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NTT Aktuell Januar 2003


Editor:
Dr. Hansjörg Biener <Hansjoerg.Biener@asamnet.de>
Neulichtenhofstr. 7, D-90461 Nürnberg

 


Langwelle

Russland: GTRK Wladiwostok (Primorskii State Television and Broadcasting Company, ul. Uborevicha 20-A, Wladiwostok, 690670 Russland, ptr@pte-vlad.ru, T +7 22 35 80 or +7 26 46 67, fax: +7 22 99 39, www.ptr-vlad.ru) sendet ein erstes Programm auf Langwelle 243 kHz und ein zweites auf Mittelwelle 810 kHz. Die Kurzwelle wird im Moment nicht eingesetzt. Empfangsberichte werden derzeit von Alexy Giryuk, technical department engineer, beantwortet, der auch Englisch versteht. (Takahito Akabayashi 19.12.2002 via Wg. Büschel BCDX)


Mittelwelle

Belgien: RTBF hat Radio Trafic im November 2002 eingestellt und auf DAB und Mittelwelle 1125, 1233 und 1305 kHz durch das Jugendprogramm Radio 21 ersetzt. Angesichts der Finanzkrise bei RTBF mag es aber sein, dass auch diese Regelung nicht lange anhält, da die Mittelwellenkleinsender schon länger bedroht sind. (Herman Boel 13.12., Kai Ludwig 19.12.2002)

Deutschland (Baden-Württemberg/Rheinland-Pfalz): Ab 1.1.2003 sendet die multikulturelle Redaktion von SWR International montags bis freitags 16.10-16.30 und 19.10-19.30 Uhr MEZ und samstags 8.30-9.00 Uhr im Rahmen des ContRa-Programms auf den Mittelwellen 576, 666, 711, 1017 und 1485 kHz, außerdem im Digitalradio, über Astra-Satellit und über Kabelnetze. Damit wird das deutschsprachige Programm erheblich ausgeweitet, während die bisher 19.00-22.00 Uhr ausgestrahlten muttersprachlichen Sendungen komplett gestrichen wurden.
Laut Homepage-Text "steht der Redaktion zehnmal mehr Sendezeit als bislang zur Verfügung. ‚Jetzt haben wir endlich die Möglichkeit, die Vielzahl an Themen für und über Einwanderer, Einheimische und Hiergebliebene aufzugreifen und ihnen den angemessenen Raum zu geben‘, freut sich Karl-Heinz Meier-Braun, Leiter von SWR International. (...) Ab Januar berichtet SWR International unter anderem über die Arbeit internationaler Ausschüsse im Land, das neue Integrationskonzept der Stadt Stuttgart und ein Partnerschaftsmodell mit der Schweiz im Südbadischen. Hinzu kommen umfangreiche Informationen zu regionalen und landesweiten Veranstaltungen, dem lokalen Vereins- und Verbandsleben, Reportagen aus dem Ausland und Serien zu Schwerpunktthemen wie die im Januar startende Reihe über die zehn neuen Beitrittsländer der Europäischen Union. SWR International stellt nicht nur die Länder vor, sondern auch Menschen aus diesen Ländern, die in Baden-Württemberg leben und arbeiten. (...) Für die Entwicklung von SWR International als eigenständiger Fachredaktion im SWR bedeuten die neuen Sendungen und das mehrsprachige Internetangebot eine Aufwertung. Zugleich ergeben sich durch den Ausbau für junge Journalistinnen und Journalisten mit Migrationshintergrund deutlich mehr Möglichkeiten für Moderation, Redaktion und Reporterdienste." (www.swr.de/international/de/2003/01/01/beitrag1.html)
Auf www.swr.de/international/ werden für die großen Zuwanderungsgruppen Informationen und Links in deutscher, englischer, französischer, italienischer, türkischer, kroatischer, spanischer und griechischer Sprache angeboten. Angebote in Polnisch und Russisch folgen.
(Dr. Hansjörg Biener)

Deutschland (Nordrhein-Westfalen): Im Dezember 2002 wurden auf der Mittelwelle Jülich 702 kHz Musikprogramme ohne jegliche Ansagen beobachtet. Diese Frequenz war zusammen mit der Mittelwelle Nordkirchen 855 kHz ursprünglich VIVA-Radio zugewiesen, einem Gemeinschaftsprojekt von VIVA mit Radio NRW (www.radionrw.de), dem Rahmenprogrammanbieter der Lokalstationen in Nordrhein-Westfalen. Im September 2002 hatte VIVA jedoch erklärt, dieses Vorhaben als zu riskant nicht weiter zu verfolgen. Die Hintergründe der aktuellen Tests auf 702 kHz sind noch nicht bekannt. Der Sender auf 702 kHz befindet sich auf dem Gelände der Jülicher Kurzwellenstation und hat eine Leistung von 5 kW. (Kai Ludwig)

Indien: All India Radio Nagpur hat im November 2002 einen neuen Sender für die Mittelwelle 585 kHz in Betrieb genommen. Der 300-kW-Sender ersetzt eine 100-kW-Einheit.
Derzeit wird wegen Problemen mit der Antenne nur mit 150 kW gesendet, aber man will im Januar 2003 wieder mit voller Leistung senden. Außerdem gibt es an der mittelindischen Station einen mobilen 10-kW-Sender, der leicht in Katastrophengebiete gebracht werden könnte. (Jose Jacob 25.12.2002 via DX India)

Indien: All India Radio’s Radiostation in Kolkata wird in Bälde ein digitales Studiosystem erhalten, um mit den privaten Anbietern besser mitzuhalten. Damit soll die Produktion für alle Programme von FM1 (10 kW stereo), FM2 (5 kW mono), Kolkata A, B, Vividh Bharati und Special Bengali Services (SBS) leichter werden. Bei diesem System müssen die Platten und CDs künftig nicht mehr von Hand aus dem Archiv gesucht werden, sondern kommen die gewünschten Titel von der Festplatte. Nach Angaben von Animesh Chakrabarty, superintending engineer bei AIR Kolkata, hat man bereits 90.000 Musiktitel digitalisiert.
Seit einem Jahr gibt es Radio On Demand, bei dem Anrufende ihre Liedwünsche nach Nummern durchgeben. Um die Kode-Nummer zu kennen, müssen sie vorher eine Broschüre für die Liedauswahl gekauft haben. (Chandan Banerjee via Alokesh Gupta 10.12.2002 in DX India)

