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NTT Aktuell April 2002 -
 2. Ausgabe


Editor:
Dr. Hansjörg Biener <Hansjoerg.Biener@asamnet.de>
Neulichtenhofstr. 7, D-90461 Nürnberg

 

Da Nachdrucke von »NTT Aktuell« häufig die Zeitangaben nicht beachteten, sind Zeiten in Weltzeit und MESZ angegeben.


Mittelwelle

Deutschland (Hessen): Der Evangeliums-Rundfunk hat erneut Stellung zu Auseinandersetzungen um Sendeanlagen in Mainflingen genommen. „Wir setzen uns ein, damit die Beeinflussungen gemindert werden. Die von Bürgern in Mainhausen seit mehreren Wochen geschilderten technischen Beeinflussungen durch die Mittelwellenausstrahlung in Mainhausen-Zellhausen bei Hanau bedauern wir zutiefst", so Michael vom Ende, Leiter der Abteilung Öffentlichkeitsarbeit des Evangeliums-Rundfunks. Dennoch seien Fragen dieser Art vorrangig durch die Telekom als eigentlichen Senderbetreiber zu klären. Nach seinen Informationen ist die Telekom seit dem Bekanntwerden der Beschwerden aus Mainhausen permanent dabei, Messungen und Untersuchungen durchzuführen, um Lösungen zu finden.
In Medienberichten war die Rede davon, dass ERF Sendungen über Heizungen, Backöfen und Türsprechanlagen zu hören seien, man sogar nachts mit Religion berieselt werde. Vor einigen Jahren waren schon einmal ähnliche Beschwerden aufgetreten. Der ERF sendet täglich von 5 Uhr morgens bis 24 Uhr, in den Nachtstunden wird kein Programm ausgestrahlt.
Der 1959 gegründete Evangeliums-Rundfunk ist eine freie protestantische Radio- und Fernseharbeit und finanziert seine Arbeit ausschließlich aus Spenden. Die Programme ERF 1 und 2 werden hauptsächlich über den Satelliten ASTRA sowie in verschiedenen Kabelnetzen verbreitet. Seit April 1996 kommt eine Zusammenstellung der beiden Radioprogramme auch über den ehemaligen Deutschlandfunk-Sender Mainflingen. (Lothar Rühl 6.3.2002, Dr. Hansjörg Biener)

Italien: RAI Valle d'Aosta (RAI, Sede Regionale per la Valle d'Aosta, Via Chambery 38, IT-11100 Aosta) hat einen Bericht über das Regionalprogramm von 0720-0730 LT auf 567 kHz nach 13 Tagen mit einem Brief bestätigt. Die Regionalprogramme kommen nach dessen Angaben täglich zu folgenden (Orts)Zeiten: 7.20-7.30, 12.10-12.30 und 14.15-15.00 Uhr. Die Frequenzen 567 bzw. 1116 kHz wurden den Programmen nicht zugeordnet. Der Sendestandort ist bei Gerdaz, in einer Seehöhe von ca. 1400 m angegeben. (Ewald A-DX 8.4.2002 via Wolfgang Büschel BCDX)

Kanada: VOAR St. John’s 1210 kHz hat von der Canadian Radio and Television Commission 12 neue Sendelizenzen für Neufundland und Labrador erhalten und kann damit den Großteil Ostkanadas versorgen. „Das ist bisher absolut einmalig," betont die Kommunikationsdirektorin Nicole Batten. „VOAR wird die erste christliche Radiostation in Kanada sein, die mit einer Sendekette ein so großes Gebiet abdeckt."
Das Sendernetz, für dessen Aufbau 590.000 kanadische Dollar veranschlagt werden, soll im Oktober 2002 den vollen Betrieb aufnehmen. Die 10 Sender in Neufundland und zwei in Labrador werden über Satellit verbunden, was mittelfristig auch den Einstieg in weitere Radiomärkte ermöglichen soll. Voice of Adventist Radio ist die einzige adventistische Radiostation in Kanada und war lange Zeit die einzige vollzeitliche christliche Station des Landes überhaupt. Das kanadische Rundfunksystem hat sich lange Zeit in bewusster Abgrenzung vom US-amerikanischen freien Markt und seinen Auswüchsen entwickelt und erst vor 15 Jahren Sender in religiöser Trägerschaft gestattet. Als VOAR St. John’s 1929 begründet wurde, gehörte Neufundland noch nicht zu Kanada und war von dessen Regelungen nicht betroffen. Als Neufundland 1949 Teil Kanadas wurde, wurden die bestehenden Senderechte beibehalten. (APD 10.4.2002 / Dr. Hansjörg Biener)

Niederlande: Seit dem 27.3.2002 ist die niederländische Privatstation Q The Beat wieder auf 1224 kHz (50 kW) aktiv, ausgestrahlt wird derzeit offenbar ausschließlich Musik. Die Empfangsqualität in Deutschland hängt davon ab, wie stark sich jeweils der frequenzgleiche Großsender Vidin (Bulgarien) bemerkbar macht. Q The Beat hatte seine Sendungen auf Mittelwelle am 10. Dezember 2001 zunächst eingestellt, da mangels UKW-Frequenzen keine wirtschaftliche Basis für den weiteren Betrieb der Station mehr gesehen wurde. Die Wiederaufnahme der Sendungen hat offensichtlich mit der für den Herbst anstehenden Neuverteilung von UKW-Frequenzen zu tun. Direktor Leontien van der Meer bezeichnete die zeitweiligen Sendungen als letzten Versuch, UKW-Frequenzen für Q the Beat zu bekommen.
Die Mittelwelle 1224 kHz wurde 1994 von Bord des Sendeschiffes Communicator ursprünglich für Holland FM, später Hitradio Veronica in Betrieb genommen. (Kai Ludwig 1.4.2002, Radio Nederland 4.4.2002)


Kurzwelle

Aserbaidschan: Der Auslandsdienst hat mit Wirkung zum 31.3.2002 folgenden Sendeplan auf den Wellen Pirsaat 1296 kHz (RV-608) und Gence 6110 kHz (RV-48): 02.15-03.00 Uhr Azerbaijani Guney Azerbaijan, 10.00-11.00 Uhr Farsi, 11.00-12.00 Uhr Türkisch, 12.00-12.30 Uhr (14.00 Uhr MESZ) Deutsch, 12.30-13.00 Uhr Französisch, 13.00-15.00 Uhr Azerbaijani Guney Azerbaijan, 15.00-16.00 Uhr Radio Liberty, 16.00-17.00 Uhr Arabisch, 17.00-17.30 Uhr Englisch, 17.30-18.00 Uhr Russisch „Stimme Aserbaidschans". (Arzu Abdullayev, root@aztv.baku.az via Michael Bethge 6.4.2002)

