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NTT Aktuell Januar 2002 -
1. Ausgabe


Editor:
Dr. Hansjörg Biener <Hansjoerg.Biener@asamnet.de>
Neulichtenhofstr. 7, D-90461 Nürnberg

 

Da Nachdrucke von »NTT Aktuell« häufig die Zeitangaben nicht beachteten, sind Zeiten in Weltzeit und MESZ angegeben.


Langwelle

Algerien: Die Langwellenstation Tipaza ist nach sechs Monaten Renovierungsarbeiten am 12.12.2001 wieder in Betrieb genommen worden. (Algerian TV via Glenn Hauser 12.12.2001) 252 kHz ist die Hauptwelle für das dritte Programm (chaine 3 in Französisch) und überträgt abends auch den Auslandsdienst.
Die Station in Tipaza, 80 km westlich von Algier, wurde 1972 in Betrieb genommen. Sie verfügte über zwei 750-kW-Sender von der tschechoslowakischen Firma Tesla und eine 345 m hohe Rundstrahlantenne. Schon damals wurden weitere Langwellensender angekündigt, aber deren Sendebeginn war erst Mitte der 80er Jahre. Der erste Langwellensender Algeriens begann auf der Frequenz 254 kHz und wechselte wenig später auf 251 kHz zwischen den europäischen Langwellen Kalundborg 245 kHz und Lahti 254 kHz. In Deutschland war die Station ab dem späten Nachmittag zu hören, unter anderem mit englischen Sendungen 20.00-20.30 Uhr. Der traditionelle Sendeplan für Spanisch und Englisch wurde 20.00-22.00 Uhr Weltzeit.
In Mitteleuropa musste sich die algerische Langwelle seit 1989 gegen den Gleichkanalsender Atlantic 252 durchsetzen, was aber je nach Region für den Auslandsdienst doch recht gut gelang. (HjB)

Irland: Der seit längerem erwartete Verkauf von Atlantic 252 (www.atlantic252.co.uk) ist über die Bühne gegangen. Der Verkauf der irischen Langwellenstation an Oneword klappte nicht, aber dafür hat die TEAMtalk Media Group im Dezember 2001 die Anteile der CLT-UFA für 2 Millionen Pfund erworben. Der neue Mehrheitsgesellschafter, der seit 1988 im Mediengeschäft ist, will ab dem 25.2.2002 unter dem Namen TEAMtalk 252 rund um die Uhr Sportberichte für eine Hauptzielgruppe der 20 bis 35-Jährigen senden. Derzeit wird von Atlantic 252 ein Dance-Format ausgestrahlt. In Großbritannien wird TEAMtalk 252 nach dem Neustart mit BBC Radio 5 Live und talkSPORT konkurrieren. Gesendet wird tagsüber mit 500 kW, nachts mit 100 kW. Der irische Rundfunk RTE wird seinen Anteil von 20 Prozent behalten. (div. via Kai Ludwig 16., 21.12.2001)

UK (Isle of Man): Die Isle of Man International Broadcasting möchte fünf Kilometer vor der Nordostküste von Man in der Ramsey Bay eine Plattform für einen Langwellensender errichten, nachdem der ursprüngliche geplante Standort in Ayre vor Ort nicht willkommen war. Das Bauprojekt soll gut 3 Mio. Euro verschlingen, die allerdings erst noch aufgetrieben werden müssen. Der Sendebeginn soll Ende 2002 sein und bis zu 50 Voll- und Teilzeitstellen schaffen, wobei die Büros und Sendestudios in Ramsey sein sollen. Sowohl Gründer Paul Rusling als auch Marketing Director Geoff Holliman betonen immer wieder den wirtschaftlichen und touristischen Nutzen einer Langwellenstation auf der Insel.
Aus der Ramsey Bay sendete in den 60er Jahren auch der Seesender Radio Caroline. Die technischen Details der Sendeanlage sind noch unklar. Es ist zu vermuten, dass man das Sendergebäude an Land errichtet und das Signal dann per Kabel zur Plattform führt. (Paul Rusling 21.12.2001 via Mike Barraclough bzw. Wolfgang Büschel)


Mittelwelle

Afghanistan: Richard Kenny vom BBC World Service hat in Kabul Radio Afghanistan besucht und folgende Senderangaben mitgebracht. Radio Afghanistan sendete zum Zeitpunkt des Besuchs 6.00-8.00 Uhr und 16.00-21.00 Uhr Ortszeit (01.30-03.30, 11.30-16.30 Uhr Weltzeit) auf der Mittelwelle 1530 kHz und UKW 96 MHz. Die jeweils halbstündigen Hauptnachrichten kommen 19.00-20.00 Uhr in Paschtu bzw. Dari. Der Empfangsradius um Kabul soll gut 80 km betragen. (Richard Kenny via Dave Kenny BDXC bzw. Glenn Hauser DXLD 14.12.2001)