Indien: Kurz vor Weihnachten hat AIR Indore mit Testsendungen des neuen 200-kW-Mittelwellensenders (Thales) begonnen. Er soll den alten 100 kW-Sender auf 648 kHz ersetzen. (Jose Jacob 24.12.2002 via DX-India)

Indien (Kerala): AIR Kozhikode wechselte nach den Testsendungen von 102,6 auf 103,6 MHz Testsendungen mit Musik in Tamil und Hindi aus. Die UKW-Frequenz ersetzt zum 1.1.2003 die Mittelwelle 1431 kHz für das Unterhaltungsprogramm Vividh Bharati. (Prajeesh P.K. via DX India 26.11., 31.12.2002)

Indien (Orissa): Bei AIR Cuttack hat Mitte November 2002 ein 300-kW-Thomcast-Sender den alten 100 kW-Sender für 972 kHz ersetzt. Ende October 1999 wurde die Station bei einen großen Wirbelsturm zerstört. Der Hauptsender wurde zunächst wieder mit 50 und dann 70 kW betrieben. (Jose Jacob 1.1.2003 in DX India)

Türkei: AFN Incirlik 1593 kHz wird in der neuen EMWG-Liste von Herman Boel als inaktiv angegeben, ist aber aktiv. Die Sendeleistung muss allerdings sehr niedrig sein. Selbst in Adana, ca. 15 km westlich, war nur mäßiger Empfang möglich. (Andreas Tschauder 17.12.2002 via Wg. Büschel BCDX)

Vereinigte Arabische Emirate: Nachdem der neue US-amerikanische Auslandsdienst in Persisch auch die Vereinigten Arabischen Emirate als Standort einsetzt, könnte es sein, dass man einen 2x500 kW-Sender jetzt getrennt hat und auf zwei Mittelwellen einsetzt. Die Mittelwelle 1539 kHz ist eigentlich für 2x50 kW im Emirat Sharjah koordiniert, aber die Leistung scheint bei der Entfernung von mindestens 200 km zu einer größeren iranischen Stadt zu klein. Damit ergäbe sich folgender Mittelwellenbetrieb aus Al Dhabbaya, der aber einige Modifikationen an der Sendeanlage erfordert hätte:
00.00-24.00 Uhr 1539 kHz (Al Dhabbaya 500 kW, 10°) Radio Farda
01.00-02.30 Uhr 1314 kHz (Al Dhabbaya 46°) BBC Paschtu, 2.00 BBC Persisch
02.30-04.30 Uhr 1314 kHz (Al Dhabbaya 46°) BBC Persisch, 4.00 BBC Paschtu
10.00-11.00 Uhr 1314 kHz (Al Dhabbaya 316°) BBC Persisch, Freitags ab 9.00 Uhr
11.00-12.30 Uhr 1314 kHz (Al Dhabbaya 316°) Freitags BBC Paschtu, 12.30 Persisch
13.00-16.15 Uhr 1314 kHz (Al Dhabbaya 46°) BBC Englisch, 14.00 Persisch/Paschtu, :15 Persisch, 15.15 Paschtu
16.15-22.00 Uhr 1314 kHz (Al Dhabbaya 316°) BBC Persisch, Do Fr bis 20.00 Uhr, 19.00 Arabisch, Do Fr ab 20.00 Uhr
22.00-01.00 Uhr 1314 kHz (Al Dhabbaya 46°) BBC Englisch (Wolfgang Büschel BCDX 20.12., Olle Alm 21.12.2002 via Wg. Büschel BCDX)

Vereinigte Arabische Emirate (Ras Al Khaimah): Radio Asia weitet zum 1.1.2003 sein Programm in Malayalam auf 24 Stunden aus. Bisher sendete man 11.00-16.00 Uhr Ortszeit (UTC+4) in Malayalam auf 1152 kHz. Für das nach eigenen Angaben erste 24-Stunden-Programm in dieser Sprache wird die Mittelwelle 1575 kHz belegt. Sendungen in Malayalam gab es von Radio Ras Al Khaimah schon seit 1992. Später wurde die Station von der Dolphin Group übernommen und als Radio Asia für indische Gastarbeiter am persisch-arabischen Golf neugestartet. Der ursprüngliche 20-kW-Mittelwellensender wurde in der Folge durch einen 200-kW-Sender ersetzt, der das asiatische Programm trotz eines Gleichkanalsenders im Iran in der ganzen Golfregion und darüber hinaus hörbar machte. (P.Sreevalsan Nair 30.12.2002 via DX India, von Dr. Hj. Biener ergänzt)


Kurzwelle

Australien (Western Australia): HCJB-Australien konnte den geplanten Sendebeginn der neuen Sendeanlage in Kununurra am 22.12.2002 nicht einhalten. Als neuer Termin wurde der 5.1.2003 genannt. Unter anderem hatte sich die Verschiffung an der US-Westküste wegen eines Dockerstreiks verzögert. (HCJB Call-In-Programm 14.12.2002 via HjB)

Frankreich / Libyen: Nach Angaben der TDF, die die Sender in Issoudun betreibt, hat LJB Tripoli seit dem 11.12.2002 folgenden Sendeplan für die Voice of Africa:
10.00-14.00 Uhr 21695 kHz
11.00-12.30 Uhr 17695 21485 21675 kHz
14.00-15.00 Uhr 21675 kHz
16.00-19.00 Uhr 15615 kHz
16.00-18.00 Uhr 15220 kHz
17.00-19.00 Uhr 15660 kHz
17.00-18.00 Uhr 17880 kHz
18.00-21.30 Uhr 11635 kHz
18.00-20.30 Uhr 11715 kHz
18.00-19.00 Uhr 9415 kHz
Weltzeit+1= MEZ (Erik Koie via Wg. Büschel BCDX)

