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NTT Aktuell Juli 2002 -
1. Ausgabe


Editor:
Dr. Hansjörg Biener <Hansjoerg.Biener@asamnet.de>
Neulichtenhofstr. 7, D-90461 Nürnberg
 

Da Nachdrucke von »NTT Aktuell« häufig die Zeitangaben nicht beachteten, sind Zeiten in Weltzeit und MESZ angegeben.


Langwelle

Armenien: Die Universität von Berkeley stellt nach und nach Militärkarten der Sowjetunion (1:100.000) ins Internet. Die Karte www.lib.berkeley.edu/EART/maps/x-ussr/K-38-138.jpg zeigt den Großraum Jerewan. Nördlich findet sich in der Nähe der Stadt Arinj (Arindzh) bei 40.14.14 N/44.33.30 O der Hinweis auf drei Radiomasten mit bis zu 213 m. Dies dürfte die alte Sendeanlage von Jerewan sein, von der noch die Frequenz 4810 kHz kommen soll. Experten gehen von zwei 100 kW und einem 50 kW-Kurzwellensendern aus, sowie 150-kW-Sendern für die Mittel- und Langwellen 863 und 254 kHz. (Olle Alm via Wolfgang Büschel BCDX 22.6.2002)

Deutschland (Sachsen-Anhalt): Die Versammlung der Medienanstalt Sachsen-Anhalt hat am 12. Juni 2002 beschlossen, die Langwelle Burg bei Magdeburg 261 kHz Standort an die Europäische Rundfunk- und Fernseh GmbH zu vergeben. Das neue, deutschsprachige Programm Europa 1 soll sich an Autofahrer, Berufspendler, Vielfahrer, Trucker und andere mobile Zielgruppen richten und neben dem Musikprogramm Nachrichten und Serviceinformationen rund um das Thema Auto und Reisen enthalten. Die Zielgruppe ist die Hörerschaft von 25 bis 54 Jahre. Der Veranstalter wird seinen Sitz in Sachsen-Anhalt nehmen. Dies teilte der Geschäftsführer der MSA, Christian Schurig, am gleichen Tag im Anschluss an die Gremiensitzung in Halle mit. Wie der Geschäftsführer der MSA weiter mitteilte, baue die Medienanstalt Sachsen-Anhalt mit der Lizenzierung eines baldestmöglich digitalen Hörfunkprogramms an einen finanzkräftigen Partner Sachsen-Anhalts Position im Bereich innovativer Rundfunktechnik aus.
Die Europäische Rundfunk- und Fernseh GmbH Europa 1 will die Langwelle für ein neues, deutschsprachiges Programm nutzen, das zum frühestmöglichen Zeitpunkt digital abgestrahlt werden soll. Die Muttergesellschaft verfügt über reiche Erfahrungen im Bereich DAB und DVB-T (terrestrisches-digitales Fernsehen) in Frankreich sowie über die Abstrahlung von Hörfunkprogrammen mit Hilfe analoger Technik auf der Langwelle. Lagardère Broadcast S.A. (Paris) betreibt in Frankreich drei landesweite Hörfunkprogramme, wobei Europe 1 als Informationsprogramm mit einem Wortanteil von 70 Prozent aus traditionellen Gründen heute noch über Langwelle neben UKW abgestrahlt wird. Die Lagardère Gruppe ist weiter an Radioveranstaltern in Belgien, Deutschland, Polen, Tschechien, Russland, Ungarn, Rumänien und Südafrika beteiligt. Bei der Europäischen Rundfunk und Fernsehen AG handelt es sich um die deutsche Vertretung von Europe 1, die für den Betrieb des von diesem genutzten Langwellensenders im Saarland (183 kHz) verantwortlich und am saarländischen Privatsender Radio Salü beteiligt ist.
Die Langwelle Burg 261 kHz wurde ursprünglich von Radio Moskau und Radio Wolga benutzt und in den 90er Jahren von RadioRopa für Nachrichten-orientierte Programm, in die zeitweise auch Programme von Auslandsdiensten in deutscher Sprache integriert wurden. Zum 31.12.2000 hatte Radioropa 2.6.1, das sogar ein eigenes Langwellenradio auf den Markt hatte bringen lassen, den Sendebetrieb kurzfristig eingestellt. Auf die öffentliche Ausschreibung hatten sich insgesamt 3 Bewerber gemeldet, so dass ein Auswahlverfahren erforderlich war. Weitere Antragsteller waren die Starlet Media AG sowie die Radio Starlet Programm- und Werbegesellschaft mbH.
(www.lra.de/news/news_detail.htm?id=296, www.digitalerrundfunk.de/presse/12_06_02.html via Dr. Hansjörg Biener)