Deutschland: Die künftige Regensburger Mittelwelle von Mega-Radio ist 819, nicht wie gemeldet 918 kHz. "Wir alle sind hier leider einem Zahlendreher aufgesessen, der bei der Abfassung der Pressenachricht bei der BLM entstanden ist: Die richtige Frequenz ist die 819 kHz, als Standort ist der Telekomturm in Regensburg-Ziegetsberg koordiniert, die Antennenhöhe ist laut ITU mit 50 Meter angegeben und die Leistung ist mit 5 kW koordiniert. Es gab schon mal im Sommer 2000 einen Abstrahlversuch mit einem entsprechend langen Draht, der von einem Autokran gehalten wurde, allerdings nur wenige Stunden." (Johannes Krebs 17.12.2001 via Wolfgang Büschel BCDX)

Djibouti: Eine amerikanische Delegation war ab dem 9.12.2001 zu Verhandlungen in Djibouti. Die Mission unter Führung von Ann K. Breiter von der US-Botschaft in Djibouti führte am 11.12.2001 Gespräche im Kommunikationsministerium. Es geht um einen 600 kW-Mittelwellensender, der das geplante arabische 24-Stunden-Programm der Voice of America ausstrahlen soll. Neben dem bestehenden Mittelwellensender auf Rhodos (1260 kHz) soll das Programm auf neuen 600-kW-Sendern aus Djibouti, Kuwait, Marokko und Zypern kommen. Ein Sender in Djibouti würde neben der gegenüber gelegenen arabischen Halbinsel am Horn von Afrika Sudan und Somalia abdecken, die immer wieder als Zufluchtsort von Terroristen gelten.
Außer dem Großsender sollen auch UKW-Sender in Djibouti und Arta, 42 km von der Hauptstadt entfernt, errichtet werden. Der französische Auslandsdienst Radio France Internationale RFI ist seit 1992 im Land auf UKW vertreten, die BBC London seit Februar 2000. Pläne für einen RFI-Großsender wurden jedoch nie verwirklicht. (Glenn Hauser 10.12.2001 via Wolfgang Büschel BCDX, von Dr. Hansjörg Biener ergänzt)

Großbritannien / China: Kurz vor Weihnachten 2001 begann China Radio International mit einer chinesischen Sendestunde speziell für den Großraum London. Das Programm wird montags bis freitags 17.00-18.00 Uhr bei Spectrum Radio 558 kHz ausgestrahlt und mit Hilfe von World Radio Network abgewickelt. WRN, das weltweit Sammelprogramme von Auslandssendungen über Satellit organisiert, hat seit August 1999 englische und deutsche Sendungen von China Radio International über Satellit ausgestrahlt und englische Sendungen bei Spectrum Radio betreut. (Gerry Halliday Pressemitteilung 21.12.2001)

Iran: In der Ebene 120 km westlich von Teheran wird bei Qazvin eine Sendeanlage errichtet, die mit 1 MW auf 558 kHz senden soll. (Zohreh Moghimi via Bengt Ericson 26.11.2001 bzw. Wolfgang Büschel BCDX)

Israel (Palästina): Am 13.12.2001 hat das israelische Militär die Studios und Sendeanlagen der Palestinian Broadcasting Corporation (PBC) in Ramallah zerstört. Nach vorangegangenen Bombardements wurden die Gebäude in der al-Irsal street einschließlich der Studiotechnik und Sender mit Bulldozern eingeebnet, die 225 Meter hohe Hauptantenne für die Mittelwelle 675 kHz wurde gesprengt. Ein Sprecher der israelischen Armee begründete die Maßnahme damit, dass die PBC und andere palästinensische Medien Gewalt gegen Israel gepredigt hätten. PBC-Direktor Besim Abu Samay wies die Vorwürfe zurück und bezeichnete die Aktion als Zensur und typisch israelisch.
Derzeit nutzt die PBC Studio- und Sendekapazitäten privater UKW-Stationen. Die Palestinian National Authority hatte Ramallah am 24.12.1995 übernommen und seither auch die Kontrolle über die Radioanlage bekommen. Die Sendeanlage wurde ursprünglich 1937 von der britischen Mandatsmacht errichtet und nach deren Abzug ab 1948 von den Jordaniern benutzt. Nach dem Sechs-Tage-Krieg 1967 fiel sie an die Israelis, die sie schließlich der palästinensischen Autonomiebehörde überließen. Der Wert der jetzt zerstörten Ausrüstungen, die auch mit europäischer Unterstützung beschafft wurden, soll sich auf mehr als 3 Millionen Dollar belaufen. In einem Interview beim Deutschlandfunk äußerte sich der OSZE-Beauftragte für Medienfreiheit Freimut Duve kritisch zu diesem Akt. Da Israel jedoch außerhalb des OSZE-Vertragsbereichs liegt, gibt es für ihn keine weiteren Möglichkeiten, Druck auszuüben. (Dr. Hansjörg Biener)

