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NTT Aktuell Januar 2006


Editor:
Dr. Hansjörg Biener (Hansjoerg.Biener@asamnet.de)
Neulichtenhofstr. 7, D-90461 Nürnberg


Kurz notiert

Das World Radio (TV) Handbook- Reprint der ersten zwölf Ausgaben (1947 - 1958): Kein anderes Fachbuch zum weltweiten Rundfunk kann auf eine so lange Geschichte zurückblicken wie das World Radio TV Handbook(WRTH), das mit der Ausgabe 2006 seinen 60. Geburtstag feiert. In zahlreichen Hobbyecken finden sich ganze Reihen von WRTHs im Regal, doch nur selten sind Ausgaben der sechziger, fünfziger oder gar vierziger Jahre zu finden. Mit Unterstützung prominenter Kurzwellenfreunde, die Raritäten zur Verfügung stellten, konnte Michael Schmitz in mehreren Monaten Arbeit die ersten zwölf Ausgaben des WRTH (1947 - 1958) digitalisieren und jede Seite mit einem Suchindex zu versehen. Eine Stichwortsuche (keine Volltext- Suche) ist integriert. Ein Ausdruck der Bücher ist ebenfalls möglich. Bis zum 31. Januar 2006 wird die CD zum Subskriptionspreis von 40 Euro angeboten. Ab Februar 2006 wird die historische WRTH-CD 50 Euro kosten. Bestellungen bitte durch Einsenden des Betrags als Verrechnungsscheck an: ADDX, Scharsbergweg 14, 41189 Mönchengladbach (ADDX 29.11.2005)

China (Jilin): Die Autonome Präfektur der Koreaner in Yanbian soll im April 2006 eine eigene Hörfunk- und Fernsehversorgung bekommen. Die Investition wird mit 43 Mio Yuan (5 Mio Euro) beziffert, der jährliche Betrieb mit 20 Mio Yuan. Das koreanische Radioprogramm soll rund um die Uhr senden. Das Fernsehprogramm soll 16 Stunden täglich in Koreanisch und Chinesisch senden und durchgehend untertitelt werden.
Zunächst geht es nur um die Versorgung der Präfektur, doch soll das Programm mittelfristig auch koreanische Minderheiten in Liaoning und Heilongjiang sowie in der Inneren Mongolei versorgen und langfristig auch in den Ballungsräumen Chinas wie Beijing und Shanghai. (Xinhua via Radio Netherlands Media Network 27.12.2005)

Clandestine-Report 2005: Die Aktivitäten von Oppositions- und Untergrundsendern ist im vergangenen Jahr auf den Stand von 1999 zurückgegangen. Dies geht aus der Statistik hervor, die Mathias Kropf seit vielen Jahren führt. Unter den 1195 Sendestunden pro Woche machten asiatische Zielgebiete mit 841 den größten Anteil aus. Die wichtigsten Zielgebiete sind hier Irak mit 225 Sendestunden wöchentlich (-107 Stunden im Vergleich zum Vorjahr), Afghanistan mit 190 (+25) Stunden und Nordkorea mit unverändert 168 Stunden. Während Asien einen Rückgang von 9 Prozent der Sendezeit hatte, erlebte Afrika eine Verdoppelung der Sendezeit auf 192 Wochenstunden Oppositions- und Untergrundprogramme. Insgesamt richten sich Oppositionsgruppen mit Rundfunksendungen an 25 Länder. Vier Länder werden von Mathias Kropf als neue bzw. reaktivierte Zielgebiete gezählt: Senegal, Somalia, Gambia und Kamerun. (Mathias Kropf 25.12.2005)

Deutschland: Am 7. Februar 1946 ist der Geburtstag eines der wichtigsten Radioprogramme im Nachkriegsdeutschland. Vor 60 Jahren ging der RIAS als DIAS, als Drahtfunk im amerikanischen Sektor von Berlin, in Betrieb. Sieben Monate später, am 5. September 1946, verbreitete er erstmals sein Programm über einen kleinen Mittelwellen-Sender. Aus dem DIAS wurde der Rundfunk im amerikanischen Sektor - RIAS.
Als Nachfolgeprogramm des RIAS Berlin würdigt Deutschlandradio Kultur das 60-jährige Jubiläum zu Jahresanfang mit einem Programmschwerpunkt in rund 100 Sendungen an 39 Tagen. Vom 31. Dezember bis zum 7. Februar wird auf vielen Sendeplätzen an die in Deutschland einmalige Rundfunkanstalt erinnert. Die Geschichte des RIAS erzählen die Zeitfragen um 19.30 Uhr am 9. und 23. Januar sowie die Lange Nacht am 28. Januar ab 0.05 Uhr. In den Zeitreisen am 25. Januar und 1. Februar bringt das Radiofeuilleton “Mein RIAS” um 19.30 Uhr Erinnerungen zu Gehör, die im November in einer Höreraktion gesammelt wurden. Im weiteren Verlauf des Jahres wird das Jubiläum mit Konzerten und Hörspielen aus dem RIAS-Archiv begangen. Im Programmheft weist jeweils das RIAS-Logo auf die Sendungen hin. (Dr. Hj. Biener)

Italien: Italiens öffentlich-rechtlicher Rundfunk RAI (Radio Televisione Italiana) kämpft mit finanziellen Schwierigkeiten. Die Zahl der Mitarbeiter soll daher reduziert werden. 16, 5 Millionen Euro will man in drei Jahren aufwenden, um 750 Mitarbeiter über 58 Jahre zur Frühpensionierung zu bewegen, berichtet die römische Tageszeitung II Tempo. Mit einer Abfindung von je 26 Monatsgehältern soll die Zahl von 10. 000 Mitarbeitern reduziert werden. (Wiener Zeitung 14.12.2005 via Paul Gager in Chr. Ratzer A-DX)

Singapur: Das bei der Regionalisierung der englischsprachigen Programme von Adventist World Radio ausgesetzte DX-Programm Wavescan soll nach langer Verzögerung im Januar 2006 wieder auf Sendung gehen. Die nun für Asien und Ozeanien bestimmte Sendung wird von Rhoen Catolico (Listener Relations), Akinori Kaibe (Regional Director) und Anniston Mathews (Technical Support) betreut. Zulieferungen kommen vom JSWC (Yukiko Tsuji, Toshi Ohtake). (T. Ohtake 28.11.2005 via Wg. Büschel BCDX)
Eine Vorausgabe von AWR Wavescan mit ersten Informationen über das DX-Programm und mit Weihnachtsmusik wurde am 11. Dezember 2005 auf folgenden Sendeplätzen bei KSDA Agat, Guam ausgestrahlt: 1600 Uhr auf 9585 kHz, 17.30 Uhr 9980 kHz. Als e-Mail-Adresse wurde <radio@awr.org> genannt. (Jose Jacob 13.12.2005 in DX-India)

USA: Die CBS Corporation will ihrer Radiosparte den Namen 'CBS Radio' zurückgeben. Dies gaben Leslie Moonves, der die neue CBS Corporation führt, und Joel Hollander, der CBS Radio leitet, bekannt. "Unter dem neuen alten Namen knüpfen wir an das reiche Erbe von CBS Radio an. Wir beziehen uns auf die Kraft dieses Erbes und schaffen zugleich eine starke Plattform für Marktführerschaft und Innovation in der Zukunft.”, so Joel Hollander. Eigner Viacom Inc. will seine Geschäftszweige wieder stärker unterscheiden und übergibt die 179 Sender von Infinity Broadcasting in die Hand einer CBS Corporation. Das ursprüngliche CBS Radio wurde 1928 begründet, als William Paley 16 Sender zu einem der ersten Networks zusammenfasste. Viele dieser Sender sind noch heute in der Hand von CBS. (Radio Netherlands Media Network 15.12.2005)

