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NTT Aktuell Juni 2003


Editor:
Dr. Hansjörg Biener <Hansjoerg.Biener@asamnet.de>
Neulichtenhofstr. 7, D-90461 Nürnberg


Umfrage

Die Redaktion von Radio-Kurier/weltweit hören führt im Juni 2003 eine Akzeptanzanalyse der von ADDX und Arbeitsgemeinschaft DX gemeinsam geführten Fachzeitschrift für internationalen Fernempfang durch. Damit sollen Leserinteressen abgefragt, aber auch Diskussionen über die Weiterentwicklung der Zeitschrift mit der Leserschaft abgeglichen werden. Einsendeschluss ist der 20.7.2003.


Mittelwelle

Afghanistan: Seit kurzem ist eine von den USA mit einem Investitionsvolumen von etwa 10,5 Millionen US-Dollar in der Nähe von Kabul errichtete neue Mittelwellenstation in Betrieb. Zur Verfügung stehen zwei 400 kW starke Harris-Halbleitersender.
Ein Sender überträgt auf 1296 kHz mit folgender Verteilung das von Radio Free Europe / Radio Liberty produzierte Radio Free Afghanistan (http://www.azadiradio.org/en/) und Programme der Voice of America:
0.00 RFA Dari,
0.30 Uhr VoA in Paschtu und 1.30 Uhr in Dari,
2.30 Uhr RFA in Paschtu und 3.30 Uhr in Dari,
4.30 Uhr VoA in Paschtu und 5.30 Uhr in Dari,
6.30 Uhr RFA in Paschtu und 7.30 Uhr in Dari,
8.30 Uhr RFA in Paschtu und 9.30 Uhr in Dari,
10.30 Uhr VoA in Paschtu und 11.30 Uhr in Dari,
12.30 Uhr RFA in Paschtu und 13.30 Uhr in Dari,
14.30 Uhr VoA in Paschtu und 15.30 Uhr in Dari,
16.30 Uhr RFA in Paschtu und 17.30 Uhr in Dari,
18.30 Uhr VoA in Paschtu und 19.30 Uhr in Dari,
20.30 Uhr VoA in Paschtu und 21.30 Uhr in Dari,
22.30 Uhr RFA in Paschtu und 23.30 Uhr in Dari.
Bislang hatten die US-amerikanischen Auslandsdienste ihre Programme für Afghanistan überwiegend auf Mittel- und Kurzwelle aus dem Ausland verbreitet. Die Voice of America und Radio Free Europe/Radio Liberty haben ihre Programme in Dari und Paschtu am 4.8.2002 zu einem 24-Stunden-Dienst koordiniert. Nach der Eröffnung einer UKW-Station in Kabul, wo je ein Sender der Regierung und den US-Sendern zur Verfügung steht, sollen weitere UKW-Sender in Kandahar, Herat, Mazar-e-Sharif and Jalalabad entstehen.
Der zweite Mittelwellensender strahlt Radio Afghanistan auf dessen Stammfrequenz 1107 kHz aus. Die früher mit einem sowjetischen 1000 kW-Sender auf 1107 kHz und Sendegeräten verschiedener Herkunft auf Kurzwelle (zuletzt 7085 kHz) aktive Kabuler Sendestation wurde im Oktober 2001 durch einen gezielten Luftangriff zerstört. (Pressemitteilung BBG http://www.bbg.gov/_bbg_news.cfm?articleID=71&mode=general; K. Ludwig, Dr. Hj. Biener)

Afghanistan: In einem Interview mit dem Dari-Dienst des iranischen Rundfunks in Mashhad am 5.5.2003 erklärte Fazel Ahmad Manawi vom obersten afghanischen Gerichtshof, Sendungen ausländischer Anbieter würden die Verfassung von 1964 brechen. Sie müssten aufhören, sobald die Ausweitung afghanische Radio- und Fernsehsendungen sie überflüssig mache. Im Februar 2002 hatte die afghanische Übergangsregierung ein Mediengesetz verabschiedet, das die staatlichen Monopole für Presse, Hörfunk oder Fernsehen aufgehoben hatte. Im Oktober 2003 soll eine neue afghanische Verfassung verabschiedet werden. Die Vorlage enthält keine Beschränkungen von Senderechten für Auslandssender. (RFE/RL Newsline 5.5.2003)

Deutschland: Außer den üblichen Sondersendeterminen Do 22.15 ZDF Berlin Mitte, Fr 21.00 Phoenix im Dialog, So 12.00 Uhr ARD Presseclub, So 20.00 Uhr ZDF Nachtstudio und So 21.45 Uhr Sabine Christiansen belegt das Deutschlandradio Berlin die Wellen 177 und 855 kHz mit folgenden Sondersendungen: am Sonntag 8.6.: 11.00-13.00 und 15.00-16.30 Uhr Sonderprogramm zum 17. Juni 1953; Freitag 13.6. 18.00-19.30 Uhr 5. Berliner Forum für Kultur- und Medienmanagement: Wie reformfähig ist der öffentlich-rechtliche Medienbetrieb?; Donnerstag 26.6.: 19.00 Uhr Länderforum. (Dr. Hj. Biener)

Deutschland: Am 16.6.2003 will das DeutschlandRadio den regulären DRM-Betrieb auf der Mittelwelle Berlin-Britz 855 kHz (2,7 kW) beginnen. Schon bisher lief seit 2001 auf der Mittelwelle häufig dann DRM, wenn die Frequenz nicht vom DeutschlandRadio mit dem „zweieinhalbten" Programm aus Parlamentsdebatten, Fernsehton politischer Talkshows und ähnlichem im AM-Standardbetrieb (25 kW) belegt wurde.
Der Termin bezieht sich auf eine Veranstaltung auf der Funkverwaltungskonferenz in Genf, auf der das DRM-Konsortium aus seiner Sicht das System offiziell einführen will. Der Kreis teilnehmender Stationen beschränkt sich derzeit auf Radio Nederland Wereldomroep, Radio Schweden, die Deutsche Welle und eben das Deutschlandradio. Allerdings sind zum Beispiel in Wertachtal die DRM-Coder erst Ende Mai geliefert worden und reguläre Abstrahlungen nicht vor August zu erwarten. Sollten die Sondersendungen auf 855 kHz zugunsten DRM aufgegeben werden, dürften sie auf 177 kHz, wo sie schon teilweise parallel zu 855 kHz kamen ausgelagert werden. (http://www.drm.org/pdfs/newsevents/DRMInauguralDRadio.pdf via K. Ludwig und Dr. Hj. Biener)