Luxemburg / China: Ab 1.1.2002 wird das deutschsprachige Programm von Radio China International 20.00-21.00 Uhr (21.00-22.00 Uhr MEZ) auch auf der Mittelwellen von Radio Luxemburg 1440 kHz übertragen. (ger@cri.com.cn Sammelversand 29.12.2001)

Niederlande: Die niederländische Mittelwellenstation Q The Beat hat die Sendungen auf 1224 kHz aufgegeben, nachdem ihre Kampagne für eine landesweite UKW-Senderkette erfolglos blieb.
Eingestellt wurde vor kurzem das bislang nur in den Kabelnetzen verbreitete Love Radio. Damit sind auch Pläne hinfällig, dieses Programm künftig anstelle des inzwischen auf UKW präsenten Radio Tien FM auf der Mittelwelle 675 kHz auszustrahlen. Betrieben wird diese nachts bis weit nach Deutschland gut hörbare Frequenz mit 120 kW aus Lopik in der Nähe von Utrecht. (Radio Nederland Wereldomroep, Michael Fuhr via Kai Ludwig 16.12.2001)

Russland: Die Mittelwelle Krasnyy Bor 549 kHz (1200 kW) hat am 8.11.2001 nach längerer Pause wieder die Sendungen für Radio Mayak aufgenommen. (Bernd Trutenau 9.11.2001 via Wolfgang Büschel BCDX)


Kurzwelle

Aserbaidschan: Laut einer e-Mail von Direktor Arzu Abdullayev sendet die Stimme Aserbaidschans derzeit nur auf 1296 und 6110 kHz. (Torre Ekblom via Glenn Hauser 13.12.2001 bzw. Wolfgang Büschel BCDX)

Bosnien-Herzegowina / Jugoslawien: Seit dem 11.12.2001 sind die Ausstrahlungen von Radio Jugoslawien über die Sender am bosnischen Standort Bijeljina erneut unterbrochen, nachdem die Stromversorgung der Station wegen Zahlungsrückständen von inzwischen 298.000 DEM unterbrochen wurde. Erst im Mai 2001 hatte Radio Jugoslawien nach einer Unterbrechung von neun Monaten die Nutzung der Sendeanlagen in Bosnien wieder aufnehmen können. Aus Geldmangel wird seit längerem nur noch ein Sender mit eingeschränkter Leistung eingesetzt. (DX Listening Digest via Kai Ludwig 16.12.2001).
Am 12.12.2002 versprach der jugoslawische Informationsminister Slobodan Orlic die Übernahme der Kosten. Die Regierung könne die 9 Mio. Dinar aktuell nicht begleichen, wolle die nötigen Summen aber in das nächste Budget aufnehmen. Zugleich kündigte Orlic an, dass man Radio Television Yugoslavia und seine Dependencen (TV Yu Info, Filmske Novosti, Jugoslovenski pregled, Internet Yugoslavia) regierungsunabhängig machen wolle. (ANEM Weekly Update, 8-14.12.2001 via RFE-RL)

Deutschland / Österreich: Mit dem Sendeende aus Forli werden die Rundfunksendungen der Stimme der Hoffnung, dem deutschsprachigen Partner von Adventist World Radio (Am Elfengrund 66, DE-64297 Darmstadt, Deutschland, www.stimme-der-hoffnung.de, dxer@stimme-der-hoffnung-de) vom 1.1.2002 bis voraussichtlich 30.3.2002 nach folgendem Winterplan über Kurzwelle, Satellit und im Internet ausgestrahlt:
08.00-08.30 Uhr (09.00-09.30 Uhr MEZ) 9660 kHz (Moosbrunn 300 kW)
16.00-16.30 Uhr (17.00-17.30 Uhr MEZ) 7135 kHz (Moosbrunn 300 kW)
über Satellit und Internet im Sammelprogramm deutschsprachiger Auslandsdienste WRN/EuroMax
03.30-04.00 Uhr (04.30-05.00 Uhr MEZ)
11.00-11.30 Uhr (12.00-12.30 Uhr MEZ)
16.30-17.00 Uhr (17.30-18.00 Uhr MEZ)
Astra 1B 19° Ost analog, 11,612 GHz h, 7,38 MHz und Eutelsat Hot Bird 5 13° Ost digital 12,597 GHz v, SR: 27.500, FEC: 3/4, DVB Audio "WRN/EuroMax"
Ab 1.1.2002 sind die Programme des aktuellen Tages oder eines der 29 vorhergehenden Tage über die Radioseite http://www.stimme-der-hoffnung.de/rs auch on demand erreichbar. (Lothar Klepp 27.12.2001)