Usbekistan: Nachdem die BBC London im Oktober 2005 ihre Niederlassung aus Sorge um die Mitarbeitenden geschlossen hat, hat es die 1996 eröffnete Niederlassung von Radio Free Europe/Radio Liberty getroffen. Das usbekische Außenministerium im Dezember, dass der von den USA finanzierte Sender keine Akkreditierungen mehr erhält. Ein entsprechendes Schreiben traf am 12. Dezember 2005 in Prag ein, nachdem seit dem Auslaufen Zulassung des Büros (4.8.2005) und einem Schreiben von RFE/RL-Präsident Thomas A Dine (30.8.) Funkstille zwischen RFE/RL und den Behörden geherrscht hatte. Vier Korrespondenten des in Prag ansässigen Senders sollen ihre Akkreditierungen zurückgeben. In der Begründung wirft das Außenministerium in Taschkent Radio Free Europe vor, dass die Journalisten mit nicht akkreditierten usbekischen Kollegen zusammengearbeitet hätten.
Für Kenneth Y Tomlinson, Vorsitzender des für die US-Auslandsprogramme zuständigen US Broadcasting Board of Govenors, und Jeff N. Trimble, Interims-Präsident von RFRE/RL, fügt sich die Entscheidung nahtlos in die seit Monaten währende Kampagne der Regierung Karimow gegen eine unabhängige Berichterstattung ein. Seit dem 13. Mai, als usbekische Sicherheitskräfte einen Aufstand in der Provinzstadt Andischan niederschossen, behandelt der usbekische Staat einheimische und internationale Journalisten als Staatsfeinde. Journalisten, die vor Ort von dem Massaker berichtet hatten, wurden beschuldigt, zusammen mit islamistischen Terroristen eine Verschwörung gegen den Staat angezettelt zu haben. Auf der RFE/RL-Homepage findet sich eine Chronik von Bedrohungen seiner Mitarbeiter und ihrer Angehörigen. (Radio Netherlands Media Network 13.12.2005, taz via Jürgen Lohuis 15.12.2005)


Mittelwelle

Albanien: Nach einer am 5. Dezember 2005 verordneten Zwangspause für den Auslandsdienst konnten die deutschen Sendungen von Radio Tirana kurz vor Weihnachten wieder gehört werden. Im Winter 2005/06 (MEZ) kommen die Sendungen nach folgendem Sendeplan:
19.00-19.30: 1458 montags bis samstags
20.30-21.00: 7465 montags bis samstags
Uhr Weltzeit (+1=MEZ) Frequenz (Sender) Programm
E-Mail-Kontakte zum Redaktionsleiter Astrit Ibro sind möglich unter aibro@albaniaonline.net. (Dr. Hj. Biener 22.12.2005, V. Willschrey 22.12.2005)

Deutschland (Bayern): Der Abbau der Anlage des International Broadcasting Bureau in Ismaning schreitet voran, wenngleich nicht ganz so zügig wie erwartet. Dies erfuhr Wolfgang Büschel in einem Telefonat mit Rüdiger Schott am 19. Dezember 2005.
Der Thales-Mittelwellensender ist abgebaut und soll im Nahen oder Mittleren Osten wieder aufgestellt werden. Die beiden alten RCA 150 kW Röhrensender, die er Mitte der neunziger Jahre ersetzt hatten, wurden schon damals verschrottet. Techniker Peter Stefke, der den Thales-Sender besser kannte als der Hersteller selber, ist in Ruhestand gegangen.
Die genaue Zielbestimmung des Senders war nicht zu erfahren. Jedenfalls geht er nicht nach Tadschikistan. Dort wird auf 972 kHz ein anderer Thales Sender durch die IBB installiert. Die vier Mittelwellenmasten in Ismaning stehen noch.
Die 1949 in Betrieb genommene Anlage sendete in der Zeit des Kalten Krieges besonders für Ostmitteleuropa. Die Mittelwelle 1197 kHz war von 1985 bis 1995 tagsüber eine der wichtigsten Frequenzen von VoA-Europe. Das musikorientierte 24-Stunden-Programm für Westeuropa bedeutete damals eine Revolution im Auslandsfunk. Die amerikanische Sichtweise war noch durch die Nachrichten, durch Magazinbeiträge und durch den regierungsamtlichen Kommentar präsent. Da der Versuch einer Finanzierung durch Werbung fehlschlug, wurde es eingestellt. Zuletzt wurde der Sender nur noch für Sendungen in das ehemalige Jugoslawien eingesetzt. Das IBB, das schon lange nicht mehr auf Kurzwelle aus Ismaning sendete, hat mit dem Beginn der Sommerzeit am 27. März 2005 auch die Mittelwelle IBB Ismaning 1197 kHz (115°) aufgegeben. (Wg. Büschel 19.12.2005, Dr. Hj. Biener)

Indien (Tamil Nadu): Ein Besuch bei All India Radio Tuticorin. AIR Tuticorin wurde am 31. Mai 1994 eingeweiht. An diesem Tag nahmen sowohl Funkhaus als auch Sendeanlage offiziell den Betrieb auf. Das namengebende Tuticorin ist eine Industrie- und Hafenstadt im indischen Bundesstaat Tamil Nadu, früher auch bekannt für den Salzabbau, für Perlenfischerei und für verschiedene Tempel.
Das Funkhaus ist in Millarpuram (All India Radio, Millarpuram, Tuticorin 628 008), etwa 5 km von Tuticorin entfernt. Das aktuell laufende Digitalisierungsprogramm von All India Radio hat die Studios noch nicht erreicht. Hier werden noch Plattenspieler und Tonbandgeräte genutzt, CD-Player und Telephonhybrid sind allerdings auch schon vorhanden. Die Sendeanlage ist etwa 15 km vom Funkhaus entfernt in Meelavittan (All India Radio, Meelavittan, Tuticorin 628 002). Hier stehen zwei gekoppelte 100-kW-Sender (BEL HMB 140) und ein 130 m hoher Selbststrahler für die Mittelwelle 1053 kHz.
Anlass für den Senderbau war der Bürgerkrieg im benachbarten Sri Lanka. Seit den frühen achtziger Jahren tobte im Nordosten des Inselstaats ein blutiger Krieg. Die Befreiungstiger von Tamil Eelam wollten die Unabhängigkeit erkämpfen und hatten naheliegenderweise durchaus Sympathien in der tamilischen Bevölkerung Indiens. Auch die Regierungen von Tamil Nadu bzw. Indiens sollen die Befreiungstiger im Geheimen unterstützt haben. Andererseits hätte Indien auch im eigenen Land keine tamilische Separation geduldet. 1987-1990 sorgte eine indische Intervention im Nachbarland für eine gewisse Beruhigung des Konflikts, wenngleich auch die indischen Friedenstruppen von den Befreiungstigern bekämpft wurden. 1995 bis 2002 kam es erneut zu schweren Waffengängen zwischen LTTE und der Zentralregierung in Colombo. Indien wurde um eine zweite Intervention ersucht, wollte sich aber nicht noch einmal auf ein militärisches Abenteuer einlassen.
Die Mittelwellenstation wurde von Anfang an für Auslandssendungen Richtung Sri Lanka gebaut und hat mittlerweile über viele Stunden des Tages die Kurzwellensender ersetzt. Ausgestrahlt werden Auslandsprogramme aus Delhi und Chennai, und auch die Eigenprogramme von AIR Tuticorin zählen im Sendeplan von All India Radio bei den tamilische Auslandssendungen mit. Der Sendetag der Mittelwelle 1053 kHz beginnt um 5.30 (UTC 0.00) Uhr und endet um 21.00 (UTC 15.30) Uhr Ortszeit und ist in drei Sendeblöcke aufgeteilt. Die erste Sendung des Tages ist der Auslandsdienst vom All India Radio Delhi in Tamilisch (5.30-6.15 Uhr) und Sinhala (6.15-6.45 Uhr) für Sri Lanka. In den restlichen von AIR Tuticorin betreuten Morgenblock bis 9.00 Uhr werden um 6.45 und 8.10 Uhr aus der Hauptstadt des Bundesstaats Tamil Nadu Nachrichten von AIR Chennai eingebracht. Das Nachmittagsprogramm beginnt um 15.30 (UTC 10.00) Uhr Ortszeit mit einer englischen Sendestunde des General Overseas Service aus Dehli. Nach einem Zwischenprogramm von AIR Tuticorin folgt 16.45-17.45 (UTC 11.15) Uhr das tamilische Auslandsprogramm von AIR Chennai. Der Sendeblock wird mit 45 Minuten Eigenprogramm von AIR Tuticorin abgeschlossen. Abends kommen 18.30-20.30 (UTC 13.00) Uhr zwei Stunden von All India Radio in Sinhala. Der Sendetag endet schließlich mit einer halben Stunde Eigenprogramm von AIR Tuticorin in Tamilisch. (T. Jaisakthivel 8.12.2005 in DX-India, übersetzt und ergänzt von Hj. Biener)