Frankreich: Das Kinderprogramm Radio Superloustic, das tagsüber über die Mittelwelle 1467 kHz sendet, hat die Addresse B.P. 32, F-75462 Paris Cedex 10, Frankreich. (WDXC Contact April 2003 via W. Büschel BCDX)

Luxemburg: Auf der Luxemburger Mittelwelle 1440 kHz sind derzeit folgende Radiomissionen vertreten:
03.15-03.30 (MESZ 05.15) Uhr Sa Stimme des Trostes
03.30-03.45 (MESZ 05.30) Uhr Mo-Fr Missionswerk Freundes-Dienst
03.45-04.00 (MESZ 05.45) Uhr Do Fr Rundfunkmission der Evang.-meth. Kirche, Sa Missionswerk Werner Heukelbach
04.30-04.45 (MESZ 06.30) Uhr So Missionswerk Freundes-Dienst
04.45-05.00 (MESZ 06.45) Uhr So Missionwerk Der Weg zur Freude
05.00-05.15 (MESZ 07.00) Uhr So Arche Hamburg
05.15-05.30 (MESZ 07.15) Uhr So Missionswerk Werner Heukelbach
17.15-17.30 (MESZ 19.15) Uhr Di Evangelische Missions-Gemeinden
17.30-17.45 (MESZ 19.30) Uhr Di Fr Sa Missionswerk Freundes-Dienst, Do Lutherische Stunde
17.45-18.00 (MESZ 19.45) Uhr Mo-So Missionswerk Werner Heukelbach
Die Frühsendungen am Samstag und Sonntag werden auch auf UKW 93,3 und 97,0 MHz ausgestrahlt. (L. Rühl, Dr. Hj. Biener)

Niederlande: Beim diesjährigen Vergabeverfahren für niederländische Mittelwellen sind folgende Lizenzen herausgekommen:
675 kHz - Lopik - Music Country ex Radio 10 FM
828 kHz - Heinenoord - Quality Radio - Radio Tropical ex Arrow Classic Rock
891 kHz - Hulsberg - Radio 538
1008 kHz - Flevoland - Radlon Media
1035 kHz - Echt - Quality Radio - Radio Paradijs
1224 kHz - ? früher Sendeschiff - Quality Radio - Laser
1332 kHz - Utrecht - nicht vergeben
1395 kHz - Lopik - Quality Radio - Liberty Radio ex Business Nieuws
1485 kHz - Den Haag/Tilburg - nicht vergeben
1557 kHz - Amsterdam - Quality Radio - Amsterdam talks
1584 kHz - Utrecht - Quality Radio - 1584 AM
1602 kHz - Leeuwarden - nicht vergeben
Die Lizenzen laufen ab den 1.6.2003 für acht Jahre, die Wellen können ab diesem Zeitpunkt mit Programm belegt werden. Die private Mittelwellenszene war in den letzten Jahren besonders bei den kleineren Frequenzen sehr bewegt.
Die Entscheidung bedeutet den Abgang für die meisten bisherigen Nutzer, so Radio 10 auf 675 kHz, Arrow Classic Rock 828 kHz und Radio 192 auf Radio 10 FM, das seit 15 Jahren für die Niederlande sendete, bewarb sich vergeblich um eine landesweite UKW-Kette. Vorbehaltlich rechtlicher Schritte wird die Station die Mittelwelle 675 kHz und die beiden UKW-Frequenzen zum 31.5.2003 aufgeben und den 35 Mitarbeitenden kündigen. Arrow Classic Rock 828 (http://www.arrow.nl/), das sich ebenfalls vergeblich um UKW-Frequenzen beworben hat, hat einen Deal mit Music Country getroffen und übernimmt jetzt erst einmal 675 kHz (Lopik 120 kW). Dass „altgediente" Programmanbieter nicht mehr zum Zuge kamen, ist auch ein Signal an Investoren, nicht mehr so umfangreich in Radiostationen zu investieren bzw. alles auf eine Karte zu setzen.
Ein strategisches Bündnis von Laser Radio Limited und Quality Radio hat sich die Senderechte für 828 kHz, 1035 kHz, 1224 kHz, 1395 kHz and 1557 kHz gesichert und will hier wie Managing Director von Quality Radio, Ruud Poeze, mitteilt, ein ganzes Bouquet von Programmen etablieren. Andrew Yeates, Managing Director von Laser Radio Limited, verspricht „aufregende Programme, die die Mittelwelle in den Benelux-Ländern revolutionieren wird". („We have some exciting programming planned, which will transform AM listening across the Benelux and surrounding markets.") (H. Boel, Andrew Yeates 26.5.2003 via emwg-e-group, © Radio Netherlands Media Network 26.5.2003, Dr. Hj. Biener)

Niederlande / Großbritannien: Unter den Verlierern der Mittelwellenvergabe ist auch Radio Nationaal, das 2002 monatelang mit einem Tagesprogramm aus Großbritannien auf 1296 kHz um mehr Bekanntheit und Unterstützung beim Lizenzgesuch geworben hatte. Eigner Ruud Hendriks will die Station, die zuletzt nur im Kabel sendete, nach drei Jahren zum 1.6.2003 schließen. Andersherum bekam nun ein Programmanbieter ein Senderecht, der von den Niederlanden aus als Peripheriesender gut 20 Mio. Menschen in Südost- und Ostengland erreichen will. Radlon Media Limited will auf 1008 kHz (400 kW) das Programmformat von London (Big L) wieder aufleben lassen. Bislang sendete aus Flevo der öffentlich-rechtliche Rundfunk mit je 160 kW auf 747 and 1008 kHz. Das öffentlich-rechtliche Radio 747 wird von Flevo nach Lopik verlegt. (http://www.rnw.nl/realradio/features/html/ned030528.html)