Mittelwelle

Belize: Die Regierung von Belize hat, offenbar schon im April, ein US-amerikanisches Ersuchen abgelehnt, die VoA-Mittelwellenstation in Punta Gorda für Radio Martí einsetzen zu dürfen. Die Sendeanlagen waren zur Zeit der sandinistischen Regierung in Nicaragua errichtet worden, galten aber schon lange als eigentlich überzählig.
Radio Martí wurde 1985 als Alternative zum kubanischen Inlandsfunk eröffnet und wird aus Marathon (Florida) auf Mittelwelle und aus Greenville, N.C. und Delano (Kalifornien) ausgestrahlt. Das Kuba-Programm wird von der kubanischen Regierung seit jeher gestört. Seit 2000 bemühen sich die Amerikaner um alternative Standorte, wurden aber gerüchteweise auch auf den Turks and Caicos, den Bahamas und den Caymans abgewiesen. Die Absage aus Belize kam überraschend, denn für die Modifizierung der Anlage waren sogar schon 750.000 USD im Budget eingesetzt.
Belize, das seit 1999 über 100 kubanische Mediziner als Entwicklungshelfer im Land und über 100 Studenten auf Kuba hat, pflegt nach Angaben des Regierungssprechers Vaughan Gill zu beiden Seiten gute Beziehungen und will sich nicht in die Auseinandersetzungen hineinziehen lassen. Offenbar halfen auch deutliche Demarchen der US-Regierung an Premierminister Said Musa nichts.
(Tim Johnson in www.miami.com/mld/miamiherald/3440735.htm 11.6.2002 via Glenn Hauser DXLD)

Deutschland (Bayern): Die Mittelwelle München Ismaning 1197 kHz (300 kW) wird derzeit nach folgendem Sendeplan eingesetzt:
02.30-03.30 Uhr (04.30 Uhr MESZ) 1197 kHz (115°) RFE Serbokroatisch
04.30-06.00 Uhr (06.30 Uhr MESZ) 1197 kHz (115°) VOA Kroatisch, 5.00 Uhr Englisch, 5.30 Uhr Serbisch
06.00-16.00 Uhr (08.00 Uhr MESZ) 1197 kHz (nd) VOA Englisch, darin 15.00-15.30 Uhr Mo-Fr Bosnisch
16.00-24.00 Uhr (18.00 Uhr MESZ) 1197 kHz (115°) RFE in Serbokroatisch, 17.00 Uhr VoA Serbisch, 17.30 Uhr Englisch, 18.30 Uhr Kroatisch, 19.00 Uhr Englisch, darin 19.30-20.00 Mo-Fr Makedonisch, 21.00 Uhr Serbisch, darin 21.30 Uhr Mo-Fr Bosnisch, 22.00 Uhr RFE in Serbokroatisch (Dr. Jürgen Kubiak 22.6.2002)

Deutschland (Nordrhein-Westfalen): Seit etwa Anfang 2002 steht bei der Sendestelle Jülich der Deutschen Telekom AG ein Mittelwellen-Sender mit 5 kW Nennleistung. Sein Ausgang ist fest mit der neuen Mittelwellenantenne verbunden. Sie ist am ersten Mast der Aachener Wand, direkt neben den Betriebsgebäuden, fast vertikal nach unten gespannt und abgestimmt. Die Einspeisung erfolgt am oberen Ende vom Dach der Gebäude aus. Diese Mittelwellen-Sendeanlage ist für 702 kHz koordiniert. Über sie soll ein privates Hörfunkprogramm abgestrahlt werden. Der Programmveranstalter, evtl. VIVA Radio, und die Sendeleistung stehen noch nicht fest. Die Anlage ist zwar betriebsfertig, aber noch nicht in Betrieb. (Bernhard Weiskopf 8.6.2002)

Djibouti: Am 18.6.2002 unterzeichneten Rifki Abdoulkader Bamakhrama, der für Post und Telekommunikation mitzuständige Minister, und US-Botschafter Donald Yamamoto, einen Vertrag über Relaissender für die USA. Die entsprechenden Verhandlungen wurden im Dezember 2001 geführt.
In dem 8-Mio-USD-Projekt geht es vor allem um einen 600 kW-Mittelwellensender in Arta, der auf 1431 kHz Radio Sawa, das neue arabische 24-Stunden-Programm der Voice of America, ausstrahlen soll. Arta liegt 42 km von der Hauptstadt entfernt. Neben dem bestehenden Mittelwellensender auf Rhodos (1260 kHz) soll das Programm auf neuen 600-kW-Sendern aus Djibouti, Kuwait, Marokko und Zypern kommen. Ein Sender in Djibouti würde neben der gegenüber gelegenen arabischen Halbinsel am Horn von Afrika Sudan und Somalia abdecken, die immer wieder als Zufluchtsort von Terroristen gelten.
Außer dem Großsender sollen auch UKW-Sender (100,2/100,8 MHz) in Djibouti (2 kW) und Arta (5 kW) errichtet werden. Der französische Auslandsdienst Radio France Internationale RFI ist seit 1992 im Land auf UKW vertreten, die BBC London seit Februar 2000. Pläne für einen RFI-Großsender wurden jedoch nie verwirklicht. (Djibouti Nachrichten Agentur ADI 18.6.2002 via Bill Westenhaver bzw. Glenn Hauser DXLD, von Dr. Hansjörg Biener ergänzt)

Indien (Kerala): AIR Thiruvanathapuram in Kerala hat einen neuen 20-kW-Sender auf 1161 kHz in Betrieb. (Jose Jacob dx_India 14.6.2002 via Wolfgang Büschel BCDX)