Großbritannien: Am 10.12.2001 hat Merlin mit täglichen Testsendungen in DRM begonnen. Die Digitalsendungen aus Rampisham sollen die Alltagstauglichkeit der neuen Betriebsart überprüfen bzw. nachweisen. Die englischen Sendungen, die in herkömmlichen Empfängern nur als Rauschen zu hören sind, werden montags bis freitags 12.00-14.50 Uhr auf 5875 kHz und 15.00-16.00 Uhr auf 7320 kHz mit 500 kW (80°) ausgestrahlt (RNMN via DXplorer 16.12.2001 bzw.Wolfgang Büschel BCDX)

Italien: Adventist World Radio hat zum 31.12.2001 den Betrieb seines Kleinsenders am italienischen Standort Forlí aufgegeben. Der nominell 10 kW starke Sender wurde seit 1985 genutzt, in den letzten Jahren aber nur noch mit 2,5 kW betrieben. Bereits seit Ende Oktober verhindern Probleme im Abstimmbereich des Senders einen Einsatz auf den eigentlich geplanten Frequenzen. Das Sendeende wurde kurzfristig am 16.12.2001 bekanntgegeben. Mit dem Sendeende von AWR Italien fällt auch die bisherige zentrale QSL-Adresse weg. AWR-Empfangsberichte über den Kurzwellenempfang sind noch bis 31. Januar 2002 zu senden an: AWR - Europe, C.P. 383, 47100 Forli, Italien, europe@awr.org. Die neue Adresse des QSL-Büros wird noch bekanntgegeben. (AWR via HjB)

Kuba: Radio Habana Cuba strahlt Sendungen in Englisch nach eigenen Angaben derzeit auf folgenden Frequenzen aus:
01.00-05.00 Uhr (02.00-06.00 Uhr MEZ) 6000 11705 kHz
01.00-07.00 Uhr (02.00-08.00 Uhr MEZ) 9820 kHz
05.00-07.00 Uhr (06.00-08.00 Uhr MEZ) 9550 9830 kHz
20.30-21.30 Uhr (21.30-22.30 Uhr MEZ) 13660 13750 kHz
22.30-23.30 Uhr (23.30-00.30 Uhr MEZ) 9550 kHz
Auf 9830, 11705 und 13660 kHz wird in Einseitenbandmodulation (SSB) gesendet. Verhältnismäßig guten Empfang bietet öfters die zwar für Nordamerika bestimmte, jedoch mit 250 kW betriebene Frequenz 6000 kHz. (Quelle: DX Listening Digest via Kai Ludwig 16.12.2001)

Kuba / China: Radio China International hat jetzt folgenden Wintersendeplan aus La Habana:
23.00-23.57 Uhr (00.00 Uhr MEZ) 5990 kHz Englisch
23.00-23.57 Uhr (00.00 Uhr MEZ) 13650 kHz Portugiesisch
00.00-00.57 Uhr (01.00 Uhr MEZ) 15210 kHz Spanisch
01.00-01.57 Uhr (02.00 Uhr MEZ) 9580 kHz Englisch
13.00-13.57 Uhr (14.00 Uhr MEZ) 9570 kHz Englisch
14.00-15.57 Uhr (15.00 Uhr MEZ) 17720 kHz Englisch
(Nagoya DXers Circle via Bob Padula 9.12.2001 bzw. Wolfgang Büschel BCDX)

Litauen: Am Wochenende vor Weihnachten hatte das Fundamental Broadcasting Network (520 Roberts Road, Newport, NC 28570, USA, fbn@bmd.clis.com), zu dem in den USA der Kurzwellensender WTJC gehört, Testsendungen aus Litauen:
22.12.2001 06.00 Uhr Vilnius 612 kHz 22.12.2001 12.00 Uhr Sitkunai 9710 kHz für Russland
23.12.2001 14.00 Uhr Sitkunai 9710 kHz für Westeuropa
(Sigitas Zilionis 19.12.2001, Edward Kusalik 22.12.2001 via Wolfgang Büschel BCDX)