Niederlande: Das Sendeschiff MV Communicator wurde am 27.3.2003 von einer hierfür gegründeten Gesellschaft The Super Station (Suite 449, 305 Madison Avenue, New York NY 10165, USA, info@mvcommunicator.com) gekauft, die es nach einer Aufarbeitung in Großbritannien erneut als Sendeschiff mit einem „hot AC and soft rock"-Format zum Einsatz bringen will. (Internetauftritt des Käufers des Schiffes http://www.mvcommunicator.com/index2.html) Aussagen, auf welcher wirtschaftlichen Grundlage die Sendungen realisiert werden sollen, wurden bislang nicht gemacht. Es soll allerdings schon bald ein Fanclub gegründet werden. Bisher befand sich das Schiff im Eigentum des US-amerikanischen Medienkonzerns Clear Channel.
In den achtziger Jahren wurde die MV Communicator für inoffizielle Sendungen, unter anderem von Laser 558, aus internationalen Gewässern eingesetzt. Seit 1994 diente das Schiff in den Niederlanden als Standort eines offiziellen Rundfunksenders auf 1224 kHz, der von 1994 bis 1998 das Programm von Holland FM / Hitradio Veronica verbreitete. Ab 1998 wurde Q-Radio zum neuen Nutzer dieser Frequenz, der jedoch mangels wirtschaftlicher Basis seinen Sendebetrieb mehrmals für Monate unterbrechen musste und nach einer letzten Aktivitätsphase von März bis Juli 2002 seine Tätigkeit endgültig aufgegeben zu haben scheint. Derzeit ankert die MV Communicator noch im Pampushaven bei Almere. (© Radio Netherlands Media Network 19.5.2003, K. Ludwig)

Rumänien: Die rumänischen Behörden haben mit dem Aufbau neuer Harris-Mittelwellensender begonnen. Das bedeutet auch einige Frequenzänderungen in der Bauzeit. Radio Timisoara 630 kHz soll im Zeitraum 5.5.-15.6.2003 über 1314 kHz (Craiova) kommen. Die Bukarester Nachrichten in Deutsch und Ungarisch sollen in dieser Zeit statt auf 1314 kHz über die Mittelwelle 765 kHz (Boldur-Lugoj) ausgestrahlt werden. (Cristian Mocanu 8.5.2003 via EMWG)

Russland: Die Far East Broadcasting Company hat am 30. April 2003 die Mittelwellenstation Teos St. Petersburg gekauft, die schon länger 7.00-24.00 Uhr Ortszeit christliche Programme für den Großraum St. Petersburg ausstrahlte. Seit dem 1. Mai 2003 sendet die Station als 1089 AM von Radiotserkov organisierte Programme für gut 5 Mio. Menschen im Großraum. Das Engagement in St. Petersburg begann im Juni 2002 mit drei, über den Tag verteilten Sendestunden auf einer anderen Mittelwelle (Olguno 684 kHz, 10 kW). Bei FEBC Russland werden die Programme dezentral produziert, aber zentral zur Verfügung gestellt. So ist auch die Zusammenstellung der ausgestrahlten Programme senderspezifisch, so dass zur gleichen Zeit bei verschiedenen Lokalsendern unterschiedliche Programme zu hören sind.
Die russische FEBC-Tochterarbeit sendet derzeit in Chabarowsk, Ussuriysk, Blagoweschensk (alle Russischer Ferner Osten), Tschita (Baikalregion), Nowosibirsk, Krasnojarsk, Kemerowo (alle Mittelsibirien), Kasan (Tatarstan), Moskau und neu St. Petersburg. Zur Flächendeckung, aber auch um Unabhängigkeit von Entwicklungen vor Ort zu behalten, sendet FEBC Russland weiterhin gut zehn Stunden über einen 100-kW-Kurzwellensender der FEBC-Station KFBS Saipan. (Dr. Hj. Biener)

Schweden: Christian Stödberg betreut eine Homepage über die früheren schwedischen Lang- und Mittelwellensender, die unter http://hem.passagen.se/longwave/?noframe/ zu erreichen ist. Die Darstellungen sind alle in Schwedisch, einige der Bilder sind sehr groß. (C. Stödberg <sm6vpu@telia.com> 14.5.2003)

USA (Tennessee): Am 21.12.2002 nahm WMQM Memphis den Betrieb auf 1600 kHz (50 kW Harris) auf. Die Station begann nach einigen Verzögerungen am 14.12.2002 mit Testsendungen. Ein eher kurioses Problem war die Störung der Signalanlage eines Bahnübergangs, die Warnlicht gab, obwohl kein Zug nahte. Von der hohen Sendeleistung auf einer Frequenz am Rande des erweiterten Mittelwellenbereichs erwartet man sich besonders nachts auch eine große Reichweite. WMQM 1600-AM gehört zu einer Senderkette, die auch WWCR World Wide Christian Radio betreibt. (Pressemitteilung 21.10., 23.12.2002) WMQM Memphis Quality Ministries sollte ab 1.10.2002 auf 1600 kHz senden, tagsüber mit 50 kW (3DX50 Sender), nachts mit 35 Watt. Dazu musste F.W.Robberts Broadcasting die nächstgelegenen 1600 kHz-Stationen in Helena AR und Martin TN finanziell befriedigen. Die Lizenz ist auf Lakeland TN, einen Vorort von Memphis, ausgestellt, Sendeanlage und Studio aber in Memphis. (Dr. Hj. Biener)


Kurzwelle

China: China National Radio hat eine Reihe von alten 50-kW-Sendern stillgelegt. So fehlen die CNR-2-Programme auf 11610, 15500, 17625 und 17700 kHz. Vorübergehend abgeschaltet war 15540 kHz, so dass derzeit offenbar drei Sender auf 7230 (ex 7200), 11800/9515, 15540/11730 kHz eingesetzt werden. CNR-8 benutzt zwei Sender, während der Taiwan Dienst abgeschaltet wurde. Damit sind nur noch fünf von sechzehn 50 kW in Betrieb. Es ist unklar, ob die Sender aufgegeben wurden, überarbeitet oder ersetzt werden. (O. Alm via W. Büschel BCDX 2.5.2003)

Costa Rica: Die deutschen Sendungen von Radio for Peace International sind seit Anfang Mai wieder Geschichte. Ab dem 30.3.2003 produzierten Sonja Norgall und Silke Diettrich wöchentlich die je zur Hälfte deutsch- und spanischsprachige Sendung „Pura Vida!" mit Nachrichten, Reportagen und Interviews aus Mittel- und Südamerika. Wie eine Nachfrage bei RfPI ergab, sind im Moment keine deutschsprachigen Volontäre da, die eine deutsche Sendung produzieren könnten. (RFPI 26.5.2003 via Dr. Hj. Biener)