Belgien: Radio Vlaanderen Internationaal, der Auslandsdienst des flämisch-belgischen Rundfunks VRT (B-1043 Brüssel, Belgien, www.rvi.be), sendet Deutsch im Sommersendeplan 2002 weiter 17.15-17.30 und 19.00-19.15 Uhr (19.15, 21.00 Uhr MESZ) auf Mittelwelle 1512 kHz und Kurzwelle 9925 kHz. 1997 wurden die deutschen Programme von Radio Vlaanderen Internationaal drastisch gekürzt und nur noch am Wochenende ausgestrahlt. Der jetzige Kompromiss, täglich ein auf 15 Minuten halbiertes Programm zu senden, wurde erst später gefunden. (Dr. Hansjörg Biener, Kai Ludwig)

Bosnien-Herzegowina / Jugoslawien: Radio Jugoslawien (Hilandarska 2 /IV , 11000 Beograd, Jugoslawien, +381 11 32 T 44 455, Fax 32 014, www.radioyu.org, radioyu@bitsyu.net) nimmt am 8.4.2002, 14.30 Uhr UTC, die Ausstrahlung seiner Auslandsprogramme auf Kurzwelle wieder auf. Deutsch kommt nach dem traditionellen Sendeplan 16.30-17.00 Uhr (18.30 Uhr) auf 9620 kHz und außer samstags 20.00-20.30 Uhr (22.00 Uhr) auf 6100 kHz. Der Auslandsdienst soll auch angesichts der Neuregelung des Verhältnisses zwischen Serbien und Montenegro und dem Ende des Namens Jugoslawien erhalten bleiben. Dies jedenfalls sicherte der montenegrinische Informationsminister Bozidar Jaredic in einem Interview am 25.3.2002 bei Radio Jugoslawien zu.

Seit der Zerstörung der Sendeanlage Stubline bei Belgrad durch NATO-Luftangriffe ist Radio Jugoslawien ganz auf die Sender am bosnischen Standort Bijeljina angewiesen. Diese Großsendeanlage war 1987 mit vier 500 kW-Sender und 43 Antennen für den jugoslawischen Auslandsdienst in Betrieb genommen worden. Erst im Mai 2001 konnte Radio Jugoslawien nach einer Unterbrechung von neun Monaten die Nutzung der Sendeanlagen im heute serbischen Teil Bosniens wieder aufnehmen. Aus Geldmangel und technischen Gründen wird seit längerem nur noch ein Sender mit eingeschränkter Leistung eingesetzt. Seit dem 11.12.2001 waren die Programme von Radio Jugoslawien erneut auf das Internet zurückgeworfen, nachdem die Stromversorgung der Kurzwellenstation wegen Zahlungsrückständen von gut 150000 Euro unterbrochen wurde. (Dr. Hansjörg Biener)

China: Mit Beginn der Sommerzeit am 31.3.2002 ist das deutsche Programm von Radio China International (Shijingshanlu Jia 16a, 100040 Beijing, Volksrepublik China, 0086-10-6889-T 1907, F 2053; Gürtelstraße 32-b, DE-10247 Berlin, +30-296689-T 98, F 97, ger@cri.com.cn) nach folgendem Sendeplan zu empfangen:
18.00-20.00 Uhr (20.00-22.00 Uhr MEZ) 11650 15130 kHz
19.00-20.00 Uhr (21.00-22.00 Uhr MEZ) 1440 kHz über Radio Luxemburg
Seit dem 1.1.2002 hat China Radio International mit Radio Luxemburg wieder eine Sendestation auch in Europa selber. CRI übertrug bis zu deren Schließung am 24.10.1998 auch Programme über die Schweizer Station Lenk, die inzwischen aufgelöst wurde. (CRI 29.3.2002 Dr. Hansjörg Biener)

Deutschland: Wegen Arbeiten an einer Antenne ersetzt Radio Nederland für fünf bis sechs Wochen eine Sendung aus Bonaire durch eine Sendung aus Wertachtal. Ab 8.4.2002 kommt das niederländische Programm für Westafrika 20.30-21.25 Uhr UTC (22.30 Uhr MESZ) auf 15315 kHz (Wertachtal 125 kW, 210°) . (Andy Sennitt 5.4.2002)

Finnland: YLE Finnland übernimmt im Zeitraum 31.3-27.10.2002 eine ganze Reihe von Regionalprogrammen auf Mittel- und Kurzwelle:
04.30-05.00 Uhr 963 kHz: Mo Oulu Radio, Di Ylen laentinen, Mi Radio Itae Uusimaa, Do Turun Radio, Fr Tampereen Radio
07.00-08.30 Uhr 11755 6120 963 kHz: Sa R Keski Suomi
08.30-09.00 Uhr 21800 11755 6120 963 kHz und 09.15-09.45 Uhr 11755 6120 963 kHz: Mo Etelae Savon Radio, Di Radio Peraemeri, Mi Kymenlaakson Radio, Do R Haeme, Fr R Keski Pohjanmaa, Sa Pohjois Karjalan Radio
12.05-13.00 Uhr 11755, 6120, 963 kHz: Mo Lahden Radio, Di Satakunnan Radio, Mi Tampereen Radio, Do Etelae Karjalan Radio, Fr Lapin Radio
13.00-14.00 Uhr 9630 kHz in Schwedisch: Mo Radio Aboland, Di Radio Oesterbotten, Mi Radio Vaestnyland, Do Radio Mellannyland, Fr Radio Oestnyland
13.10-14.00 Uhr 11755 6120 9705 963 kHz: Mo Turun Radio, Di Radio Savo, Mi Kainuun Radio, Do Oulu Radio, Fr Pohjanmaan Radio
14.00-14.30: 11755, 6120, 9705, 963 kHz: Mo-Fr Ylen aikainen
(Christoph Ratzer 23.3.2002 via Wolfgang Büschel BCDX)

Frankreich / Libyen: Der libysche Rundfunk hat folgenden Sommersendeplan 2002 in Arabisch aus Issoudun:
10.00-15.00 Uhr 21695 kHz
11.00-16.00 Uhr 17695 21810 kHz
11.00-14.00 Uhr 21675 kHz
16.00-19.00 Uhr 15660 17695 kHz
17.00-19.00 Uhr 17635 kHz
17.00-18.00 Uhr 17880 kHz
18.00-20.00 Uhr 15205 kHz
20.00-21.30 Uhr 11635 kHz
(Observer 2.4.2002 via Wolfgang Büschel BCDX)