Marokko: Arabische Programme des staatlichen Rundfunks Marokkos werden auf folgenden, in der Belegung geänderten Kurzwellen ausgestrahlt:
00.00-05.00 Uhr (01.00-06.00 Uhr MEZ) 7185 kHz (Tangier 250 kW, 83°)
09.00-22.00 Uhr (10.00-23.00 Uhr MEZ) 15340 kHz (Nador 250 kW, 110°)
11.00-15.00 Uhr (12.00-16.00 Uhr MEZ) 15335 kHz (Tangier 250 kW, 27°)
22.00-24.00 Uhr (23.00-01.00 Uhr MEZ) 7160 kHz (Tangier 250 kW, 27°)
Auf 7160, 7185 und 15335 kHz werden Sender der US-Auslandsdienste in der Nähe von Tanger genutzt. Die Frequenz 15340 kHz wird aus Nador betrieben; von dort werden auch die kommerziellen Programme von Medi 1 auf 171 und 9575 kHz ausgestrahlt. (Monitoring Radio Bulgarien 17.12.2001 via Kai Ludwig 21.12.2001 und Wolfgang Büschel BCDX)

Neuseeland: Am 19.11.2001 UTC sendete Radio New Zealand International (Adrian Sainsbury, Technical Manager, Post Office Box 123, Wellington, www.rnzi.com) 22.20-22.35 Uhr UTC (mittags in Neuseeland) nacheinander fünf Minuten auf 6095, 7205 und 9700 kHz. Während die Frequenzen in Auckland, etwa 250 km vom Sendestandort, gut zu hören waren, konnte in Wellington nur 6095 kHz beobachtet werden.
Man will mit den seit Oktober monatlich durchgeführten Tests herausfinden, ob man den 100-kW-Kurzwellensender in Rangitaiki im Fall eines Notfalls auf niedrigen Frequenzen als landesweiten Sender einsetzen könnte. Die Sendeanlage Rangitaiki ist in der Regel unbemannt und ferngesteuert. Die Tests werden darum von Broadcast Communications Limited bei den normalen monatlichen Wartungsarbeiten betreut. Nachdem die Firma den Wartungstermin am 12./13.12.2001 kurzfristig verschoben hatte, konnten die Tests erst am 19./20.12.2001 (UTC bzw. NZDT) durchgeführt werden. (Paul Ormandy 5., 18.12.2001, Adrian Sainsbury 13.12.2001, Barry Hartley 14., 20.12.2001 via Wolfgang Büschel BCDX)

Niederländische Antillen: Am 11.12.2001 hat Radio Netherlands mit täglichen Testsendungen für Digital Radio Mondiale begonnen. Die Digitalsendungen aus Bonaire sollen bis zum Ende des Wintersendeplans laufen und die Alltagstauglichkeit der neuen Betriebsart überprüfen bzw. nachweisen. Die Sendungen, die in herkömmlichen Empfängern nur als Rauschen zu hören sind, werden täglich 07.57-11.00 Uhr mit 50 kW ausgestrahlt.
07.50-09.00 Uhr 11970 kHz (50 kW, 50°) Niederländisch
09.00-09.27 Uhr 12035 kHz (50 kW, 50°) Niederländisch
09.27-10.00 Uhr 12035 kHz (50 kW, 50°) Englisch
10.00-11.00 Uhr 15420 kHz (50 kW, 50°) Englisch
Weitere Informationen über den Hoffnungsträger digitale Kurzwelle finden sich bei www.rnw.nl/realradio/html/drm.html. (Andy Sennitt/Media Network 11.12.2001 via Wolfgang Büschel BCDX)

Norwegen: Der norwegische Auslandsdienst Radio Norway International hat am 30.12.2001 seine Tätigkeit nach 54 Jahren eingestellt. Die bislang genutzten Kurzwellensender bleiben jedoch in vollem Umfang in Betrieb, bis der Sendevertrag mit dem Sendereigner ausläuft. Neben den Programmübernahmen von Danmarks Radio will NRK künftig in der ersten Hälfte jeder Stunde tagsüber das Nachrichtenprogramm Alltid Nyheter, abends und nachts das erste Programm P1 aufschalten. Die Mittelwelle 1314 kHz, die zunächst abgeschaltet werden sollte, wird uneingeschränkt im Einsatz bleiben. (Erik Koie 22.12.2001 von Danmarks Radio via Kai Ludwig 28.12.2001)