Ecuador: Der südamerikanische Religions- und Kultursender Radio HCJB Quito hat am 31.5.2003 die Kurzwellensendungen für Europa, Afrika, Asien, Ozeanien und Nordamerika im Prinzip eingestellt, während die Lateinamerika-Sendungen vorerst erhalten bleiben. Der deutsche Dienst wird erst am 28. September 2003 offiziell das letzte Programm von Ecuador nach Europa ausstrahlen. Horst Rosiak, der Leiter der deutschen Abteilung, erläutert die jüngsten Entscheidungen im Monatsbrief Mai so: „Trifft es uns als Sprachdienst überraschend? Keinesfalls! Aber weil vieles nicht voraussehbar war, können wir erst jetzt Erklärungen über die Weiterführung der deutschen Sendungen abgeben, wenn auch unter dem Vorbehalt: So Gott will! Schon seit einigen Jahren zeichnete sich bei der Missionsleitung die Tendenz ab, die internationale Arbeit in Quito zu dezentralisieren und Sprachdienste in die entsprechenden Regionen zu verlegen. Dahinter steht der Gedanke, die Produktionsstätte dem Zielgebiet näher zu bringen. Mit der Hilfe von Hans Zollinger, der dem HCJB-Büro in der Schweiz vorsteht, begannen wir im Herbst 2000, die deutsche Programmproduktion zu analysieren und Modelle für die Zukunft des deutschsprachigen Dienstes zu erarbeiten. Dabei betonten wir besonders die Bedeutung der HCJB-Sendungen für unsere europäischen Hörer, ein Aspekt, den wir auch in Zukunft berücksichtigen wollen. Das abschließende Dokument wurde von der Missionsleitung als Strategie unseres Sprachdienstes anerkannt. Innerhalb der letzten Jahre konnten wir unsere Sendungen zusätzlich über Satellit in Europa ausstrahlen. Auch unsere Präsenz im Internet wurde stetig erweitert. Wir liegen mit durchschnittlich 200 Besuchern täglich (Stand April 2003) bei den Gesamtseiten von Radio HCJB auf den vorderen Plätzen. Gleichzeitig haben wir uns zum Ziel gesetzt: wir wollen an der Kurzwelle festhalten. Wie das, wenn alle Zeichen auf eine Schließung hindeuten? Einmal könnten wir bei europäischen Sendern, soweit die Kosten aus Spendengeldern eingehen, Sendezeit mieten. Da würden sich viele über einen gesicherten und störungsfreien Empfang freuen, doch mit dem DX-Spaß wäre es vorbei. Eine andere Alternative - und sie ist meine favorisierte Fassung - wäre eine kleine Sendeeinheit in Ecuador für Europa. Dazu erhielten wir in diesen Tagen von unserer Missionsleitung die volle Unterstützung zugesagt. Wir stehen also nicht vor dem Aus, sondern die Kompetenzen werden neu definiert. Die deutschen Sendungen für Europa fallen nun in den Verantwortungsbereich des HCJB Europa/Asien Direktors.
Weiter wollen wir auch den Anschluss an die Digitale Kurzwelle nicht verpassen und gleich bei Stunde Null dabei sein. Ein wichtiger und schlussendlich entscheidender Faktor ist weiterhin die finanzielle Seite. Wir sind sehr dankbar, das Ehepaar Klaue in Deutschland einige Freunde fanden, die bereits die Radioarbeit in Ecuador finanzieren helfen. Hier möchte ich besonders unsere Hörer in Europa bitten, diese Arbeit mit Ihren Spenden zu unterstützen, wenn Ihnen an der Fortsetzung der HCJB- Programme über Kurzwelle gelegen ist.
Derzeit werden die deutschen Sendungen nach folgendem Sendeplan ausgestrahlt:
05.00-06.00 (MESZ 07.00) Uhr 9780 (100 kW, 42° Eu) 21455-USB (1 kW, 35 Eu 225° Oz) Deutsch, :30 Plattdeutsch
09.30-10.30 (MESZ 11.30) Uhr 6010 (100 kW, 155° für Brasilien) 21455-USB (1 kW, 35 Eu 225° Oz) Deutsch, 10.00 Plattdeutsch
20.00-20.30 (MESZ 22.00) Uhr 15545 (statt 15590) (100 kW, 42° Eu), 17795 (100 kW, 38° Eu), 21455-USB (1 kW, 35 Eu 225° Oz) Deutsch
22.30-23.00 (MESZ 00.30) Uhr 11980 (100 kW, 150 330° SAm) 17660 (100 kW, 340° NAm) Plattdeutsch
23.00-00.00 (MESZ 01.00) Uhr 11980 (100 kW, 131° SAm) Deutsch
Ferner wird rund um die Uhr zu experimentellen Zwecken ein Kleinsender (1 kW) auf 21455 kHz betrieben, auf den auch alle drei hochdeutschen Sendungen geschaltet werden.

Großbritannien: Der britische Militärrundfunk BFBS hat seine für den Golfraum bestimmten Programme am 17.5.2003 letztmals auf Kurzwelle ausgestrahlt. Die hierfür neben anderen genutzte Sendestation in Usbekistan wurde von der Einstellung der Übertragungen offenbar nicht rechtzeitig benachrichtigt, am 18.5.2003 wurde auf der bis zum Vortag von BFBS benutzten Frequenz 15795 kHz von 5.40 bis nach 6.00 Uhr nochmals ein stummer Träger aufgeschaltet. BFBS begann im Februar 2003, Teile seiner Programme auf Kurzwelle in die Golfregion zu senden. Ab März war BFBS täglich zehn Stunden über je einen Sender in England und der GUS aktiv. (O. Alm via K. Ludwig)

Großbritannien: Der BBC World Service hat seinen russischen Kurzwellendienst stark zusammengestrichen und sendet jetzt nach folgendem Sendeplan:
02.30-03.30 5875 7130 9510 9585 11845 13745 Mo-Sa
03.30-05.00 9585 11845 13745 15115 Mo-Fr
16.30-18.00 9635 11845 13745 15225 17705
17.30-18.00 7385 9580 9915 Sa So
18.00-20.00 5875 7325 9635 11845 13745 15225
UTC (+2=MESZ) kHz
Die Sendezeiten 06.00-06.15, 08.00-08.15, 10.00-10.15 (So ab 9.30), 12.00-12.05 (Sa So bis 12.15) und 13.00-16.30 (Sa So ab 15.00) Uhr sind weggefallen. (Observer 7.5.2003 via W. Büschel BCDX )