Indien: Der zehnte Fünf-Jahres-Plan für die Rundfunkentwicklung in Indien sieht die Ablösung von Kurzwellenstationen durch UKW und Mittelwelle vor. Die Kurzwelle soll nicht sofort abgeschaltet werden, aber wenn bestehende Kurzwellensender das Ende ihrer Lebensdauer erreichen, wird man sie nicht mehr ersetzen. Während keine neuen Kurzwellensender mehr errichtet werden, wird man in Grenzgebieten noch leistungsstarke Mittelwellensender haben, die auch in Nachbarländer hineinreichen. Damit dürften viele regionale Kurzwellenstationen noch gut zehn Jahre zu hören sein.
Derzeit decken 133 UKW-Anlagen etwa 31 Prozent der indischen Bevölkerung mit Programmen von All India Radio ab. Der Fünf-Jahres-Plan sieht 95 neue Stationen und den Ausbau von 18 bestehenden vor, so dass dann die 50 bis 60 Prozent der Bevölkerung auf UKW erreicht würde. Eine Flächendeckung auf UKW ist aber noch lange nicht absehbar. All India Radio und private Anbieter haben eine Kooperation für den Betrieb von Standorten. Neben All India Radio gibt es derzeit zehn private UKW-Programme, die für einige Ballungsräume senden. Weitere sind bereits auf dem Weg.
Die indische Informations- und Rundfunkministerin Sushma Swaraj bereitet eine Gesetzesvorlage vor, die Bildungseinrichtungen wie den Institutes of Management (IIMs), Indian Institutes of Technology (IITs) und Internaten UKW-Sender gestatten wird. (Nivedita Mookerji via Alokesh Gupta 10.12. und PTI via Alokesh Gupta 16.12.2002 in DX-India)

Indien (Manipur): AIR Imphal sendet nach folgendem Sendeplan auf Kurzwelle:
00.30-02.15 (MEZ: 01.30) Uhr 4775 kHz (50 kW)
02.30-04.30/05.30 (MEZ: 03.30) Uhr 7150 kHz (50 kW)
06.30-10.30 (MEZ: 07.30) Uhr 7150 kHz (50 kW)
10.30-17.00/17.30 (MEZ: 11.30) Uhr 4775 kHz (50 kW)
AIR Imphal 882 kHz sendet seit dem 17.11.2002 mit 300 statt 50 kW. Auf der Mittelwelle sendet auch TWR Sri Lanka. Empfangsberichte an Narasimha Swamy, Superintending Engineer All India Radio, Imphal, 795001, Manipur State, Indien, narasimhaswamy@yahoo.com. (Jose Jacob 22.12.2002 in DX India)

Italien / Vatikan: Das italienische Außenministerium hat jüngst ausdrücklich bestätigt, dass die elektromagnetische Belastung durch die an sich exterritorialen Sendeanlagen von Radio Vatikan in Santa Maria di Galeria unterhalb der strengen italienischen Vorgaben sind. Radio Vatikan hatte sich stets darauf berufen, dass die Werte den internationalen Normen entsprachen, kam aber nicht aus der Elektrosmog-Debatte heraus, die auch an Mittelwellensender in Italien betraf, zumal mit anti-kirchlichen Ressentiments auch Wahlkampf gemacht wurde. Radio Vatikan verringerte schließlich Sendeleistungen und lagerte weitere Sendungen ins Ausland aus. (© Radio Netherlands Media Network 17.12.2002)

Malaysia : Radio Television Malaysia soll Mitte 2003 in eine regierungsunabhängige Rundfunk- und Fernsehstation umgewandelt werden. Dies gab Informationsminister Tan Sri Khalil Yaakob bekannt. Radio Televisyen Malaysia Berhad (RTMB) wird alle Dienste von RTM übernehmen, so auch den Auslandsdienst. (© Radio Netherlands Media Network 27.12.2002)

Nigeria: Jakada Radio International hat am 23.12.2002 mit regelmäßigen Sendungen in Hausa begonnen. Die Sendungen werden 19.00-19.30 (MEZ: 20.00) Uhr auf Kurzwelle Armavir 12125 kHz und im Internet bei www.jakadaradio.com ausgestrahlt. Erste Sendungen waren im Mai 2002 zu hören gewesen, dann aber unterbrochen worden. Die Sendezeit wird über den belgischen Makler TDP angemietet.
Jakada Radio International ist nach eigenen Angaben eine kommerzielle Station und mit keinen politischen oder religiösen Interessen verbunden. Die Station wird von Yaro Yusufu Mamman geführt, der früher die Alliance for Democracy geführt hat und auch nigerianischer Botschafter in Spanien war. In Medienbereich ist er bei der Broadcasting Company of Northern Nigeria und der Nigerian Television Authority tätig gewesen. (© Radio Netherlands Media Network 23.12.2002)

Saudi Arabien: Der Broadcasting Service of the Kingdom of Saudi Arabia/BSKSA hat im Winter 2002/2003 folgenden Sendeplan:
Arabische Programme
03.00-06.00 Uhr 9578.9 kHz Arabisch-2
06.00-17.00 Uhr 11854.9 kHz Arabisch-2
06.00-15.00 Uhr 21505 21705 kHz Arabisch-1
06.00-09.00 Uhr 17760 kHz Arabisch-1
12.00-15.00 Uhr 17585 kHz Arabisch-1
15.00-18.00 Uhr 15315 15435 kHz Ruf des Islam, 17.00 Arabisch-1
17.00-22.00 Uhr 9578.9 kHz Arabisch-2
18.00-23.00 Uhr 9555 9870 kHz Arabisch-1
Koran-Programm in Arabisch
03.00-06.00 Uhr 11820 15170 15435 21495 kHz
06.00-08.00 Uhr 17895 kHz
06.00-09.00 Uhr 15380 17620 kHz
09.00-12.00 Uhr 11935 17615 21495 kHz
12.00-16.00 Uhr 17760 kHz
12.00-15.00 Uhr 17895 kHz
12.00-14.00 Uhr 15380 21600 kHz
13.00-16.00 Uhr 17745 kHz
15.00-18.00 Uhr 11785 13710 kHz
16.00-18.00 Uhr 15205 17560 kHz
18.00-23.00 Uhr 11820 11915 15230 kHz
18.00-21.00 Uhr 11950 kHz
Fremdsprachendienste
04.00-06.00 Uhr 15275 kHz Türkisch
04.00-06.00 Uhr 17760 kHz Somali, 5.00 KiSwahili
08.00-10.00 Uhr 21600 kHz Französisch
10.00-12.00 Uhr 21670 kHz Indonesisch
12.00-14.00 Uhr 15345 kHz Urdu
14.00-16.00 Uhr 21600 kHz Swahili
14.00-16.00 Uhr 11745 kHz Farsi
14.00-16.00 Uhr 9730 kHz Turkmen
16.00-17.00 Uhr 15345 kHz Bengali
16.00-17.00 Uhr 9810 kHz Pashto
17.00-18.00 Uhr 17775 kHz Bambara
Weltzeit+1=MEZ (Observer 18.12.2002 via Wg. Büschel)


