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NTT Aktuell September 2002 -
2. Ausgabe


Editor:
Dr. Hansjörg Biener <Hansjoerg.Biener@asamnet.de>
Neulichtenhofstr. 7, D-90461 Nürnberg

 

Da Nachdrucke von »NTT Aktuell« häufig die Zeitangaben nicht beachteten, sind Zeiten in Weltzeit und MESZ angegeben.


Deutschland: Der deutsche Energieriese RWE beendet seine Versuche zur Einführung von Powerline (Internet via Steckdose) zum 30.9.. Dies berichtete die Financial Times Deutschland unter Berufung auf den Geschäftsführer der RWE Powerline, Carsten Knauer. Ohne RWE sind nur noch zwei Energieversorger im PLC-Rennen: der Mannheimer Regionalversorger MVV und die EnBW in Baden-Württemberg.
Ein Sprecher begründet den Stopp mit verschärften Nutzungsbedingungen des Kurzwellenspektrums seit dem 11.9.2001. Seit den Terroranschlägen müssen Frequenzen für sicherheitsrelevante Dienste freigehalten werden. Bereits im Mai hatte RWE Powerline technische Probleme mit dem Modem als Grund genannt, warum das Internet via Steckdose noch nicht zum Produkt für den Massenmarkt geworden war. Nur 2000 Kunden hätten gewonnen werden können, hieß es damals. Man sei aber in Verhandlungen mit potenziellen Kooperationspartnern. Ascom hatte indes technische Probleme bestritten und auf 60 Pilotinstallationen verwiesen, bei den die Technologie eingesetzt werde und stabil sei. (Thomas Moeller 4.9., DARC Deutschland Rundspruch 4.9.2002)


Langwelle

Deutschland (Bayern): Die Antennenanlage der Langwelle Aholming 207 kHz wurde im Zeitraum 4.-6. und 9.-13.9.2002 auf Sicherheit überprüft. Der Deutschlandfunk war nachts nur mit verminderter Leistung und tagsüber etwa 7.00-20.00 Uhr Ortszeit gar nicht auf der Frequenz zu hören. (Sendernetzbetrieb Torsten Kluwe via Herbert Meixner 4.9.2002)


Mittelwelle

Afghanistan: Das geplante IBB-Relais in Afghanistan soll künftig auf 801 kHz senden. (Dave Kenny via Wolfgang Büschel BCDX)

Frankreich: Seit dem 2.9.2002 überträgt Radio France auf einigen seiner Mittelwellen das Programm France Info, und zwar auf den Frequenzen 603, 711, 792, 837, 1206, 1242, 1377 und 1557 kHz. Auf 864, 945 und 1278 kHz ist weiterhin France Bleue zu hören, das im Gegensatz zu France Info nur über wenige UKW-Frequenzen verfügt und deshalb durch den Verlust zahlreicher Mittelwellen erheblich an Reichweite einbüßte. Für die Gleichwellen 1404 und 1494 kHz wurde die Verbreitung beider Programme gemeldet. (Dave Kenny via Glenn Hauser DXLD via Kai Ludwig)

Mazedonien: Der Auslandsdienst des mazedonischen Rundfunks über Mittelwelle 810 kHz (1200 kW) hat seine fremdsprachigen Sendungen von je 20 auf 30 Minuten erweitert und Serbisch als Sendesprache neu eingeführt:
18.00-20.00 Uhr (20.00 Uhr MESZ) 810 kHz Bulgarisch, :30 (ex 18.20) Griechisch, 19.00 (ex 18.40) Albanisch, 19.30 neu Serbisch
Alle Sendungen werden nur montags bis freitags ausgestrahlt. (Observer 9.9.2002 via Wolfgang Büschel BCDX)

Mozambique: Zum zweiten Mal in zwei Monaten sind am 8.9.2002 Diebe bei der Sendestation Matola von Radio Mozambique eingebrochen. Dabei haben sie nicht nur Material gestohlen, sondern auch randaliert. Manuel Veterano von Radio Mozambique geht nun von einem Vorsatz aus, die Mittelwelle dauerhaft aus dem Äther zu holen. Eigentlich war ein Polizist zur Bewachung der Station abgeordnet worden, aber ausgerechnet zum Zeitpunkt des Einbruchs war er nicht anwesend. Radio Mozambique will die nötigen Reparaturen bis Mitte September durchgeführt haben.
Bereits am 20.7.2002 waren Diebe bei der Sendeanlage Matola eingebrochen und haben drei Spulen aus Kupfer gestohlen. Nach Einschätzung des Sendertechnikers Luis Loforte müssen die Diebe über genaue Kenntnisse verfügt haben, weil sie sich an Hochspannung zu schaffen machten, ohne verletzt zu werden.
Das Sendezentrum in Matola ist schon mehrfach beraubt worden, was unter anderem zum Ende der Kurzwellensendungen führte. Ohne die Station ist das landesweite Programm von Radio Mozambique in den mittleren und nördlichen Provinzen des Landes nicht mehr auf Mittelwelle zu empfangen. Die Station ist außer auf Mittelwelle noch für den Nahraum auf UKW aktiv. Radio Mozambique hatte das gestohlene Material aus japanischer Entwicklungshilfe bekommen, und es ist abzusehen, dass ein Ersatz schwierig wird. Die Geschichte des Sendegeländes geht bis in die Zeit des Radio Clube de Mozambique zurück. (© Radio Netherlands Media Network 23.7., 11.9.2002)

Slovenien: Radio Brezice 1584 kHz (Brezice d.o.o., Trg izgnancev 12, SL-8250 Brezice, komerciala@radio-brezice.si und simona.gerjevic@radio-brezice.si) bestätigte einen Empfangsbericht innerhalb von 10 Tagen mit der vorbereiteten QSL und einem Brief. Der Name Radio Posavje wird nicht mehr verwendet; man nennt sich jetzt R Brezice und benutzt neben 1584 kHz (1 kW) auch die UKW-Frequenzen 88,9 und 95,9 MHz. (Patrick Robic 29.8.2002 via Wolfgang Büschel)

