Unser Mitglied Klaus-Dieter Rudow hat geschrieben:

...auch ich möchte etwas zur Artikelserie „40 Jahre adxb-DL“ beitragen und habe versucht, mich an „alte Jahre“ zu erinnern.

Im September 1972 wurde ich zum Vorsitzenden gewählt. Insgesamt 9 Jahre bis Anfang der 80er leitete ich die Geschicke unseres Vereins. Es waren es sehr interessante, abwechselungsreiche  Jahre  mit vielen Veranstaltungen und Treffen in zahlreichen Städten im In- und Ausland. Wichtige Entscheidungen wurden getroffen:

Gründung der „großen“ AGDX (mit ADDX) - Herausgabe der gemeinsamen Zeitschrift WELTWEIT HÖREN WWH - Austritt der ADDX aus der AGDX nach einem Jahr –Eintragung der adxb-DL in das Vereinsregister, -  Herausgabe des „qso“ als eigenständiges Vereinsmitteilungsblatt usw.

An eine Sache erinnere ich mich heute noch besonders gern: die Oster-DX-Camps in der Jugendherberge Worpswede bei Bremen. Jeweils 5 Tage lang konnte sich jeder Teilnehmer in lockerer Atmosphäre intensiv über das DX-Hobby informieren und es ausprobieren. Begonnen hat alles Ostern 1973 im vom EDXC propagierten  „World DX Friendship Year“. WWH 4/73, damals noch im B5K-Format, schrieb:  „Zum ersten Mal in der deutschen DX-Geschichte findet für alle DXer ein echtes DX-Camp statt…..“ Bremer Vereinsmitglieder hatten ein umfangreiches Vortrags- und Besichtigungsprogramm  geplant: alte und neue Empfänger konnten getestet werden, verschiedene Antennen wurden gespannt und dx’t konnte auch „rund-um-die-Uhr“ werden,  zu damaligen Zeiten etwas Besonderes in einer Jugendherberge!  Dieser Erfolg beflügelte mich, in den Jahren 1976, 1981 und 1983 für Jung und Alt weitere DX-Camps in Worpswede mit verschiedenen Hobbyfreunden zu organisieren.

Von Mal zu Mal wurden die Programme größer und umfangreicher, Fachvorträge für Newcomer und Fortgeschrittene spezieller und der persönliche Erfahrungsaustausch intensiver. Viele DXer haben ihre Erfahrungen in kleinen Referaten und Gesprächen weitergegeben. Fröhlich ging es immer zu, wenn abends Dias von früheren DX-Treffen und Hobbyreisen gezeigt wurden. Nicht selten fanden diese ‚Fachsimpeleien’ in den nahen Kneipen und Gasthöfen ihr spätes Ende.

Radio Bremen, AFN Bremerhaven, das Bremer Rundfunkmuseum und Schifffahrtsmuseum Bremerhaven wurden besichtigt. Aber auch Kulturprogramme wurden stets angeboten: Die Künstlerkolonie Worpswede bot ja auch genügend Möglichkeiten: verschiedene Galerien und Ausstellungen wurden besichtigt, Fahrten nach Fischerhude unternommen und durch das Teufelsmoor gewandert.

Viele Gäste kamen jeweils samstags zum „Open House“, einer Veranstaltung, bei der sich alle DX-Klubs, Händler und Rundfunkstationen präsentieren konnten. Für jeden gab es stets etwas Neues zu entdecken. Ein Höhepunkt war 1976 die RTTY-Vorführung mit mechanischen Fernschreibmaschinen, für viele von uns ein totales ‚Neuland’.

Für alle Teilnehmer und Nichtteilnehmer des Camps fand 1981 der Worpswede-Contest statt.

1983 schrieb wwh: „Legendären Ruf genießt es schon, das DX-Camp der adxb-DL in Worpswede…“. Diesen Ruf nutzte auch die AGDX, die dort ihren 10. Geburtstag feierte und ihre Delegiertenversammlung abhielt. WWH hatte zur Redaktionskonferenz eingeladen und die adxb-DL veranstaltete hier wieder ihre Mitgliederversammlung.

Radio Bremen brachte eine Reportage im Rundfunk und in der „Wümme-Zeitung“ im Weser-Kurier erschienen mehrere Artikel.

Berufliche Gründen ließen es dann nicht mehr zu, weitere Camps zu organisieren.

So freut es mich besonders, dass verschiedene Vereine die Tradition der Worpsweder DX-Camps fortgesetzt haben  und es bis heute Veranstaltungen dieser Art irgendwo in DL gibt...