Kirgistan: Am 15.6.2002 ernannte Präsident Askar Akaev Toktobubu Aitikeeva zur neuen Direktorin des kirgiesischen Staatsrundfunks und -fernsehens. Sie war bisher im Sozialministerium für Bildungsprogramme zuständig und gilt als langjährige Vertraute des Präsidenten seit gemeinsamen Studienzeiten an der Moskauer Lomonosow-Universität. (RFE/RL Kyrgyz News, 15.6.2002)

Niederlande: Zum 1.9.2002 soll Radio 1 die Mittelwelle 1008 kHz für einen privaten Anbieter freimachen, aber das ist nach wie vor umstritten. (Bernd Trutenau 21.6.2002 via Wolfgang Büschel BCDX)

Philippinen: Die IBB plant offenbar eine Generalüberholung der Mittelwellenstation an der früheren Wallace Air Station, Poro Point, Provinz La Union. Jedenfalls wurden in einer Anzeige im Philippine Daily Inquirer (18.6.2002) Abriss- und Bauarbeiten ausgeschrieben. In dem Mio-Projekt geht es offenbar um eine 5-Mast-Anlage für den 1-MW-Mittelwellensender. (Paul Santos via Glenn Hauser DXLD 21.6.2002 bzw. Wolfgang Büschel)
Derzeit wird die Anlage nach folgendem Sendeplan für die Voice of America genutzt
11.00-12.30 Uhr 1143 kHz (332°) Chinesisch, 12.00 Uhr Englisch
13.00-13.30 Uhr 1143 kHz (262°) Vietnamesisch
13.30-18.00 Uhr 1143 kHz (332°) Kantonesisch, 14.00 Uhr Englisch, 15.00 Uhr Kantonesisch, 16.00 Uhr Englisch, Sa So bis 17.00 Uhr

USA (Florida): Seit 1985 steht Radio Martí immer wieder unter Beschuss. Kritiker meinen die 5 Mio. USD für das Hörfunkprogramm und noch mehr die 10 Mio. USD für die Fernsehsendungen seien Verschwendung von Steuergeldern. Wenn man denn einen Kuba-Dienst aufrechterhalten wolle, müsse man TV Martí einstellen und Radio Martí besser führen.
Radio Martí sendet praktisch rund um die Uhr auf Mittel- und Kurzwelle für Kuba. 12 Jahre nach dem Sendebeginn ist TV Martí von den bisher frühmorgendlichen Sendungen 3.30-8.30 Uhr (07.30-12.30 Uhr UTC) auf VHF abgegangen und sendet seit Juni 2002 18.00-22.00 Uhr Ortszeit (22.00-02.00 Uhr UTC) auf UHF. Dies habe zu vermehrten Rückmeldungen aus dem Land geführt.
Das Publikum in Kuba kann natürlich nicht mit den heute für Inlandssender typischen Methoden der Hörerforschung untersucht werden, da Kuba nicht zugänglich ist. Wie in den Zeiten des Kalten Krieges bei einem Großteil von Zielgebieten muss man sich auf Einzelbeobachtungen und die Aussagen von Ausreisenden verlassen (anecdotal evidence). Der Journalist Ricardo González, der in Havana lebt und seit drei Jahren freier Mitarbeiter von Radio Martí ist, berichtet davon, dass er praktisch rund um die Uhr angerufen wird, wie man das Land legal verlassen kann.
In der Tat kann Radio Martí auf freie Mitarbeitende zurückgreifen, die trotz Regimekritik darauf bestehen, im Land zu bleiben. Espinosa Chepe, dessen Familie schon vor Castro zu den Sozialisten gehörte, steht nach Jahren der Unterstützung und Arbeit im Wirtschaftsministerium dem Regime heute kritisch gegenüber. In den Beiträgen, die er zuhause für Radio Martí aufnimmt, kritisiert er aber auch US-amerikanische Sanktionen wie das vier Jahrzehnte andauerte US-Embargo. Chepe spricht sich für direkte Kontakte und ein dauerhaftes Engagement als Weg zur Änderung des Systems aus, so wie es in Osteuropa funktioniert habe. Obwohl Radio Martí immer wieder Einseitigkeit vorgeworfen wird, betont Espinosa Chepe, der 1996 aus dem kubanischen Staatsdienst entlassen wurde, dass man seine gemäßigten und beiderseits kritischen Ansichten niemals beeinflusst oder zensiert habe. So war er auch im Fall des Jungen Elián González, dessen Mutter bei einem Fluchtversuch ertrank und den US-Verwandte im Land behalten wollte, für die Rückkehr zum Vater nach Kuba. (Vanessa Bauzá South Florida Sun-Sentinel 7., 10.6.2002 via M.Cooper bzw. Glenn Hauser DXLD)


Kurzwelle

China (Tibet): Englische Sendungen der China Tibet Broadcast Company (Lhasa 850000) werden offenbar montags bis samstags 16.30-16.50 Uhr (18.30 Uhr MESZ) auf 4905 4920 5240 6110 6150 9490 kHz ausgestrahlt. Holy Tibet bringt je etwa zur Hälfte Wortbeiträge und tibetische Musik. (Harjot Singh Brar 11.6., Richard Lam 14.6.2002 via Wolfgang Büschel BCDX)