Israel: Nach Wochen der Ungewissheit darf der israelische Auslandsdienst wohl weitere drei Monate auf Kurzwelle senden. Einen Tag, nachdem das israelische Kabinett das IBA-Budget ohne Kurzwellensendungen passieren ließ, nahm die Israel Broadcasting Authority (www.israelradio.org) am 25.3.2002 wegen des Aufruhrs deren Streichung zurück. Die IBA-Leitung hatte Anfang des Jahres ihre Absicht bekanntgegeben, den Kurzwellendienst einzusparen, und den Sendevertrag zum 31.3.2002 gekündigt.
Das angekündigte Aus für den Auslandsdienst sorgte bei der internationalen Hörerschaft für Empörung und für Ärger in politischen Kreisen. Nach Protesten aus dem Ausland und erneuter persönlicher Intervention von Premierminister Ariel Sharon und Öffentlichkeitsminister Tzipi Livni sollen die Sendungen weitere drei Monate erhalten werden. Es könne nicht angehen, dass man in kritischer Zeit ein so wichtiges Instrument der internationalen Öffentlichkeitsarbeit aus der Hand gebe. Der Minister ohne Geschäftsbereich Ra'anan Cohen, der für die internationalen Sendungen der IBA zuständig ist, betonte gegenüber der Jerusalem Post: „Diese Sendungen stellen die einzige lebendige Verbindung zwischen dem Staat Israel und der jüdischen Diaspora dar. Die Juden im Ausland sind eine der wichtigsten Zielgruppen für die Israel Broadcasting Authority. Ihre Existenz steht und fällt mit der Frage, ob sie diese Hörerschaft erreicht." Die IBA-Leitung geht davon aus, das Sendungen in fünf bis sieben Sprachen im Internet und über Satellit denselben Zweck erfüllen wie die jetzigen Kurzwellensendungen. An dieser Einstellung änderte sich auch nichts, als Yosef Barel zum Interims-Intendanten der IBA ernannt wurde. Obwohl er früher für die Kurzwellensendungen viel getan hatte, erklärte er nun gegenüber der Jerusalem Post, dass die Kurzwelle kaum noch gehört werde und man im Internet mit wenig Geld mehr erreiche.
Außer der praktisch 24-stündigen Ausstrahlung der Inlandsdienste in Arabisch und Hebräisch sendet Kol Israel derzeit in 12 Sprachen für das Ausland: Bucharisch, Englisch, Farsi, Französisch, Georgisch, Jiddisch, Ladino, Mugrabi, Rumänisch, Russisch, Spanisch, Ungarisch. Die Kurzwellensendungen sind bereits jetzt meist übernahmen aus Inlandsprogrammen wie dem Sonderprogramm REQA für Einwanderer, einige Sendungen wie die Abendsendungen in Englisch, Französisch und Spanisch sind Produktionen der Auslandsredaktion. Die Streichung hätte 6 Mio. Schekel, gut 1,45 Mio. Euro, eingespart. Nun sollen weitere Finanzquellen zum Beispiel bei der Jewish Agency und beim Einwanderungsministerium gefunden werden.
Bis Ende Juni 2002 werden Sendungen in Englisch wie folgt ausgestrahlt:
04.00-04.15 Uhr (06.00-06.15 Uhr MESZ) 9435 15640 17535 kHz
10.30-10.35 Uhr (12.30-12.35 Uhr MESZ) 15640 17545 kHz
16.00-16.30 Uhr (18.00-18.30 Uhr MESZ) 15615 17545 kHz
19.00-19.25 Uhr (21.00-21.25 Uhr MESZ) 9435 11605 15615 15640 17545 kHz
(Dr. Hansjörg Biener)

Italien: Der italienische Auslandsdienst RAI International (Casella Postale 320, IT-00100 Roma) strahlt seine deutschen Sendungen nach folgendem Sommersendeplan 2002 aus:
14.15-14.35 Uhr (16.15 Uhr MESZ) 7190 9690 kHz Mo-Sa
18.05-18.25 Uhr (20.05 Uhr MESZ) 6015 9605 kHz
(Walter Eibl 2.4.2002, Kai Ludwig 13.4.2002)

Italien: Für die Sommersendeperiode 2002 gibt der IRRS (www.nexus.org) folgende Sendezeiten und Frequenzen an:
04.30-06.00 Uhr 3985 kHz
06.00-07.00 Uhr 7120 kHz
07.00-15.00 Uhr 7120 kHz Sa So
17.00-22.15 Uhr 3985 kHz
22.15-23.00 Uhr 7120 kHz Fr-So
(Dietmar Fischer 28.3.2002)

Italien / Deutschland (Nordrhein-Westfalen): Die Realschule Sundern (Städtische Realschule, Rotbuschweg 28, 59846 Sundern; Fax: 02933 77073) will künftig unter dem Titel "Radio Rasant" von 14 bis 15 Jahre alten Schülern gestaltete Programme auf Kurzwelle verbreiten. Die ersten Sendungen werden über die italienische Privatstation IRRS Mailand (10 kW) wie folgt laufen:
Sonnabend (13.4.) 00.00, 09.30, 14.00 Uhr MESZ auf 7120 kHz, 19.30 Uhr auf 3985 kHz; Sonntag (14.4.) 14.00 Uhr, 7120 kHz; Freitag (19.4.) 21.30 Uhr, 3985 kHz. (Christoph Ratzer via Kai Ludwig 13.4.2002)

Japan: NHK World (2-1, Jinnan 2-chome, Shibuya-ku, Tokyo, Japan 105-01) sendet für Europa die folgenden deutschen Programme. Die Anlagen in Großbritannien gewährleisten i.d.R. guten Empfang:
06.00-06.30 Uhr (08.00 Uhr MESZ) 11915 kHz (Gabun)
11.00-11.30 Uhr (13.00 Uhr MESZ) 9660 11710 kHz (Großbritannien)
(Wolfgang Büschel via Kai Ludwig 1.4.2002)

Österreich: Am 6.4.2002 strahlte eine Gruppe mitteleuropäischer Auslandsdienste erstmals das halbstündige Magazin „Insight Central Europe" aus, das sich mit dem Zusammenwachsen Europas bzw. der Integration der ehemals kommunistischen Staaten in die EU beschäftigt. Radio Österreich International, Radio Slowakei International, Radio Budapest, Radio Prag und Radio Polonia wollen die Koproduktion künftig in ihren englischsprachigen Wochenendprogrammen ausstrahlen sowie online zur Verfügung stellen.
Die Sender folgen damit einem europa-typischen Trend zur Produktion von pan-europäischen Magazinen, wie man sie in deutschen Auslandsprogrammen mit Radio E oder dem Ostseemagazin kennt. Der Name „Insight Central Europe" bedeutet auch einen deutlichen Kontrast zu der in der Zeit der Ost-West-Konfrontation eingeübten Halbierung Europas. Die Auslandsdienste der in deutschen Medien sogenannten „osteuropäische Reformstaaten" rechnen ihre Länder als „Mitteleuropa".
Die Federführung liegt bei Radio Österreich International das auch Projektgelder bei österreichischen Firmen wie Verbund, OMV, Kontrollbank und Siemens Austria geworben hat; der Plan über die programmliche Zusammenarbeit war auch bei einer Konferenz im Oktober 2002 in Wien gefasst worden. (© Radio Netherlands Media Network 2.4.2002, von Dr. Hansjörg Biener ergänzt.)