Indien (Tamil Nadu): Ein Besuch bei All India Radio Tirunelveli. Tirunelveli ist eine Distriktshauptstadt im Süden von Tamil Nadu.
AIR Tirunelveli wurde am 1. Dezember 1963 offiziell eröffnet. Das Funkhaus mit vier Studios (All India Radio, Sarojini Park, Palayankottai, Tirunelveli-627 002) ist gleich in der Nähe des Palayang Kottai Busterminals.
Die Sendeanlage ist gut 15 km entfernt in Gandhi Nagar an der Straße nach Thenkasi. Es gibt auch eine Bushaltestelle der Buslinie Tirunelveli-Thenkasi, doch ohne die entsprechenden Genehmigungen kann man die Sendeanlage nicht besuchen. Der 20-kW-Sender (Harris TH20) für die Mittelwelle 1197 kHz hat einen Einzugsbereich von 120 km in die Distrikte Tirunelveli, Kanyakumari und Tuticorin mit etwa 6 Mio. Einwohnern. Empfangsberichte, so die Sendetechnikerin S. Ajeetha, werden nicht bestätigt.
Zusammen mit AIR Tuticorin, dessen Mittelwelle freilich weithin dem Auslandsdienst für Sri Lanka zugeordnet ist, teilt AIR Tirunelveli sich die Rundfunkversorgung im Süden von Tamil Nadu. AIR Tirunelveli sendet in drei Blöcken 05.55-10.00, 11.40-16.00 und 17.30-23.10 Uhr Ortszeit. Ergänzt werden die Eigenprogramme durch Übernahmen aus anderen AIR-Standorten. Abgerundet wird die Rundfunkversorgung durch die Kurzwellensendungen von AIR Chennai. 2006 soll auch ein 10-kW-UKW-Sender für All India Radio in Betrieb genommen werden.
Die private Konkurrenz ist schon da. Eine Station des Suryan FM Network startete am 7.3.2003 in Tirunelveli und erreicht auf 106,8 MHz die Distrikte Tirunelveli, Nagerkoil, Tuticorin und Virudunagar in Tamil Nadu sowie Thiruvanathapuram und Kollam in Kerala. (T. Jaisakthivel 24.12.2005 in DX-India, übersetzt und ergänzt von Dr. Hj. Biener)

Kroatien: Der kroatische Senderbetreiber OIV hat mit einem Dauertest in DRM auf 594 kHz begonnen. Die Mittelwelle war erst kürzlich freigemacht worden, als Osijek von 594 auf 1143 kHz wechselte. Der DRM-Sender kommt von der kroatischen Forma RIZ und steht bei der Kurz- und Mittelwellenanlage in Deanovec. Er gibt seine 10 kW in dieselbe Antenne, die regulär für Glas Hrvatske 1125 kHz (100 kW) eingesetzt wird. Auf 594 kHz kommen parallel Hrvatski Radio 1 und Glas Hrvatske, so dass auch fremdsprachige Segmente zu hören sind. (Chr. Mayer 13.12., P. Robic 13., 15.12., Th. Lindenthal 15.12. , B. Trutenau 15., 16.12.2005 via Chr. Ratzer A-DX bzw Wg.. Büschel BCDX)

Luxemburg: Die Rundfunkmission der Evangelisch-methodistischen Kirche hat sich zum Jahreswechsel neu positioniert. Die 1959 bei Radio Luxemburg begonnene Radiomission hat ihre Sendeplätze beim traditionellen Partner halbiert und ist nur noch am Freitagmorgen um 5.45 Uhr Ortszeit auf der Mittelwelle 1440 kHz von RTL Radio zu hören. Bereits Ende 2002 stand man mangels Spenden vor der Entscheidung, einen der beiden Sendeplätze donnerstags oder freitags einzustellen.
Mittlerweile betrachtet Redaktionsleiter Matthias Walter die Betreuung von UKW-Sendeplätzen als Kerngeschäft. 1996 als eigene Redaktion etabliert beliefert Radio M als Privatfunkagentur der Vereinigung Evangelischer Freikirchen Privatsender in den Bundesländern Baden-Württemberg, Thüringen und Sachsen sowie bundesländerübergreifend Klassik Radio und Radio Paradiso. Deshalb wird der Name dieses Arbeitszweiges künftig im Logo hervorgehoben. Als neue Plattform wird zunehmend das Internet genutzt. Stichwort Podcasting. Unter www.mp3-andachten.de gibt es die Möglichkeit zum Download von Kurzandachten. Gut 200 Freunde erhalten die tägliche Andacht bereits als podcast im Abonnement. (Dr. Hj. Biener)

Russland: Vom 22. bis 29. Dezember 2005 war die Deutsche Welle in Russland nicht mehr auf Mittelwelle zu empfangen. Russische Stellen nannten als Ursache Frequenz- und Lizenzprobleme. Seit Monaten verhandelten Vertreter des deutschen Auslandssenders mit den zuständigen Stellen über die Erteilung einer neuen Sendelizenz. Die war an sich seit dem Sendebeginn 1991 immer wieder verlängert worden, doch diesmal einfach ausgelaufen. Bislang waren in den Metropolregionen Moskau und St. Petersburg auf 693 bzw. 1188 kHz fast rund um die Uhr im Wechsel deutsch- und russisch­sprachige Sendungen zu hören. Der Chefredakteur von DW-Radio, Miodrag Soric, zeigte sich “besorgt über die aktuelle Entwicklung” und hoffte, “dass die Unterbrechung der Ausstrahlung nur wenige Tage dauern wird”. Das Auswärtige Amt in Berlin bestätigte, man sei “im intensiven Kontakt” mit den zuständigen russischen Behörden.
Der Öffentlichkeitsschaden für den “Demokraten Putin” (ex-Bundeskanzler Schröder) war jedoch schon angerichtet, denn das Sendeende der Deutschen Welle wurde von zahlreichen Medien nicht nur gemeldet, sondern auch ausführlich besprochen (Umfeld HjB: Nürnberger Nachrtichten, Südwestpresse Ulm, Rheinzeitung u. v. m.). Ebenso nutzten Politiker den Anlass zur Profilierung. Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion verurteilte die Maßnahme als “Anschlag auf das Recht internationaler Meinungsfreiheit”. “Ich erwarte, dass sich Präsident (Wladimir) Putin selbst einschaltet. Und ich erwarte auch, dass der ehemalige Bundeskanz­ler Gerhard Schröder, der ja gute Verbindungen hat nach Russland, sich in diesen Fall einschaltet”, sagte der medienpolitische Sprecher der Fraktion, Wolfgang Börnsen, der dpa. Wenn jetzt nichts getan werde, dann habe das nicht nur Konsequenzen für die Deutsche Welle, sondern auch für andere ausländische Sender, die sich kritisch mit der Wirk­lichkeit in Russland auseinander setzten. Börnsen sagte weiter, man müsse den Frequenzentzug auch im Zusammenhang mit dem umstrittenen Gesetz über eine schärfere Kontrolle regierungsunabhängiger Organisationen sehen, das das russische Parlament am 21. Dezember verabschiedet hatte. “Das ist im Grunde ein Rückfall in die Zeit des Kalten Krieges. Und deshalb muss alles mobilisiert werden, dass ein solches Beispiel keine Schule macht.” (Russland nimmt Deutsche Welle vom Sender, in rheinzeitung online 23.12.2005; von Dr. Hj. Biener weiterrecherchiert)

Russland: Auch Sendungen der britischen BBC London wurden ab 22. Dezember 2005 nicht in Russland ausgestrahlt. Hier wurde mitgeteilt der Sendebetrieb könne erst in einigen Tagen wieder aufgenommen werden. Die BBC-Lizenz wurden den Angaben zufolge aber bereits verlängert. Bei der Unterbrechung handele es sich um ein “rein technisches Problem”, sagte die Producerin des Moskauer BBC- Büros, Wera Leontjewa, der Agentur Interfax. (Russland nimmt Deutsche Welle vom Sender, in rheinzeitung online 23.12.2005) Am 29. Dezember war die BBC-Mittelwelle 1260 kHz mittags noch nicht wieder auf Sendung. (Radio Netherlands Media Network 30.12.2005)