Italien: Die Mailänder Kurzwellenstation IRRS hat ihre Sendungen drastisch eingeschränkt und dabei ihre bisherigen Stammkanäle 3985 und 7125 kHz durch eine neue Frequenz ersetzt. Gesendet wird jetzt von Montag bis Freitag 5.30-6.30 Uhr (07.30-08.30 Uhr MESZ), am Wochenende ab 8.00 Uhr (10.00 Uhr MESZ) jeweils auf 13840 kHz. Die Homepage www.nexus.org/NEXUS-IBA/Shortwave/index.html war noch nicht aktualisiert. (Kai Ludwig 27.6.2002)

Kirgistan: Englische Sendungen des kirgiesischen Staatsrundfunks werden 2.00-2.20 Uhr (4.00 MESZ) auf 4010 kHz und den weiteren Frequenzen des ersten Inlandsprogramms ausgestrahlt. (Ibrahim Rustamov via Bernd Trutenau bzw. Wolfgang Büschel BCDX 20.6.2002)

Norwegen: Vom 11. bis 19.6.2002 konnten Kurzwellenfreunde wieder einmal das Gefühl haben, am Pulsschlag der Welt zu sein. Radio Afghanistan übertrug die Debatten von der großen Versammlung (Loya Jirga), auf der die Zukunft Afghanistans nach dem militärischen Sturz der Taliban bestimmt werden sollte. Über das norwegische Relais sendete Radio Afghanistan nach folgendem erweiterten Sendeplan in Pashto und Dari:
12.30-17.27 Uhr 18940 kHz (Kvitsoy 500 kW, 95°)
(Anker Petersen 14., 19.6. via Clandestine Radio Watch, Jerry Berg 16.6., Observer 18., 21.6.2002 via Wolfgang Büschel BCDX)

Portugal: Der portugiesische Rundfunk RDP hat im Juni bei seiner Kurzwellenstation CEOC São Gabriel bei Lissabon einen neuen, 300 kW starken Thales-Sender TSW 2300, zwei Vorhangantennen (HR2/2/.3, 45° für Europa, HR4/4/1, 226° für Brasilien) sowie die dazugehörige Schaltmatrix in Betrieb genommen:
Montag-Freitag
05.00-07.55 Uhr (07.00 Uhr MESZ) 9840 kHz (300 kW, 45° für Europa)
08.00-12.00 Uhr (10.00 Uhr MESZ) 11960 kHz (300 kW, 45° für Europa)
16.00-19.00 Uhr (18.00 Uhr MESZ) 15525 kHz (300 kW, 45° für Europa), bei Bedarf bis 23.00 Uhr
23.00-02.00 Uhr (01.00 Uhr MESZ) 15295 kHz (300 kW, 226° für Brasilien)
Samstag und Sonntag
07.00-13.45 Uhr (09.00 Uhr MESZ) 13640 kHz (300 kW, 45° für Europa)
14.00-20.00 Uhr (16.00 Uhr MESZ) 15555 kHz (300 kW, 45° für Europa)
Alle anderen Ausstrahlungen laufen nach dem alten Sendeplan, meist mit 100 kW. Der Regelbetrieb begann am 17.6.2002. Schon 1989 hatte RDP seine Anlagen um einen 300 kW-Sender von AEG ergänzt, der vor allem in Richtung Afrika und Ost-Timor eingesetzt werden sollte. (Carlos Gonçalves via Kai Ludwig und Wolfgang Büschel BCDX 19.6.2002, von Dr. Hansjörg Biener ergänzt)

Türkei: Die Stimme der Türkei aus Ankara strahlt Sendungen in Deutsch jetzt auf folgenden Frequenzen aus:
11.30-12.25 Uhr (13.30-14.25 Uhr MESZ) 15470 kHz
17.30-18.25 Uhr (19.30-20.25 Uhr MESZ) 13640 kHz
(Observer 14.6.2002 via Kai Ludwig)

Ukraine: Auf einer sowjetischen Militärkarte, die die Universität Berkeley ins Netz gestellt hat, findet sich auch die Sendeanlage Taranivka, südlich von Kharkiv:
www.lib.berkeley.edu/EART/maps/x-ussr/M-37-085.jpg (2 MB).
Nordwestlich von Taranivka finden sich drei Mastsymbole in Reihe und ein einzelnes viertes. Der alleinstehende Mast ist wahrscheinlich die 257-m-ARRT-Antenne für die Mittelwelle 837 kHz. Die Kurzwellensender hier sind seit 1970 in Betrieb. Ein Senderpaar strahlte lange Mayak auf 9620 kHz in Richtung Mittelasien aus, ein dritter Sender das erste Moskauer Programm auf 9800 kHz. Abends wurden die Sender für Radio Moskau in Richtung Westeuropa eingesetzt. Mitte der 90er Jahre hieß es die Sendeanlage verfüge über Vorhangantennen im 6-9 MHz Bereich für 235, 262, 277 und 290° und im 13-21 MHz-Bereich für 55, 82 and 277°.
Khar'kiv war einer der ersten Senderstandorte in der UdSSR. Offiziell hat am 16.12.1924 ein 4-kW-Sender den Betrieb aufgenommen, der in den 30er Jahren auf 20 kW aufgestockt wurde. Die offizielle Eröffnung von Taranivka war am 11.11.1969, ist aber nicht wirklich sicher. (Olle Alm 9.6.2002 via Wolfgang Büschel)