Papua-Neuguinea: Eine Allianz evangelikaler Gemeinden und Missionen will in Papua-Neuguinea einen starken Kurzwellensender errichten. Seit dem 11.1.2002 sendet Wantok Radio Light in Port Moresby ein evangelikal orientiertes christliches Radioprogramm in Englisch und Pidgin. Partner des Projekts sind die Papua New Guinea Bible Church, EBM International und Life Radio Ministries in Atlanta, Georgia, sowie HCJB World Radio, die Muttergesellschaft des ältesten noch bestehenden internationalen Missionssenders Radio HCJB Quito. Ein Team von Ingenieuren unter Leitung von Sam Rowley war kürzlich in Port Moresby, um einen 5-kW-UKW-Sender fertigzustellen und damit die potentielle Reichweite des Senders auf gut 200000 Menschen zu erhöhen.
Die Station in Port Moresby soll mittelfristig die Kopfstation einer landesweiten Senderkette werden. Bei gesicherter Finanzierung sollen bis zu 30 UKW- und Kurzwellensender in Papua-Neuguinea, den Solomon Islands und Vanuatu über Satellit zusammengeschaltet werden. Die Sender kommen von der HCJB-Senderfirma in Elkhart, Indiana. Nach Angaben des Papua New Guinea Christian Broadcasting Network dürfte man die Kurzwelle mit 100 kW betreiben. Damit würden dann nicht nur entlegene Gebiete des Landes erreicht, sondern die ganze Region. Das Network will am Pacific Bible College (Western Highlands Province, Mt. Hagen) ein Schulungszentrum für die Radioarbeit einrichten. (Dr. Hansjörg Biener)

Rumänien: Mit dem 1.4.2002 hat Radio Rumänien International (General-Berthelot-Straße 60-62, Postfach 111, Bukarest, Rumänien, germ@rri.ro, www.rri.ro) folgenden Sommersendeplan für die deutschen Sendungen:
06.19-06.36 Uhr (08.19 Uhr MESZ) 7105 9550 9625 11775 kHz
12.00-13.00 Uhr (14.00 Uhr MESZ) 11940 15180 kHz
16.00-17.00 Uhr (18.00 Uhr MESZ) 9690 11940 15180 kHz
19.00-20.00 Uhr (21.00 Uhr MESZ) 9625 11940 kHz
(Radio Rumänien International 1.4.2002 via Dr. Hansjörg Biener)

Schweden / Kanada: In der Sommersendeperiode dürften Programme von Radio Canada International (www.rcinet.ca/horaires/A02.htm) in Europa wieder deutlich besser zu empfangen sein, da für Europa auch wieder der schwedische Standort Hörby vorgesehen wurde, nachdem das RCI im Rahmen eines Sendezeittausches mit Radio Schweden zur Verfügung stehende Kontingent zunächst für Ausstrahlungen in Richtung Nahost umgewidmet wurde. Ab 31.3.2002 sendet RCI aus Hörby wieder täglich 20.00-22.00 Uhr (22.00-24.00 Uhr MESZ) auf 5850 kHz in Englisch und 21.30 Uhr in Französisch. Bis 1991 hatte RCI auch deutsche Programme, die auf Kurzwelle und für den Großraum Berlin auch über den Berliner UKW-Sender der BBC ausgestrahlt wurden. (Ken Fletcher via Glenn Hauser DXLD bzw. Kai Ludwig 10.3.2002)

Schweiz: Schweizer Radio International hat im Sommersendeplan ab 31.3.2002 folgende deutsche Kurzwellensendungen:
22.30-23.00 Uhr (00.30 Uhr MESZ) 9885/S, 11905/G kHz
06.30-07.00 Uhr (08.30 Uhr MESZ) 15445 17685/D, 21750/S kHz
09.30-10.00 Uhr (11.30 Uhr MESZ) 21770/S kHz
20.30-21.00 Uhr (22.30 Uhr MESZ) 13645/S, 15220 17580/D, 17735/G kHz
Eingesetzt werden Sender in D Deutschland (Jülich), G Französisch Guayana (Montsinéry) und S Schweiz (Sottens). Die Ausstrahlung um 22.30 Uhr UTC ist für Südamerika bestimmt, die anderen Sendungen werden nach Afrika gerichtet. Die Kurzwellensendungen für Europa wurden am 27. Oktober 2001 eingestellt, ein Empfang in Europa ist somit nur noch in geringem Umfang möglich. (Andreas Volk via Kai Ludwig 26.3.2002)

Tschechische Republik: Radio Prag (Vinohradská 12, CR-12099 Praha 2, Tschechische Republik, www.radio.cz) hat im Sommer 2002 folgenden Sendeplan:
12.00-12.27 Uhr (14.00 Uhr MESZ) 6055 7345 kHz
Wiederholungen
15.00-13.27 Uhr (17.00 Uhr MESZ) 5930 kHz
16.30-16.57 Uhr (18.30 Uhr MESZ) 5990 kHz
06.30-06.57 Uhr (08.30 Uhr MESZ) 5930 7345 kHz
10.00-10.27 Uhr (12.00 Uhr MESZ) 6055 9880 kHz
Um 18.30 Uhr wird die slowakische Kurzwellenstation Rimavská Sobota genutzt, alle anderen Sendungen kommen vom eigenen Senderstandort Litomysl in der Tschechischen Republik. (Kai Ludwig, Dr. Hansjörg Biener)

Ungarn: Radio Budapest führte mit dem Sommersendeplan 2002 Französisch, Italienisch und Spanisch wieder ein, musste aber im Gegenzug die Programme in einigen anderen Sprachen kürzen. Der deutsche Dienst, über den einige Zeit sogar Einstellungsgerüchte kursierten, bleibt jedoch unberührt. Luigi Cobisi, Generalsekretär des Dachverbandes europäischer Kurzwellenfreunde EDXC (EDXC portal http://edxc.multimania.com), sieht die Wiederaufnahme der drei Fremdsprachen, als Frucht des von Tibor Szilagyi und Lajos Horvath in Budapest abgehaltenen EDXC-Jahrestreffens im August 2001. (Luigi Cobisi 19.3.2002) Der ungarische Auslandsdienst Radio Budapest wird künftig als Abteilung von Kossuth Rádió, einer der Wellen von Magyar Rádió, geführt.
(Kai Ludwig 17.3.2002)

Ungarn: Radio Budapest (Brody Sandor ut 5-7, H-1800 Budapest, Ungarn, www.kaf.radio.hu) hat im Sommer 2002 folgende Sendungen in Deutsch:
montags bis samstags
17.30-18.00 Uhr (19.30 Uhr MESZ) 3975 6025 kHz
19.30-20.00 Uhr (21.30 Uhr MESZ) 3975 6025 kHz
sonntags
12.00-13.00 Uhr (14.00 Uhr MESZ) 6025 7220 kHz
14.00-14.30 Uhr (16.00 Uhr MESZ) 6025 kHz
17.00-18.00 Uhr (19.00 Uhr MESZ) 5970 6025 kHz
(Kai Ludwig)