Zypern: Nach einer Bauzeit von wenigen Monaten begann am 27.8.2002 das US-amerikanische International Broadcasting Bureau mit dem Testbetrieb der Mittelwelle Cape Greco 981 kHz (600 kW). In der Anfangsphase sind die Sendezeiten unregelmäßig, später soll rund um die Uhr gesendet werden. Ausgestrahlt wird Radio Sawa (www.ibb.gov/radiosawa/index_english.html), das im März 2002 den regulären arabischen Dienst der Voice of America abgelöst hat. Die Sendungen sind auf ein Gebiet von Syrien bis Ägypten gerichtet. In benachbarten Europa arbeiten auf 981 kHz Sender in Bulgarien und Griechenland, so dass der Empfang in Europa schwierig ist.
Bereits im Einsatz sind die schon länger bestehenden Sender Rhodos 1260 kHz und Kuwait 1548 kHz, sowie UKW-Sender in befreundeten Staaten: Amman, Jordanien (98,1 MHz), Kuwait City, Kuwait (95,7 MHz), Doha, Katar (92,6 MHz) und in den Vereinigten Arabischen Emiraten Dubai (90.5 MHz) and Abu Dhabi (98,7 MHz). Weitere Mittelwellensender für Radio Sawa sollen in Marokko (400 kW) und Djibouti (600 kW) errichtet werden. Für den Sendebeginn von Radio Sawa sind 35 Mio. USD bewilligt worden, für die Sendeanlagen allein 17 Mio. (Vladimir Titarev 27.8., Mika Makelainen 28.8., Kai Ludwig 1.9.2002)

Zypern: Aus Cape Greco sendet seit vielen Jahren das Unterhaltungs- und Informationsprogramm RMC Moyen Orient, das jetzt als arabischer Dienst von Radio France International fungiert. Derzeit wird die Mittelwelle 1233 kHz tagsüber mit 800 kW und in der Dunkelheit mit 600 kW belegt, obwohl die maximale Leistung 1,2 MW beträgt. (Ydun Ritz 28.8.2002 via Glenn Hauser DXLD 4.9.2002 bzw. Wolfgang Büschel BCDX)


Kurzwelle

Afghanistan: Radio Afghanistan (Ministry of Information & Culture, General Presidency of Radio & TV, Planning & Foreign Relations Department, General Managing of Foreign Relations, P.O.Box 544, Kabul, Afghanistan) hat keinen Kurzwellensender im Inland zur Verfügung. Der letzte vorhandene Sender in Pulecharchi bei Kabul (4774 kHz) wurde von einem Marschflugkörper zerstört. Der damals anwesende Techniker kam mit dem Leben davon, weil er die cruise missile anfliegen sah. Der 500 kW-Mittelwellensender am Standort wurde durch drei Bomben zerstört. Auch hier gab es keinen Personenschaden. Ein Photo, das Dave Stanley der zerstörten Sendeanlage gemacht hat, findet sich in der QSL-Galerie von Clandestine Radio Watch www.schoechi.de/bild-cla.html. (Dave Stanley in Clandestine Radio Watch 16.8.2002)

Australien: Die National Standards Commission hat endgültig die Einstellung von Radio VNG zum 31.12.2002 beschlossen. Angesichts von anstehenden Erneuerungen von AUD 100.000 hat man die Notwendigkeit abgewogen und ist zu dem Schluss gekommen, dass die Station nicht wirklich gebraucht wird. Der VNG-Unterstützerkreis. Dies teilte Dr. Marion Leiba (Honorary Secretary, VNG Users Consortium GPO Box 1090, Canberra ACT, 2601, Australia Tel: +61 2 6231 9476, marion_leiba@yahoo.com) von der VNG Nutzervereinigung in einem Rundschreiben am 18.8.2002 mit.
Ursprünglich hatte die Australian National Standards Commission die Schließung für den 1.7.2002 angekündigt, doch das Sendeende um sechs Monate bis zum 31.12.2002 hinausgeschoben. Wie Dr Richard Brittain (National Time Committee of Australia's National Standards Commission) in einem Brief (24.6.2002) mitteilte, hätten Nutzer glaubhaft gemacht, dass sie mehr Zeit für die Organisation von Alternativen brauchen. Damit nun keiner mehr sagen kann, er sei nicht informiert worden, wurde ab Mitte Juli eine Mitteilung über die Abschaltung in den Sendeinhalt aufgenommen.
VNG (www.nsc.gov.au/PDF_WORD/Info/L15.pdf) sendet rund um die Uhr auf 2500, 5000, 8638*, 12984* kHz und 22.00-10.00 Uhr auf 16000 kHz. (Frequenzen mit einem Stern sind nur in Morse aktiv.) Die 16000 kHz-Kurzwelle ist in Europa morgens ca. 6.00-8.00 Uhr zu hören. Empfangsberichte sind mit Rückporto (z.B. 1 IRC) an folgende Adresse zu schicken: Radio VNG, National Standards Commission, P.O. Box 282, North Ryde, NSW 1670, Australia.
Derzeit kommen die Sendungen von der Sendeanlage des Air Services Australia in Llandilo in New South Wales (bei Sydney). Die diskutierte Verlegung an einen anderen Standort, um die weitere Sendetätigkeit zu gewährleisten, gilt als gescheitert. Auch wenn die National Standards Commission für die Ausrüstung einen Freundschaftspreis machen würde, kostet der Umzug an einen noch zu bestimmenden Ort mindestens AUD 20.000. Selbst wenn VNG ehrenamtlich betreut würde, brauchte man für den Betrieb auf drei Frequenzen (bis 1 kW) jährlich AUD 25.000. Schon 1996 ergab eine Umfrage unter den damaligen Nutzern, dass man maximal 10.000 auftreiben könnte. Das VNG Users Consortium wurde gegründet, um die erste Schließung im Oktober 1987 rückgängig zu machen. (Walter Eibl 14.7.2002, Marion Leiba 1.9.2002, Dr. Hansjörg Biener)

Belarus: Auf 4982 kHz wird im Zeitraum 03.00-18.00 Uhr unregelmäßig das Programm von Radio Mayak im Relais übertragen, öfters parallel zu 5134 kHz. Es soll sich um weißrussische Militärsender handeln, die seit Jahren in SSB das Programm von Mayak, dem weißrussischen Rundfunk und Privatsendern ausstrahlen. Weitere Frequenzen waren 2338, 2382, 2593.5, 2738, 2829, 3346, 3355, 3564, 4264, 4541, 4795.5, 4855, 5134, 5256 kHz, wobei es Sommer- und Winterfrequenzen gibt. (Willi Passmann 4.9.2002 via Wolfgang Büschel BCDX)

Benin: Nach Auskunft des Direktors von Radio Benin, Mr Liadi, werden die Programme in Cotonou und Parakou 20.00-21.00 Uhr Ortszeit zusammengeschaltet, um eine landesweite Versorgung mit Nachrichten sicherzustellen. (R Benin, 16.8. via BBCM bzw. Glenn Hauser DXLD)