Sonderprogramme und Untergrunddienste

Allgemein: Nach Angaben des 2002 Clandestine Activity Survey haben die Untergrundsendungen im vergangenen Jahr um ein Fünftel zu genommen. Mit 1732 Wochenstunden verzeichnet Matthias Kropf, der seit 1986 Statistik führt, den höchsten Stand seit 1994 und mehr als eine Verdoppelung gegenüber 1999. Die drei wichtigsten Zielgebiete sind Irak mit 496 Wochenstunden (+129 gegenüber dem Vorjahr, Nordkorea mit 217 WBHs (unverändert) und Iran mit 193 Wochenstunden (+43). Die Zuwächse bei Irak und Iran sind mitverantwortlich, dass Asien als Zielkontinent ein Plus von 20 Prozent auf 1312 Wochenstunden verzeichnet. Afrika hat jetzt 242 Wochenstunden (+15 Prozent) und Amerika 162 Wochenstunden (-8 Prozent). Während Sri Lanka und Kolumbien nicht mehr als Zielgebiete rechnen, sind Kasachstan, Syrien und Papua Neuguinea (Bougainville) wieder vertreten und bringen die Zahl der Zielländer damit auf 22. (Mathias Kropf WDXC-UK Clandestine News 21.12.2002 via Wolfgang Büschel)

Irak: Das Information Radio, mit dem die USA in der jüngeren Vergangenheit Militäraktionen begleiteten, ist seit dem 12.12.2002 mit Sendungen für den Irak zu hören. Nach Angaben von Flugblättern, die über dem Irak abgeworfen wurden, kommen die Sendungen 18.00-23.00 Uhr Ortszeit (Weltzeit: 15.00/MEZ: 16.00 Uhr) auf den Kurzwellen 9715 und 11292 kHz, den Mittelwellen 693 und 756 kHz sowie (für den Großraum Baghdad) UKW 100,4 MHz. "Radyo al-Ma'ulumat" bringt neben Ansagen auch arabische und US-amerikanische Popmusik. Die Sendungen werden von Hercules-Flugzeugen (EC-130E Commando Solo) des 193rd Special Operations Wing der Pennsylvania National Guard ausgestrahlt, die an sich in Harrisburg PA stationiert sind und jetzt ihre Sendungen von außerhalb des irakischen Luftraums ausstrahlen. (Nick Grace und Alan Pennington via © Radio Netherlands Media Network 18.12.2002)
Schon seit dem Golfkrieg um die Befreiung Kuwaits gibt es Mittel- und Kurzwellensendungen u.a. aus Kuwait, die den Sturz des Regimes fördern sollen. Die amerikanische Regierung hat in den vergangenen Jahren versucht, den Iraqi National Congress als nationale Oppositionsbewegung zu etablieren. Kritiker meinen jedoch, dass auf alle Fälle die Bomben lauter sprächen und die irakische Bevölkerung keinesfalls von den lauteren Absichten der Amerikaner überzeugen würden. Zwar würde man einen Regimewechsel befürworten, aber nichts Gutes von den Amerikanern erwarten. (Tom Bowman, The Baltimore Sun 14.11.2002 via Clandestine Radio Watch) Der Irak scheint einige mobile Sendeanlagen vorzubereiten, die von alliierten Luftschlägen weniger leicht zu zerstören sein würden. Das jedenfalls berichten Bewohner von Arbil (Nordirak) und anderen Orten. (© Radio Netherlands Media Network 21.10.2002)

