederum durch eine Sendung aus China gestört. Senderstandort ist hier das Dorf Majak bei Grigoriopol in Pridnestrowje; die Anlagen befinden sich nicht unter Kontrolle der Behörden in Chisinau (Kischinjow), sondern der separatistischen Administration der Region Pridnestrowje in Tiraspol. (W. Büschel 7.7.2004, K. Ludwig)

Russland: Beim ersten Treffen der Leitung des Digital Radio Mondiale-Konsortiums in Moskau (16.-18. Juni 2004) kündigte die Stimme Russlands den Ausbau des DRM-Engagements an. Der Auslandsdienst setzt derzeit einen Kurzwellensender in Taldom für digitale Sendungen in Deutsch, Englisch, Französisch und Russisch für Europa ein. Die DRM-Sendungen sollen durch weitere digitale Kurzwellensendungen aus Taldom, Irkutsk und Khabarowsk ausgebaut werden.
Außerdem wurden die deutschen Mittelwellen Zehlendorf 603 kHz und Wachendorf 1323 kHz, die die Stimme Russlands in Deutschland ausstrahlen, für den DRM-Betrieb ausgerüstet. Testbetrieb im gleichzeitigen digitalen und analogen Modus gab es über die Zehlendorfer Mittelwelle 603 kHz bereits zur Berliner Funkausstellung.
Die Stimme Russlands gehört seit 1998 dem DRM-Konsortium an. (Radio News Update 6.7.2004)

Russland: Die protestantische Radiomission Family Radio (http://www.familyradio.com) setzt seit dem 1. Juli 2004 mehrere GUS-Standorte ein. Darunter ist auch die Belegung 19.00-20.00 (MESZ 21.00) Uhr 9490 kHz (Taldom bei Moskau 250 kW, 250°) Italienisch. Wenn der Sender etwas länger läuft, hört man noch Schnipsel in Englisch. (W. Büschel 7.7.2004)
In Russland selber ist Family Radio schon länger präsent. Sendungen in Russisch werden 03.00-05.00, 14.00- 15.30 und 17.00-20.30 Uhr von Radio Centr in Moskau auf 1503 kHz ausgestrahlt. (B. Trutenau 8.7.2004 via W. Büschel BCDX)

USA (Alaska): Der protestantische Missionssender KNLS Anchor Point hat für den Zeitraum 25. Juli-29. August 2004 folgenden Sendeplan bekannt gegeben.
08.00-11.00 Uhr 11765 (270°) Englisch, 9.00 Russisch (300°), 10.00 Mandarin (285°)
11.00-12.00 Uhr 9795 (300°) Russisch
12.00-13.00 Uhr 11765 (285°) Mandarin
13.00-15.00 Uhr 11870 (270°) Englisch, 14.00 (285°) Mandarin
15.00-18.00 Uhr 9615 (285°) Mandarin, 17.00 (330°) Russisch
Uhr Weltzeit kHz (Stärke, Richtung)
Durch, teilweise anonyme, Großspenden hat World Christian Broadcasting die noch nötigen USD 535.000 für den zweiten 100-kW-Sender bei KNLS Anchor Point aufbringen können. Zuvor hatte man schon eine Million in die Vorbereitung des Sendegeländes und den Bau des Senders ausgegeben. Mit dem zweiten Sender will man den bisherigen Sendetag von zehn auf 20 Stunden erhöhen.
Die Station ist in Europa zwar nur schwer zu hören, bestätigt Empfangsberichte für die eigenen Sendungen recht zuverlässig. Dabei wird pro Brief nur eine QSL-Karte ausgestellt, egal wieviele Empfangsberichte eingesandt wurden. (Dr. Hj. Biener)

USA (Washington DC): Mehr als 460 Angestellte der Voice of America (VOA), nahezu die Hälfte der gesamten Belegschaft, haben sich mit einer Petition an Abgeordnete des Kongresses gewandt. Darin werfen sie dem Broadcasting Board of Governors (BBG), der Dachbehörde des US-Auslandsrundfunks, eine systematische Demontage des Senders vor. Englisch und andere Sprachdienste würden gekürzt oder gestrichen, für die kein Geld da sei, während auf der anderen Seite musikbasierte 24-Stunden-Sprachdienste hochgezogen würden.
In der Eingabe wird unter anderem auf die Einstellung der VOA-Programme in Arabisch und Persisch verwiesen, an deren Stelle das BBG die neuen Stationen Radio Sawa und Radio Farda setzte, die nicht den für die VOA geltenden, eine redaktionelle Unabhängigkeit vorschreibenden Regelungen unterliegen würden.
Zuvor war VOA-Nachrichtenchef Andre deNesnera am 1.7.2004 von seinem Posten entbunden worden. deNesnera wurde für seinen Einsatz zugunsten einer objektiven Berichterstattung geschätzt. Im September 2001 ließ er ein Interview mit dem Taliban-Anführer Omar gegen den Einspruch des State Department ausstrahlen. (Radio Netherlands Media Network 6.7.2004 via Dr. Hj. Biener, G. Hauser DXLD via K. Ludwig 12.7.2004)