Großbritannien: Der BBC World Service sendet derzeit nach folgendem Sendeplan auf Arabisch:
00.00-24.00 7140 13660
03.00-06.00 11740
03.30-06.00 15250
04.00-06.00 7325
04.00-05.00 11885
06.00-18.00 15180
06.00-09.00 11680 15185
07.00-12.00 17610
09.00-18.00 11820
09.00-16..30 15555
09.00-11.30 17555 kHz (Moskau 100 kW, 115°)
09.30-11.00 15165*
12.00-16.30 17585
16.30-24.00 11680
18.00-07.30 9915
16.30-22.00 6030
20.00-24.00 5875*
UTC (+2=MESZ) kHz (Observer via W. Büschel BCDX 7., 27.5.2003)

Indien (Bihar): AIR Patna (Superintending Engineer All India Radio, Frazer Road, Chhaju Bagh, Patna 800001, Bihar, cbspatna@sancharnet.in) ist im Mai 2003 überraschend auf Frequenzen des AIR-Auslandsdienstes aufgetaucht. Die Station des nordindischen Bundesstaates Bihar konnte am 16.5.2003 um 00.15 (MESZ 02.15) Uhr auf den Kurzwellen 9595 und 11620 kHz (Delhi -Khampur 250 kW) beobachtet werden, die auch angesagt wurden. Beobachtet wurde folgender Sendeplan, für den 00.15-17.45 Uhr Sendungen des Auslandsdienstes gestrichen wurden:
00.15-04.45 Uhr 9595 11620 kHz (So bis 9.56)
06.30-09.56 Uhr 11620 kHz
11.30-17.41 Uhr 11620 kHz (So ab 10.30)
AIR Patna, das hauptsächlich in Hindi, aber auch in Urdu sendet, sendet üblicherweise auf der Mittelwelle 621 kHz (100 kW). Da der Sender aber Probleme hat, wurde ab dem 15.5.2003 für die Reparatur des Mittelwellensender einige Tage auf die Kurzwelle als Ersatz zurückgegriffen. Das Relais endete am 27.5.2003, nachdem die Mittelwelle wieder einige Tage störungsfrei gelaufen war. (J. Jacob 16.-21., 27.5.2003 in DX-India)

Libyen: Der staatliche Rundfunk Libyens (Libyan Jamahiriya Broadcasting The General Centre for Overseas Stations, PO Box 4677, Tripoli, The Great Jamahiriya = Libyen, Tel: + 218 21 44 49 106, + 218 21 44 49 872, Fax: + 218 21 44 46 875, http://en.ljbc.net/) strahlt mindestens seit 18.5.2003 speziell für Hörer im Irak bestimmte Sendungen aus. Nach eigenen Aussagen laufen sie 18.00-19.00 (MESZ 20.00) Uhr mit Wiederholungen um 21.00 (MESZ 23.00) Uhr sowie am folgenden Tag um 14.00 Uhr jeweils auf 7245, 9745 und 11660 kHz. Die Zeiten werden in Baghdader Zeit angesagt.
Bislang hatte der libysche Rundfunk seine Kurzwellenaktivitäten auf Sendungen für Afrika konzentriert. Hierfür werden in großem Umfang Sendeanlagen in Frankreich genutzt, Ausstrahlungen aus Libyen selbst wurden seit einigen Monaten nicht mehr gehört. (T. Zeidan 18.-28.5.2003, M. Ritola, Anker Peterson 21., 24.5.2003 via W. Büschel BCDX)

Pakistan: Pakistan Broadcasting Corporation hat offiziell folgenden Sommersendeplan 30.3.-25.10.2003:
00.45-02.15 15485 17895 kHz Urdu für Südostasien
00.45-02.00 11650 15625 kHz Assami Englisch für Nordostindien, 1.15 Bangla
02.15-03.00 9340 11640 kHz Hindi
03.15-03.45 15625 17540 kHz Tamil
04.00-04.30 15485 17825 kHz Gujrati für Afrika
05.00-07.00 15100 21460 kHz Urdu in Richtung Westen
08.00-11.04 17825 (seit 24.4. ex 17835) 21465 kHz Urdu für Westeuropa
09.45-10.45 15625 17495 kHz Tamil, 10.15 Sinhala
11.00-11.45 11640 15625 kHz Hindi
12.00-13.14 15635 (seit 24.4. ex 15625) 17635 kHz Bangla, :45 Nepali
12.00-12.30 11570 15070 kHz Chinesisch
13.30-15.30 11570 15065 kHz Urdu in Richtung Westen
13.30-14.00 5860 7375 kHz Turki für Mittelasien
14.15-15.00 7375 9385 kHz Russisch
15.15-15.45 5860 7375 kHz Dari für Mittelasien
16.00-16.15 11570 15065 15725 17820 kHz Englisch in Richtung Westen bzw. Afrika
16.30-17.00 9340 11530 (seit 24.4. ex 9385 11550) kHz Türkisch
17.00-19.00 9400 11530 (ex 11570) kHz Urdu für Afrika
17.15-18.00 7550 9340 (ex 9385) kHz Farsi
18.15-19.00 7550 kHz Urdu in Richtung Westen
18.15-19.00 9335v 11530 (seit 24.4. ex 9385 11550) kHz Arabisch
19.15-00.45 7570 kHz Urdu in Richtung Westen
Uhr Weltzeit (+2=MESZ)
(N. R. Green 27+28.4., Observer 7., 27.5.2003 via W. Büschel BCDX)

Türkei: Die neue email-Anschrift der Stimme der Türkei (Türkiye'nin sesi Radyosu - deutscher Dienst -, Postfach 333, TR-06443 Yenisehir Ankara, Türkei) lautet deutsch@trt.net.tr (Joe Leyder 21.5.2003).
Die Stimme der Türkei hat nach Angaben von Engin Asena von TRT Ankara folgenden Sommersendeplan 30.3.-26.10.2003 für ihre Sendungen in Deutsch:
11.30-12.30 Uhr (13.30 Uhr MESZ) 15470 kHz (Emirler, 500 kW 310°)
17.30-18.30 Uhr (19.30 Uhr MESZ) 13640 kHz (Emirler, 500 kW 310°)
(Volker Willschrey 17.3.2003)

USA (Florida): Die US-amerikanische Radiomission Family Radio (Oakland, California 94621, USA) hat aus Anlass von 30 Jahren Kurzwellensendungen Sonder-QSL-Karten aufgelegt. Deutsche Sendungen kommen derzeit nach folgendem Sendeplan:
03.00-04.00 (MESZ 05.00) Uhr 9355 kHz
04.00-05.00 (MESZ 06.00) Uhr 9985 kHz
05.00-06.00 (MESZ 07.00) Uhr 7355 kHz
17.00-18.00 (MESZ 19.00) Uhr 18930 kHz
19.00-20.00 (MESZ 21.00) Uhr 18930 kHz
20.00-21.00 (MESZ 22.00) Uhr 17750 kHz
21.00-22.00 (MESZ 23.00) Uhr 15695 kHz (Julie Hesse)