Ungarn: Radio Budapest will offenbar im Juli 2002 die fremdsprachigen Sendungen in Serbisch, Kroatisch, Slowakisch, Rumänisch und Ukrainisch einstellen und damit etwa 90000 Euro einsparen. Die Sendesprachen waren nach der Wende eingeführt worden. (Frans Vossen 16.6.2002 via Glenn Hauser DXLD bzw. Wolfgang Büschel BCDX)

USA (Maine): Allan H. Weiner hat die Wiederbelebung seines Seesenderprojekts angekündigt. Während diverse Projekte vor Belize niemals Wirklichkeit wurden, gab es tatsächlich einmal ein Radio New York International, das zunächst bei WWCR Nashville und später bei Weiners eigenem Sender WBCQ an Land ging. Die Katie sollte noch im Juni wieder seetüchtig sein. Mit dem Seesender, der die Ostküste entlang tuckern soll, will Allan Weiner, dem Kurzwellenrundfunk neue Impulse geben und "positive communication with each other" fördern. Dieses Versprechen wurde bereits für WBCQ gegeben, doch ist die Verwirklichung höchst umstritten. Die Finanzierung des Seesenderprojekts ein interessanter Weg, alte Senderteile von WBCQ zu entsorgen. Für Großspenden ab 100 USD gibt es zum Beispiel gebrauchte Röhren mit der Unterschrift von Allan Weiner. http://wbcq.net, http://wbcq.com, http://www.complexvariablesstudio.com
(Allan Weiner WBCQ 3.6.2002 via Glenn Hauser DXLD, kommentierend ergänzt von Dr. Hansjörg Biener)

Vereinigte Arabische Emirate: Radio Afghanistan sendet wegen der Loya Jirga sein Morgenprogramm in Pashto/Dari jetzt nach einem erweiterten Sendeplan:
01.00-05.57 Uhr (03.00 Uhr MESZ) 15240 kHz (Dhabbaya 500 kW, 045°)
(Anker Petersen 19.6., Observer 18., 21.6.2002 via Wolfgang Büschel BCDX)


Sondersender und Untergrundprogramme

Afghanistan (aus Österreich): Das private Radio Voice of Afganistan (London) hat folgende Sendung in Pashto und Dari:
13.30-14.30 Uhr (15.30 Uhr MESZ) 17870 kHz (Moosbrunn 500 kW, 90°)
Nach Angaben der Eigner will man sich künftig als Privatsender in Afghanistan etablieren. Wie sich der Sender im Moment finanziert, ist aber unklar. (Ko.Hashimoto 9.6. via Clandestine Radio Watch, Observer 21.6.2002 via Wolfgang Büschel BCDX)

China (aus Litauen und GUS): Die Stimme der in China verfolgten Neureligion Falungong, Fang Guang Ming Radio, sendet von folgenden Standorten ein Programm in Mandarin:
21.00-22.00 Uhr (23.00 Uhr MESZ) 5925 kHz (Sitkunai 100 kW, 259°), 9945 kHz (Armavir 100 kW, 285°)
Ein Empfangsbericht an die Adresse Falun Dafa (FMG), Box 117, Buford GA 30158 USA, die frühere einige QSL-Bestätigungen erbrachte, kam jetzt als unzustellbar zurück.
Die mittlerweile zwei Jahre bestehenden Sendungen, die nach Angaben von chinesischen Muttersprachlern eher politisch als religiös sind, wurden von Anfang an mit Störsendungen belegt. In diesem Jahr ist die Gruppe in ihren Versuchen, in China Gegenöffentlichkeit zu schaffen, aggressiver geworden. In den vergangenen Monaten gab es mindestens drei Prozesse gegen Falungong-Anhänger, die Falungong-Filme in chinesische Kabelnetze eingespeist haben. (D.Martin 13.5. via Clandestine Radio Watch, Observer 21.6.2002 via Wolfgang Büschel BCDX, von Dr. Hansjörg Biener ergänzt)

Irak (aus Moldowa und Usbekistan): Denge Mezopotamya sendet nach folgendem Sendeplan in Kurdisch:
04.00-12.00 Uhr (06.00 Uhr MESZ) 15675 kHz (Taschkent 100 kW, 256°)
12.00-16.00 Uhr (14.00 Uhr MESZ) 11530 kHz (Grigoriopol 500 kW, 116°)
Empfangsberichte für Denge Mezopotamya werden bei Beilage von Rückporto nach einigen Monaten über den Sendezeitmakler Ludo Maes, Belgien, bestätigt.
(J.Leyder 26.5., A.Slaen 29.5., Ko.Hashimoto 9.6. via Clandestine Radio Watch; Observer 21.6.2002 via Wolfgang Büschel BCDX)