Usbekistan: Seit dem 1.7.2004 werden Programme des religiösen Family Radio, das in Europa hauptsächlich durch seine Kurzwellenstation WYFR in Florida bekannt ist, über Sender in der GUS ausgestrahlt. Aus Usbekistan kommt folgende Sendung:
19.00-21.00 (MESZ 21.00) Uhr 9495 kHz Russisch
Die Modulation ist etwas verbrummt. (W. Büschel 8.7.2004, K. Ludwig)


UKW

Deutschland: Die Intendanten von Saarländischem Rundfunk (SR) und Südwestrundfunk (SWR), Fritz Raff und Peter Voß, haben in Mannheim eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet. Sie umfasst Bereiche im Hörfunk, im Fernsehen, im Orchesterbereich, in der Abspielung des Dritten Fernsehprogramms sowie in sonstigen technischen Bereichen und in der Verwaltung. Peter Voß und Fritz Raff betonten, dass beide Sender bisher schon ein erhebliches Maß an Reformfähigkeit bewiesen hätten: „Wir intensivieren diese Zusammenarbeit, um hier im Südwesten tragfähige Strukturen für die Zukunft zu schaffen und zu erhalten.“
Im Bereich des gemeinsamen Südwest Fernsehens soll die gemeinsame Abspielung des Programms durch das Playout-Center in Baden-Baden zum 1. Januar 2005 realisiert werden. Die eigenständige Programmverantwortung von SWR und SR wird davon nicht berührt. Das Playout-Center soll bereits am 27. September 2004 für den SWR in Betrieb genommen werden. Im Hörfunk wird neben der Übernahme von Sendungen in DASDING und UnserDing des SR der Austausch von Programmelementen zwischen SWR Cont.ra und SR2 KulturRadio stufenweise ausgebaut. Eine „konkrete Sparmaßnahme“ nennt Fritz Raff die Zusammenarbeit auf dem Gebiet des Gebühreneinzugs. Dabei wird der SWR stufenweise die Aufgaben des Gebühreneinzugs für den SR übernehmen, soweit diese nicht von der GEZ wahrgenommen werden. Seit dem 1. Januar 2004 ist die Abteilung Rundfunkgebühren im SWR für das Gebührenmarketing verantwortlich und hat seit dem 1. April den Beratungs- und Beauftragtendienst für den SR übernommen. Die entstehenden Kosten werden vom SR erstattet. Bis 2008 wird der SWR den Gebühreneinzug für beide Sender vollständig übernehmen. (Pressemitteilung http://www.swr.de/presseservice/archiv/2004/07/09/index6.html 6.7.2004)

Deutschland (Saarland): Bei der Landesmedienanstalt Saarland (LMS) haben sich vier Veranstalter für die in ihrer Reichweite begrenzten UKW-Frequenzen Sankt Ingbert 100,6 MHz (100 Watt), Merzig 105,1 MHz (100 Watt) und Mettlach 106,1 MHz (10 Watt) beworben.
Radio Salü (http://www.salue.de), dessen Hauptprogramm flächendeckend im Saarland verbreitet wird, will sein erst vor wenigen Monaten eingestelltes, nur über Digital Audio Broadcasting verbreitetes Programm Salü Gold wieder auflebenlassen. Seinerzeit war dieser Veranstalter gegen die Ausschreibung der Frequenzen durch die LMS rechtlich vorgegangen, da er der Auffassung war, dass ihm ihre direkte Zuweisung als Stützfrequenzen zugestanden hätte.
Beworben haben sich darüber hinaus auch das in Deutschland nicht mehr auf UKW verbreitete Hit Mix FM (http://www.mixfm.de) aus Unterföhring bei München sowie Radio Starlet mit seinem bisher nicht umgesetzten Konzept Truckradio Countrystar (http://www.truckradio.de). Darüber hinaus möchte das bereits über verschiedene Kleinsender in Rheinland-Pfalz aktive Radio in Trier (http://www.radio22.de) die Frequenzen in Merzig und Mettlach nutzen.
Mit einer endgültigen Entscheidung des Medienrates der LMS zur Zuweisung der Frequenzen wird Ende des Jahres gerechnet. (Pressemitteilung LMS http://www.lmsaar.de/aktuell/presse/04-38.htm via Kai Ludwig 5.7.2004)