Vereinigtes Königreich: Binnen kurzem haben gleich zwei Medienkonzerne mit Überlegungen begonnen, wie sie ihre quotenschwachen Mittelwellenstationen wieder auf Expansionskurs bringen könnten: GCap und UBC. Der 2005 durch die größte Fusion der britischen Rundfunkgeschichte entstandene Branchenriese GCap hatte erschreckend schwache erste sechs Monate. Bei den Sofortmaßnahmen machte das Management auch die Mittelwellen von Capital Gold als Sorgenkind aus und dachte hier die Zusammenlegung mit einem DAB-Programm an. Bei UBC war man mit den Planungen für die Classic Gold-Kette schon weiter und machte Ende November 2005 einen sehr konkreten Vorschlag an die Regulierungsbehörde. Man wollte das Format modifizieren und vor allem die Sender zu Regionalprogrammen zusammenschließen.
In der Frühzeit des privaten Rundfunks sendeten die Stationen auf Mittelwelle und UKW das gleiche Programm. In jenen Jahren war die Mittelwelle noch so wichtig, dass sie in der damals noch üblichen Meterangabe häufig im Stationslogo firmierte. Das änderte sich nach der Einführung des Genfer Mittelwellenplans 1987. Viele Privatsender begannen damals, UKW stärker herauszustellen. Zum Beispiel BRMB Birmingham: "Wenn immer Sie können, hören Sie BRMB auf UKW 94,8 MHz. Mit einem guten Gerät bekommen Sie bessere Audioqualität und weit weniger Störungen durch andere Sender. Falls sie auf 261 m (1152 kHz) Mittelwelle hören, verbessern Sie Ihren Empfang möglicherweise, indem Sie das Gerät am Fenster platzieren und eventuell etwas drehen, um störende Stationen auszublenden. Eine gute Antenne und Erdung kann auch helfen."
Auch die Linie der Regierung bzw. der Lizensierungsbehörde änderte sich. Um Platz für mehr Rundfunkprogramme zu haben, wurden ab 1988 Doppelausstrahlungen auf Mittelwelle und UKW abgeschafft, sowohl bei der BBC als auch bei den privaten Lokalsendern. Auf der Suche nach passenden Formaten landeten die meisten Mittelwellenstationen bei Programmen für die Generationen ab 40. In einzelnen Ballungsräumen gab es auch eine Basis für Einwandererprogramme, besonders für die Bevölkerung mit indischem oder pakistanischem Hintergrund. Spartenprogramme wie Talkradio oder Sport konnten sich erst am Markt halten, als diese praktisch landesweit ihre Nischenhörerschaft finden konnten.
Durch Fusionen und Übernahmen landeten viele der ursprünglich eigenständigen Stationen in der Hand einiger weniger Medienkonzerne. Sowohl Capital Radio als auch GWR setzten auf das "Gold-Format", bei dem aktuelle Titel weniger als ein Viertel und Top-40-Hits früherer Jahrzehnte den Großteil des Musikprogramms ausmachen sollten. Ende der neunziger Jahre ging durch Network-Bildung der Anteil der wirklich vor Ort produzierten Programme immer weiter zurück. An sich blieb aber jede Station zur lokalen Berichterstattung (Nachrichten, Sport, Verkehr, Wetter) verpflichtet, ebenso wie zur Aquisition lokaler Werbung. Die Kernverpflichtung von vier oder bei anderen Stationen bis zu zehn Stunden Lokalprogramm in den Haupthörzeiten, wurde vor allem durch lokale Produktionen am Morgen und Spätnachmittag abgedeckt.
Immerhin konnte beispielsweise die Classic Gold-Kette im Jahr 2000 noch immer fünf Prozent der Hörerschaft für sich gewinnen. Im September 2000 übernahm UBC von GWR die meisten Classic Gold Stationen, verzeichnete in den letzten Jahren aber massive Einbrüche in der Popularität einzelnerStationen. Dies hat zum einen mit der möglicherweise besser beim Publikumsgeschmack positionierten privaten und öffentlich-rechtlichen Konkurrenz zu tun, zum anderen aber mit der geringeren Audioqualität gegenüber UKW und DAB. Bis zur eventuellen Einführung von digitalen Mittelwellensendungen ist dieser Mangel nicht wirklich zu beheben. Deshalb zeigten sich die Regulierungsbehörden schon in der Vergangenheit immer wieder offen für Experimente oder Formatänderungen, sofern sie nicht bestehende andere Sender bedrohten. Ein Beispiel ist Mittelwelle 1035 kHz, die den Londoner Großraum erreicht. Ende März 1994 stellte der Regionalsender BBC Radio Kent den Betrieb auf 1035 kHz ein und machte die Mittelwelle für Privatprogramme frei. Von 1994 bis 2003 wurde sie von verschiedenen Eignern für ein Country-Format eingesetzt. Da sich das Format nicht bewährte, wechselte man 2003 zu einem Easy-Listening-Format und 2005 zu Asian Talk Radio.
In einem Antrag, der bis Januar 2006 zur öffentlichen Kommentierung auslag, will UBC mit zwei strategischen Änderungen die Talfahrt von Classic Gold stoppen: Zum einen beantragt man für alle 18 Standorte mehr Freiheit, die lokale Sendezeit auf den ganzen Sendetag zu verteilen. Zum anderen will man an 13 Standorten die Programme regionalisieren, wobei gelegentlich Sendegebiete neu aufgeteilt werden. Einen Präzendenzfall gibt es bereits im Westen Englands. Seit September 2005 wird das Lokalprogramm von Swindon zu wesentlichen Teilen auch aus Bristol ausgestrahlt. Diese temporäre Lösung eines Personalproblems soll im Frühjahr 2006 auf den Prüfstand kommen. Bei UBC hingegen möchte man sie zur Dauerlösung machen. Im einzelnen werden folgende Sendergruppen vorgeschlagen:
- West: Classic Gold 1260 (Bristol) und Classic Gold 936/1161 (Naish Hill und Swindon)
- Midlands: Classic Gold WABC (Wolverhampton 990 und Shrewsbury 1017), Classic Gold 1359 (Coventry), Classic Gold Gem (Derby 945 und Nottingham 999) plus Leicester DAB
- Mid-East: Classic Gold 1557 (Northampton), Classic Gold 1332 (Peterborough) und Classic Gold 792 (Bedford) plus Cambridge DAB
- Anglia: Classic Gold Amber (Norwich 1152, Ipswich 1170, Bury St. Edmunds 1251)
- London und Home Counties: Classic Gold 1431/1485 (Reading und Newbury), Essex, Classic Gold 828 (Luton) und Classic Gold 1521 (Crawley) plus London DAB
Fünf Classic Gold-Standorte sollen bis auf weiteres ihre Eigenständigkeit behalten. Die Stationen in Plymouth (1152), Exeter (Exeter 666/ Torbay 954), Gloucester (774), Wrexham (Marcher 1260) und Bournemouth (828) haben keine Schwesterstationen in der Nachbarschaft, mit denen sie zusammen ein plausibles Sendegebiet bilden könnten. Es mag sein, dass sie mittelfristig nicht mehr im Portfolio von UBC bleiben. (Dr. Hj. Biener)


Kurzwelle

Äthiopien (aus Russland): Ein weiterer Oppositionssender für Äthiopien hat am 6. Dezember 2005 seine Sendungen aufgenommen: Voice of Ethiopian People (VOEP) will von nun an zweimal wöchentlich für das Horn von Afrika senden.
17.00-18.00: 7380 Di Sa Voice of Ethiopian People in Amharisch
Uhr Weltzeit (+1=MEZ) Frequenz (Sender) Programm
Die Exilsendungen werden von dem Sendezeitmakler TDP (www.airtime.be/schedule.html) betreut, was nach der bisherigen Praxis einen Standort in Russland nahelegt. Auf der Internetseite www.voep.net gibt es auch ein Archiv der Sendungen. (B. Trutenau 7.12., Ko. Hashimoto 9.12., D. Kernick 9.12., Gl. Hauser 10.12., J. Savolainen 10.12., T. Zeidan 10.12.2005 via Gl. Hauser DXLD und Wg. Büschel BCDX)

Bhutan: Der Bhutan Broadcasting Service soll einen neuen 100-kW-Kurzwellensender erhalten. Das Projekt wird mit indischer Entwicklungshilfe finanziert. (Radio Netherlands Media Network 15.12.2005)