Iran (aus Litauen): Radio Avaye Ashena hat folgenden Sendeplan in Farsi:
10.00-11.00 Uhr (12.00 Uhr MESZ) 9710 kHz (Sitkunai 100 kW, 259°), nur sonntags
(Observer 21.6.2002 via Wolfgang Büschel BCDX)

Iran (aus Litauen): Radio Barobari sendet nach folgendem Sendeplan in Farsi:
16.45-17.30 Uhr (18.45 Uhr MESZ) 7480 kHz (Sitkunai 100 kW, 259°)
(Observer 21.6.2002 via Wolfgang Büschel BCDX)

Iran (aus Moldowa): Radio International sendet nach folgendem Sendeplan in Farsi:
16.30-17.15 Uhr (18.30 Uhr MESZ) 9940 kHz (Grigoriopol 500 kW, 116°)
(Ko.Hashimoto 9.6. via Clandestine Radio Watch, Observer 21.6.2002 via Wolfgang Büschel BCDX)

Moldowa: Die Radiostimme der Bahai-Religion, Radio Sedoye Payem e Doost, sendet nach folgendem Sendeplan in Farsi:
18.00-18.30 Uhr (20.00 Uhr MESZ) 7480 kHz (Grigoriopol 500 kW, 116°)
(Ko.Hashimoto 9.6. via Clandestine Radio Watch, Observer 21.6.2002 via Wolfgang Büschel BCDX)

Myanmar (aus Neuseeland): Die Democratic Voice of Burma bringt ihre Sendung 14.30-15.30 Uhr auf der Kurzwelle Rangitaiki nicht mehr auf 15620 kHz, sondern auf der in Europa unhörbaren Kurzwelle 9500 kHz. Insgesamt sähe der Sendeplan zu dieser Zeit so aus:
14.30-15.30 Uhr (16.30 Uhr ) 5945 kHz (Taschkent 100 kW, 132°), 9500 kHz (Rangitaiki, 100 kW, 325°), 17495 kHz (Madagaskar 50 kW, 55°)
23.30-00.30 Uhr (01.30 Uhr) 9490 kHz (Jülich 100 kW, 80°), 11715 kHz (Madagaskar 200 kW, 55°) (Wolfgang Büschel 11.6., Observer 21.6.2002 via Wolfgang Büschel BCDX)

Nigeria (aus Russland): Jakada Radio International sendet nach folgendem Sendeplan in Englisch:
19.00-19.30 Uhr (21.00 Uhr MESZ) 12125 (Armavir 200 kW, 235°) Mo Mi Fr
Unglücklicher-/Interessanterweise sendet auf diesem Sendeplatz am Samstag Voice of Biafra International, das manchen Beobachtern als Hass-Sender gilt. (Observer 21.6.2002 via Wolfgang Büschel BCDX, von Dr. Hansjörg Biener ergänzt)

Nigeria (aus Russland): Voice of Biafra International, das manchen Beobachtern als Hass-Sender gilt, sendet nach folgendem Sendeplan in Igbo und Englisch:
19.00-20.00 Uhr (21.00 Uhr MESZ) 12125 (Armavir 200 kW, 235°) Sa
Unter der Woche sendet ab 19.00 Uhr drei mal das jüngere Jakada Radio International, das nach Angaben seiner Urheber, kommerzielle Interessen verfolgt. QSL-Karten für Voice of Biafra International gibt es gegen Rückporto mit einigen Monaten Laufzeit beim Sendezeitmakler Ludo Maes, P.O. Box 1, 2310 Rijkevorsel, Belgien. (Martin Schöch 21.5., Observer 21.6.2002 via Wolfgang Büschel BCDX, von Dr. Hansjörg Biener ergänzt)

Simbabwe (aus Madagaskar): Die Voice of People sendet 03.30-04.25 Uhr auf 7310 kHz. Mitte Juni fiel der Sender von WHRI 7315 kHz einige Tage aus, so dass das Programm auch international besser empfangen werden. Als Adresse wird zum Ende P.O. Box 5750 Harare angegeben. (Don Nelson 13.-14.6., Ed Kusalik 14.6., Walter Salmaniw 30.5., 5., 9., 15.-16.6. via Clandestine Radio Watch, J.Renfrew 14.6.2002 via Glenn Hauser DXLD)

Somalia (Somaliland): Die Frequenz 7530 kHz gibt, je nach Ausbreitungsbedingungen Anlass zu Fehlinterpretationen. Auf 7530 ist oft chinesisch klingende Musik zu hören, die ohne Ansage um 1800 beginnt und dann nonstop bis nach 1900 andauert und ohne Absage endet. Somalische Musik hört sich laut Martin Elbe für europäische Ohren wie Klagelieder an, noch anders als die fröhlicher klingenden Gesänge der Araber, obwohl natürlich der arabische Einfluss sehr deutlich hörbar ist. Radio Hargeisa bringt in seinem Programm durchaus Ansagen (auch in Englisch) und Wortbeiträge, wahrscheinlich ist es aber auch nicht immer möglich, ein Programm zu moderieren bzw. den Sender überhaupt in die Luft zu bringen Außerdem war Hargeisa immer nun in USB + Träger zu hören.
Laut http://hfradio.org/hffreq/ finden sich auf 7530 kHz tatsächlich zwei Sender: 15.00-19.30 Uhr Radio Hargeysa in Somali und 17.00-20.00 Uhr ein chinesischer Jammer mit Musik. (Matthias Zwoch 27.5., Martin Elbe, Harald Kuhl, Herbert Meixner 28.5.2002, Erich Bergmann in A-DX via Clandestine Radio Watch)