Brasilien: Folgende Kurzwellen wurden im Rundbrief von Wolfgang Büschel im Laufe des August und September als aktiv gemeldet:
5970 Radio Itatiaia, Belo Horizonte MG (0208)
6135 Radio Aparecida (0208)
9505 R Record, Sao Paulo SP (0208 0209)
9515 R. Novas de Paz, Curitiba PR (0208)
9530 R. Nova Visao, St. Maria RS (0208)
9565 R Tupi, Curitiba PR (0208)
9630 R Aparecida (0208)
9645 R. Bandeirantes, Sao Paulo SP (0208)
9665 R. Marumby, Florianopolis SC (0208)
9675 R Cancao Nova, Cachoeira Paulista SP (0208)
9685 R. Gazeta, Sao Paulo SP (0208)
9695 R. Rio Mar, Manaus AM (0208)
11725 R. Novas de Paz, Curitiba PR (0208)
11765 R. Tuipi, Curitiba PR (0208)
11785 R. Guaiba, Porto Alegre RS (0208)
11815 R. Brasil Central, Goiania GO (0208)
11830 R Anhanguera (0209)
11925 R. Bandeirantes, Sao Paulo SP (0208)
15325 R. Gazeta, Sao Paulo SP (0208)
17815 R Cultura
(Carlos Goncalves 12., 27-30.8., Brian Alexander 17.8., Dave Valko 9.9., Don Nelson 8.9.)

Chile: Radio Parinacota 94.5 FM sendet auf 6009.7 kHz für Nordchile und die Welt. In Ansagen wird die Station vielfältig gerühmt: "bienvenidos a la primera radio de Chile, Radio Parinacota es la radio positiva, es la radio del cambio, es la radio de la comunidad y la gente quiere cada dia mas ... Radio Parinacota lo mejor de la radio ..." (Rodriguez 18.8., Wright 25.8., Arnaldo Slaen 1.9.2002 via Wolfgang Büschel BCDX)

Thailand: In Verbindung mit der Konferenz EuroChina 2002 (14.-20.4.2002) gab es ab 15.4.2002 aus Nakhon Sawan und Hainan Vorführungen von Digitaler Kurzwelle im Live-Betrieb und von Multimedia-Anwendungen.
01.00-11.00 Uhr 21735 kHz. Merlin/BBC via Nakhon Sawan (P.O.Box 20, Muang, Nakhon Sawan 60000, Thailand)
01.00-10.00 Uhr 15310 17635 21700 kHz Thales AG/ABRS via Hainan
Die Vorführungen waren ein Gemeinschaftsprojekt von BBC Research and Development, Fraunhofer Institut und Thales. In Thailand hatten Mitarbeitende von Merlin und Thales einen Thales TSW 2250 für Digitalsendungen modifiziert. (Asia-Pacific Broadcasting Union; via Bob Padula 31.8.2002)

China (Tibet): Englische Sendungen der Voice of Holy Tibet (China Tibet People's Broadcast Company Holy Tibet Broadcast, Lhasa, 850000 P.R.C.) kommen 07.00-07.15, 11.00-11.15 und 16.30-16.45 Uhr UTC auf Frequenzen wie 5240, 4900/4940 kHz, 6130/6200, 7385, 9490 kHz. Während Empfangsberichte früher kaum Resonanz hatten, werden sie jetzt mit Karte und Brief bestätigt. Die Station wird von Tse Ring Yuzen geleitet, und sie erscheint auch als Unterschrift auf der QSL-Karte, während die Briefe auch von Tse Ring DeKy unterschrieben werden. (Edward Kusalik 24., 28.8., Partha Sarathi Goswami 25.8., Rich D'Angelo 31.8.2002 via Wolfgang Büschel BCDX)

Estland: Der estnische Rundfunk, der nur noch auf UKW und nicht einmal mehr Mittelwelle sendet, hat keine Pläne zur Wiederaufnahme von Kurzwellensendungen. Die Sendeanlage ist nicht mehr funktionsfähig, aber es könnte sein, dass Teile in einem Museum überdauern. (Bob Padula 31.8.2002 via Wolfgang Büschel BCDX)

Indien: Der kommerzielle Dienst von All India Radio, Vividh Bharati, hat seine Kurzwellensendung auf 10330 kHz um 5 Minuten Nachrichten in Hindi verlängert und macht jetzt um 04.35 Uhr (06.35 Uhr MESZ) Sendeschluss. Vividh Bharati ist in den Metropolen des Landes auf Mittelwelle und UKW zu empfangen, sowie landesweit auf der Gleichwelle 10330 kHz, die von Sendern in Chennai, Mumbai, Delhi und Guwahati belegt wird. (Jose Jacob 5.9.2002)

Indien: Die Tests in Bangalore für Kurzwellenrelais der Inlandsdienste wurden am 4.9.2002 abgeschlossen. Das Nachtprogramm vom AIR National kam 13.20-00.40 Uhr auf 9425 kHz (500 kW), auch wenn es am 28.8. auch einmal auf 9450 kHz gemeldet wurde. Hier soll wohl bald ein regulärer Dienst 13.50-00.43 Uhr beginnen. Welche Frequenz für ein Tagesprogramm verwendet wird und wann der Dienst aufgenommen wird, ist noch offen. Delhi FM II aus Bangalore kam 01.30-05.30 und 09.30-12.30 Uhr auf 9425 und dann 11645 kHz (500 kW). (Jose Jacob 15., 29.8., 5.9.2002 via DX_india)

Kanada: CFVP ist nach einigen Wochen Sendepause seit Ende August wieder auf Kurzwelle 6030 kHz zu hören. Die Technik war erst durch einen Telefonanruf von Hans Johnson über das Fehlen der Kurzwelle unterrichtet worden (Hans Johnson 23.8.2002)

Kyrgyzstan: Der kirgisische Rundfunk wurde Anfang August auf der neuen Frequenz 4795 kHz parallel zu 4010 kHz beobachtet. Sendebeginn ist um 23.00 Uhr mit der Nationalhymne. Auch vor dem Sendeschluss um 18.00 Uhr konnten am 15.8. 4010 und 4795 kHz parallel gehört werden. Die Träger wurden gegen 18.15 Uhr abgeschaltet. (Olle Alm, Jari Savolainen 13.8., H. S. Brar 15.8., Vlad Titarev 8.9.2002 via Glenn Hauser DXLD bzw. Wolfgang Büschel BCDX) Nachrichten in Englisch von "Radio Kyrgyzstan, Biskek" wurden 23.25-23.30 Uhr auf 4010 und 4795 kHz beobachtet. (Harjot Singh Brar 29.8.)