China (Taiwan): Das Central Weather Bureau hat am 1. Oktober 2005 eine zweite Kurzwelle in Betrieb genommen. Die erste Kurzwelle war im März 2003 8117 kHz USB (400 W) vom Mt. Wufen (Präfektur Taipei). Diese Frequenz sollte eigentlich ganz Taiwan und seine umliegenden Gewässer abdecken. Allerdings ergaben sich Empfangslücken im Nordosten und Südwesten Taiwans, da offenbar Bergrücken das Signal abschirmten. Dies soll nun durch die zweite Frequenz 5170 kHz USB (250 W) aus Cigu (Präfektur Tainan) behoben werden.
Alle drei Stunden gibt es eine Wetterschau und -vorhersage in Chinesisch. Empfangsberichte wurden relativ schnell durch Mr. Lifu Cai, Manager of the Weather Forecast Center, bestätitgt. Die Anschrift lautet: Meteorological Phonetic Broadcasting, Weather Forecast Center, Central Weather Bureau, 64 Kung Yuen Road, Taipei, Taiwan. www.cwb.gov.tw/index.htm. (T. Akabayashi 26.11., 1.12.2005 via Wg. Büschel BCDX)

Deutschland: Offenbar nur noch bis zum 31. Januar 2005 gibt es die französischen Sendungen des Heraut de la Christian Science für West- bzw. Zentralafrika. Dies geht aus einem vom Observer verbreiteten Sendeplan für Winter 2005/06 hervor.
10.00-11.00: 6055 (115°) (115°) So-14tägig Deutsch
18.00-18.30: 9470 (div.) Di (200°) Do (160°) bis 31.1.2006 Le Heraut de la Christian Science für West- bzw. Zentralafrika
19.00-20.00: 9890 (85°) Sa (2.+4.) Russisch
Uhr Weltzeit (+1=MEZ) Frequenz (Sender) Programm (Observer 13.12.2005 via Wg. Büschel)

Deutschland: Nach Testsendungen im Oktober 2005 begann CVC International im Winter 2005/06 mit Sendungen aus dem Wertachtal (125 kW, 180°). Ausgestrahlt wird das englische Programm in Richtung Westafrika:
05.00-07.00: 9430
07.00-09.00: 15640
15.00-18.00: 15680
18.00-20.00: 9765
20.00-21.00: 7285
Uhr Weltzeit (+1=MEZ) Frequenz (Observer 20.12.2005 via Wg. Büschel BCDX)

Deutschland: Mit Wirkung zum 7. Januar 2006 hat Pan American Broadcasting folgenden Wintersendeplan:
00.30-00.45: 5945 (J-100 kW, 90°) So Englisch für Südasien
14.30-14.45: 13800 (W-250 kW , 90°) So Englisch für Südasien
14.30-14.45: 13820 (J-100 kW, 100°) Sa Englisch für den Nahen Osten
15.45-16.30: 13820 (J-100 kW, 100°) So Englisch für den Nahen Osten
16.00-16.30: 13820 (J-100 kW, 100°) Do Farsi für den Mittleren Osten
19.30-20.30: 7260 (N-250 kW, 180°) Sa ab 7.1.: Englisch für Nordafrika
20.00-20.15: 7260 (N-250 kW, 180°) So Englisch für Nordafrika
Uhr Weltzeit (+1=MEZ) Frequenz (Sender) Programm
Pan American Broadcasting ist ein Sendezeitmakler. Insofern wechselt die belegte Sendezeit je nach Kundenlage. (Observer 13.12.2005 via Wg. Büschel BCDX)

Deutschland / Kroatien: Glas Hrvatske (Stimme Kroatiens) hat folgenden Sendeplan über die Kurzwellen von Jülich:
23.00-04.00: 7285 (100 kW, 230°) für Südamerika
00.00-04.00: 7285 (100 kW, 300°) für Nordamerika-Ostküste
02.00-06.00: 7285 (100 kW, 325°) für Nordamerika-Westküste
05.00-08.00: 9470 (100 kW, 230°) für Ozeanien
06.00-10.00: 11690 (100 kW, 270°) für Ozeanien
Uhr Weltzeit (+1=MEZ) Frequenz (Sender) Programm
In dem kroatischen Programm gibt es auch Nachrichten in Englisch und Spanisch.
(Observer 6.12.2005 via Wg. Büschel BCDX)

Guyana: Die einzige aktive Frequenz der Voice of Guyana ist derzeit 3291 kHz. In einem QSL-Brief von S. Goodman (Chief Engineer, National Communications Network Inc., Homestretch Avenue, D'Urban Park, Georgetown) wurde mitgeteilt, dass die andere Frequenz 5950 kHz ”vorübergehend außer Betrieb” sei. Der Empfangsbericht war an folgende Anschrift gegangen: Maintenance Engineer Transmitters, Operations Centre, 44 High Street, Werk-en-Rust, Georgetown. (Graham Bell WDXC Dec Contact) 3291 kHz konnte allerdings vor und nach Mitternacht in Europa beobachtet werden. (Arthur Miller, WDXC Dec Contact, C. Goncalves 12.12.2005, alle via Wg. Büschel BCDX)

Iran: Die Voice of Islamic Republic of Iran hat folgenden Wintersendeplan 2005/06 in Deutsch und Englisch:
01.30-02.27: 6120 9665 Voice of Justice
10.30-11.27: 15460 15480 Englisch
07.30-08.27: 15085 17590 Deutsch
15.30-16.27: 7330 9940 Englisch
17.30-18.27: 6215 7185 Deutsch
19.30-20.27: 6010 7320 9855 11695 Englisch
Uhr Weltzeit (+1=MEZ) Frequenz (Sender) Programm
(Observer 27.12.2005 via Wg. Büschel BCDX) Der Iran hat durch die Israel-feindlichen Äußerungen seines Präsidenten erhöhten Erklärungsbedarf.

Kambodscha: Bei Beobachtungen in mehreren südostasiatischen Ländern ist das National Radio of Cambodia, Phnom Penh, weder auf 4907 noch 6090 noch auf 11940 kHz zu hören gewesen. Man kann davon ausgehen, dass die Kurzwelle nicht mehr funktioniert. (A. Petersen 14.12.2005 via Wg. Büschel BCDX)

Korea (Nord) (aus Russland): Nach Angaben von Tohru Yamashita (Asian Broadcasting Institute) hat ein Radio für ein freies Nordkorea (Yollin Pokkan Panson) am 6. Dezember 2005 seine Sendungen aufgenommen. Die Sendezeit lautet:
15.00-16.00: 5880 (Angarsk)
Uhr Weltzeit (+1=MEZ) Frequenz (Sender) Programm
Testsendungen auf diesem Sendeplatz waren vom 23. bis 27. November ausgestrahlt worden.
Die Sendungen sind eine Kooperation von Free North Korea Broadcasting (Free NK), das vor zwei Jahren von nordkoreanischen Exulanten in Südkorea gegründet wurde und bisher im Internet arbeitete, und Open Radio for North Korea, das aus den USA arbeitet. Nordkorea ist auch das Zielgebiet verschiedener offizieller Auslandsdienste und religiöser Anbieter. Bei www.dailynk.com/english/read.php?cataId=nk00100&num=418 findet sich ein MP3-file der Erstsendung. (Z. Liangas 27.11., T. Akabayashi 28.11., 7.12., F. Krone 8.12., D. Kernik 14.12.2005 via Wg. Büschel)

Kroatien: Hrvatski Radio -Prvi Program, das erste kroatische Inlandsprogramm wird für die Region auf über die Kurzwellenstation in Deanovec ausgestrahlt. Derzeit kommen die Sendungen nach folgendem Sendeplan:
05.00-24.00: 6165 (nd, 100 kW, Quadrantantenne)
05.00-08.00: 7365 (nd, 10 kW, Marconi discone antenna)
05.00-18.00: 9830 (nd, 100 kW, RIZ vertical monopol antenna)
Uhr Weltzeit (+1=MEZ) Frequenz (Sender) Programm
Von diesen Sendungen zu unterscheiden sind die Sendungen, die unter dem Namen Glas Hrvatske (Stimme Kroatiens) auf Mittelwelle und über die Kurzwellen von Jülich ausgetrahlt werden. (Dragan Lekic 15.12.2005 via Wg. Büschel BCDX)

Neuseeland: Radio New Zealand International hat am 14. Dezember mit DRM-Tests aus Rangitaiki begonnen. Wie RNZI-Technical Manager Adrian Sainsbury per e-mail mitteilte, war der Empfang in Suva überwältigend. Auch die Mitarbeitenden von Radio Fiji seien sehr beeindruckt gewesen. Die erste Frequenz war 15720 kHz. Nach dem offiziellen Sendestart am 22. Januar 2006 werden auch Frequenzen bis 6 MHz verwendet. (Chr. Mackerell 14.12., Radio Netherlands Media Network 15.12.2005)

