Editor: Europa kein Schwerpunkt mehrUSA: Europa ist kein Schwerpunkt mehr für die Selbstdarstellung der USA durch Auslandsrundfunk. Nachdem bereits in den Vorjahren immer mehr Osteuropa-Dienste eingestellt bzw. gekürzt wurden, stellen die USA ihre Rundfunksendungen für die osteuropäischen Reformstaaten ein. Ende November 2003 war bereits für das Jahresende das Sendeende von Radio Free Europe für Bulgarien, Estland, Lettland, Litauen, Kroatien, Rumänien und die Slowakei angekündigt worden. Nun beendet auch die Voice of America ihre Sendungen zum 27. Februar 2004 die Sendungen für Bulgarien, Estland, Lettland, Litauen, Polen, Rumänien, Tschechien, die Slowakei, Slowenien und Ungarn. In vielen Fällen war im Inland der EU-Beitrittskandidaten gesendet worden. Neben den Sendesprachen für die GUS verbleiben nur Sendungen für das ehemalige Jugoslawien und für Albanien auf den Sendeplänen. Da es schon seit den neunziger Jahren keine Sendungen für Westeuropa mehr gibt und auch der Weltdienst VoA News Now Europa nur durch eigentlich für andere Zielgebiete bestimmte Sendungen abdeckt, gehören weder das alte noch das neue Europa mehr zu den Zielgebieten der vom US-Kongress finanzierten Auslandsdienste. In Deutsch hatte sich die Stimme Amerikas noch einmal 1991-1993 nach der Vereinigung der beiden deutschen Staaten gemeldet. (Dr. Hansjörg Biener) Mittelwelle
Deutschland: Im November 2004 soll AFN Europe mit seinen 70 Mitarbeitern von Frankfurt nach Mannheim umziehen. In einer Armeekaserne wird dort seit einigen Monaten die neueste Digitaltechnik für den Sendekomplex installiert. Das US-Militär hat Frankfurt bereits seit einigen Jahren verlassen; bis Ende 2005 soll auch die Rhein-Main Airbase mit ihren rund 3000 Beschäftigten aufgegeben werden. Im Raum Heidelberg/Mannheim befindet sich dagegen das Hauptquartier des US-Heeres für Europa, und mit dem pfälzischen Ramstein ist der größte US-Luftwaffenstützpunkt in Europa nur etwa 60 Kilometer entfernt.
Djibouti: Das US-amerikanische International Broadcasting Bureau (IBB) testet seit dem 1. Februar 2004 seinen neuen, 600 kW starken Mittelwellensender in Djibouti auf 1431 kHz. Abgestrahlt wird 16.00-04.00 (MEZ 17.00) Uhr eine der
Programmversionen von Radio Sawa, dem arabischen Auslandsdienst des Broadcasting Board of Governors. Weitere Mittelwellensender mit Sawa-Programmströmen sind Zypern 990 kHz, Rhodos 1260 kHz und 1548 kHz Kuwait.