Kolumbien: La Voz de tu Conciencia konnte im Juli 2002 wieder international gehört werden. Das Programm ist in Spanisch. Gelegentlich gibt es eine englische Stationsansage "This is the Voice of Your Conscience, transmitting on 6060 SW to Colombia and the world. You are listening to the Alcaravan Radio System". Die Frequenz ist von REE Madrid 6055 kHz (-06.00 Uhr) und WYFR 6065 kHz (-04.45 Uhr) eingeklemmt, ab 09.00 Uhr belegt Argentinien werktags die Frequenz 6060 kHz. (Paul Ormandy 23.7., Walt Salmaniw 22.8., Jerry Berg 24.8.2002 via Wolfgang Büschel BCDX)

Korea (Süd): Die Sendeanlagen von Radio Korea International in Kimje wurden am 1.9. durch den Taifun Rusa erheblich beschädigt. 10 von 17 Antennen waren betroffen, 8 davon wurden in der ersten Woche danach repariert. Die Antennen A9 für China/Europa und A14 für Nordamerika müssen noch repariert werden. In dieser Zeit werden sie durch Rundstrahlantennen vertreten
07.00-11.00 Uhr 13670 kHz A9 (China/Europa), jetzt A 15 (nd)
23.00-04.00 Uhr 15575 kHz A14 (Nordamerika), jetzt A 13 (nd)
Auch andere Radiosender, z.B. HLAZ Cheju 1566 kHz, waren betroffen. Rusa war der verheerendste Wirbelsturm seit 40 Jahren. Um die 25.000 Südkoreaner sind obdachlos, mindestens 150 wurden getötet. Zahlen aus Nordkorea sind nicht bekannt. (Dr. Hansjörg Biener)

Malaysia (Sabah): Für den Sender, der früher auf 4970 kHz arbeitete, gibt es keine Ersatzteile mehr. Da Mittelwelle und UKW für eine ausreichende Versorgung zur Verfügung stehen, wird der Kurzwellensender 5980 kHz noch so lange senden, wie er läuft. Der aktuelle Sendeplan lautet: Englisch 03.30-07.30 Uhr (Nachrichten um 5.00 Uhr), Kadazan 07.30-10.00 Uhr, Bajau 10.00-12.00 Uhr, Dusun 12.00-13.15 Uhr und Murut 13.15-13.30 Uhr. (Marten van Delft 28.8.2002 via Wolfgang Büschel BCDX)

Malaysia (Sarawak): Alle für RTM Sarawak vorgesehenen Kurzwellen sind auch in Betrieb. Die Mittelwellen, das wachsende UKW-Netz, aber auch die erneuerten Kurzwellen von Kuching sorgen für eine zufriedenstellende Flächendeckung. Nach der Kurzwellenstation von Miri steht auch die in Sibu vor dem Ende, denn für den Sender, der auf 5005 kHz arbeitete und für den Sender, der noch auf 6050 kHz aktiv ist, gibt es keine Ersatzteile mehr. Wenn der noch aktive Sender versagt, kann er nicht repariert werden. (Marten van Delft 28.8.2002 via Wolfgang Büschel BCDX)

Malaysia (West-Malaysia): Alle vorgesehenen Kurzwellen sind auch in Betrieb. Wie ein Mitarbeiter bei der Sendestation Kajang, südöstlich von Kuala Lumpur, mitteilte soll die Kurzwelle 5965 kHz, die zur Zeit mit einem alten 5 kW-Reservesender bedient werden, künftig mit 100 kW belegt werden. Dieser Sender wird von der Auslandskurzwelle 15295 kHz abgezogen, wenn dort ein neuer 250 kW Thomcast-Sender und eine neue TCI Antenne (HRS-441) zur Verfügung stehen. Man hofft auf einen Sendebeginn im Oktober. (Marten van Delft 28.8.2002 via Wolfgang Büschel BCDX)

Mexiko: Radio Mil hat eine neue Kurzwellenantenne für 6010 kHz und hofft auf Empfangsverbesserung. Das DX-Programm Encuentro DX soll wiederbelebt werden. Empfangsberichte sind erwünscht an XEOI R Mil Onda Corta, Apartado Postal 21-1000, 04021 - Mexico D.F. Mexico (Hector Garcia Bojorge via Glenn Hauser DXLD)

Niederlande: Seit dem 12.9., 17.27 Uhr UTC, ist wieder die volle Zahl von vier 500 kW-Kurzwellensendern in Flevo im Betrieb. In der Sendestation hatte zunächst ein Feuer einen Sender beschädigt, später hatte Hitze die Kühlung von Sendern überfordert. Sendungen waren in beiden Fällen nach Deutschland ausgelagert worden. Der normale Sendeplan finden sich unter www.rnw.nl/realradio/html/schedule.html. (© Radio Netherlands Media Network. 13 September 2002)

Paraguay: Radiodifusion America Asuncion (ramerica@rieder.net.py) testet die Mittelwelle 1610 kHz (niedrige Sendeleistung an verschiedenen Antennen) und Kurzwellen 7300 and 7737 kHz (niedrige Sendeleistung an Corner Reflector 5/8-lambda 184°). Eine weitere Kurzwelle wäre 15185 kHz, die im Juli / August mit 5 Watt und einer 5/8-Lambda-Rundstrahlantenne eingesetzt wurde. Bereits im Regelbetrieb ist die Mittelwelle 1480 kHz (1 kW). (Adán Mur, Technical Advisor, 2.8., 1.9. via Glenn Hauser DXLD, Charles Jones 28.8.2002 via Wolfgang Büschel BCDX)

Polen: Vor kurzem kam es zu umfangreichen personellen Neubesetzungen in der Leitung des polnischen Auslandsrundfunks Radio Polonia (www.radio.com.pl/polonia/niemiecka_de.asp). Die neue Führung kündigt verschiedene Änderungen an und hat bereits die Entscheidung, statt der veralteten Sendeanlagen der polnischen Telekomgesellschaft TPSA künftig Kapazitäten im Ausland zu nutzen, vorerst für die kommende Wintersendeperiode wieder rückgängig gemacht.
Damit haben sich alle Hoffnungen, Radio Polonia künftig auch auf Kurzwelle in ansprechender Qualität hören zu können, zunächst wieder zerschlagen. Schon lange weisen fast alle Kurzwellensender in Leszczynka ein lautes Rumpelgeräusch auf (Beobachter vermuten als dessen Quelle Mikrofoneffekte im Kühlwasserkreislauf), das ein Verfolgen der interessanten Programme kaum erlaubt. (Bernd Trutenau 3.9. via Kai Ludwig 8.9.2002)