Russland: Aus Anlass des Geburtstags von Radio HCJB Quito, das am 25.12.1931 den Betrieb aufnahm und der älteste noch bestehende internationale Missionssender ist, veranstaltete die Moskauer christliche Radiostation Tsentr (ul.Nikolskaya, 7, 103012 Moskau, Russland, letters@radiocentre.org, letters@radiocenter.net, radiocenter@mail.ru, www.radiocenter.net) drei Sondersendungen auf Kurzwelle. Sie wurden vom 23. bis 25.12.2001 03.00-05.00 Uhr UTC auf 5925 kHz (Sankt-Petersburg 200 kW) ausgestrahlt und beinhaltete in der zweiten Sendestunde auch etwas Englisch. Radiostation Tsentr sendet sonst auf der Mittelwelle 1503 kHz und war bis August 1994 auch auf Kurzwelle aktiv. (Konstantin Gusev via WWDXC-HQ, 2.12.2001)

Tadschikistan: Der US-amerikanische Auslandsdienst Radio Liberty strahlt einige Programme jetzt auch über Sender in Tadschikistan im 60-Meterband aus, das hauptsächlich in tropischen Ländern, China sowie der  früheren Sowjetunion gebräuchlich ist:
01.00-02.00 Uhr (02.00-03.00 Uhr MEZ) 4760 kHz Tadschikisch
02.00-03.00 Uhr (03.00-04.00 Uhr MEZ) 5035 kHz Kirgisisch
15.00-17.00 Uhr (16.00-18.00 Uhr MEZ) 5005 kHz Kasachisch
16.30-17.00 Uhr (17.30-18.00 Uhr MEZ) 4760 kHz Tadschikisch
(Vladimir Kovalenko via Glenn Hauser DXLD 22.12.2001, Erich Bergmann 21.12.2001 und IBB-Sendeplan 22.12.2001 via Wolfgang Büschel BCDX)

Ukraine: Seit dem 20. Dezember stehen Radio Ukraine International auch wieder die Sendeanlagen in Taranivka bei Kharkiv zur Verfügung, die zuvor gut zwei Monate lang wegen unbeglichener Rechnungen nicht mehr mit Strom versorgt wurden. Die 100 kW starken Sender werden damit wieder für folgende Frequenzen und Zielrichtungen genutzt:
00.00-05.00 Uhr (01.00-06.00 Uhr MEZ) 9610 kHz (Kharkiv 100 kW, 55°) Ural
06.00-14.00 Uhr (07.00-15.00 Uhr MEZ) 11720 kHz (Kharkiv 100 kW, 262°) SW-Europa
08.00-15.00 Uhr (09.00-16.00 Uhr MEZ) 15520 kHz (Kharkiv 100 kW, 290°) W-Europa
09.00-12.00 Uhr (10.00-13.00 Uhr MEZ) 11840 kHz (Kharkiv 100 kW, 55°) Ural
14.00-19.00 Uhr (15.00-20.00 Uhr MEZ) 9610 kHz (Kharkiv 100 kW, 55°) Ural
(Alexander Yegorov, Radio Ukraine 21.12.2001 via Kai Ludwig 28.12.2001)

Zypern: Nach mehrjähriger Unterbrechung hat Radio Bayrak, der Rundfunkdienst des türkisch besetzten Teils Zyperns, seine Kurzwellensendungen wieder aufgenommen. Radio Bayrak International sendet 4.30-22.01 Uhr (5.30-23.00 Uhr MEZ, Sendeschluss mit türkischer Nationalhymne) auf 6150 kHz. Das Programm besteht weitgehend aus internationaler Popmusik. Während die Musikstücke ganz verständlich waren, waren die Wortanteile aufgrund technischer Probleme im Studio nur schwach zuhören. Englisch und Griechisch wurden gegen 17.30 Uhr UTC gehört.
In den letzten Jahren sendete Radio Bayrak nur auf UKW und Mittelwelle, ein Empfang der Hauptfrequenz 1098 kHz in Mitteleuropa dürfte wegen ihrer Belegung durch den slowakischen Großsender Nitra ausgeschlossen sein. Die Kurzwelle wird ebenfalls stark von anderen Sendern bedrängt.
Wie Mustafa Tosun (mustafa.tosun@emu.edu.tr) von Bayrak RTV in e-Mails berichtete, gab es Mitte November erste Testsendungen auf 6150 kHz. Ab 10.12.2001 sollte der neue Sender 04.30-22.00 Uhr auf 6159 kHz erprobt werden, aber man hatte an dem Tag erhebliche Probleme und man blieb mit niedriger Leistung auf 6150 kHz. In Mitteleuropa war 6159.6 kHz in den 80-er Jahren immer zwischen ORF auf 6155 kHz und US-Diensten für Osteuropa auf 6160 kHz blockiert. (Harald Kuhl 12.-14.12.2001, Kunitoshi Hishikawa 17.12.2001, Tarek Zeidan 18.12.2001 via Wolfgang Büschel BCDX)