USA (Virgin Islands): Der US-amerikanische Kuba-Dienst Radio Martí ist wieder inmitten einer Kontroverse. Gegenüber dem Immigration and Naturalization Service behaupteten acht aufgegriffene Ankömmlinge, Radio Martí habe sie zur Flucht ermutigt. Ihr Anwalt Douglas Beevers will dementsprechende Bänder von Radio Martí beibringen. Die Führung von Radio Martí bestritt, dass man Kubaner zur Flucht auffordere. Man unterrichte lediglich über Flüchtlings- und Einwanderungsfragen. Im Gegenteil meinte Sprecherin Tish King vom International Broadcasting Bureau, das für die US-amerikanischen Auslandssendungen zuständig ist: "Radio Martí fordert die Leute auf, sich nicht aufs Meer zu begeben und ihr Leben zu riskieren." Während auf See aufgegriffene Flüchtlinge in der Regel zurückgeschickt werden, werden Kubaner, die es unbemerkt bis zu bestimmten Anlandestellen schaffen, geduldet. Die Gerichtsverhandlungen sollen im Juli 2002 fortgesetzt werden. (Jim Day via D.White bzw. Glenn Hauser DXLD)

Vietnam (aus Usbekistan): Radio Free Vietnam sendet in Vietnamesisch nach folgendem Sendeplan:
14.00-14.30 Uhr (16.00 Uhr MESZ) 15235 kHz (Taschkent 200 kW, 130°), montags bis freitags
Die Sendezeit wird über Merkin angekauft. (Ko.Hashimoto 16.5, 9.6. via Clandestine Radio Watch, Hans Johnson 11.6., Observer 21.6.2002 via Wolfgang Büschel BCDX)

Vietnam (aus Russland): Voice of Khmer-Krom bringt seine wöchentliche Sendung in Khmer für Südvietnam jetzt dienstags:
14.00-15.00 Uhr (16.00 Uhr MESZ) 15660 kHz (Wladiwostok 250 kW, 230°), dienstags
Offenbar werden aber auch andere Frequenzen eingesetzt, um Störsendungen zu entgehen. Die Sendungen, die im Juni ein Jahr bestehen enthalten auch Beiträge in Englisch. Das QSL-Management liegt beim Sendezeitmakler TDP www.airtime.be, als direkte Anschrift kursiert Khmer Kampuchea Krom Federation, P. O. Box 28674, Columbus, OH 43228, U.S.A. Thach N. Thach, KKF Vice President. (Hans Johnson 7., 9.6., Observer 30.5., 21.6., Walt Salmaniw 16.6.2002 via Wolfgang Büschel BCDX)


UKW

Deutschland: Voraussichtlich am 1.6.2003 startet der Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) als gemeinsame öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalt für die Bundesländer Berlin und Brandenburg. Die umstrittene Fusion von Sender Freies Berlin (SFB) und dem Ostdeutschen Rundfunk Brandenburg (ORB) wurde am 3.6.2002 einer Marathonsitzung von Spitzenpolitikern beider Länder auf den Weg gebracht. Mit ihrem Kraftakt beendeten Berlins Regierender Buergermeister Klaus Wowereit und Brandenburgs Ministerpräsident Manfred Stolpe (beide SPD) einen seit Monaten schwelenden Streit, denn vor allem Stolpes Koalitionspartner CDU war gegen eine Fusion.
Nach der Sommerpause sollen die Parlamente über einen Fusionsvertrag entscheiden. SFB-Intendant Horst Schättle nannte die Fusion einen Beweis für die Reformfähigkeit des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Sein ORB-Kollege Hansjürgen Rosenbauer betonte, der Staatsvertrag werde dem neuen Sender keine Vorschriften über Anzahl und Art der Programme sowie seine Struktur machen. Bei einem Programmanteil von sieben Prozent wird die neue Anstalt in der ARD etwa das Gewicht des Hessischen Rundfunks haben.
Mit ihrem Ruf nach einem Gründungsbeauftragten, den es jetzt doch nicht gibt, zielten die Christdemokraten rund um Innenminister und Parteichef Jörg Schönbohm, gegen den ORB-Intendanten Rosenbauer, dem Ambitionen auf die Leitung des neuen Senders nachgesagt werden. Die CDU will den vom WDR vor zehn Jahren nach Potsdam gewechselten "Rotfunker" verhindern. Auf den neuen Senderchef wartet die heikle Aufgabe, rund 1800 Mitarbeitende der Anstalten zusammenzuführen. (Rheinische Post 5.6., FAZ 5.6.2002)