Russland: Seit 1.7. 2002 sendet das Bible Voice Broadcasting Network (P.O.Box 220, Leeds, LS26 0WW, United Kingdom, Mrs. M. McLaughlin mail@biblevoice.org, www.glenlowance.com) auf Kurzwelle.
00.30-01.30 Uhr (02.30 Uhr MESZ) 15615 kHz Sa So Englisch, Hindi für Indien
00.30-01.00 Uhr (02.30 Uhr MESZ) 9855 kHz (Al Dhabbaya 250 kW) Bengali
02.00-02.30 Uhr (04.00 Uhr MESZ) 9610 kHz (Al Dhabbaya 250 kW) Hindi
17.00-18.15 Uhr (19.00 Uhr MESZ) 7430 kHz (Armavir/Krasnodar 100 kW 190°, Sa So ab 18.00 250 kW): Mo 17.00 Amharisch, 18.00 Englisch (Time of Deliverance Philadelphia, Di 17.00 Russisch (Golos Biblii, P.O.Box 2512, 426067 Izhevsk, Russland), 17.15 Englisch, Mi-So 17.00 Englisch für den Nahen Osten, Sa bis 19.00, So bis 20.00 Uhr
18.00-19.00 Uhr (20.00 Uhr MESZ) 7425 kHz (Taldom 250 kW?) Sa So Polnisch (Sa 18.00-18.30 Uhr Glos Ewangelii, skrytka pocztowa 484, 00-950 Warszawa, Polen, www.gospel.pl gospel@gospel.pl), Englisch, Ossetisch (Sa 18.30-18.45 Uhr P.O.Box 400, Sarasota, FL, 34230, USA), Russisch für Osteuropa
20.00-21.15 Uhr (22.00 Uhr MESZ) 11645 kHz (Moskau 250 kW?) Sa So (God Is Just A Prayer Away (Ohio), Foursquare Gospel Tidings (Saskatchewan), Truth For the World (Georgia)) Englisch für Westeuropa
Die Sendezeit wird offenbar von High Adventure besorgt. Die benutzten Senderstandorte sind noch nicht bekannt, liegen aber wohl in der GUS. (Iwao Nagatani 28.7., 23.8., Kai Ludwig 25., 26.8., Noel R. Green 26.8., Harjot Singh Brar 27.8., Wolfgang Büschel 28., 31.8., Dmitri Mezin 1., 3.9, Krzysztof Rybus 1.9., Thomas Drescher 3.9.2002)

Serbien: Die Zukunft von Radio Jugoslawien, das derzeit nur im Internet als Stimme Serbiens und Montenegros in Serbisch und zwölf Fremdsprachen sendet, ist offen. Der montenegrinische Informationsminister Zivorad Jaredic hat sich zwar für die Station ausgesprochen, aber über ein Budget hat man sich trotzdem nicht geeinigt. Die Direktorin und Chefredakteurin Milena Jokic teilte mit, dass Radio Jugoslawien in Radio Serbien und Montenegro umbenannt werden soll. Falls es kein gemeinsames Budget gibt, wird die Station als Radio Serbien senden. (© Radio Netherlands Media Network 4.9.2002)

Sri Lanka: Der Sender, der bisher den englischen Inlandsdienst auf 4940 kHz ausstrahlte, ist wieder für den englischen Dienst aktiv. Er wurde zeitweise für den tamilischen Inlandsdienst auf 5020 kHz eingesetzt, dessen Sender einen Defekt hatte. Die Sendungen in Tamilisch haben, naheliegenderweise wegen des separatistischen Konflikts im Nordosten, eine höhere Priorität. (Victor A. Goonetilleke 4., 23.8.2002 via Wolfgang Büschel BCDX)

Südafrika: Radio Veritas (Fr Emil Blaser OP, PO Box 134, 2110 Mondeor, (011) 624-2516/7, (011) 614-7711 fax, eblaser@iafrica.com) hat nach Angaben eines QSL-Briefs seit Anfang August folgenden Sendeplan:
10.00-11.00 Uhr (12.00 Uhr MESZ) 7420 kHz (100 kW)
16.00-19.00 Uhr (18.00 Uhr MESZ) 3230 kHz (100 kW) (ex 3280)
(Patrick Robic 29.8.2002 via Wolfgang Büschel BCDX)
Die Mittagssendung bringt eine Messe. Am Abend gibt es in der Regel zunächst ein Jugendprogramm, ein aktuelles Programm, das auch Übernahmen von Radio Vatikan enthält und anschließend Interviews. Mittwoch abends gibt es die Möglichkeit anzurufen, samstags werden auch die Kinder bedient. (Dr. Hansjörg Biener)


Sonderprogramme

Afghanistan: Nach Angaben des Charlotte Observer sendet das 8th Psychological Operations Battalion 18 Stunden täglich auf 864 kHz (5 kW) und 6100 kHz (1 kW). Das Studio ist in einem Laster im Camp in Kandahar. Die Sendungen in Pashtu und Dari sollen Unterstützung für die Regierung Hamid Karzai und den weiteren Kampf gegen al-Qaida und Taliban sammeln. Die Musik ist ausschließlich aus Afghanistan. Fernsehsendungen wären auch möglich, gelten aber wegen des geringen Zuschauerpotentials als unnötig. Unter der Taliban-Regierung war das Fernsehen abgeschafft worden.
Das 8th Psychological Operations Battalion gehört zur 4th Psychological Operations Group. Das Battalion, das eigentlich in Fort Bragg, NC, zuhause ist, übernahm die Sendungen im März 2002, als die EC-130E-Flugzeuge des 193rd Special Ops Wing in die USA zurückkehrten. Neben dem eigenen Betrieb hilft man beim (Wieder-)Aufbau anderer Sender, wobei man im Gegenzug Sendezeit auf diesen Sendern bekommt. (DXing.info 19.8.2002 via Wolfgang Büschel BCDX) Die Frequenz 6100 kHz wurde am 26.8.2002 16.30-17.00 Uhr auch in Finnland gemeldet. (Jari Savolainen 26.8.2002)

Äthiopien (aus Deutschland): Tigrean International Solidarity for Justice and Democracy / Radio Fithi (Justice) sendet mittwochs und samstags 16.00-16.29 Uhr auf 15530 kHz (Jülich 100 kW, 217°). Vom 6. bis 13.8. wurde dienstags zur selben Zeit 15580 kHz getestet. Briefe an die P.O. Box 60040 Washington, D.C. 20039, kam als unzustellbar zurück, ebenso die e-Mail an tisforjd@aol.com. (Edward Kusalik 20., 24.7.2002 via Wolfgang Büschel BCDX)