USA (Washington DC): Radio Farda (Morgen), der neue US-amerikanische Auslandsdienst in Farsi, hat am 19.12.2002 offiziell seinen 24-Stunden-Dienst aufgenommen. Das musikbasierte auf die iranischen Generationen unter 30 zielende Programm ist auf Kurz- und Mittelwelle, über Satellit und im Internet www.radiofarda.com zu empfangen. Es löst die Farsi-Programme von Radio Azadi (Radio Free Europe/Radio Liberty) und Voice of America ab und ist nach dem Beispiel des ebenfalls seit 2002 sendenden arabischen Dienstes Radio Sawa modelliert. Obwohl beide Programme im Strategiepapier des US-Broadcasting Board of Governors 2002-2007 in den Kampf gegen den Terrorismus eingeordnet werden, sollte man festhalten, dass das Grundkonzept eines 24-Stunden-Massenprogramms für die arabische Welt dem US-Kongress ein halbes Jahr vor den Terrorschlägen vom 11. September 2001 vorgelegt worden ist und der Board of Governors mit den Hörerfolgen des arabischen Programms auch die Neuformatierung des persischen begründet hat.
Der Sendeplan am 19.12.2002 lautete:
00.00-24.00 Uhr 1539 kHz (Al Dhabbaya 10°), 1593 kHz (Kuwait 5°),
00.30-04.00 Uhr 9515 kHz (Biblis 85°), 9585 kHz (Briech 75°), 9795 kHz (Biblis 105°)
04.00-06.00 Uhr 9795 kHz (Biblis 105°), 9585 kHz (Lampertheim 96°), 12015 (Kavalla 112°), 15290 kHz (Kavalla 95°)
06.00-08.30 Uhr 9585 kHz (Lampertheim 96°), 15290 kHz (Kavalla 95°), 17675 kHz (Kavalla 100°, ab 7.30 Briech 75°)
08.00-14.00 Uhr 13680 kHz (Kavalla 100°), 21475* (Iranawila 299°)
14.00-17.00 Uhr 13680 kHz (Lampertheim 108°), 15410* (Woofferton 105°)
17.00-18.00 Uhr 11705 kHz (Lampertheim 108°), 11845 (Iranawila 315°)
18.00-19.00 Uhr 11705 kHz (Lampertheim 108°), 11845 (Iranawila 324°)
19.00-20.00 Uhr 6140 11960 kHz; 11985 kHz (Biblis 105°)
20.00-21.30 Uhr 9785 11960 kHz (Udon Thani 300°), 11985 kHz (Biblis 105°)
21.00-24.00 Uhr 11765 kHz (Iranawila 324°), 11970 kHz (Kavalla 100°)
(IBB website 19.12.2002)
Der vergleichsweise moderate Einsatz von Kurzwellen zeigt, dass die Hauptwellen wohl die Mittelwellen Abu Dhabi 1539 kHz und Kuwait 1593 kHz sind. Die mit einem Sternchen angemerkten Kurzwellen konnten auch in Nürnberg gehört werden.
Radio Farda soll mindestens fünf Stunden Berichterstattung in eine Mischung von jugendorientierter persischer und westlicher Musik einbetten. 10-minütige Hauptnachrichten kommen zur halben Stunde (volle Stunde Ortszeit Iran), Schlagzeilen zur vollen. Das (für mich gut durchhörbare, türkischen Musik-TV-Kanälen vergleichbare) Musikprogramm ist bisher unmoderiert und wird nur durch Stationsansagen/Frequenzangaben unterbrochen. Die internationalen Titel sind sehr Pop-Mainstream orientiert (Boygroups, Shakira, Kylie Minogue, ein bisschen Rap). (Dr. Hj. Biener)


UKW

Deutschland (Baden-Württemberg): Zum 1.1.2003 startet Donau 3 FM Nix wie Hits (www.Donau3FM.de) neu auf den UKW-Frequenzen Biberach 104,6 MHz ( 0,3 kW), Riedlingen 106,2 MHz ( 0,5 kW) und Ulm 105,9 MHz ( 5 kW). Das AC-Format zielt auf eine Hörerschaft zwischen 14 und 49 Jahren. Die Geschäftsführung und Öffentlichkeitsarbeit hat Carlheinz Gern, Programmleitung und Chefredaktion Natalie Reisenbüchler.
Gesellschafter der M.O.R.E. Lokalfunk Baden-Württemberg GmbH (Basteistrasse 37 (Basteicenter), 89073 Ulm, 0731-8 00 13 - T 0, Fax - 13, info@Donau3FM.de) sind die Studio Gong München GmbH & Co. Studiobetriebs KG und Burda Broadcast Media Baden-Württemberg GmbH & Co. KG. Die Station arbeitet als Lokalsender 8 Ulm/Biberach/Neu-Ulm/Günzburg mit einer technischen Reichweite von 600.000 Personen. Weitere württembergische Privatsender für die Region Donau-Iller sind das Regionalprogramm Radio 7 und der Jugendsender big FM. (Dr. Hansjörg Biener)

Deutschland (Hessen): hr-skyline, das Wirtschaftsradio des Hessischen Rundfunks (60222 Frankfurt/Main), ist seit dem 19.12.2002 auf 89,7 MHz auch im Raum Fulda zu hören. Bisher kam hr-skyline terrestrisch im Großraum Frankfurt auf 103,9 MHz, Wiesbaden 97,2 MHz, Darmstadt 107,0 MHz, Gießen 99,2 MHz, Seeheim 88,2 MHz, Limburg 99,2 MHz. Am 19.12. ging ein zusätzlicher UKW-Sender in Fulda-Künzell in Betrieb.
Der hr war 1998 die erste ARD-Anstalt, die eine auf Wirtschaftsthemen spezialisierte Hörfunkwelle begann. In den ersten Tagen des Jahres 2000 zog hr-skyline aus dem Funkhaus am Dornbusch ins digitale Hörfunkstudio im 54. Stock des Frankfurter Main Towers: "Ein Studio hoch oben im neu gebauten Main Tower, mitten in der Skyline von Frankfurt, ist für eine Wirtschaftswelle mit dem Namen ‘hr-skyline’ natürlich besonders attraktiv, auch im Hinblick auf die Gesprächspartner aus Banken und anderen Wirtschaftsunternehmen, die wir dort live am Mikrofon haben", betont Bernd-Peter Arnold, Wellenchef von hr-skyline und hr4. Im hr-skyline-Studio sendet ein zwanzigköpfige Journalistenteam täglich von 6 Uhr bis 24 Uhr, montags bis freitags von 6 bis 20 Uhr als Wortprogramm. In jeder Stunde werden ganztags vier Nachrichtenblöcke gesendet, zur vollen und zur halben Stunde Weltnachrichten, und "Viertel nach" und "Viertel vor" Nachrichten aus der Wirtschaft. Schwerpunkte zwischen diesen Blöcken sind Live-Berichte von den Börsen in Frankfurt oder New York, Analysten- und Hintergrundgespräche sowie regionale Wirtschaftsinformationen. Dabei kann das Team auf das Korrespondentennetz der gesamten ARD zurückgreifen.
Seit Januar 2000 kann hr-skyline auch über Astra Digital Radio (ADR) empfangen werden (Astra 1C 11,0675 GHz, vertikal; Tonunterträger 7,74 MHz) und ist somit europaweit zu hören. (Pressemeldung http://www.hr-online.de/d/ihrsender/presse/presse_meldung_einzel_jsp/key=presse_lang_284616.html 18.12.2002, von Dr. Hj. Biener stark bearbeitet)