USA (Florida): Der US-amerikanische Sendemakler Affiliated Media Group hat seine World Beacon zum 15.4.2002 eingestellt und konzentriert sich auf das Kerngeschäft in Nordamerika: „Die Beacon wird das Opfer rapiden Wachstums auf dem Inlandsmarkt. Die Affiliated Media Group, die zahlreiche religiöse und nicht-religiöse Anbieter betreut, musste feststellen, dass deutlich mehr Interesse für Sendungen im Inland besteht."
Schon zwei Wochen zuvor wurde die Website, die früher auch Programmpläne und weitere Informationen enthielt, auf die Mitteilung beschränkt und den Hinweis, Programmdirektor Jeff Johnson würde Empfangsberichte noch bis zum 15. April beantworten. Angesichts der Ereignisse des 11. September 2001 hatte die World Beacon bereits den Postverkehr auf e-Mail an reception@worldbeacon.net beschränkt.
Nach Angaben der Homepage kamen World Beacon Sendungen zuletzt nach folgendem Sendeplan:
18.00-22.00 Uhr (ab 20.00 Uhr) 17850 kHz aus Al-Dhabbaya
18.00-22.00 Uhr (ab 20.00 Uhr) 3230 kHz aus Südafrika
Die World Beacon begann am 3.4.2000 mit ihrem African Service für die englischsprachigen Regionen Afrikas. Die Beacon war die Idee von Affiliated Media Group-Gründer und Direktor Ray Davis, der schon in den 70er Jahren eine Caribbean Beacon entwickelt hatte. Die World Beacon sendete zeitweilig ein Sammelprogramm religiöser Anbieter nach Afrika, Europa und Russland und setzte dafür Sender in Großbritannien, Südafrika, Russland und den Vereinigten Arabischen Emiraten ein. (Rudolf Sonntag 1.4.2002, von Dr. Hansjörg Biener ergänzt)


Sonderprogramme

Afghanistan: Obwohl die US amerikanischen Radioflieger auf ihre Basis in Pennsylvania zurückgekehrt sind, sind nachmittags in Europa auch weiterhin Radiosendungen des Information Radio auf 8700 kHz USB und Träger zu hören gewesen. Die Programme bestehen weitgehend aus Musik und Nachrichten in Dari und Paschtu. Laut  http://story.news.yahoo.com/news?tmpl=story&u=/ap/20020405/ap_wo_en_ge/afghan_bc_battle_2 käme die Sendung von der Bagram Air Base. Dasselbe könnte dann auch für Mittelwellensendungen auf 980 kHz gelten. (Clandestine Radio Watch, Ralph Brandi 5.4.2002 via Wolfgang Büschel BCDX)

Äthiopien (aus Deutschland): TISJD Tigrean International Solidarity for Justice and Democracy („Host and Producer" Dade Desta, P.O.Box 60040, Washington, D C 20039, USA, TISforJD@aol.com) sendet mittwochs und samstags 16.00-16.30 Uhr (18.00 Uhr MESZ) auf 15530 kHz Die Station nennt sich auch Radio Fithi (Gerechtigkeit). (Bjoern Fransson SWE, hcdx 8.4.2002 via Clandestine Radio Watch)

Israel: Das höchste Gericht Israels hat das sogenannte "Arutz 7 Gesetz" kassiert. Mit dieser Änderung am Rundfunkgesetz vor drei Jahren hatte eine Knesset-Mehrheit Sender nachträglich lizenzieren wollen, die schon seit einer Reihe senden. Dabei hatte man vor allem den nationalistisch orientierten Seesender Arutz Sheva im Blick. Daraufhin hatten die Abgeordneten Yossi Sarid (Meretz), Avraham Poraz (Shinui) und Eitan Cabel (Labor) geklagt. Am 26.3.2002 machte das Gericht eine einstweilige Verfügung gegen die Umsetzung der Gesetzesänderung endgültig.
Zehava Galon (Meretz) forderte den Generalstaatsanwalt Elyakim Rubinstein die Sendetätigkeit von Arutz Sheva und anderer Piratensender umgehend zu beenden: „So wie man Autofahrer ohne Führerschein aus dem Verkehr zieht, ist es die Aufgabe der Behörden, Piratensender sofort zu schließen." Tzvi Hendel (National Union), der das ursprüngliche Gesetz eingebracht hatte, betonte, „Arutz Sheva ist legal, weil es aus internationalen Gewässern sendet." Er kündigte eine erneute Gesetzesinitiative an. Ya'akov (Ketzaleh) Katz, Director of Arutz Sheva, nannte das Urteil eine politische Entscheidung. Arutz Sheva werde seine Sendungen aus internationalen Gewässern fortsetzen.
Während die Kläger mit dem Ergebnis zufrieden waren, forderte Rabbi Yitzchak Levy (National Religious Party) den Premierminister auf, Arutz Sheva eine Sendemöglichkeit auf dem Land zu verschaffen: „Arutz Sheva ist die einzige Stimme für weite Teile der Bevölkerung, die sich in den übrigen Medien nicht wiederfinden." Rechte Mitglieder der Knesset wie Avigdor Lieberman (Yisrael Beitenu) haben die Entscheidung als typisch für die Linkslastigkeit des Gerichtshofs kritisiert. Zevulun Orlev (national-religiöse Partei): „Der säkulare und linke High Court of Justice hat sich wieder einmal über die Knesset und gegen das Volk gestellt. Religion und eine nationale Orientierung haben vor ihm keine Chance." Michael Kleiner (Herut) kündigte eines Gesetzesinitiative an, die den obersten Gerichtshof repräsentativer besetzten soll. (www.israelnationalnews.com 26.3.2002, via M. Terry bzw. Clandestine Radio Watch von Dr. Hansjörg Biener zusammengestellt)

Irak (aus GUS): Der Sommersendeplan 2002 der Stimme Mesopotamiens (Kurdisch) sieht seit dem 6.4.2002 folgende Frequenzen vor:
04.00-12.00 Uhr 15675 kHz (Taschkent 100 kW, 256°)
12.00-16.00 Uhr 11530 kHz (Maiac 500 kW, 115°)
Damit wurde die Gesamtsendezeit um zwei Stunden gekürzt und die Zeit
11.00-13.00 Uhr 11530 kHz (Taschkent 100 kW, 256°) gestrichen.
(Observer 29.3., 2., 9.4.2002 via Wolfgang Büschel BCDX)

Kolumbien: Am 19.3.2002 spürten Drogenfahnder beim Abbrennen eines Koka-Feldes in der Region Vistahermosa en el Meta einen wichtigen Stützpunkt der „Stimme des Widerstandes" der FARC-Guerilla auf. Die Station verfügte über einen solarbetriebenen Mittelwellensender, der auf 660 kHz die alte FARC-Zone versorgt hatte. Die Zerstörung der Sendeanlage und von Studiomaterial scheint auch die Kurzwelle 6233/6260v zu betreffen.
Da die Fuerzas Armadas Revolucionarias de Colombia in anderen Regionen weitere Sender besitzen, ist das jedoch nicht das Ende der Voz de la Resistencia. (H. Arboleda 23.3.2002 via D. Monferini HCDX, El Pais/Reuters 21.3.2002 www.elpais.com.co/historico/mar212002/NAL/A221N3.html
(via H. Klemetz / Glenn Hauser, alle via Clandestine Radio Watch)