Äthiopien (aus Deutschland): Radio Huriyo in Somali hat zum 3.9.2002 die Frequenz geändert, um RFE/RL in Farsi auszuweichen. Man sendet jetzt nach folgendem Sendeplan:
16.30-17.00 Uhr (18.30 Uhr MESZ) 15580 (ex 15530) Di Fr Somali
(Observer 6.9.2002 via Wolfgang Büschel BCDX)

China (Taiwan): Im Juni/Juli wurden beim Zahlensender New Star auch bis zu 15 Minuten Wortbeiträge und Musik gehört. Nach Mr. Toru Yamashita (Asian Broadcasting Institute) wird um Empfangsberichte an w2789@hotmail.com bzw. P. O. Box 12587, Taipei, Taiwan, gebeten. Er erhielt auch eine e-Mail-Antwort, während bei anderen die e-Mail nicht mehr funktionierte. Die Zahlenstation sendet fast zu jeder halben Stunde auf 8300, 8375, 9725, 11430, 13750 und 15388 kHz. (Tom Sevart, A.Slaen 28.7., Marten van Delft, M.Ishii, John Wilkins 28.8.2002 via CRW)

Laos (aus Usbekistan): Das United Lao Movement for Democracy hat Sendungen 01.00-02.00 Uhr (03.00 Uhr MESZ) auf 17540 kHz begonnen. ULMD-Präsident ist Shoua Cha. (Walt Salmaniw 30.8. via CRW)

Myanmar (aus Neuseeland): Democratic Voice of Burma hat Mitte August 2002 die Sendungen aus Rangitaiki wieder aufgegeben. In der Vergangenheit wurden 14.15-15.30 Uhr 9500 und 15620 kHz (100 kW, 325°) eingesetzt. Parallelfrequenzen waren Taschkent 5910 kHz und Madagaskar 17495 kHz. (Observer 6.9., Erik Koie 10.9.2002 via Wolfgang Büschel BCDX)

Syrien: Weiterhin mysteriös sind Hintergrund und Betreiber der für Syrien bestimmten Programme, die 03.30-04.00 Uhr (05.30 Uhr MESZ) auf 9950 kHz sowie in Wiederholung 15.00-15.30 Uhr (17.00 Uhr MESZ) auf 12085 und 12115 kHz zu hören sind. Das Syrian Human Rights Committee, dessen Texte in den Sendungen zitiert wurde, hat inzwischen jede Verbindung mit den Sendungen dementiert. Weiterhin keine Anhaltspunkte gibt es für die Herkunft der Ausstrahlungen auf den Frequenzen 9950 und 12085 kHz, sie werden anscheinend von keinem der bekannten Sendeprovider abgewickelt. Syrien war schon früher Zielgebiet von Untergrundsendungen. Bis 1997 sendete aus Irak eine Voice of Arab Syria. (North American Shortwave Association / DX Listening Digest Kai Ludwig 8.9.2002, von Dr. Hansjörg Biener ergänzt)

Vietnam (aus Tadschikistan, USA): Radio Free Vietnam hat zum 12.8.2002 seine Sendungen 14.00-14.30 Uhr auf 15235 kHz (Dushanbe 200 kW, 125°) aufgegeben. Man sendet jetzt montags bis freitags 12.30 Uhr über KWHR 9930 kHz (100 kW). (Observer 9.9., Hans Johnson 10.9.2002 via Wolfgang Büschel BCDX)


UKW

Indien: Im August wurde in Bhopal die 7. Station von Gyan Vani, the Educational Channel of India, eingeweiht. Bisher gab es schon UKW-Stationen in Allahabad, Bangalore, Visakhapatnam, Coimbatore, Lucknow und Mumbai (Bombay). Die neue Station sendet auf 104.2 MHz. Bisher darf nur die Indira Gandhi National Open University (IGNOU) unter Aufsicht des Bildungsministeriums (Ministry of Human Resource Development) UKW-Sender betreiben, obwohl sich auch Universitäten und andere Bildungseinrichtungen darum bemühen. Der Bildungssender hat noch das Senderecht für weitere 37 Stationen. 23 sollen noch vor Ende des Rechnungsjahrs 2002-2003 den Betrieb aufnehmen, die restlichen dann ab März 2003. Weitere Informationen finden sich unter www.gyandarshan.ernet.in.
Bildung gehörte zu den traditionellen Anliegen der indischen Rundfunk- und Fernsehentwicklung, doch Kritiker der jüngeren Entwicklungen und Befürworter von Nachbarschaftsradios sehen das Anliegen immer weiter in den Hintergrund gedrängt. Ein wichtiger Punkt ist hier das Unterhaltungs-orientierte Satellitenfernsehen, aber auch die jetzige Liberalisierung des Rundfunks, die der Ausdehnung des UKW-Rundfunks dienen soll. In den vergangenen Jahren wurden zu Millionen-Summen an Jahresgebühren auch Senderechte an private Unterhaltungssender ausgegeben. Tatsächlich senden nur zehn kommerzielle UKW-Sender in sechs indischen Metropolen: Bangalore, Indore, Lucknow, Ahmedabad, Pune und Mumbai (5 Stationen). Stationen von drei Anbietern in Bhubaneswar, Cuttack, Jabalpur, Comimbatore, Tirunelvi und Visakhapatnam sind bezahlt, aber noch nicht auf Sendung. Die Befürworter von community radio sammeln sich um die cr-india mailing list im sarai.net. (Dr. Hansjörg Biener, unter Benutzung von Informationen von Frederick Noronha <fred@bytesforall.org> 14.8., 26.8., Jose Jacob 10.9.2002)

Moldawien: Mit der Veröffentlichung im Amtsblatt Monitorul oficial ist ein Gesetz in Kraft getreten, das Teleradio Moldova als "national public institution" errichtet. Oppositionsabgeordnete nahmen an den letzten Debatten nicht teil, weil das Gesetz die Empfehlungen des Europarats ignoriere. Die Association of Electronic Media (APEL) hatte einen alternativen Gesetzentwurf vorgelegt, bei dem die staatsferne, öffentlich-rechtliche Konstruktion von Teleradio Moldova den Beifall des Europarats gefunden hatte. (Moldova Media News 15.8.) Das jetzt gültige Gesetz wurde dann mit der Mehrheit der moldawischen Kommunisten (PCM) verabschiedet. An der Spitze von Teleradio Moldova steht künftig ein Aufsichtsrat von 15 Personen, die vom Präsidenten, dem Parlament und der Regierung auf fünf Jahre bestellt werden. Der Rat bestimmt dann den Generaldirektor, der vom Parlament zu bestätigen ist. Nach dem Gesetz werden alle derzeitigen Mitarbeitenden von Teleradio Moldova entlassen und müssen sich neu bewerben. (RFE/RL Newsline 16.8.2002)