Deutschland (Sachsen): Das bisherige Hit-Radio Antenne Sachsen strahlt sein Programm ab dem 12.7.2004, 05.00 Uhr, als Hitradio RTL (http://www.hitradio-rtl.de) aus. Unter dem Slogan „Wir sind Sachsen!“ soll einer am 11.7.2004 veröffentlichten Pressemitteilung (http://www.radioforen.de/showthread.php?t=9688) zufolge eine als „die größten Hits aller Zeiten von Abba über Bee Gees, Roxette bis Shania Twain“ definierte, sich damit vermutlich nicht grundsätzlich vom bisherigen Hit-Radio Antenne Sachsen unterscheidende Musikfarbe geboten werden. (K. Ludwig 12.7.2004)

Irak: Junge deutsche und irakische Radiomacher produzieren seit dem 10. Juli 2004 das 90-minütige Radioprogramm Telephone FM für die irakische Hauptstadt Bagdad. Die Sendungen richten sich an die Generation der 20- bis 35-jährigen und sollen zum Vorläufer eines Vollprogramms für Junge Erwachsene werden. Im zwölf-köpfigen Team sind drei Iraker unter 30 sowie neun Deutsche, von denen drei arabischer Herkunft sind. Das anderthalbstündige Programm wird sechs Wochen lang in Berlin produziert, als MP3-Datei nach Bagdad übermittelt und dort um 21.00 Uhr über den von Amerikanern eingerichteten UKW-Sender Hot FM gesendet.
Dem Namen-gebenden Konzept von Telephone FM folgend sollten Telefongespräche mit Irakern und Irakerinnen das Rückgrat der Sendung bilden. Insbesondere sucht man junge Erwachsene im Irak, die als Akademiker, Existenzgründer oder Kulturschaffende den aktuellen Wandel in ihrem Land mitgestalten. Dabei geht es um Alltag, private Perspektiven und berufliches Schaffen der Interviewpartner und vermittelt über diese persönlichen Fragen auch politische Themen. Deutsche Studiogäste nehmen als Befragte, Fragende oder kommentierend an den Gesprächen teil.
An den ersten Sendetagen zeigten sich allerdings zwei Probleme: Trotz vergleichsweiser guter Handy-Ausstattung im Zielgebiet gelingen die Telefonkontakte noch nicht wie gewünscht. Dies hat zum einen technische Gründe. Zum anderen sind die irakischen Radiojournalisten, die nur für die Projektlaufzeit nach Berlin gekommen sind und sich im Programm nur mit Vornamen identifizieren, sehr darauf bedacht, nichts zu tun, was sie in Gefahr bringen könnte. So lassen sie sich nur schwer auf die Telefonkontakte ein.
Das Auswärtige Amt finanziert das Radioprogramm mit 83.000 € im Rahmen des Dialogs mit der islamischen Welt. Das Projekt steht unter Leitung von Anja Wollenberg (35) und Klaas Glenewinkel (33), die ursprünglich ein Jugendprogramm in Bagdad in Aussicht genommen hatten, was sich aber nicht realisieren ließ. Projektträger ist die Friedrich Ebert Stiftung. Der deutsche Medienpartner ist RBB radiomultikulti, das wöchentlich eine Auswahl der Sendungen in arabischer und deutscher Sprache ausstrahlt. (Pressemitteilung  http://www.auswaertiges-amt.de/www/de/ausgabe_archiv?archiv_id=5862 vom 25.6.2004, DLF-Beitrag 13.7.2004, von Dr. Hj. Biener zusammengestellt)