Sudan (aus Madagaskar): Die humanitäre Station Radio Voice of Hope sendet weiterhin für den Südsudan samstags 4.27-5.25 Uhr (6.27-6.25 Uhr MESZ) auf 12060 und 15320 kHz (200 kW, 335°) über die Anlagen von Radio Nederland Wereldomroep auf Madagaskar.
Der New Sudan Council of Churches hat am 4.11.2000 ein wöchentliches Programm in Englisch und Sudan-Arabisch für den Süden des Sudan aufgenommen. Ein erstes Testprogramm war am 24.12.1999 und 1.1.2000 ausgestrahlt worden. Nach den positiven Empfangsergebnissen begann man mit den Vorbereitungen für regelmäßige Sendungen. Die »Stimme der Hoffnung für die, die im Südsudan keine Stimme haben« (Radio Voice of Hope for the Violettes in Southern Sudan) wurde von der christlichen Programmgesellschaft NCRV als Teil ihrer Feiern zum 75-jährigen Bestehen initiiert und wird von ihr und mehreren religiösen und humanitären Organisationen finanziert. Die meisten Programmteile werden in einem Studio der katholischen Kirche in Kampala (Plot No. 15, Komi Crescent, Lusira, P.O.Box 338829, Kampala, Uganda. Tel: +256 41 220334. hope@africaonline.co.ug) aufgenommen und dann an Radio Nederland geschickt. Im niederländischen Hilversum soll künftig ein sudanesischer Journalist zehnminütige Nachrichten beisteuern. Ein Aufsichtsrat von elf Personen plant und überwacht die Sendungen. Fünf Mitglieder kommen vom New Sudan Council of Churches, je zwei von Frauenorganisationen und ausländischen Hilfsorganisationen, eines vertritt Jugendliche, eines die Journalisten.
Seit 16 Jahren tobt im Sudan ein Krieg, der oft als Krieg zwischen dem arabischen Norden und afrikanischen Süden, zwischen muslimischem Fundamentalismus und anderen Religionen verstanden wird. Allerdings ist die Front im Süden keineswegs einheitlich, denn verschiedene Kriegsherren bekämpfen sich auch gegenseitig bzw. kooperieren nach Bedarf mit der Regierung.

Simbabwe (aus Madagaskar): Die Voice of the People will auch nach den Präsidentschaftswahlen weitersenden und hat im Sommer 2002 folgende Sendungen in Shona und Ndebele (The Producer, R.VOP, P.O.Box 5750, Harare, www.voxpop.co.zw (Flash-Präsentation), direkt www.voxpop.co.zw/website/weare.html).
03.30-04.25 Uhr (05.30 Uhr MESZ) 7310 kHz (50 kW, 265°)
16.30-17.55 Uhr (17.30 Uhr MESZ) 7215 kHz (50 kW, 265°)
Damit wurde ein komplett neuer Sendeplan erstellt. Die Morgensendung sollte ursprünglich am 5.3.2002 beginnen, begann dann aber am 8.3.2002. (© Radio Netherlands Media Network 22.3.2002 via Dr. Hansjörg Biener 31.3.2002)


UKW

Deutschland (Bayern): Die bayerischen Lokalradios können nach den Ergebnissen der Media Analyse 2002 Radio I einen deutlichen Hörerzugewinn verbuchen. Bezogen auf die durchschnittliche Stunde mit Werbung erreichen die im Bayern Funkpaket zusammengeschlossenen bayerischen Lokalradios 800.000 Hörer pro Stunde und verbessern sich um 40.000 Hörer pro Stunde verglichen mit der MA 2001 Radio I. Die Reichweite von Antenne Bayern war mit 830.000 Hörern pro Stunde stabil. Radio Melodie konnte verglichen mit dem Vorjahreswert um 40.000 Hörer pro Stunde zulegen und erreicht 160.000 Hörer pro Stunde. Klassik Radio erreicht nun 140.000 Hörer pro Stunde. Von den Angeboten des Bayerischen Rundfunks erreichte Bayern 1 mit 840.000 Hörern pro Stunde den Vorjahreswert. Bayern 3 musste Verluste auf 560.000 Hörer pro Stunde hinnehmen. Zuwächse erzielten die Spartenprogramme des Bayerischen Rundfunks: Bayern 5 aktuell 130.000 Hörer pro Stunde (Vorjahr 110.000) und Bayern 4 Klassik 80.000 Hörer pro Stunde (Vorjahr 60.000). Bayern2Radio kommt wiederum auf 60.000 Hörer pro Stunde.
Bei der Tagesreichweite (Hörer gestern) bezogen auf einen durchschnittlichen Werktag (Montag-Freitag) konnten die bayerischen Lokalradios ihre Spitzenposition behaupten. Mit einer Reichweite von 27,6 Prozent (2,567 Mio. Hörer ab 14 Jahren) liegen die im Bayern Funkpaket zusammengeschlossenen Lokalradios erneut vor Antenne Bayern mit 25,8 Prozent (2,4 Mio. Hörer) sowie den Massenprogrammen des Bayerischen Rundfunks Bayern 1 mit 24,9 Prozent (2,3 Mio. Hörer) und Bayern 3 mit 20,6 Prozent (1,9 Mio. Hörer). Bei den Spartenprogrammen kann Bayern 5 aktuell mit einer Reichweite von 5,4 Prozent deutlich zulegen. Bayern2Radio kommt auf eine Reichweite von 2,3 Prozent sowie Bayern 4 Klassik auf 1,2 Prozent. Die privaten Spartenradios erzielten Reichweiten von 1,4 Prozent (Radio Melodie) und 1,3 Prozent (Klassik Radio). (BLM 6.3.2002 via Dr. Hansjörg Biener)

Deutschland (Bayern): Der Medienrat der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) hat am 21.3.2002 eine Neuordnung des Augsburger Hörfunkmarkts beschlossen, da Radio KÖ seine Lizenz zurückgegeben hat. Trotz massiver Anstrengungen ist es in den letzten Jahren nicht gelungen, das Programm wirtschaftlich tragfähig zu machen. Radio KÖ hatte im Vergleich zu den beiden anderen lokalen Sendern Radio Fantasy (Radio Fantasy Gesellschaft für Medien & Marketing GmbH) und Hitradio RT.1 (Anbietergemeinschaft Blaue Welle GbR) wesentlich geringere Werbe-Erlöse. Aufgrund dieser Erfahrungen kam die Landeszentrale der Auffassung, unter wirtschaftlichen Überlegungen den lokalen Wettbewerb in Augsburg auf zwei UKW-Frequenzen zu beschränken.
Die lokalen Mindestsendezeiten werden für verbleibenden Privatsender Radio Fantasy und Hitradio RT.1 von acht auf zehn Stunden erhöht. Beide sollen ihre Programme durch Inhalt, Präsentation und Gestaltung unter Berücksichtigung der Ergebnisse der Funkanalyse Bayern 2002 weiter ausdifferenzieren, um eine breitere Hörerschaft anzusprechen. Die Zulieferung von Programmangeboten der Mayer & Söhne GmbH, eines bisherigen Gesellschafters von Radio KÖ, an Radio Fantasy sowie an Hitradio RT.1 wird ab dem 1.4.2002 genehmigt.
Die frühere UKW-Frequenz Augsburg 87,9 MHz von Radio KÖ wird zur Stützfrequenz im Sinne von Art. 3 Abs. 2 Satz 2 BayMG und der Antenne Bayern für die analoge Verbreitung des sonst landesweit digital verbreiteten Programmangebots Rock Antenne ab 1.4.2002 für die Dauer von vier Jahren zugewiesen. Eine weitergehende UKW-Versorgung mit Stützfrequenzen für die Rock-Antenne in anderen Versorgungsgebieten ist ausgeschlossen. (BLM 21.3.2002 via Dr. Hansjörg Biener)