Indien: All India Radio hat am 26. Januar 2004 einen neuen Nachrichtendienst für den Großraum Delhi eingerichtet. Zum 55. Jahrestag der Republik begann auf der Mittelwelle 1215 kHz das Programm “Basha Bharathi”. Tagsüber kommt 04.00-11.30 Uhr Weltzeit (09.45 Uhr Ortszeit) eine Folge von Halbstundensendungen in 15 indischen Sprachen, darunter Sanskrit, Assamesisch, Bengali, Gujarati, Sindhi, Tamil, Telugu, Kannada. Andere Hauptsprachen wie Urdu, Punjabi und Hindi kommen bereits in den Programmen Delhi A (Rajdhani) and Delhi B (Indraprastha). 13.20-00.43 Uhr wird auf 1215 kHz das Landesprogramm AIR National Channel ausgestrahlt (A. Gupta, J. Jacob 26.1.2004)
Niederlande: Wie erwartet hat Quality Radio bv gerichtliche Schritte gegen eine Einigung des Senderbetreibers mit den lokalen und überregionalen Einheiten über eine Verringerung der Sendeleistungen in Lopik unternommen. Die Vertragspartner waren übereingekommen, die Sendeleistung von 240 auf 100 kW zurückzufahren und 40 kW für Reservesendungen von Radio 747 vorzusehen, wenn die Sendeanlage Flevo des öffentlich-rechtlichen Programms nicht eingesetzt werden kann. Teil der Einigung war auch, dass man nicht mehr auf 1008 und 1395 kHz senden wird. Nun hat aber Quality Radio, das bei den Verhandlungen außen vor blieb, im Sommer 2003 ein Senderecht für die Mittelwelle Lopik 1395 kHz ersteigert und dürfte mit bis zu 500 kW senden. Derzeit übertragt Quality Radio über eine ebenfalls wegen Elektrosmog-Befürchtungen nur mit 20 kW zu betreibenden Anlage in Trintelhaven auf 1395 kHz Radio 10 Gold. (Radio Netherlands Media Network 6.2.2004)
Niederlande (Westfriesland): Die niederländische Internetstation Radio Seagull, die sich überraschend das Senderecht der Mittelwelle Leeuwaarden 1602 kHz (1 kW) gesichert hatte, will die Mittelwelle ab April belegen. Allerdings will man den Sender nicht in der westfriesischen Provinzhauptstadt aufbauen, sondern in der Hafenstadt Harlingen, wo auch die Studios von Radio Seagull sind. Von hier aus würde man die Küstenregion und die westfriesischen Inseln besser erreichen.
Rumänien: In einer e-Mail-Bestätigung teilt die Redaktionsleiterin der Deutschen Sendung von Radio Temeswar, Ingrid Schiffer, folgende Informationen über Radio Temesvar (Radio Temeswar. Sendung in deutscher Sprache, Pestalozzistr. Nr. 14 A, RO - 300115 Temeswar/Timisoara, 0040 256-Tel 490585, Fax: 293364, e-Mail: germana@radiotimisoara.ro) mit: “Der öffentlich-rechtliche Regionalsender in Temeswar sendet seit Mitte November 2003 wieder auf der Mittelwellenfrequenz von 630 kHz. Unser Programm kann damit im Westen Rumäniens als auch in Ungarn, Serbien, in Teilen Kroatiens sowie Bulgariens und Österreichs empfangen werden.
Schweiz: Die katholische Initiative Life Radio (P. O. Box 3329, CH-6303 Zug, liferadio@gmx.net) kündigt auf dem QSL-Brief für die Testsendung am 7. Dezember 2003 eine weitere Testsendung an. Aus der Mitteilung geht allerdings nicht hervor, ob diese Sendung erneut aus Sitkunai (1386 kHz, 550 kW) ausgestrahlt wird oder von einem anderen Mittelwellenstandort. (Dr. Hj. Biener)
Sudan: Auf Mittelwelle wird Sudan National Radio in Ägypten derzeit auf 765 und 1296 kHz beobachtet. Für die letztgenannte Frequenz ist im Sudan ein 1500 kW-Sender vorhanden, der in der Vergangenheit auch schon in Mitteleuropa gehört wurde. Dies war natürlich nur in Sendepausen der ebenfalls auf 1296 kHz aktiven Station Orfordness (England; BBC-Worldservice) möglich. (T. Zeidan 19.1.2004 via W. Büschel BCDX, K. Ludwig 31.1.2004)
Ukraine: Der ukrainische Rundfunk änderte zum 1. Februar 2004 einige Mittelwellenbelegungen: Kurzwelle
China: Der französische Hersteller Thales Broadcast und Multimedia hat im vergangenen Jahr 13 jeweils 500 kW starke Kurzwellensender (TSW 2500) und die dazugehörigen drehbaren ALLISS-Antennensysteme nach China geliefert. Im Dezember 2003 sollen 12 Mitarbeiter aus Europa, drei vom neuen Thales Beijing Service Center und zahlreiche chinesische Projektmitarbeiter ohne Unterbrechung an der Verwirklichung der Planungsziele gearbeitet haben.