Pakistan: Wenige Monate nach dem Sendebeginn von Radio Aap ki Dunyaa wird der neue US-amerikanische Auslandsdienst in Urdu ab sofort auch in Pakistan selber auf UKW ausgestrahlt. Dies sieht ein Abkommen des für den US-Auslandsfunk zuständigen Broadcasting Board of Governors mit Clarity Communications Pakistan vor, das einige Stunden Sendezeit auf dem FM 101 Network der Pakistan Broadcasting Corporation vermittelt.
Angepeilt wird ein Hörerpotential von 23 Mio. Menschen in den Städten Karachi, Islamabad, Lahore, Faisalabad, Quetta, Sialkot, Peshawar und Hyderabad. Damit leben etwa 15 Prozent der pakistanischen Bevölkerung im Einzugsbereich vom UKW-Frequenzen. Das musik-basierte Programm begann am 10. Mai 2004 mit 12 Stunden auf der tadschikischen Mittelwelle 972 kHz und drei Stunden auf den bisherigen Kurzwellen des Urdu-Dienstes der Voice of America. Ergänzt wird die terrestrische Versorgung durch digitale Sendungen über Satellit und Internet.
Obwohl Urdu auch in Indien gesprochen wird, ist das Programm Teil einer Medienoffensive vor allem in die islamische Welt. Der Neustart in Urdu folgte ähnlichen Neuformatierungen des Programms in Arabisch zu Radio Sawa und in Persisch zu Radio Farda. Aap ki Dunyaa wird von einem 27-köpfigen Team um Dr. Brian Q. Silver in Washington und 15 freien Korrespondenten in Pakistan, India und Nordamerika produziert. Hauptzielgruppe des musikbasierten zwölf -stündigen Programms, das in den Haupthörzeiten auf 20 Minuten Nachrichten pro Stunde kommt, sind Hörer zwischen 15 und 39. (BBG Pressemitteilung 9. Juli 2004)

Vereinigtes Königreich: Wie Culture Secretary Tessa Jowell mitteilt, soll das Datum für das endgültige Sendeende analoger Radiosendungen noch in diesem Jahr beschlossen werden. Mit der Abschaltung würden um die 100 Mio. Radioempfänger unnütz, doch nimmt der Verkauf von DAB-Empfängern zu. Aktuell sind die Hälfte aller britischen Radiosender auch auf DAB zu empfangen. (Radio Netherlands Media Network 7.7.2004)


Programmhinweis

SWR2, 10.08.2004, 14.05 Uhr MESZ Jürgen Buck: „Kampfplatz Kurzwelle“,
Sie senden aus Kellern, von Berggipfeln, vom Dach eines Lastwagens. Die ersten politischen Untergrund-Sender konnte man schon vor dem Zweiten Weltkrieg empfangen, den Höhepunkt erreichten ihre Aktivitäten im Kalten Krieg. Hauptsächlich während (Bürger-)Kriegen und in Diktaturen tummeln sich auch heute noch zahlreiche politische Untergrund-Sender im Äther. Betrieben werden sie von Regierungen, Militärs, oppositionellen Gruppen, Guerilleros oder Separatisten. Meist über Kurzwelle verbreiten sie Aufklärung und Propaganda, Information und bewusste Desinformation. Eine Gruppe leidenschaftlicher Radiohörer beobachtet weltweit ihre Aktivitäten und berichtet darüber im Internet und in dem Nachrichtenbrief Clandestine Radio Watch, CRW. (Programmheft SWR2 - Das Programm via Bernhard Weiskopf 1.7.2004)

Ecuador: Bjorn Malm aus Quito (Ecuador) betreibt bei http://www.malm-ecuador.com eine sehr interessante Internet Seite mit vielen Mitschnitten lateinamerikanischer Rundfunkstationen. (Volker Willschrey 6.7.2004)

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Die deutschsprachige Abteilung von Radio HCJB bei einem Ausflug zum Cotopaxi-Vulkan
V.l.n.r.: Horst Wiese, Martha de Montenegro, Esther Neufeld, Redaktionsleiter Horst Rosiak, Kurzzeitmissionar Martin Link, der acht Monate lang die Homepage und Programmtechnik betreute, Esther und Edwin Rempel. Rebekka Schmidt, die im erste Studienjahr am HCJB-Kommunikationszentrum ist, konnte wegen ihres Studiums nicht mitkommen. Iris Rauscher ist derzeit in Deutschland zum Besuchsdienst bei Freunden, die ihre Arbeit in Ecuador durch Gebet und Finanzen unterstützen. Permanent zur Öffentlichkeitsarbeit in Deutschland sind Dorothea und Rüdiger Klaue, denn die Weiterführung der Kurzwellensendungen nach Europa hängt künftig ganz von Spenden aus dem deutschsprachigen Raum ab.


Adaption fürs WWW: Georg Einfalt