Portugal: RDPi hat seine Sendungen zum 1. Dezember 2005 eingeschränkt und damit folgenden Sendeplan:
Mo-Fr
06.00-13.00: 9815 für Europa
07.45-09.00: 11660 für Europa
11.00-13.00: 21655 21830 für Südamerika und Afrika
14.00-16.00: 15690 für den Nahen Osten
17.00-20.00: 17680 21655 für Südamerika und Afrika
Di-Sa
00.00-03.00: 9715 11980 13700 für Amerika
Sa-So
08.00-10.55: 17710 für Südamerika
08.00-14.55: 11875 für Europa
08.00-16.55: 21830 für Afrika
09.30-11.00: 9815 für Europa
11.00-21.00: SoAm 21655 für Südamerika
13.00-17.00: 15575 für Nordamerika
15.00-17.55: 11960 für Europa
17.00-19.00: 17825 für Nordamerika
17.00-21.00: 17680 für Afrika
18.00-21.00: 11630 11740 für Europa und Südamerika
19.00-21.00: 15540 für Nordamerika
Sendungen bei Bedarf
13.00-17.00: 15575 für Nordamerika
17.00-19.00: 17825 für Nordamerika
19.00-24.00: 15540 für Nordamerika
21.00-24.00: 9460 11825 15555 für Europa, Afrika und Südamerika
Uhr Weltzeit (+1=MEZ) Frequenz (Sender) Programm
Die Kürzungen erreichen den Umfang eines Sendertags. Gestrichen wurden vor allem Sendungen für Europa. Aktuell sind in Sao Gabriel nur noch die vier 300 kW-Sender in Betrieb, während die fünf 100 kW-Sender auf Reserve gegangen sind. (Observer 20.12.2005 via Wg. Büschel BCDX)

Sambia: Christian Voice hat folgenden Wintersendeplan 2005/06):
04.00-08.00: 6065
08.00-17.00: 9865
17.00-04.00: 4965
Uhr Weltzeit (+1=MEZ) Frequenz (Sender) Programm
Gesendet wird in Englisch für Süd- und Zentralafrika von einem Standort bei Lusaka (100 kW, nd). (Observer 20.12.2005 via Wg. Büschel BCDX)

Südafrika: Obwohl CVC International schon ein englisches Kurzwellenprogramm aus Sambia für Süd- und Zentralafrika ausstrahlt, kommt seit dem 27. März 2005 das weltweite Programm für die Region über einen Sender in Südafrika:
05.15-15.45: 9555 (Meyerton 100 kW, 5°)
Uhr Weltzeit (+1=MEZ) Frequenz (Sender) Programm
CVC hatte 2004/05 mehrere Testphasen für eine zusätzliche Versorgung Afrikas. (Observer 20.12.2005 via Wg. Büschel BCDX)

Thailand (Ban Dung): Nach einem Bericht der Washington Post (2.11.2005) über geheime CIA-Befragungslager in Thailand, Afghanistan und anderen Ländern wurde die VoA-Relaisstation in Udon Thani zum Zentrum gesteigerten Interesses. Die Abgeschiedenheit der US-Einrichtung und die Absicherung eines größeren Stücks Landes weckte Vorstellungen einer geheimen US-Basis. Der zuständige Provinzgouverneur Jaruek Prinyapol ließ eine Untersuchung des Geländes durchführen und sicherstellen, dass hier kein Gefangenenlager unterhalten wird. Auf dem Gelände lebt niemand. Das Dutzend Mitarbeiter lebt in der Stadt und pendelt zum Arbeitsplatz. Die Bewachung des Geländes wird von 15 Sicherheitskräften besorgt. Im Ergebnis denkt die Stationsleitung über einen regelmäßigen Tag der Offenen Tür nach. (State denies relay station in Udon Thani is secret prison Bangkok Post 5.11.2005 via Dr. Hj. Biener)

USA: Radio Free Asia hat derzeit folgenden Wintersendeplan:
Mandarin
03.00-07.00: 11980IRK 13625T 13760T 15150T 15665T 17525D 17615S 17880S 21540T-(bis 6.00)
15.00-16.00: 7540D 9905P 11945T 13670T 13745T 15510T
16.00-17.00: 6095T 7540D 9455S 9905P 11945T 13670T 13745T 15510T
17.00-18.00: 7540D 9355S 9455S 9905P 11945T 13670T 13745T 15510T
18.00-19.00: 6095T 7355N 7540D 9355S 9455S 11790T 11945T 13670T 13745T 15510T
19.00-20.00: 1098N 5990T 6095T 7355N 7540D 9355S 9455S 9875P 11790T 11945T 11970T 13745T
20.00-21.00: 1098N 5990T 6095T 7355N 7540D 9355S 9455S 9875P 9885T 11900S(xT) 11950T 11970T 13745T
21.00-22.00: 1098N 6095T 7355N 7540D 9355S 9455S 9875P 9885T 11950T 11970T 13745T
23.00-23.59: 7540D 9905P 11775T 13745S 13800T 15430T 15550T
Tibetanisch
01.00-03.00: 7470D(-ab 5.3.: 15660) 7560K 9670WER 11695UAE 15220T 17730U
06.00-07.00: 17515D 17715K 17720U 21570T 21715UAE
11.00-14.00: 7470U 11540D 11590K 13625T 15185S-(ab 12.00) 15435UAE
15.00-16.00: 7470U 7495D 11500K 15385UAE
23.00-23.59: 6010UAE 7415D 7470U 7550K 9875L
weitere Sprachen
00.30-01.30: 11535D 13710S 13815I 15700T Burmesisch
12.30-13.30: 9365D 11795T 12105I 15700T Burmesisch
00.00-01.00: 11830I 15545T 15590V Laotisch
11.00-12.00: 9355S 9775T 15565I Laotisch
14.00-15.00: 6050T(x9825T) 7280T(x15255T) 11950S Kantonesisch
22.00-23.00: 9570T(xS) 9845P 11740S(xT) 11775T Kantonesisch
12.30-13.30: 5910V 13725I 15395T Khmer
22.30-23.30: 7185I 9930P 15485T Khmer
15.00-17.00: 7210IRK 11870S 13625T Koreanisch
21.00-23.00: 7460U 9385T 11785S 13625T Koreanisch
01.00-02.00: 7480D 9365D 9645UAE 9690UAE 15270T 17570T Uighurisch
16.00-17.00: 7515D 7530D 9625UAE 11720T 13725I Uighurisch
14.00-15.00: 7380U 9365D 9455S 11605T 13725P 13865I 15470T 21625I Vietnamesisch
23.30-00.29: 7515D 9930P 11580U 11605N 11965T 13720S 13865I 15565V Vietnamesisch
Eingesetzt werden Sender des IBB: I=Iranawila (Sri Lanka), K=Kuwait, L=Lampertheim (Deutschland) S=Saipanund T=Tinian (Nördliche Marianen). Außerdem wird Sendezeit gemietet: ALM/A=Almaty-KAZ, D=Dushanbe-TJK, P=KHBN Palau Isl, IRK=Irkutsk-(Russland), N=Taiwan, UAE=Al Dhabayya-UAE,
U=UlaanBataar (Mongolei), V=Wladiwostok (Russland), WER=Wertachtal (Deutschland)
(www2.starcat.ne.jp/~ndxc/ und andere via Wg. Büschel BCDX 12.12.2005)

Usbekistan: CVC International, das seinen Hindi-Dienst ganz aus Taschkent überträgt, hat auch fünf Stunden für seinen englischen Dienst angemietet:
01.00-03.00: 7355
03.00-06.00: 13685
Uhr Weltzeit (+1=MEZ) Frequenz (Sender) Programm
Eingesetzt wird ein 100 kW-Sender (131°) in Richtung Indien. (Observer 20.12.2005 via Wg. Büschel BCDX)


UKW

Bulgarien: Mit einem Rückblick auf 65 Jahre verabschiedete sich am 23. Dezember 2005 auch der bulgarische Dienst des BBC von seinem Publikum. In der letzten halbstündigen Sendung 18.00-18.30 Uhr hatten die Hörer und Hörerinnen Gelegenheit einige journalistische Zeitzeugen und Tondokumente zu hören. Der bulgarische Dienst wird zusammen mit neun anderen aufgegeben, um ein arabisches Fernsehprogramm der BBC zu finanzieren. (Radio Netherlands Media Network 25.12.2005)