Montenegro: Am 28.7. verabschiedete eine neue Koalitionsmehrheit in Montenegro Gesetzesänderungen, die die Unabhängigkeit der öffentlichen und privaten Medien einschränken und Rücksicht auf die Regierungsmeinung vorschreiben. Auf Druck der EU kam es wenige Tage später aber zu Gesprächen zwischen Parlamentariern und EU-Delegierten, wenngleich der EU auch eine unbillig weitgehende Einmischung vorgeworfen wurde. Am 1.8. protestierten Mitgliedsstationen der Association of Independent Electronic Media of Montenegro (UNEM) mit einer halbstündigen Sendepause gegen die neuen Medienregelungen. Auf Ersuchen der Serbischen Volks-Partei hat das Montenegrinische Parlament die Debatte über das Medienrecht am 29.8. verschoben. (RFE/RL Newsline 1., 5., 7.8.2002)

Neuseeland: Seit dem 14.9.2002, 15.00 Uhr Ortszeit sendet Niu FM (Kokosnuss FM), das sich an Neuseelands Einwanderer von den pazifischen Inseln wendet. Hauptzielgruppe sind die 20- bis 40-jährigen. Obwohl man eine Verbindung in die Heimat sein will, ist ein Großteil des Programms in Englisch.
Bisher verfügt das Network über folgende Frequenzen: Auckland 103,8 MHz; Waikato 103,4, Whangarei 100,3 MHz, Wellington 103,7 und 100,7 MHz sowie Christchurch 104,1 MHz. Außerdem ist das Programm digital über Satellit auf dem Sky Digital Satellite Television zu hören. Weitere terrestrische Stationen sollen folgen.
Das Programm wird von der Pasefika Communications Network Ltd des Auckland Pacific Island Community Radio Trust (APICRT) getragen, der zu 100 Prozent Einwanderern gehört. Die Zentrale ist in Auckland, es sollen aber auch Regionalstudios in Wellington und Christchurch entstehen. Im ersten Jahr 2001/2002 werden NZD 1,445 Mio. investiert, und man rechnet mit NZD 6,21 Mio. in den ersten vier Jahren. (© Radio Netherlands Media Network 13.9.2002)

Niederlande: Da nach einem Rotterdamer Gerichtsurteil die Frequenzen für private Radioanbieter versteigert werden müssen, haben die niederländischen Behörden vor dem gesetzten Termin 16.9.2002 das neue Verfahren bekanntgemacht. Nun sollen bis zum 1.1.2003 die Frequenzbewerbungen durchgegangen werden und bis zum 1.9.2003 die letzten Zuweisungen vollzogen sein. Im Gegensatz zur alten Planung wird es keine vorübergehenden Sendemöglichkeiten für Privatanbieter geben. (© Radio Netherlands Media Network. 11.9.2002)

Niederlande: Obwohl gemäß einem Rotterdamer Gerichtsurteil die UKW-Frequenzen versteigert werden müssen, hat der niederländische Senderbetreiber Nozema am 1.9.2002 mit der angekündigten Neuordnung der UKW-Frequenzen begonnen.
Als erste wurden die Frequenzen der öffentlich-rechtlichen Stationen in Wieringen für Noord-Holland und in Markelo für die östlichen Niederlande geändert. In den kommenden Monaten werden die Frequenzen an 23 von 32 Standorten modifiziert. Zu einem späteren Zeitpunkt sind die Frequenzen der kommerziellen Stationen dran. Die Änderungen werden in Telefonansagen, im Teletext und im Internet bekanntgemacht. (© Radio Netherlands Media Network 3.9.2002)


Fernsehen

Israel: Die Eigner der nationalistischen Radiostation Arutz 7 bereiten ein Satellitenfernsehen vor. Das Programm soll in den nächsten drei Monaten beginnen und rund um die Uhr in Englisch und Hebräisch senden. In den ersten Monaten soll das Programm voraufgezeichnet sein, dann aber live ausgestrahlt werden und auch tägliche Nachrichten enthalten. Yaacov Katz von Arutz 7 spricht von einer Investition von 25 Mio. Schekel (0,6 Mio. Euro), die nicht nur in Israel aufgebracht werden. Ein Teil des Geldes ist in den ersten beiden Septemberwochen in Großbritannien, Belgien und den USA akquiriert worden. (© Radio Netherlands Media Network 13.9.2002)

Mazedonien: Das mazedonische Landesfernsehen hat am 20.8.2002 ein drittes Programm in Betrieb genommen, das in Albanisch, Türkisch, Serbisch, Romany, Vlach und Bosnisch sendet. Den Hauptanteil des täglich zwölfstündigen Programms machen die neun Stunden in Albanisch aus. Minderheitensendungen wurden bisher für fünf Stunden täglich im zweiten Programm ausgestrahlt. Die technische Reichweite deckt 85 Prozent des Landes ab. Die Albaner und andere Minderheiten werden auch von privaten Fernsehstationen versorgt. (RFE/RL Newsline 20.8.2002)

Russland: Am 1.7.2002 startete RTR Planeta. Die Zusammenstellung aus den VGTRK-Fernsehprogrammen RTR und Kultura wird für Westeuropa und dem Nahen Osten über den im Vormonat gestarteten Ekspress-3A ausgestrahlt. In September / October 2002 sollen die Programme auch in Nordamerika zu sehen sein. (RFE/RL Newsline 8.7., European Institute for the Media July Russia Bulletin 20.8.2002)

Slowakei: Das Parlament hat am 19.8.2002 Milan Materak als Intendanten des Slowakischen Fernsehens entlassen. Es folgte damit dem Vorschlag des Medienausschusses vom 8.8., da man mit dem Handling der Gehaltserhöhungen unzufrieden war. Die Wahl von Marian Kleis vom Fernsehsender Kosice zum Nachfolger scheiterte, da dem Kandidaten zwei Stimmen zur nötigen Mehrheit fehlten. Der Posten bleibt zunächst vakant, weil es sich um die letzte Sitzung von den Parlamentswahlen im September handelte. (RFE/RL Newsline 9., 21.8.2002)

USA (Washington DC): Die USA werben mit einer neuen Fernsehkampagne für einen Dialog zwischen arabischer und westlicher Welt. Die Werbung soll bei TV-Sendern in Marokko, Jordanien, Indien und später auch China ausgestrahlt werden. Auch der arabische Sender Al Jazeera habe eine Kopie erhalten, sagten die Produzenten. Der Vorsitzende des Islamrates, Al-Marayati, begrüßte die Initiative als Schritt in die richtige Richtung. (Radio Vatikan - 6.9.2002)