Jordanien: Seit dem 22. März 2002 sind über UKW-Sender in Amman und Kuwait Testsendungen von Radio Sawa zu empfangen. Das neue jugendorientierte arabische Programm der Voice of America sendet derzeit aus Amman für Jordanien und die Westbank auf 98,1 MHz und soll im Spätsommer 2002 den Vollbetrieb aufnehmen. Es ist die vierte UKW-Station in Amman mit einem ausländischen Programm. Die anderen sind das saudische Unterhaltungsprogramm MBC, die BBC London und Radio Monte-Carlo Moyen Orient, das zu Radio France Internationale gehört. Die Sendeanlagen werden vom jordanischen Rundfunk JRTVC betreut. (Dr. Hansjörg Biener)

Niederlande: Nach Angaben der jetzt von Intomart veröffentlichten Einschaltquoten gehört der niederländische Hörfunkmarkt Sky Radio. Von 13,7 Mio. Menschen über 10 Jahren hörten 2001 regelmäßig 10,6 Mio. regelmäßig diesen Begleitsender mit unmoderiertem Musikprogramm, während das nächstplatzierte öffentlich-rechtliche Radio 1 nur gut 7,5 Mio. Hörer und Hörerinnen binden konnte. Altersgruppen bzw. Berufsgruppen, in denen Sky Radio besonders gut ankommt, sind Frauen zwischen 20 und 34, Studierende und Wirtschaftsleute. (© Radio Netherlands Media Network 26.3.2002)
Obwohl die Niederlande seit Anfang der 90er Jahre zu 90 Prozent verkabelt sind, drängten die dort angebotenen Kabelprogramme wegen des mobilen Empfangs auf terrestrische Sendemöglichkeiten. Der Kabelanbieter Sky Radio wurde 1994 bei der Vergabe terrestrischer Frequenzen nicht berücksichtigt, hat sich aber im Sommer 1995 eine Frequenz des öffentlich-rechtlichen Rundfunks erstritten. Die Station bekam die Frequenz von Radio Utrecht (100,7 MHz/10 kW) und konnte jetzt auch terrestrisch senden. Mit der jetzigen Sendeleistung erhoffte man sich auch eine Zunahme in der Hörerbindung von 10 auf 14 Prozent der potentiellen Hörerschaft. Im April 1996 wurde die Sendeleistung auf 100,7 MHz auf 100 kW erhöht. Von einem 300 m hohen Masten des Sendezentrums Lopik hatte man nun eine technische Reichweite von 80 Prozent der Niederlande. (Dr. Hansjörg Biener)

Türkei: Die türkische Aufsichtsbehörde RTUK hat Radio Shema wegen „Verbreitung des Christentums" für einen Tag aus dem Äther genommen sowie für einen Monat ab 21.3.2002 wegen einer „separatistischen Sendung" von Radio Image, einer progressiven muslimischen Gruppierung. Radio Shema ist die Station einer protestantischen Gemeinde von vielleicht 500 Mitgliedern, die seit Oktober 2001 ein Kulturprogramm ausstrahlt, in dem aber auch Sendungen über die Bibel und das Leben Christi enthalten sind.
Stationsdirektor Ismail Serinken nannte die Entscheidung ungerecht und Ausdruck von „Intoleranz und Vorurteilen" in der Türkei. Die Aufsichtsbehörde RTUK hat seit ihrer Gründung 1994 mehr als 500 Stationen für verschiedene Zeiträume aus dem Äther geholt. (© Radio Netherlands Media Network. 26.3.2002)

Tschad: Im Vorfeld von Parlamentswahlen hat der Haut Conseil de la communication (HCC) in einer Order vom 30.3.2002 den Privat- und Bürgerfunksendern die Ausstrahlung politischer Programme untersagt. Nach Angaben aus dem Umfeld soll diese Maßnahme das Gleichgewicht wahren, denn es sei technisch unmöglich die gleichberechtigte Berücksichtigung der politischen Parteien bei den Eigenproduktionen der privaten Sender zu überwachen. Bei den Wahlwerbespots behält sich der HCC ein Eingreifen vor, „wenn die Inhalte verletzend oder provozierend sind und deshalb den geltenden Gesetzen und Regeln widersprechen". „Reporter ohne Grenzen" hat am 2.4.2002 beim HCC protestiert und die Rücknahme der Anweisung gefordert, damit alle Medien in ihrer Wahlkampf- und Wahlberichterstattung frei sind. (Bulletin 54 von Reporters Sans Frontière via INF Radio 8.4.2002)


Fernsehen

Polen: Mit Tele 5 soll um den 15.4.2002 herum ein weiterer polnischer Privatsender den Betrieb aufnehmen. Fincast ist eine polnische Tochter der Eurocast Italia Corporation. (RFE/RL Newsline 28.3.2002 via RFE/RL Media Matters 29.3.2002)


Satellit

Großbritannien / Russland: World Radio Network hat sein Mischprogramm Euromix durch WRN Russisch ersetzt. Das 24-stündige Sammelprogramm russischsprachiger Auslandsprogramme nahm Anfang April 2002 den Betrieb auf. „WRN Russkij" bringt Sendungen von Radio Prag, Radio Schweden, Stimme Rußlands, United Nations Radio, Radio Slowakei International, China Radio International, Radio Polonia, Stimme der Türkei, Radio Vatikan, YLE Radio Finnland, Voice of Russian Jewry, Israel Radio, Radio Canada International, Radio Budapest, Radio Bulgarien und der London Radio Service.
Als Pilotprojekt hatte Vesermirna Radioset (World Radio Network) am 1. Dezember 2000 ein Sammelprogramm auf der Mittelwelle 684 kHz für ein Hörerpotential von gut 4,75 Mio. Menschen im Großraum St. Petersburg begonnen. In Moskau, wo sich World Radio Network um eine Mittelwellenlizenz bewirbt, kommen Programme derzeit bei Radio 1 Cultura auf UKW 68,3 MHz. Später soll der Dienst auch in weiteren russischen Städten terrestrisch weiterverbreitet werden.
WRN Russkij kann in Europa und im Mittelmeerraum über Eutelsat Hotbird 5, 13 Grad Ost, Transponder 94, 12,597 GHz vertikal, Symbolrate 27000, FEC ¾ empfangen werden. (World Radio Network 11.4.2002, von Dr. Hansjörg Biener ergänzt)


Hobbykontakt

Belgien (Russland): Aus Anlass des 20. Geburtstags will DX-Antwerp (www.dxa.be) am 25.5.2002 eine Sondersendung ausstrahlen:
08.00-09.00 Uhr (10.00 Uhr MESZ) 17785 kHz (Krasnodar Tbilisskaya 250 kW), 9945 kHz (Sitkunai 100 kW).
In der Sendung werden fünf Schlüsselworte genannt, von denen man vier nennen muss, um die Sonder-QSL zu erhalten. Empfangsberichte sind zu senden an: DX-Antwerp, PO Box 16, BE-2660 Hoboken, Belgien, <qsl@dxa.be>
(Guido Schotmans 8.3., 2.4.2002 via Wolfgang Büschel BCDX)