Indien: Die indische Regierung hat 70 Firmen benannt, die sich für das Bieterverfahren um UKW-Frequenzen der zweiten Lizensierungsphase für Privatsender qualifiziert haben. Zu den prominenteren Bietern gehören Adlabs Films Ltd., Sri Adhikari Brothers Television Network Ltd., Entertainment Network (India) Ltd., HT Media Ltd. und Radio Today Broadcasting Pvt. Ltd.. Ausgeschrieben sind 338 UKW-Senderechte in 91 indischen Städten, die im Januar bzw. Februar abgearbeitet werden. (T.Jaisakthivel 28.12.2005 in DX-India)

Indien: Nachdem die indische Regierung nun auch ausländische Investitionen erlaubt, suchen sich immer mehr Privatsender internationale Partner. So stehen jetzt Radio Today Broadcasting (Living Media) und der malaysische Medienkonzern Astro in Verhandlungen über eine strategische Partnerschaft.
Radio Today betreibt unter dem Markennamen Red FM Radiosender in Delhi, Mumbai und Kolkata. Astro gehören verschiedene private Fernseh- und Radiosender. Als Dienstleister für die UKW-Privatsender Aamar und Power in Kolkata hat man auch Erfahrungen in Indien. Hier läuft allerdings eine Untersuchung, ob es sich nicht doch um eine Form der Beteiligung handelt. Was bei den Sendern der zweiten Lizensierungsphase erlaubt ist, war bei denen der ersten noch verboten. (Nivedita Mookerji: Radio Today likely to get a foreign partner 15.12.2005 http://dnaindia.com/report.asp?NewsID=1002438 via Alokesh Gupta in DX-India)

Indien: Am 25. Dezember 2005 nahm AIR Hyderabad sein "Twin Cities FM Rainbow"-Programm auf. Gesendet wird auf 101,9 MHz mit 5, später 10 kW für einen Einzugsbereich von 60 km. Angekündigt wurden drei Blöcke mit Eigenproduktionen 6.00-10.00, 12.00-15.00 und 17.00-22.00 Uhr Ortszeit. Tatsächlich wird aber rund um die Uhr gesendet, weil man die restliche Sendezeit mit Programmen aus Delhi füllt. Hyderabad ist die 13 Metropole mit einer Version des Rainbow Channels, mit dem All India Radio eine jüngere städtisch Hörerschaft binden will. Infolgedessen wird viel Filmmusik ausgestrahlt, gibt es Wunschkonzerte und Hörerbeteiligung en masse.
Der Collins-Sender steht gleich am Funkhaus. Die beiden anderen Senderstandorte von AIR Hyderabad sind die alte Low Power Transmission Site in L.B.Nagar (50 kW für die Kurzwellen 4800 /7140 kHz, 20 und 10 kW für die Mittelwelle Hyderabad B 1377 kHz, 2x3 kW für Vividh Bharathi auf 102.8 MHz und 1 kW-Reservesender für 1170 kHz) und die neuere High Power Transmission Site in Hayath Nagar (2x100 kW für die Mittelwelle Hyderabad A 738 kHz, 1 kW-Reservesender). (www.deccan.com/City/CityNews.asp#New%20FM%20channel%20by%20Prasar%20Bharati via Jose Jacob 25.12.2005 in DX-India, von Dr. Hj. Biener ergänzt)

Indien (Goa): St. Xavier's College, Mapusa, hat das Senderecht für ein Campus Community Radio erhalten. Dies geht aus einem Brief des Ministry of Communications vom 21. November 2005 hervor, nachdem die Regierung schon am 5. April 2005 ihre prinzipielle Zustimmung gegeben hatte. Das Xavier Campus Community Radio soll im Februar 2006 den Betrieb aufnehmen. Einen Sender, einen Eigenbau St. Xavier's College, gäbe es schon seit 2003. Eine Testsendung zeigte eine Reichweite von 5 Kilometern. Aus rundfunkrechtlichen Gründen muss man aber den Sender einer von der Regierung genehmigten Firma kaufen.
Die Station wird auf 90,4 MHz (20 W) rund um die Uhr senden können, doch senden andere bereits bestehende Nachbarschaftssender in der Regel nur wenige Stunden am Tag. Gemäß den Bestimmungen für Campussender sind die Inhalte aber auf Bildung, Gesundheit, Umwelt, Landwirtschaft und Community Building beschränkt. Politische und religiöse Themen sind auszuklammern.
Die Regierung hatte im Dezember 2002 Senderechte für Nachbarschaftsradio in Aussicht gestellt und binnen kurzem bis zu 1000 aktive Sender. Doch ein kompliziertes Zustimmungswesen sorgt dafür, dass bislang kaum ein Sender zu hören ist. Das erste, ohne Antwort gebliebene Gesuch wurde am 7. August 2003 eingereicht. Man klemmte sich hinter den Parlamentsabgeordneten von Goa Eduardo Faleiro. In einer Fragestunde gab der Rundfunkminister Ravi Shankar Prasad am 20. Dezember 2003 bekannt, dass man 39 Gesuche erhalten und abgelehnt hatte. Aber das St. Xavier's College gehörte nicht zu den Genannten. (Frederick Noronha 25.12.2005 in DX-India)

Indien (Meghalaya): Der für den indischen Nordosten zuständige Minister P R Kyndiah hat All India Radio (AIR) und Doordarshan (DD) aufgefordert, für eine bessere Flächendeckung in Meghalaya und anderen nordöstlichen Bundesstaaten zu sorgen. Mangels eigener Rundfunkversorgung hätten zahlreiche Menschen in den Grenzgebieten nur Radio- und Fernsehsender aus Bangladesh als Informationsquelle. P. R. Kyndiah erhob die Forderung bei der Einweihung eines UKW-Senders bei AIR Shillong, der auf 103,6 MHz Rainbow FM ausstrahlen soll und eine Reichweite von 60 km hat. AIR Shillong sendet auf Mittelwelle 864 kHz (100 kW) sowie Kurzwelle 4970 bzw. 7130 kHz (Radio Netherlands Media Network 29.12.2005, von Dr. Hj. Biener ergänzt)

Irland: Die Broadcasting Commission of Ireland (BCI) hat zwei neue Senderechte auf UKW ausgeschrieben. Dabei geht es zum einen um ein landesweit zu empfangendes Programm, das sich an die Zielgruppe der 20-44-Jährigen wendet und mindestens 30 Prozent Wortanteil hat. Das zweite Programm hat einen ähnlichen Zuschnitt (Zielgruppe 25+, Nachrichten- und Wortorientierung), aber keine vollständige Flächendeckung. Interessenten für das zehnjährige Senderecht müssen ihre Unterlagen bis zum 13. Februar 2006 einreichen. (Radio Newsletter 18.12.2005)

Malaysia: Nach zwei Monaten Testsendungen hat Suria FM am 30. Dezember 2005 offiziell seine Sendungen aufgenommen. Das Programm zielt auf eine Hörerschaft zwischen 18 und 45 und ist zunächst rund um die Uhr auf den UKW-Frequenzen Klang Valley 105,3 MHz und Kota Kinabalu 105,9 MHz zu hören. In Bälde soll das Sendegebiet aber ausgeweitet werden. (The Star Online via Radio Netherlands Media Network 31.12.2005)

Mauretanien: Nach mehr als fünf Jahren kann Radio France Internationale (RFI) in Nouakchott wieder auf UKW gehört werden. Der Führer der Militärregierung, Col. Ely Ould Mohamed Vall, hatte im Oktober 2005 versprochen, das Sendeverbot vom Oktober 2000 aufzugeben. Die Wiederaufnahme der Sendungen kam nun im Dezember 2005 beim Besuch des stellvertretenden RFI-Direktors für internationale Beziehungen, Jean-Marc Belchi. Aktuell gibt es Gespräche über einen besseren Sendemast für RFI und die Wiederausstrahlung von RMC Moyen-Orient, dem arabisch-sprachigen Programm von RFI. (Radio Netherlands Media Network 14.12.2005)

Tschechische Republik: Am 23. Dezember 2005 strahlte der tschechische Dienst der BBC sein letztes Nachrichtenmagazin aus. Nachrichten werden jedoch noch bis Ende Januar zusammengestellt. Damit gehen dann 66 Jahre BBC-Geschichte für die Tschechoslowakei zu Ende. Mit dem Sendeende in Tschechisch dürfte auch das Senderecht für die englischen Sendungen kommen. Das jedenfalls ist die Einschätzung von Vaclav Zak vom tschechischen Radio- und Fernsehrat am 23. Dezember. Die BBC hat ursprünglich ein Senderecht bis 2012 erhalten, doch offenbar unter Voraussetzung tschechischer Programmanteile. Damals waren das immerhin fünf Stunden. (Radio Netherlands Media Network 25.12.2005)