China: Die China Huayi Broadcasting Company hat 2004 folgenden Sendeplan
Indien: Nach Angaben von Jose Jacob von DX-India fragt All India Radio
derzeit nach Empfangsberichten für seine Dienste in Richtung Naher Osten
/ Europa, China und Südostasien. Empfangsberichte sollten an folgende Adresse gehen: Director (Spectrum Management & Synergy), All India Radio, Room No.204, Akashvani Bhawan, New Delhi-110001 (India), Telefax: 91-11-23421062, 91-11-23421145, spectrum-manager@air.org.in.
Indien: Wie die Beobachtung technischer Umstände zeigt, kommen die Sendungen von Radio Sadaye Kashmir über Sender von All India Radio. So ist vor dem Sendestart von Radio Sadaye Kashmir ein 1050 Hz-Dauerton wie bei Kurzwellensendern aus Delhi, Panaji and Bangalore zu hören.
Kanada: Radio Canada International (http://www.rcinet.ca) plant erhebliche Programmeränderungen, die am mit dem Beginn des Sommersendeplans am 28 March 2004 in Kraft treten sollen. Während man für den amerikanischen Doppelkontinent künftig eine Zusammenstellung von Inlandssendungen ausstrahlen wird, sollen für Zielgebiete Europa, Afrika und Südasien (neu) die Sendungen in Englisch und Französisch künftig speziell zugeschnitten werden. Darüber hinaus werden ab März 2004 nach einer Pause von 13 Jahren wieder Programme in Portugiesisch produziert, womit Radio Canada International neun Sendesprachen hat.
Kongo (Kinshasa): Beobachtungen vom Januar 2004 zufolge konnte der UN-Sender Radio Okapi wieder regelmäßig auf 9550 und 11690 kHz verfolgt werden, mit stärkerem Signal und möglicherweise Sendungen rund um die Uhr. Die dritte Frequenz 6030 kHz konnte aus Ausbreitungs- und Interferenzgründen
Malaysia: Ende Januar 2004 waren drei Inlandskurzwellen aus Kajang nicht mehr zu hören: 4845 kHz RTM Radio 6 in Tamil, 5965 kHz Radio Satu in Malaiisch und 7295 kHz Radio 4 in Englisch. Dies führte zu Spektulationen über ein dauerhaftes Sendeende. Während für 5965 und 7295 kHz ab dem 29. Januar 2004 internationale Empfangsmeldungen vorliegen, scheint 4845 kHz tatsächlich dauerhaft verstummt zu sein. (B. Padula, V. A. Goonetilleke 29.1., A. Davies 1.2.2004)
Myanmar: Nach einigen Monaten Sendepause war der Defense Forces Broadcasting Service ab Ende Dezember 2003 wieder auf Kurzwelle zu hören. Die Station sendete 0130 und 13.30-16.30 UTC auf der neuen Frequenz 5770 (ex 6570 kHz). (J. Jacob, V. Goonetilleke 30.12.2003, J. Huuskonen 31.1.2004 via W. Büschel BCDX)
Spanien (Kanaren): Während der Auslandsdienst Radio Exterior de España (REE) keine QSL-Karten mehr ausstellt, sicherte das Studio Santa Cruz von Radio Nacional de España (R.E.E., Programa “Espanoles en la Mar”, Apartado 1233, 38080, Santa Cruz de Tenerife, Islas Canarias, Espana) für Empfangsberichte zu seinem Programm Españoles en la Mar (http://www.rtve.es/me/ree/ProgramasDV/Espanoles_Mar.htm) Bestätigungsschreiben zu. Nach Angaben bei Glenn Hauser (6.2.2004) kommt das Programm zu folgenden Zeiten:
Sudan: Nach längerer Unterbrechung hat Sudan National Radio in Omdurman wieder einen Kurzwellensender auf 7200 kHz in Betrieb. Früher konnten diese Übertragungen in Europa vor allem morgens empfangen werden. Beobachtet wurden jetzt Sendezeiten ab 4.10 bzw. 13.00-18.00 (MEZ 5.10, 14.00) Uhr. (A. Slaen 1.1., N. Green 2.1., Z. Liangas 4.1., Observer 9.1. , T. Zeidan 19.1.2004 via W. Büschel BCDX und K. Ludwig 31.1.2004)
Sudan / Großbritannien: Nach Angaben des Stationsmanagers Mike Kuenzli hat der morgens auch in Europa gehörte Sudan Radio Service derzeit folgenden Sendeplan:
USA (South Carolina): Wie Mitarbeiter von WSHB Cypress Creek mitteilten, wird die Kurzwellenstation am 29. Februar 2004 den Betrieb einstellen. Die Station wurde ursprünglich für den Christian Science Monitor errichtet. Die renommierte Zeitung strahlte einige Jahre lang über drei strategisch positionierte Kurzwellenstationen ein weltweit orientiertes Nachrichtenprogramm aus. Da es den Träger aber zu teuer kam, wurden die Nachrichtensendungen eingestellt, während die religiösen Sendungen der Christian Science weiter ausgestrahlt wurden. Nach dem Verkauf von zwei Stationen stand seit einigen Jahren auch WSHB Cypress Creek zum Verkauf. Zuletzt wurde die Sendetätigkeit an einigen Wochentagen noch weiter reduziert. (D. Putnick 6.2.2004 via J. Norfolk bzw. G. Hauser DXLD)
Usbekistan: Die britische Radiomission Bible Voice Broadcasting hat zum 12. Januar 2004 folgenden Sendeplan aus Usbekistan
UKW
Bulgarien: Obwohl die bulgarische Redaktion von Radio Free Europe ihre Sendungen zum 31. Januar 2004 einstellen sollte, konnte sie zunächst weitersenden. Wie Redaktionsleiter Georgi Stoychev mitteilte, versucht man die bisher von RFE und Bulgarien getragenen Sendungen auf eine neue Basis zu stellen. Ein nationaler Ableger von Radio Free Europe hat Senderechte auf UKW bis 2010 und soll unter einem neuen Namen Radio Neues Europa weitersenden. Nach bulgarischem Recht kann man das Senderecht nicht verkaufen, wohl aber den Namen ändern. (Radio Netherlands Media Network 3.2.2004)
Indien (Tamil Nadu): Am 1. Februar 2004 nahm an der Anna University, Chennai, der erste Campus-Sender Indiens den Betrieb auf. Anna FM sendet aus einem volldigitalisierten Studio im Audio Visual Research Centre der 1978 gegründeten technisch orientierten Hochschule. Die Sendezeit ist zunächst auf 18.00-21.00 Uhr und eine Programmwiederholung 6.00-9.00 Uhr am nächsten Morgen beschränkt, soll aber auf bis zweimal acht Stunden ausgebaut werden. Der 50 Watt-Sender auf 90,4 MHz hat eine Reichweite von 10 bis 15 km. Da man die Radioarbeit als Projektarbeit von Studierenden und Dozenten betrachtet und sich auch nicht mit den staatlichen und kommerziellen privaten Programmen messen soll, rechnet man mit vergleichsweise geringen Betriebskosten. Hobbykontakt
Südasien: Alok Dasgupta and Victor Goonetilleke haben eine neue Homepage http://www.dxasia.info eingerichtet, die sich mit Rundfunksendungen in und für Südasien beschäftigt. Schwerpunkte sind Indien, Pakistan, Bangladesh, Sri Lanka, aber auch die Nachbarländer sollen berücksichtigt werden. Adaption fürs WWW: Georg Einfalt (georg@einnet.de) |