Deutschland: Die Radiomeldungen von Kai Ludwig, deren gekürzte Fassung auch im Videotext des ORB zu sehen ist, finden sich mit links, Bildern und Audioclips unter www.radioeins.de/sendungen/medienmagazin/am_news.jsp (Kai Ludwig 29.3.2002)

Deutschland: Marcel Goerke hat seine Homepage www.marcel-goerke.de.am über Radio aus der ganzen Welt, TV und UKW aktualisiert. Es besteht jetzt auch die Möglichkeit sich in eine Mailingliste einzutragen, über die man dann über Neuerungen informiert wird. (Marcel Goerke 5.4.2002)

Deutschland: Mit der soeben erschienenen 100./101. Ausgabe läutet »Medien aktuell: Kirche im Rundfunk« eine neue Ära ein. Mit 30 Seiten DIN-A4 verabschiedet sich die Fachzeitschrift für Religion im internationalen Rundfunk als Printmedium und ist künftig nur noch im Internet zu haben. Die aktuelle Ausgabe (790 kB) enthält nicht nur die typische Mischung von Artikeln und Meldungen und die Sommersendepläne der allermeisten internationalen religiösen Sender, sondern erstmals auch Bilder.
»Medien aktuell: Kirche im Rundfunk« erscheint seit 1984 als Fachzeitschrift für alle, die sich für das Feld von »Religion und Rundfunk« interessieren. Die Verbreitung von Informationen aus dem ganzen Spektrum religiöser Rundfunkarbeit soll ein fundiertes eigenes Urteil ermöglichen. In den letzten Jahren erschienen sechs Nummern jährlich. Dieser Rhythmus soll beibehalten werden.
Interessenten für den künftigen Bezug mögen die Einzelheiten mit dem Herausgeber Dr. Hansjörg Biener, Neulichtenhofstr. 7, DE-90461 Nürnberg, Hansjoerg.Biener@asamnet.de, klären. Im Jahresabonnement von 20 Euro sind auch aktuelle Zwischenmeldungen und weitere Dienste enthalten. (Dr. Hansjörg Biener)

Deutschland (Saarland): Das 29. Internationale SWLCS-DX-Camp 2002 findet vom 9.-11.8.2002 in der bekannten Dorfstr. 13 in Merchweiler/Saar statt. „Leider wird uns die Wiese für die Übernachtungszelte in diesem Jahr nicht zur Verfügung stehen, so dass es in dieser Hinsicht etwas eng wird. Das Gebäude gegenüber von Dorfstr. 13 wird komplett saniert und zu diesem Zeitpunkt eine Baustelle sein, was auch die angrenzende Wiese betrifft. Aber es wird schon gehen." Nähere Informationen werden auf der Homepage www.swlcs.de veröffentlicht. (Peter Hell p_hell@freenet.de)

Deutschland: Gutenberg-DE hat im Kulturressort von Spiegel Online Unterschlupf gefunden. Die neue Adresse lautet: http://gutenberg.spiegel.de. Das Angebot hatte sich in den knapp 10 Jahren seines Bestehens zu dem Klassiker unter den deutschsprachigen Literatur-Websites und einem der weltweit größten Literatur-Archive mit bis zu 100.000 täglichen Suchanfragen entwickelt. Wie auf der Webseite nachzulesen ist, hatte der frühere Kooperationspartner AOL Gutenberg-DE am 12.3.2002 „aus technischen Gründen" kurzfristig vom Netz genommen. Damit bleibt Literaturinteressierten der kostenlose Zugriff auf die mehr als 1000 Romane und Novellen überwiegend deutschsprachiger Autoren, 10000 Gedichte und Tausende Märchen, Sagen und Fabeln erhalten. (gmx 5.4.2002)

Kenia: KBC Maralal 1386 kHz hat jüngst einige Empfangsberichte direkt bestätigt. Die Berichte wurden vom Engineer in Charge Mr. Robinson W. Githae abgearbeitet und auf der Photokopie einer QSL-Karte detailliert bestätigt. Früher beantwortete Mr. M. Ouma Ojwach Berichte, aber der ist jetzt im Ruhestand.
Die Station wurde verschiedentlich weit nach Mitternacht gehört. KBC Maralal kann unter folgender Adresse direkt erreicht werden: Maralal Radio Station, P.O.Box 38, Maralal, Kenya. Es wird empfohlen, dem Empfangsbericht Internationale Antwortscheine als Rückporto beizulegen und ihn als Einschreiben zu schicken. (Hans Ammer 29.3.2002, Guido Schotmans 2.4.2002, Manfred Reiff 3.4.2002 via A-DX bzw. Wolfgang Büschel BCDX)

Niederlande: Radio Netherlands hat eine Serie von acht QSL-Karten aufgelegt, die Morgenszenen aus den Niederlanden zeigt. Sieben Bilder wurden von Martien Sleutjes aufgenommen, Bild Nr.4 von Willemien Groot. Eine Galerie der Karten findet sich unter www.rnw.nl/realradio/html/qslcards.html. (Andrew Sennitt 22.3.2002)

Österreich: Radio Österreich International (ORF/ROI, AT-1040 Wien) betreibt wie in den Vorjahren am Internationalen Marconi-Tag (Samstag, 27. April 2002) die Amateurfunk-Sonderstation OE1M. Das Rufzeichen wird nur für 24 Stunden aktiviert. Die Aktion ist ein Brückenschlag zwischen Funkamateuren und Rundfunkhörern. Daher ist die Sonder-QSL als Kombi-Bestätigung gestaltet und wird einzeln oder gemeinsam ausgestellt für ein QSO oder einen Empfangsbericht zu OE1M und für den Empfang des Medienmagazins Intermedia von ROI (auf Mittel- und Kurzwelle, via Kabel, Satellit und Internet).
Sendezeiten und Frequenzen sowie weitere Informationen sind zu finden bei: http://roi.orf.at/intermedia. Am Marconi-Tag werden auf dieser Seite auch die jeweils aktuellen Arbeitsfrequenzen angegeben, und wer unter "QRZ" das eigene Rufzeichen eintippt, wird von OE1M prompt auf dem Band gerufen. Zur Einstimmung für Rundfunkhörer und als Anreiz für Amateurfunk-Neulinge bringt Intermedia in der Ausgabe der Vorwoche ab 19. April eine "Kleine Einführung in die Wunderwelt des Amateurfunks".
Intermedia kommt freitags 17.04* und 18.30** Uhr, samstags 19.03** Uhr und sonntags 16.30*Uhr UTC auf 6155 sowie auf * 13730 oder ** 5945 kHz. (Wolf Harranth, Intermedia, via Christoph Ratzer 2.4.2002)


Adaption fürs WWW: Georg Einfalt (georg@einnet.de)