Deutschland (Nordrhein-Westfalen): Nach dem Ende der ARD-Gemeinschaftsaufgabe übernimmt der WDR, der bisher neben BR und SFB ein Hauptproduzent muttersprachlicher Sendungen war, in Kooperation mit SFB Radio Multikulti und dem Hessischen Rundfunk die Fortsetzung werktäglicher Sendungen in Italienisch, Türkisch, Spanisch, Griechisch, Polnisch und Russisch, die bisher 19.00-22.00 Uhr im Großraum Berlin und in Westdeutschland ausgestrahlt wurden. Erhalten bleibt auch die wöchentliche Sendung in Kurdisch. Zusätzlich zu weiteren bestehenden Fremdsprachen werden Sendungen in Arabisch (sonntags und Portugiesisch für 120000 bzw. 50000 Menschen aus diesen Sprachräumen begonnen, so dass alle größeren Migrantengruppen in Nordrhein-Westfalen mit muttersprachlichen Sendungen erreicht werden. (WDR-Radioprogramm 30.12.2002-12.1.2003 via Dr. Hj. Biener)

Indien: Die BBC London hat bei All India Radio erstmals Sendezeit gekauft. Obwohl die BBC auch in Indien synonym mit Nachrichten ist, will der BBC World Service auf AIR FM1 ein Lifestyle-Magazin ausstrahlen. Die erste Sendung von BBC Extra wurde am 7.12.2002 ausgestrahlt, der volle Start soll aber 2003 erfolgen. BBC World Service's (South Asia) managing editor Sam Miller: "In Indien kennt man uns für Nachrichten und Aktuelles, anderswo aber auch für Dokumentationen, Informationsprogramme und Unterhaltung. Wir möchten das Publikum von AIR FM auch mit unseren anderen Kompetenzen bekannt machen." Das Infotainment-Programm kann sich auf die Produktionsstrukturen in Englisch und Hindi stützen.
Nach Angaben von AIR deputy director general (commercial) M S Rugmani bezahlt der BBC World Service 8000 Rupien pro Programm für den Sendeplatz in der zweitbesten Kategorie I. AIR FM hat fünf Kategorien für den Sendezeitverkauf, die sich nach den Uhrzeiten und Werbebuchungen richten: AI (8.00-10.00, 18.00-19.00 Uhr), I, II, III und IV (Spätabend). Die A1-Kategorie ist bereits voll ausgebucht gewesen. Außer der BBC kaufen zum Beispiel auch Fernsehsender Sendezeit für ihre PR-Arbeit. (Financial Express 10.12.2002 via Alokesh Gupta in DX-India)

Indien: All India Radio wollte noch 2002 mit DAB-Sendungen nach dem Eureka-System beginnen. Anfangs sind sechs Stereo-Kanäle in Delhi vorgesehen, wie DAB überhaupt zunächst nur eine Sache der Metropolen sein wird, gibt es doch noch nicht einmal flächendeckend UKW. Ggfs. würde Indien mit der Einführung von DAB die UKW-Phase überspringen. Da die DAB-Empfänger mit USD 200 bzw 10.000 Rupien für den Markt viel zu teuer sind, versucht All India Radio in Gesprächen mit der Radioindustrie zu preiswerteren Radios zu kommen. Hier soll insbesondere eine Produktion in Indien selber Preise senken helfen. (Nivedita Mookerji & Vandana Gombar via Alokesh Gupta 10.12.2002 in DX India)

Indien (Tamil Nadu): Surya FM, eine Tochterstation von Sun TV in Coimbatore, soll am 15.1.2003 (Tamil Pongal Day) den Betrieb aufnehmen. (D.Prabakaran via Jose Jacob 22.12.2002 in DX India)

Marokko: Wie Kommunikationsminister Nabil Benabdallah mitteilte, will Marokko in absehbarer Zeit private Rundfunk- und Fernsehprogramme zulassen. Die Behörden haben dafür 30 Anträge erhalten, die schon bald nach der Verabschiedung eines neuen Mediengesetzes beschieden werden sollen. (© Radio Netherlands Media Network 27.12.2002)

Mauritius: All India Radio exportiert erstmals seine UKW-Programme ins Ausland. Obwohl die Programme schon bei Worldspace über Satellit ausgestrahlt werden, haben All India Radio und Mauritius Broadcasting Corporation eine von den Regierungen abgesegnete Vorvereinbarung über die terrestrische Wiederausstrahlung auf Mauritius geschlossen. Wenn alles nach Plan vorangeht, wird All India Radio im Januar oder Februar 2003 mit einem Mischprogramm aus FM1 und FM2 für Mauritius beginnen, wo es einen großen Bevölkerungsanteil indischer Abstammung gibt. Das Programm wird über den PAS 10 an einen UKW-Sender in Port Louis (Mauritius) überspielt. Anfangs wird es eine Komplettübernahme sein, aber man denkt auch an den Ersatz der auf Indien bezogenen Werbeanteile durch lokale Werbung.
Bisher war All India Radio nur auf Mittel- und Kurzwelle und über WorldSpace im Ausland zu hören. Der Vertrag mit Mauritius erschließt aber neue Wege, Hörerschaften indischer Abstammung zu erreichen. Bei entsprechender Akzeptanz können Verträge mit weiteren Ländern ins Auge gefasst werden. (Nivedita Mookerji via Alokesh Gupta 10.12.2002 in DX-India)

Moldowa: Die moldawischen Behörden haben am 10.12.2002 die Lizenz von Vocea Basarabiei nicht verlängert. Die Station hatte auch Sendungen der Voice of America, RFE/RL und BBC London übernommen. (Center for Journalism in Extreme Situations CIS Weekly Report 9-15.12. via RFE/RL Media Matters 27.12.2002)

Portugal: Die bisher getrennten öffentlichen Rundfunk- bzw. Fernsehanstalten RDP und RTP sollen zusammengelegt werden, um in den nächsten drei Jahren 100 Millionen Euro einzusparen. Außerdem gab ein Sprecher der Regierung am 17.12.2002 bekannt, man wolle die Funkhäuser verkaufen, was weitere 90 Mio. erbringen soll. Portugal ist durch Euro-Auflagen gezwungen, das Staatsdefizit von 4,1 auf unter 3 Prozent des GDP zur drücken. Im Oktober wurde Portugal von der EU deshalb abgemahnt.
Die Fernsehanstalt hat selber 1 Mrd. Euro Schulden, und hätte eigentlich längst das zweite Programm aufgeben müssen. Dies soll nun mit der Hälfte des bisherigen Budgets als Bildungskanal fortgeführt werden. Das Radioprogramm Antenna 3 soll vorerst nicht privatisiert werden. (© Radio Netherlands Media Network 18.12.2002)