Vereinigtes Königreich: Mehrheitseigner UKRD will das Programm von Star Radio (Stroud) mit der Nachbarstation Star Radio (Cheltenham) weitgehend zusammenlegen. Zwar soll es weiter getrennte Nachrichten und "lokalisierte" Beiträge geben, doch auch diese Bestandteile sollen vom Team in Cheltenham besorgt werden. Da durch die massive Programmänderung die Lizenzgrundlage für Star Radio (Stroud) betroffen ist, kann die Aufsichtsbehörde Ofcom zustimmen, muss aber nicht. Der Meinungsbildung dient auch eine Zeit, in der Interessierte aus der Region ihre Stimme erheben können. (Radio Newsletter 18.12.2005)

Vereinigtes Königreich: Die Regulierungsbehörde Ofcom hat weitere sieben Nachbarschaftsradios zugelassen.
Zwei der sieben neu zugelassenen Nachbarschaftsradios senden auf Mittelwelle:
-Sound Radio (Multikultisender für Hackney und East London)
-Desi Radio (Punjabi-sprachige Bevölkerung in Southall, London)
Beide Sender sind für London bestimmt, wo die UKW-Frequenzen knapp sind.
Die anderen fünf Nachbarschaftsradios bekommen Raum auf UKW:
-RadioReverb (Central and East Brighton)
-Colchester Garrison FM (Soldatensender für die Garnison von Colchester)
-Spirit of Plymouth FM (Christian community)
-West Hull Community Radio (West Hull)
-Resonance FM (Kunstsender in South Bank & Bankside von London)
Damit gibt es dann 62 Nachbarschaftssender. Community radio soll zur dritten Säule des britischen Rundfunksystems neben der öffentlich-rechtlichen BBC und den kommerziellen Privatsendern ausgebaut werden. Insgesamt haben sich fast 200 Radiogruppen für ein lokales Senderecht beworben.
Im Frühjahr 2006 sollen alle Anträge beschieden sein. Allein für den Raum London gab es 46 Interessenten, von denen 32 bereits abgelehnt wurden. Drei Sendegesuche wurden jetzt akzeptiert, elf werden noch untersucht.
Abgelehnt wurden: Slough Asian Radio, Citizen Radio Slough, Difusion FM Wembley, Link FM Radio Brent, 2.4 Stadium FM Brent, Brent Life, Avenues FM Queens Park & Paddington, Bounce FM, Holloway Road, Issue FM Lambeth, TLS FM Lambeth, City Radio Clapham Park, ECO Radio Wandsworth, Demo FM Streatham Hill, Radio Peckham, Raven Sound Bromley, Azhar Community Radio Forest Gate, Betar Bangla Tower Hamlets, Radio BG London Leytonstone, Akasamona Radio Hackney, Break FM Newham, Gina FM Newham, >From the Nam FM Dagenham, Red FM, Redbridge, Gravesham Community Radio Gravesend, Shalom FM Hendon, Hope Link Radio Haringey, City Radio Haringey, Edmonton FM, GU1 Guildford, Sussex Surrey Radio Redhill, Eafm, London-wide, Radio La Voz, London-wide, Lowland Radio Dumfries & Galloway (Radio Newsletter 18.12.2005)

Vereinigtes Königreich: GCap und Canwest haben ihre Vorstellungen für ein neues Regionalprogramm in Nordostengland vorgestellt. Zielgruppe sind gut 2 Mio. Menschen.
Der Branchenriese GCap, der bereits eine digitale Radiomarke FUN Radio für Kinder hat, will mit 97.5 FUN fm ein regionales Kinderprogramm anbieten.
CanWest, Kanadas größtes Medienhaus, das jüngst als erster ausländischer Anbieter ein Senderecht in England erhalten hat, will mit Original FM reüssieren. Die Partner CanWest MediaWorks UK Ltd und Seven Broadcast Ltd. wollen ein Adult Alternative Format für die Zielgruppe der 40-59-Jährigen auf den Markt bringen. Man findet es verwunderlich, dass sich die meisten bestehenden Stationen auf die Top 20-Singlechart verlassen, und will mit einem Bezug auf die 20 bestverkauften Albums eine breitere, aber auch Publikums-nähere Musikbasis etablieren. (Radio Newsletter 18.12.2005)

Vereinigtes Königreich (Suffolk): Die britische Regulierungsbehörde Ofcom (www.ofcom.org.uk) hat das im Juni 2005 ausgeschriebene Senderecht in Ipswich an Town FM vergeben. Das Projekt von Provincial Radio Ltd (Tindle Radio Ltd.) setzte sich gegen sieben andere Bewerber durch. Mit der Station in Ipswich rundet Tindle Radio seine Präsenz in East Anglia ab. Andere Tindle Radio-Stationen in East Anglia sind beispielsweise The Beach und North Norfolk Radio und künftig Crown 100 Norwich.
In Ipswich geht es um ein Hörerpotential von bis zu 250.000 Erwachsenen über 15 Jahre. Die genauen technischen Parameter stehen aber noch nicht fest. Angedacht ist die Frequenz 102,0 MHz (2 kW). Wenn man von Foxhall Heath aus sendet, dürfte die Reichweite etwas kleiner sein, als die des für Bury St Edmunds und Ipswich lizensierten SGR-FM auf 97,1 MHz. Im Sendegebiet gibt es neben der öffentlich-rechtlichen BBC auch drei private Konkurrenten: Classic Gold Amber auf Mittelwelle sowie SGR-FM und Vibe 105-108 auf UKW. In Ipswich nahm vor 30 Jahren mit Radio Orwell einer der frühen kommerziellen Radiosender der britischen Rundfunkgeschichte den Betrieb auf. (Radio Newsletter 18.12.2005, Dr. Hj. Biener)


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Australien: Aus Anlass des zehnjährigen Bestehens von Bob Padula's Electronic DX Press am 4. Januar 2006 gibt es bis März 2006 eine Geburtstags-QSL. Empfangsberichte mit Rückporto sind zu senden an: Radio EDXP, 404 Mont Albert Road, Victoria 3127, Australia. Empfangsberichte über http://edxp.org werden nur elektronisch bestätigt. Radiobeiträge von Radio EDXP kommen derzeit in der DX-Partyline (www.hcjb.org/mass_media/dx_partyline/dxpl_schedule_and_frequencies.html HCJB Ecuador, HCJB Australia, WRMI Miami, WWCR Nashville) und in DXing with Cumbre broadcasts (World Harvest Radio www.whri.com WHRA Greenbush, KWHR Hawaii, WHRI Cypress Creek). (Paul Gager 14.12.2005 via Chr. Ratzer A-DX)

Deutschland: Aufgrund eines Umzugs änderte sich zum 1.12.2005 die Kontaktadresse der Assoziation junger DXer (adxb-dl), eines Verbandes deutscher Kurzwellenhörer und -hörerinnen. adxb-dl c/o Thomas Schubaur, Neufnachstr. 30, 86850 Fischach Die adxb-dl bildet zusammen mit ihrem österreichischen Gegenstück adxb-oe und anderen Hörerverbänden die Arbeitsgemeinschaft DX und gibt zusammen mit der Assoziation deutschsprachiger DXer die Fachzeitschrift "Radiokurier. weltweit hören" heraus. Weitere Informationen über die adxb-dl finden sich im Internet unter www.adxb-dl.de. Mitglieder der adxb-dl haben auch Zugang zum internen Bereich bei www.kwrs.de, der Internetpräsenz des Kurzwellenring Süd. (Thomas Schubaur, Dr. Hj. Biener)

Usbekistan: Das staatliche usbekische Radio und Fernsehen (Uzteleradio) bietet auf seinen Internetseiten bei www.teleradio.uz neuerdings mp3-Ströme seiner Hauptprogramme Uzbekistan und Yoshlar sowie Fernsehnachrichten in Englisch, Russisch und Usbekisch. Ein Link führt zu den Seiten des Auslandsdienstes Radio Tashkent International in Englisch, Russisch und Usbekisch. (Dave Kernick via Radio Netherlands Media Network 15.12.2005)


Adaption fürs WWW: Georg Einfalt