Sonderdienste

Afghanistan: Kurz vor Weihnachten wurde am 20.12.2001 Radio Free Afghanistan mit der Bewilligung eines Budgets von 19,2 Millionen US-Dollar im Rahmen des "Antiterrorpakets" offiziell auf den Weg gebracht. Radio Free Afghanistan soll Ende Januar 2002 mit einer halben Programmstunde pro Tag starten. Im Endausbau ist ein Sendevolumen von täglich 12 Stunden in Dari und Paschtu vorgesehen. Zur Verbreitung sollen in Kuwait drei Kurzwellensender installiert werden, die auf der im Mai 2001 stillgelegten Sendestation Playa de Pals (nahe Barcelona/Spanien) im Einsatz waren. (Mike Cooper via Glenn Hauser DXLD via Kai Ludwig 21.12.2001)

Irak (aus GUS): Zum 15.12.2001 sollte die Stimme Mesopotamiens (Denge Mezopotamya) ihre Sendezeit von 6 auf 12 Stunden verdoppeln. Die Station für Kurdistan will 05.00-17.00 Uhr fest auf 11530 kHz senden und zu diesem Zweck wechselnde Standorte einsetzen. Die Organisation wird vom Sendezeitmakler Ludo Maes betreut. Standorte, die für Denge Mesopotamya in Frage kommen, sind zum Beispiel Samara (Russland) und Gavar (Armenien) (Ludo Maes 12.12.2001, Bob Hill 15.12.2001 via Wolfgang Büschel BCDX)

Tschechische Republik: Radio Free Europe - Radio Liberty soll nun offenbar doch aus seinem Sendezentrum am Wenzelsplatz in der Prager Innenstadt wegziehen. Der Nationale Sicherheitsrat hat der tschechischen Regierung geraten, entsprechende Verhandlungen über einen sichereren Standort für den US-amerikanischen Auslandsdienst zu beginnen. Das Verteidigungsministerium soll bereits eine Liste von fünf alternative Produktionszentren zusammengestellt haben. RFE-Sprecherin Sonia Winter kommentierte die Nachrichten damit, dass man keine Pläne für einen Umzug habe, signalisierte aber Gesprächsbereitschaft.
Der Auszug von Radio Free Europe - Radio Liberty aus dem alten Parlamentsgebäude ist immer wieder einmal ein Thema gewesen, seit die Station auch Dienste für den Irak und Iran beherbergt. Die jüngsten Debatten entzündeten sich an den Terroranschlägen vom 11.9.2001, zumal die nachfolgenden Sicherheitsmaßnahmen doch eine erhebliche Verkehrbehinderung darstellen. Muhammad Atta, der eines der Flugzeuge ins World Trade Center geflogen haben soll, soll 2000 und 2001 insgesamt dreimal in Prag gewesen sein und sich mit einem irakischen Botschaftsangehörigen getroffen haben. Während Regierungskreise von Attentatsplänen auf RFE-RL sprachen, betonte Präsident Vaclav Havel, der maßgeblich an der Ansiedelung von RFE-RL in Prag beteiligt war, in einem CNN-Interview am 2.12.2001, er könne solche Meldungen nicht bestätigen. (RFE/RL 3.12.2001, Radio Prag 19.12.2001via Dr. Hansjoerg Biener)


UKW

Kroatien: Radio 101 Zagreb, das in den Jahren seines Bestehens immer wieder als besonders unabhängiger UKW-Sender aufgefallen ist, hat beim kroatischen Rundfunk- und Fernsehrat eine regionale Sendelizenz beantragt, aber nicht bekommen. Zeljko Matic von Radio 101 sieht in der Entscheidung, "nur den ersten Schritt in der Ausradierung der Station". Radio 101 hat eine lokale Sendelizenz, die aber am 30.10.2002 ausläuft. Am 17.12.2002 gab es eine Solidaritätserklärung von der Association of Independent Electronic Media, einem Interessensverband unabhängiger Medien im Raum es-Jugoslawiens. (ANEM Press Release, 17.12.2002 via RFE-RL)