Rumänien: Präsident Ion Iliescu hat das umstrittene Gesetz zur Verteidigung der rumänischen Sprache ans Parlament zurückgeschickt. Wie Präsidentenberater Serban Nicolae am 10.12.2002 mitteilte, sollen unter anderem die Strafen überdacht werden. Auch soll die Sportberichterstattung wegen der Fachbegriffe ausgenommen werden. Das nach dem Antragsteller George Pruteanu genannte Pruteanu-Gesetz sieht vor, das fremdsprachige Begriffe und Sätze, die öffentlich zu sehen sind, von einer rumänischen Übersetzung begleitet werden müssen. Nach der Zustimmung des Senats und der Verabschiedung durch die rumänische Abgeordnetenkammer am 26.11.2002, musste es noch von Präsident Ion Iliescu unterschrieben und in Kraft gesetzt werden. (RFE/RL Newsline 27.11., 11.12.2002)

Serbien: Der Generaldirektor von Radio Television Serbia (RTS), Aleksandar Crkvenjakov, hat die Einführung von Rundfunk- und Fernsehgebühren angekündigt. Damit soll die Station nach der Überführung von einem staatlichen in ein föderal organisiertes öffentlich-rechtliches System finanziert werden.. RTS, das nach dem neuen Rundfunkgesetz zwei Fernseh- und drei Radioprogramme ausstrahlen wird, darf laut Gesetz durchschnittlich sechs Minuten Werbung in der Stunde ausstrahlen. (© Radio Netherlands Media Network 17.12.2002)

Sri Lanka: Die Regierung hat der früheren Untergrundstation Voice of Tigers ein Senderecht eingeräumt. Damit will man dem Friedensprozess zwischen der Zentralregierung und den Liberation Tigers of Tamil Eelam (LTTE) fördern, die ursprünglich für einen unabhängigen Tamilenstaat im Nordosten der Insel gekämpft haben. (© Radio Netherlands Media Network 27.12.2002)
Die Station sendet auf 102,6 MHz. Die Behörden gestatteten am 26.11.2002 die Einfuhr von 6 Tonnen Radioausrüstung für die Liberation Tigers of Tamil Eelam und begleiteten den Konvoi dann in das von den "Befreiungstigern" kontrollierte Gebiet. Das Material ist angeblich von Norwegen bezahlt worden und überwiegend für eine Überholung des Studios bestimmt. Es ist aber auch ein UKW-Sender dabei. Die Opposition hat die Entscheidung scharf kritisiert. Statt den Ausbau zu gestatten, hätte man den eigenen Regionaldienst Wanni Sevaya, der am 31.3.2002 nach dem Waffenstillstand geschlossen hatte, ausbauen sollen. Wanni Sevaya betreute sowohl die Angehörigen der Polizei- und Sicherheitstruppen durch Nachrichten als auch die Zivilbevölkerung mit offiziellen Verlautbarungen. (© Radio Netherlands Media Network 9., 13.12.2002) Präsidentin Chandrika Kumaratunga soll ebenfalls "sehr besorgt" sein. Sie kündigte an, sie werde Anfang 2003 vom norwegischen Premierminister Kjell Bondevik eine Erläuterung der norwegischen Beteiligung anfordern. (Dr. Hj. Biener)

Türkei: Das im August 2002 verabschiedete neue Mediengesetz, das Sendungen in Kurdisch gestatten würde, ist Mitte Dezember in Kraft getreten. Die Medienaufsichtsbehörde RTUK hat begonnen, den Parlamentsbeschluss umzusetzen, allerdings wird nach Angaben des Vorsitzenden der RTUK, Fatih Karaca, allein die staatliche TRT das Recht für Sendungen in herkömmlichen Umgangssprachen bekommen: "TRT wird Nachrichten, Musik- und Kultursendungen für Erwachsene ausstrahlen, aber keinen Sprachunterricht." Ein genauer Termin für den Beginn von Minderheitensendungen ist bisher nicht genannt. Davor werde die TRT durch Umfragen bestimmen, für welche Sprachen Bedarf bestehe und dann baldest-möglich die Sendungen einführen. Die Radiosendungen dürfen einen Umfang von 45 Minuten am Tag bzw. insgesamt vier Stunden in der Woche nicht überschreiten. Minderheitensendungen im Fernsehen wird es für maximal 30 Minuten am Tag bzw. zwei Stunden wöchentlich geben. Die Programme sind dann in Türkisch untertitelt.
Die Minderheitensituation ist ein alter Streitpunkt zwischen der EU und der Türkei. Sendungen in Kurdisch und anderen Minderheitensprachen sind eine alte Forderung der EU, und dementsprechend waren die Beschlüsse mit dem EU-Gipfel am 12./13.12.2002 in Kopenhagen zu sehen, wo die Türkei einen Zeitplan für ihren EU-Beitritt erwartete. Tatsächlich kamen die Gespräche zu keinem Ergebnis. (© Radio Netherlands Media Network 20.11., 20.12.2002)