Hobbykontakt

Deutschland (Bayern): Der Großsender Ismaning im Erdinger Moos (BR HA Senderbetrieb, Senderstrasse 57, DE-85737 Ismaning, T 089-96 00-215) feiert 2002 sein 70jähriges Bestehen. Aus diesem Anlass lädt der BR am 21.9.2002 zu einem Tag der offenen Tür ein. Zusammen mit der Gesellschaft der Freunde der Geschichte des Funkwesens (www.gfgf.org) wird 10.00-14.00 Ortszeit auch wieder ein Radio-Sammler-Treffen veranstaltet. Dieses Mal soll es an den Verkaufsständen auch einen Stromanschluss geben, damit die dort angebotenen Geräte auch vorgeführt werden können. Informationen zum 3. Radio-Sammler-Treffen mit Radiobörse gibt es bei M. Roggisch, (T 089/870688, michrogg@aol.com) Ebenso wird wieder über einen kleinen Mittelwellensender auf 585 kHz ein Sonderprogramm ausgestrahlt, das die Teilnehmer mit Musik von Schellacks, Interviews und Informationen durch den Tag begleiten wird. Tagsüber werden 11.30-15.30 Uhr Ortszeit Vorträge und Besichtigungen der Rundfunksender angeboten, und an den einzelnen Ständen wird über die analoge Technik von heute und die digitale Technik von morgen informiert. Wenn 1999 und 2001 zum Maßstab nimmt, wird man fast den ganzen Tag mit Anschauen und Zuhören beschäftigt sein. In diesen Jahren war auch die IBB-Sendeanlage für 1197 kHz zu besichtigen. Man sollte sich also nach dem Eintreffen umgehend erkundigen und anmelden. Für die Besichtigung der IBB-Anlagen muss wegen der Sicherheitsmaßnahmen u.U. ein Personalausweis mitgeführt werden.
Die Großsendeanlage ist am direktesten erreichbar über die BAB A9, Abfahrt 71 Garching-Süd/Ismaning, dort auf B388 links weg Richtung Erding, nur 10 km bis Zengermoos, dann rechts hinein nach Brennermühle und zum Sender. Die Sendemasten sind im flachen Gelände nicht zu übersehen, trotzdem braucht man etwas Geduld. Auf dem Sendergelände sind genügend Parkplätze vorhanden. Leider gibt es keine öffentliche Verkehrsanbindung. Da die Autobahnen östlich von München stauanfällig sind, sollte man sich auch die Routen über Bundesstraßen vorbereiten. Informationen zur Sendeanlage finden sich unter
www.br-online.de/br-intern/technik/ismaning.html
www.br-online.de/br-intern/technik/kw.html
http://www.asamnet.de/~bienerhj/6085.html bzw. /0801.html
(Wolfgang Büschel, Dr. Hansjörg Biener)

Deutschland (Hessen): Eine der deutschen Sendestationen des International Broadcasting Bureau, der Dachorganisation der US-Auslandssender, befindet sich im hessischen Lampertheim. Ein Bildbericht über diese Sendeanlagen findet sich jetzt bei: http://kailudwig.bei.t-online.de/lam.htm.

Finnland: Die Seiten vom 36. EDXC-Jahrestreffen werden bis zum 20.9.2002 unter www.sdxl.org/edxc/edxc2002 einzusehen sein. Gut 130 Kurzwellenfreunde und Vertreter von Radiostationen waren anwesend, gut 20 Personen machten auch den Ausflug nach Tallinn, Estland, mit. (Risto Vahakainu 24.8.2002 via Wolfgang Büschel BCDX) Weitere Adressen für Berichte sind www.dswci.org EDXC Conference 2002. (Anker Petersen 1.9.) und www.dxing.info/articles/edxc2002.dx (Mika Makelainen 2.9.) Der RMRC hat die EDXC-Konferenz 2003 nach Frankfurt eingeladen. (Harald Gabler 5.9.2002)

Guinea: Offenbar gibt es jetzt die Möglichkeit den Rundfunk von Guinea per e-Mail zu erreichen. Issa Conde Directeur de la radiodiffusion nationale de la republique de Guinee, BP 391, Conakry, Rep de Guinee, hat folgende e-Mail-Adresse: issaconde@yahoo.fr. (Martin Elbe 18.8. via Wolfgang Büschel) RTV Guineenne kann vor dem Sendeschluss 00.03 Uhr (2.03 Uhr MESZ) auf 7125 kHz auch überregional gehört werden. Sendeschluss ist mit Stationsansage und Nationalhymne (Rich D'Angelo 31.8.2002)

Niederlande: Auf der International Broadcasting Convention in Amsterdam stellte Digital Radio Mondial am 14.9.2002 den ersten produktionsreifen Kurzwellenempfänger für den Alltagsgebrauch vor. Er ist ein Gemeinschaftsprodukt von Coding Technologies, BBC und AFG. Weitere Informationen über die Vorbereitung von Empfangsgeräten finden sich unter http://www.rnw.nl/realradio/html/drm_latest.html.

Ukraine: Detaillierte Informationen zu den Rundfunksendern in der Ukraine bietet Boris Skurativsky unter http://skurafm.tripod.com. (Pyotr Feshchenko 6.8.2002 via Wolfgang Büschel BCDX)


Programmhinweise

18.9. 20.05-21.00 Uhr MESZ WDR 5: Al Jazeera, der umstrittenste Fernsehsender der arabischen Welt
Als nach den Anschlägen des 11. September die USA schließlich mit Angriffen auf Afghanistan als Schutzort der Al Keida antworteten, war der arabische Satellitenkanal Al Jazeera als einzige Fernsehstation vor Ort. Weltweite Aufmerksamkeit war dem Sender auch durch die Videostatements Osama bin Ladens sicher. Seit fünf Jahren verändert Al Jazeera die Medienlandschaft in der arabischen Welt. Marc Thöner fragt in seinem Feature nach den Hintergründen des Senders, der je nach Bedarf und Kritiker als Stimme des CIA oder islamischer Fundamentalisten gilt, als Stimme des israelischen Mossad oder anderer dunkler Mächte.
WDR 5 ist in Nordrhein-Westfalen auf UKW und europaweit im Astra Digital Radio bei 11,053 GHz h (WDR Fernsehen) und analog über Astra bei 11,009 GHz v (Phoenix) zu hören. (Dr. Hansjörg Biener)


Adaption fürs WWW: Georg Einfalt (georg@einnet.de)