USA (Tennessee): WWCR Nashville plant für den Sender 1, der primär zur Europa- und Afrika-Versorgung gedacht ist, folgenden Sendeplan ab 1.6.2003
01.00-09.00 (MESZ 03.00) Uhr 3210 kHz
09.00-10.00 (MESZ 11.00) Uhr 9475 kHz
10.00-22.00 (MESZ 12.00) Uhr 15825 kHz
22.00-01.00 (MESZ 24.00) Uhr 9475 kHz.
WWCR Nashville vermietet Sendezeit meistens für Sendungen religiöser Anbieter bzw. Talkprogramme.
In einer e-Group fand sich die Bemerkung „** verzeichnet auf 15825 keine Station - obwohl WWCR hier schon seit geraumer Zeit sendet, dafür wird die seit über einem Jahr nicht mehr eingesetzte 15685 gelistet." (19.5.2003) In der Tat findet sich auf der Homepage http://www.wwcr.com/ eine Pressemitteilung (22.4.2002), dass WWCR von der Traditionsfrequenz 15685 auf 15825 kHz wechsle und sich damit eine Reichweiten-starke freie Frequenz knapp außerhalb des künftig von 15100 bis 15800 reichenden Bandes sichere. Die Sprache zeigt, dass Hauptadressaten die Kunden und nicht die Kurzwellenhörer und -hörerinnen sind. (z. B. „WWCR strives to remain on the cutting edge of researching shortwave propagation possibilities. Only shortwave stations using carefully coordinated frequencies will be able to provide CONSISTENT coverage for its clients. This new frequency provides WWCR clients with excellent daytime coverage of Europe, the Middle East, Africa, as well as North and South America.") Die Station sendete tatsächlich bis in den Herbst 2002 auf 15825 kHz, kündigte aber für den Wintersendeplan wieder 15685 kHz an. Darauf müssen sich Jahrbücher zunächst einmal verlassen. (Dr. Hj. Biener)

Usbekistan: The Voice Asia, das an sich aus dem australischen Darwin in Englisch, Hindi, Indonesisch und Mandarin-Chinesisch, baut offenbar seine Relaissendungen aus Taschkent für Indien aus. Man bringt jetzt eine Verlängerung des Hindi-Morgenprogramms, das 01.00-04.00 Uhr auf 11850 kHz (Taschkent) ausgestrahlt wird, und sendet auch 04.00-08.00 Uhr auf 13630 kHz. Das Programm kommt von einem christlichen Missionssender, ist aber als Tagesbegleitprogramm mit Nachrichten, allgemeinen Informationen und populärer indischer Musik gestaltet. Nachrichten kommen zum Beispiel um 6.30 und 7.30 Uhr. Die Moderation ist in Hindi mit Einsprengseln anderer nordindischer Sprachen und gibt die Zeit in Indian Standard Time. Als indische Adresse gibt man: The Voice, P.O.Box 1, Kangra, Himachal Pradesh, Email <mail@thevoiceasia.com> (N. R. Green 30.4., 3., 28.5., A. Dasgupta 2.5.2003 via W. Büschel BCDX)


Kurzwelle digital

Die weltweit ersten regulären DRM-Sendungen werden am 16. Juni 2003 übertragen. Mit einer Übertragungsqualität, die beinahe an UKW herankommt, soll DRM eine dramatische Weiterentwicklung der Radioübertragung bedeuten und die Frequenzen unter 30 MHz wiederbeleben. Für den öffentlichkeitswirksamen offiziellen Start soll während der World Radiocommunication Conference (WRC 2003) der Internationalen Telecommunications Union (ITU) in Genf ein Empfang im Château de Penthes stattfinden.
Die Deutsche Welle und Radio Nederland Wereldomroep vermarkten die Konferenz als Beginn ihrer regulären DRM-Sendungen. Tatsächlich wird es zu diesem Termin jedoch nur zu gewissen Ausweitungen der bereits bestehenden, noch als Test deklarierten DRM-Ausstrahlungen kommen.

Deutschland (Bayern): DRM-Tests aus Wertachtal sind für die Zeit ab 1.6.2003 nach folgendem Sendeplan vorgesehen:
1200-1359 on 9655 kHz (Wertachtal 500 kW, 270°)
1400-1559 on 6180 kHz (Wertachtal 500 kW, nd)
1600-1759 on 7125 kHz (Wertachtal 500 kW, 40°)
1800-1959 on 3995 kHz (Wertachtal 500 kW, nd)
(Observer via W. Büschel BCDX 14.5.2003)