Hobbykontakt

Deutschland: Willi Verrieth organisiert im Namen der Freunde von China Radio International einen Besuch bei der Telekom-Kurzwellenstation in Jülich. Treffpunkt ist am 2.3.2002 um 10.00 Uhr Ortszeit das Tor zu den Sendeanlagen in Jülich-Mersch statt. "Anfahrt ist entweder über die A 61 bis Jackerth, dann auf die A44 Richtung Aachen, von Neuß oder Aachen A46 /A 44, Abfahrt Jülich-Mersch, weiter Richtung Jülich, an der Ampel rechts, danach kommt auf der rechten Seite das Tor." Interessenten für die Teilnahme mögen sich bei Willi Verrieth anmelden: Verrieth-Willi@t-online.de. Achtung: "Nicht teilnehmen können Hörerfreunde, die einen Herzschrittmacher oder ähnliches im Körper hat teilnehmen, die Strahlungen sind zu stark." Bei dem Besuch wird auch ein Mitglied der Deutschen Redaktion von China Radio International dabei sein. (Willi Verrieth 16.12.2001)

Tschechische Republik: Radio Prag (Vinohradská 12, CZ-12099 Praha 2, 420-2-2155-T 2900 - Fax 2903, cr@radio.cz) hat eine neue Serie von OSL-Karten. Ab Januar 2002 erhalten die Hörer von Radio Prag für ihre Empfangsberichte QSL-Karten zum Thema "Das tschechische Erbe unter den Unesco-Kulturstätten". Darauf abgebildet sind die Ansichten von acht tschechischen Städten, die zum Unesco-Kulturerbe gehören. Weitere Informationen über die QSL-Serien von Radio Prag gibt es über die Internetseite www.radio.cz. (Pressemitteilung 5.12.2001 via Dr. Hansjörg Biener)


Programme

9.1.2002 19.05 DeutschlandRadio Berlin: »Das FBI und ich« Kommunistenjagd im amerikanischen Radio (Feature von David Zane Mairowitz). Die USA Anfang der Fünfziger: Der »Ausschuss für unamerikanische Umtriebe« macht Hatz auf Kommunisten, auf echte und vermeintliche; eine internationale kommunistische Verschwörung wird unterstellt. Wie in Hollywood gibt es auch für das Radio eine »Schwarze Liste« mit dem Ziel, jeden im Rundfunk tätigen Linken vom Mikrofon zu verdrängen. Gleichzeitig gibt es antikommunistische Hörspielserien wie: »i was a Communist for the FBI«, worin der Held ein Doppelagent ist, der sich als Kommunist ausgibt, in Wahrheit jedoch für das FBI arbeitet. Ausschnitte aus diesen Hörspielen und Aussagen von Personen wie Harvey Matusow (ein Informant McCarthys) und Pete Seeger (auf der schwarzen Liste) vermitteln die Stimmung zu dieser Zeit. Zugleich gibt der Autor, selbst in einer kommunistischen Familie in den USA aufgewachsen, Einblick in seine persönliche Geschichte.

11.1.2002 23.05 DeutschlandRadio Berlin

12.1.2002 23.05 Deutschlandfunk Köln: Lange Nacht mit Andreas Stopp »40 Jahre Deutschlandfunk«: Am Neujahrstag 1962 begann der Deutschlandfunk seine Sendungen auszustrahlen mit folgendem programmatischen Satz des Intendanten: »Der Deutschlandfunk wird ein Informationssender sein«. Seither hat der Sender deutsche Zeitgeschichte begleitet und - als Brücke zwischen Ost und West - mitgestaltet. Im »Tal der Ahnungslosen«, wie der westfernseh-freie Raum in Teilen von Sachsen um Dresden zu DDR-Zeiten spöttisch genannt wurde, war der Deutschlandfunk immer eine entscheidende Informationsquelle. Sendungen wie »Aus ostdeutschen Zeitungen«, »Wie wir leben« oder »Das Wochenendjournal« gehörten damals zu den Klassikern. Hier erfuhren Hörerinnen und Hörer oft mehr über Ereignisse und Entwicklungen in der DDR als über den gleichgeschalteten Apparat des DDR-Rundfunks. In dieser Langen Nacht treffen sich im Kölner Funkhaus Programm-Macher, die vor dem Mikrofon oder im Hintergrund die Geschichte des Senders geprägt haben, jene, die in den ersten Stunden dabei waren, berichten über die Schwierigkeiten der Anfänge, die im Laufe der Jahre Dazugekommenen erzählen vom journalistischen und organisatorischen Alltag, von besonderen Momenten, von Sternstunden der Berichterstattung und solchen, die man lieber vergessen möchte... Wie hat sich der Deutschlandfunk nach dem Fall der Mauer verändert? Wie ist er seinem Programmanliegen als Informationsprogramm für Deutschland treu geblieben?


Adaption fürs WWW: Georg Einfalt (georg@einnet.de)