Fernsehen

Deutschland (Baden-Württemberg): "In den Insolvenzverfahren B.TV Television GmbH& Co. KG sowie deren Gesellschafter, die B. TV Baden GmbH & Co. KG und die B. TV Württemberg GmbH & Co. KG teilen die Insolvenzverwalter Dr. Eberhard Braun Thomas Kind Harald Kroth im Anschluss an die Pressemitteilung vom 04. Dezember 2002 zum weiteren Fortgang der Insolvenzverfahren folgendes mit: Im Nachgang zu den Anfang des Monats ausgesprochenen Freistellungen wurden nunmehr alle Arbeitsverhältnisse der Mitarbeiter unter Einhaltung der Kündigungsfristen gekündigt. Die Insolvenzverwalter gehen davon aus, dass der Sendebetrieb zwar noch im Januar 2003 aufrecht erhalten werden kann, dass aber - soweit sich nicht bis zum Berichtstermin am 22. Januar 2003 ein Investor findet - eine Betriebsfortführung im Rahmen des eröffneten Insolvenzverfahrens nach dem Berichtstermin nicht mehr erfolgen kann, so dass Ende Januar 2003 der Sendebetrieb eingestellt werden müsste." (www.schubra.de/presse/presse/btv_pm20021216.htm)
Trotz einer schriftlichen Erklärung über die Übernahme der operativen Verluste aus den Monaten November und Dezember 2002 durch die ausländische Interessenten-Gruppe, die von dem in Moskau ansässigen Privatbankhaus MDM-Bank, vertreten wurde, hat diese Interessentengruppe im November 2002 überraschend erklärt, kein Interesse mehr an einem Engagement bei B.TV zu haben. (www.schubra.de/presse/presse/btv_pm20021204.htm)

Deutschland (Hessen): Das Ballungsraumfernsehen RheinMain TV (rm.tv) soll am 2. Mai 2003 auf Sendung gehen. Zwischen Friedberg und Darmstadt, Bingen und Aschaffenburg sollen dann rund 4,5 Millionen Menschen das Programm empfangen können, so Geschäftsführer Helmut Polzin. Täglich von acht oder neun bis 23 Uhr sollen die Zuschauer mit einer Mischung aus Nachrichten, Sport und Interviews unterhalten und informiert werden. Spielfilme und Serien sind vorerst nicht geplant. 71 Mitarbeiter würden beschäftigt, darunter 34 in der Redaktion, hieß es bei der Vorstellung von rm.tv. Für die ersten zweieinhalb Jahre sind Kosten in Höhe von rund zehn Millionen Euro veranschlagt. Der Sender mit Sitz in Bad Homburg soll sich fast vollständig aus Werbeeinnahmen finanzieren, einen kleinen Zuschuss gibt die Hessische Landesanstalt für privaten Rundfunk (LPR). Rhein-Main TV ist als GmbH strukturiert und hat zwölf Gesellschafter, unter anderen den Verein Eintracht Frankfurt und den Sportkreis Rhein-Main. (Karl-Michael Gierich 16.12.2002)

Russland: Russland soll in den ersten Monaten 2003 seinen ersten Sportkanal bekommen. Dies gab der Vorsitzende des staatlichen Sportkomitees Wjatscheslaw Fetisow nach der Sitzung des Komitees am 15.12.2002 bekannt, an der auch Präsident Putin teilgenommen hatte. (RFE/RL Newsline 16.12.2002 via RFE/RL Media Matters 27.12.2002)

Russland: Der paneuropäische Nachrichtenkanal Euronews gehört nun zu 16 Prozent der russischen VGRTK. Damit kann VGRTK, das im Sommer 2001 1,8 Prozent der Anteile erworben hatte, in Managemententscheidungen mitbestimmen. Die Mitglieder des Konsortiums gaben am 11.12.2002 ihre Zustimmung zum Verkauf der weiteren Anteile. Euronews hat seit dem 17.9.2001 auch ein russisches Programm. (RFE/RL Newsline 11.12., Center for Journalism in Extreme Situations CIS Weekly Report 9-15.12. via RFE/RL Media Matters 27.12.2002)


Satellit

Indien: All India Radio führt mit WorldSpace Verhandlungen über einen eventuellen Ausbau der Kooperation. Die Frage ist, ob man einen zweiten Kanal auf dem AfriStar und in späterer Zukunft einen Kanal auf dem AmeriStar mietet. Mit dem zweiten AfriStar-Kanal würde ein Abonnementsdienst für Europa angeboten, der etwa 10 USD pro Monat kosten soll.
Bisher kommt AIR auf einem Kanal des AfriStar Richtung Naher Osten und zweimal auf dem AsiaStar für Asien. Sobald die Genehmigung für ein eigenes Uplink kommt, will man die Programme ab Ende Februar 2003 nicht mehr via Singapur (Videsh Sanchar Nigam Ltd) auf den Satelliten geben, sondern aus Indien selber. Die zu errichtende Uplink-Station soll dann auch anderen Anbietern zur Nutzung angeboten werden. Bei den Asien-Sendungen will man dann einen Kanal für Indien und einen für das restliche Asien anbieten. (Nivedita Mookerji Alokesh Gupta 10.12.2002 in DX India)


Hobbykontakt

Belgien: Seit dem 4.12.2002 ist der jüngste European Medium Wave Guide als PDF-Datei bei www.emwg.info abzurufen. Die von Herman Boel betreute Liste enthält so gut wie alle Mittel- und Langwellenstationen in Europa, Nordafrika und den Nahen Osten. Ergänzungen und Korrekturen zu dieser ehrenamtlich für die DX-Community zusammengestellten Arbeitsgrundlage sind stets willkommen. (Herman Boel 4.12.2002)

Deutschland (Bremen): Das Treffen für Kurzwellenhörer und DXer in Bremen und Umgebung hat folgende Termine für 2003 vorgesehen: 18.1., 15.2., 15..3., 19.4., 17.5., 21.6., 19.7., 16.8., 20.9., 18.10., 15.11., 20.12.2003. Die Treffen finden normalerweise jeden 3. Sonnabend im Monat ab 16.30 Uhr in der Gaststätte Bürgerstuben, Alte Hafenstr. 14, Bremen-Vegesack (vom Bahnhof Vegesack aus gesehen hinter dem Parkhaus) statt. Info: Frank_Helmbold@hb2.maus.de Helmbold.f@nwn.de Tel. 04235-957581. (F.Helmbold 28.11.2002 via Wg. Büschel BCDX)

Indien: All India Radio hat den Ausbau seiner Internetdienste ausgeschrieben. Wie Senior AIR Engineer Prasar Bharati mitteilt, will AIR mehrere Programme und Sprachen im Internet ausstrahlen. (Chandan Banerjee

Russland: Die deutsche Redaktion der Stimme Russlands hat eine neue e-mail Adresse: post-de@vor.ru. (Volker Willschrey 24.12.2002)


Adaption fürs WWW: Georg Einfalt (georg@einnet.de)