Großbritannien: World Radio Network, das in mehreren Sprachen Auslandsdienste zu 24-Stunden-Ströme über Satellit und Internet zusammenfasst, ist dem Digital Radio Mondiale (DRM) Konsortium beigetreten. Durch den Beitritt von WRN stieg die Zahl der Firmen und Einrichtungen im Konsortium auf 81 Mitglieder in 30 Ländern.
Weitere Informationen und Audiosamples zu DRM finden sich bei http://www.drm.org/.
Die Mitglieder von DRM sind: Commercial Radio Australia (Australien); Nautel Ltd., Radio Canada International/CBC (Kanada); Academy of Broadcasting Science of China (China); RIZ Transmitters (Kroatien); HFCC (Tschechische Republik); ESPOL, HCJB World Radio (Ecuador); Digita Oy, Kymenlaakso Polytechnic (Finnland); Atmel ES 2, CCETT, Radio France, Radio France Internationale, TéléDiffusion de France, Thales Broadcast & Multimedia (Frankreich); der deutsche Hörerverband ADDX, APR, Coding Technologies GmbH, Deutsche Welle, DeutschlandRadio, LM, Sender Europa 1, Fraunhofer IIS, Georg-Simon-Ohm-University of Applied Sciences Nürnberg, Innovationszentrum Telekommunikationstechnik GmbH IZT, IRT, Medienanstalt Sachsen-Anhalt/Digitaler Rundfunk Sachsen-Anhalt, Micronas GmbH, Robert Bosch GmbH, Sony International Europe, SWR Südwestrundfunk, TELEFUNKEN SenderSysteme Berlin AG, T-Systems MediaBroadcast, University of Applied Sciences - FH Merseburg, Universität Hannover, Universität Ulm, VPRT (Deutschland); Antenna Hungaria, Communications Authority Hungary (Ungarn); All India Radio (Indien); Basamad College, Teheran (Iran); Hitachi Kokusai Electric Ltd., JVC Victor Company of Japan, Ltd., NHK (Japan); Libyan Jamahiriya Broadcasting (Libyen); Broadcasting Centre Europe (Luxemburg); Asia Pacific Broadcasting Union (Malaysia); Nozema, Radio Netherlands (Niederlande); Radio New Zealand International (Neuseeland); Voice of Nigeria (Nigeria); Telenor/Norkring (Norwegen); Radiodifusao Portuguesa (Portugal); RTRN/The Voice of Russia (Russland); Arab States Gulf Cooperation Council (Saudi Arabien); Universidad del Pais Vasco, (Spanien); Radio Sweden International (Schweden); EBU, International Committee of the Red Cross, ITU (Schweiz); Arab States Broadcasting Union (Tunesien); BBC, Christian Vision, VT Merlin Communications, QinetiQ, RadioScape Ltd., Roke Manor Research Ltd., WRN (Vereinigtes Königreich); Dolby Laboratories Incorporated, Dolby Laboratories Licensing Corporation, Harris Broadcast Corporation, IBB/VOA, IDT Continental Electronics, Kintronic Laboratories, Inc., National Association of Short-wave Broadcasters, Sangean America, Inc.,TCI, a Dielectric Company, Via Licensing Corporation (USA) und Radio Vaticana (Vatikan).

Kanada: DRM-Test kommen bei Radio Canada International ab 1.6.2003 nach folgendem Sendeplan:
00.00-02.00 Uhr 9765 kHz (Sackville 250 kW, 268°) (ex 9560 kHz)
10.00-16.00 Uhr 9730 kHz (Sackville 250 kW, 268°) (ex 9555 kHz)
12.00-14.00 Uhr 9535 kHz (Sackville 250 kW, 268°) gestrichen
20.00-23.00 Uhr 9740 kHz (Sackville 250 kW, 268°) neu
(Observer via W. Büschel BCDX 14.5.2003)

Niederlande: Radio Nederland Wereldomroep führt seine DRM-Testsendungen aus Flevo nach folgendem Sendeplan durch:
09.30-12.25 (MESZ 11.30) Uhr 9590 kHz (Flevo 100 kW, 172°) Englisch 2.6.-5.7.2003
12.00-16.00 (MESZ 14.00) Uhr 9615 kHz (Flevo 100 kW, 187°) Niederländisch 5.-28.7.2003
10.00-14.00 (MESZ 12.00) Uhr 9615 kHz (Flevo 100 kW, 187°) Niederländisch 28.7-26.10.2003
(Observer via W. Büschel BCDX 14.5.2003)

Niederländische Antillen: Radio Nederland Wereldomroep führt seine DRM-Testsendungen nach folgendem Sendeplan durch:
04.30-05.30 (MESZ 06.30) Uhr 15400 kHz; nur Sa und So
10.00-17.00 (MESZ 12.00) Uhr 21735 kHz (Bonaire 50 kW, 50°) 13.-19.6.2003
21.30-22.30 (MESZ 23.30) Uhr 17620 kHz (Bonaire 50 kW, 50°) 16.-17.6.2003
23.30-00.30 (MESZ 01.30) Uhr 15525 (seit 11.5 ex 15455) kHz (Bonaire 50 kW, 350°) (Observer via W. Büschel BCDX 14.5.2003)


UKW

Afghanistan: Der BBC World Service (BBCWS) hat kürzlich in Bamian sein viertes UKW-Relais in Betrieb genommen. Die Besonderheit: Da die mittelafghanische Stadt keinen Strom hat, wird die Station auf 89,0 MHz mit Sonnenstrom betrieben. Die BBC hat außer Bamian noch UKW-Sender in Kabul, Mazar-e-Sharif und Jalalabad und das Netz soll weiter ausgebaut werden. Nach eigenen Angaben gilt man in Kabul bei 88 Prozent der Befragten als verlässlichste Nachrichtenquelle. 82 Prozent der Hauptstädter hören die BBC mindestens wöchentlich. (© Radio Netherlands Media Network 19.5.2003).

Indien: Die private UKW-Station Win 94.6 Mumbai musste verstummen, da man die Lizenzgebühr noch nicht abgeführt hat. Die Eigner, die wie alle anderen gegen die hohen Lizenzgebühren Sturm laufen, haben das nach eigenen Angaben hetzt nachgeholt und gehen von einem baldigen Wiederbeginn aus. (Asian Age Mumbai 28.5.2003 via Vickram Crishna in DX-India 28.5.2003)

Indien: Anfang Mai 2003 nahmen in Chennai die Privatsender Radio Mirchi und Suryan FM auf 98,3 und 105,8 MHz den Betrieb auf. Beide Stationen, die zu größeren Ketten gehören, treiben derzeit einen großen Werbeaufwand. Neben den üblichen PR-Maßnahmen für den neuen Sender hat Suryan 105.8 MHz 500 Taxis in den Farben der Radiostation spritzen lassen und Radiogeräte verteilt.
Die UKW-Ära begann im Juli 1977 in Chennai (damals Madras) mit zweistündigen Sendungen. Heute betreibt All India Radio FM-1 Regenbogen mit einem eher unterhaltenden und FM-2 Gold mit einem eher nachrichtenorientierten Format. (A. Gupta 17.5.2003)

Niederlande: Zum 1.6.2003 tritt eine große Neuorganisation der niederländischen Frequenzen in Kraft. Sie soll den in jüngeren Jahren entstandenen Fleckenteppich von UKW-Reichweiten durch optimierte Senderketten ablösen. In zahlreichen Fällen werden Frequenzen neu belegt. Im Raum Hilversum beispielsweise bekommt Sky Radio die Frequenz 101,2 MHz. Die bisherige Frequenz 100,7 MHz geht an Noordzee FM. Die bisherige Frequenz von Nordzee FM 102,0 MHz wiederum geht an Radio 538.
Der bisherige Marktführer Sky Radio von Direktor Tom Lathouwers bekam das reichweitenstärkste UKW-Netz, das etwa zwei Drittel des Landes abdeckt. Praktisch landesweit senden auch Noordzee FM und Radio 538 sowie der neue Jugendsender Yorin. Außerdem setzte sich Sky Radio für 33,6 Mio Euros gegen Radio 10 FM, Arrow Classic Rock und Holland FM durch und bekommt nun ein zweites, Oldies-orientiertes Programm Gouwe Ouwe Zender. Insgesamt wurden 300 Mio. Euro an Lizenzgebühren überwiesen. (© Radio Netherlands Media Network 26.5.2003)

St. Maarten: Als erste Station auf der Karibikinsel strahlt Laser 101 sein Programm auch im Internet bei http://www.laser101.fm/ als Windows Media Stream aus. Andere werden bald folgen. (© Radio Netherlands Media Network 23.5.2003)


Fernsehen

Afghanistan: Die US-Regierung hat der Kabuler Regierung einen neuen Fernsehsender geschenkt, der die Reichweite der Station um das fünffache erhöhen soll. Der Sender im Wert von 1 Million USD wird derzeit in Kabul aufgebaut und soll dann einen 100-Kilometer-Radius abdecken. Wegen der bergigen Topographie des Landes ist eine flächendeckende Fernsehversorgung so gut wie unmöglich. Diese müsste über Satellit geschehen. Außer terrestrischen Fernsehsendungen gibt es auch einige Kabelnetze, die zum Beispiel BBC, CNN und Al-Jazeera ausstrahlen. Offenbar sind diese Sendungen aber nur „halblegal". (RFE/RL Newsline 20.5.2003)

Deutschland: Das Deutsche Sportfernsehen DSF und das Internetportal Sport1 werden künftig von einem Konsortium um den Kaufhauskonzern KarstadtQuelle geführt. Außerdem sind beteiligt EM.TV und Völkl-Besitzer Hans-Dieter Cleven. Der Kaufpreis soll bei 20 Mio. Euro liegen. Das Konsortium hat sich im Bieter-Wettstreit gegen den US-Milliardär Haim Saban durchgesetzt und erhielt im Mai 2003 den endgültigen Zuschlag des Gläubigerausschusses.

Vereinigte Arabische Emirate: Das US-Network CNBC will im Juni 2003 einen arabischen Ableger starten. CNBC Arabiya wäre das erste Wirtschaftsfernsehen für den arabischen Sprachraum. Die Inhalte sollen aus dem Pool der bestehenden CNBC-Programme kommen, aber für den arabischen Raum zugeschnitten werden. Dubai Middle East Business News, will in den kommenden drei Jahren 45 Millionen USD in den Aufbau des Kanals stecken, der Niederlassungen in Ägypten, Bahrain, Irak, Libanon und Saudi Arabien bekommen soll. (© Radio Netherlands Media Network 19.5.2003)


Programme

24.6. 19.15 Deutschlandfunk US-Hörspielpropaganda im Zweiten Weltkrieg
Radiohörspiele erzielten in den USA in den 30er und 40er Jahren des 20. Jahrhundert traumhafte Einschaltquoten. Die Regierung nutzte die so genannten radio plays während des Zweiten Weltkriegs daher gezielt zur Propaganda. So verfügte Präsident Roosevelt mit Kriegseintritt seines Landes die Einrichtung einer Behörde, die Manuskripte speziell für Hörspiele anfertigte. Zu den Autoren zählten Immigranten wie Max Ophüls und Stefan Heym. 1944 verfügte das. Office of War Information (OWI) über rund 10.000 feste Mitarbeiter, von denen alleine 3000 für die Produktion und Überwachung von Radiosendungen zuständig waren. Obwohl seit jeher rein privatwirtschaftlich organisiert und insofern keiner staatlicher Zensur unterworfen, waren die großen Radio-Networks gerne bereit, die vom OWI zur Verfügung gestellten Manuskripte zu produzieren und auszustrahlen. Aber auch etablierte Hörspielreihen öffneten sich mit Fortdauer des Krieges immer mehr der Propaganda. Spätestens mit dem Angriff der Japaner auf Pearl Harbour nahm der Ton selbst in auf Unterhaltung ausgelegten Sendungen deutlich an Schärfe zu.


Hobbykontakt

Deutschland (Bayern): Der katholische Radiosender Radio Horeb (Postfach 1165, 87501 Immenstadt, T 0700-75257525, F 08323-967520, info@horeb.org, http://www.radiohoreb.de/ und http://www.horeb.org/) veranstaltet am 12. Juli einen Tag der offenen Tür in Balderschwang. Beginn ist um 10.00 Uhr MESZ mit einem gemeinsamen Gottesdienst. Um 14.00 Uhr MESZ stellen sich die wichtigsten Mitarbeiter vor. Dabei besteht auch die Möglichkeit Fragen zu stellen. Um 16.30 Uhr MESZ endet der Tag mit Liedern und einem Theaterstück. Über den ganzen Tag werden Führungen durch das Studio angeboten. Radio Horeb ist in München auf 89,0 MHz zu empfangen. Europa-weit via Satellit ASTRA 1 auf 19,2° Ost analog auf 11.406 GHz vertikal (hinter PRO 7) mit der Audiofrequenz: 7,38 MHz mono und digital Form auf 10.832 GHz horizontal (Symbolrate 22.000, FEC 5/6). (Marcel Goerke 22.5.2003)

Deutschland (Saarland): Ab sofort ist die Homepage des Short wave Listeners‘ Club Saar SWLCS unter einer neuen Anschrift erreichbar: http://www.swlcs.com/. Die alte Adresse http://www.swlcs.de/ ist nicht mehr aktiviert. (Peter Hell 20.5.2003)

Malta: Die Voice of the Mediterranean (P. O. Box 143, Valletta CMR 01, Malta, info@vomradio.com) versendet jetzt Karten aus einer neuen Serie. Die sechs Karten zeigen historische Stätten Maltas, die erste die Tempel von Xaghra auf Gozo. Nach Angaben der Karte ist dies die älteste (noch bestehende) freistehende Steinkonstruktion, die auf etwa 4000 v. Chr. datiert wird. (Dr. Hj. Biener)

USA (Guam): Die korrekte Adresse für Empfangsberichte an KTWR Guam lautet: KTWR Frequency Co-ordination, P.O.Box 8780, Agat, Guam 96928, U.S.A. Das alte CC-Postfach ist nicht mehr in Gebrauch. (Allen Dean in WDXC Contact April 2003 via W. Büschel BCDX)


Adaption fürs WWW: Georg Einfalt (georg@einnet.de)