Sambia: Die jüngste unabhängige Radiostation aus Sambia, Radio Choice, hat World Radio Network (P.O.Box 1212, London SW8 2ZF, Großbritannien) als Zulieferer für ihre Nachtschiene ausgewählt. Somit laufen an sieben Tagen in der Woche jeweils zwischen Mitternacht und fünf Uhr Ortszeit die englischsprachigen WRN-Programme auch in Lusaka auf 107,8 MHz, darunter Newsline von Radio Netherlands, Sixty Degrees North von Radio Sweden, Asia Pacific von Radio Australia, The World von Public Radio International und Scope von United Nations Radio.
Ackim Hamweenda Jr, Managing Director von Radio Choice, begrüßt den neuen Übernachtdienst: "Durch die Zusammenarbeit mit WRN sind wir der einzige Sender in Sambia, der eine derart einzigartige Zusammenstellung qualitativ hochwertiger internationaler Programme anbieten kann. Die Rückmeldungen unserer Hörer waren in den ersten Tagen bereits derart positiv, so dass wir vorhaben, ausgewählte WRN-Sendungen auch tagsüber in unser Programm zu übernehmen." Tim Ayris, Marketing und Rebroadcasting Manager bei WRN, fügt hinzu: "Ich bin sicher, dass WRN mit seiner starken programmliche Zusammenstellung dazu beitragen kann, dass Radio Choice einen großen Erfolg in Sambia erzielen kann."
Neben Radio Choice werden WRN-Programme auch von anderen afrikanischen Hörfunksendern regional wiederausgestrahlt, darunter SAfm in Südafrika, Bush Radio in Kapstadt, Südafrika, UNAM Radio in Windhuk, Namibia, und fm 101 POWER in Malawi. (WRN-Pressemitteilung 20.6.2002)


Fernsehen

Armenien: Die Fernsehstation hat A1+ den Protest gegen den Lizenzverlust verloren. Dies gab das Berufungsgericht am 14.6.2002 bekannt. Im April war das Senderecht an einen anderen Bieter gegangen, wogegen A1+ vergeblich geklagt hatte. Die Eigner und die Oppositionsparteien sahen die Entscheidung als Versuch, den unabhängigen Sender zum Schweigen zu bringen. Vertreter von A1+ wollen jetzt beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg klagen. Die Manager und Journalisten haben mittlerweile im Mai eine Zeitung gegründet, die sich nach dem früheren Nachrichtenprogramm Aib-Fe nennt. (RFE/RL Newsline 17.6.2002, von Dr. Hansjörg Biener ergänzt)

Israel: Die Israel Broadcasting Authority (IBA) ersetzt am 26.6.2002 IBA Channel 3 durch ein neues Fernsehprogramm in Arabisch und Englisch. Israel – Middle East soll ab 13.00 Uhr (15.00 Uhr MESZ, 16.00 Uhr Israel Time) hauptsächlich in Arabisch senden, aber auch 30-minütige Nachrichten in Englisch enthalten. Außerhalb des Fernsehprogramms gibt es das arabische Hörfunkprogramm von Kol Israel. Außer im israelischen Kabel kann das Programm über Satellit beim Hotbird-3 13° auf 12,220 GHz verfolgt werden. (Daniel Rosenzweig in © Radio Netherlands Media Network 18.6.2002)

Niederlande: Der Oberste Gerichtshof in Amsterdam hat in einem Urteil erklärt, dass die Fernsehprogramme RTL4 und RTL5 tatsächlich niederländische Programme seien, deshalb den niederländischen Mediengesetzen unterliegen und eine niederländische Sendelizenz brauchen. Die Medienaufsicht hat seit 5 Jahren versucht, das Schlupfloch gerichtlich zu schließen. Jetzt sollten die Eigner bis zum 1. Juli einen Lizenzantrag einreichen und spätestens am 1. Dezember die Programme auf niederländische Normen umstellen. Bisher liefen die Programme, die hauptsächlich in Hilversum produziert werden, als Luxemburger Programme und mussten sich deshalb weniger strenge Gesetze zum Beispiel bei Sponsor-Programmen halten. Die Holland Media Group (HMG) will in Berufung gehen. (© Radio Netherlands Media Network 21.6.2002)

Serbien: Der frühere Direktor von Radio Television Serbia (RTS), Dragoljub Milanovic, ist zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt worden. In der Nacht vom 23 April 1999 waren bei NATO-Luftangriffen auf das Gebäude 16 Mitarbeitende getötet und weitere 16 verletzt worden. Das Gericht in Belgrad hielt Milanovic vor, das er keine Evakuierung veranlasste, obwohl er von der Bedrohung gewusst habe. (© Radio Netherlands Media Network 21.6.2001)

Tschechische Republik: Die tschechische Radio und Fernsehaufsicht muss sich am 27.6.2002 erneut mit Auseinandersetzungen bei CET 21 befassen. Die Firma betreibt Nova TV, den führenden privaten Fernsehprogramm des Landes. Zeleznys früherer Rechtsanwalt Ales Rozenhal gab am 14.6.2002 bekannt, dass der Direktor Vladimir Zelezny von den Miteignern, die 52 Prozent der Anteile des Senders haben, entlassen worden sei. Sie werfen ihm mangelnde Transparenz bei der Geschäftsführung vor, die ihre finanziellen Interessen schädige. Ludovit Toth erklärte am 14.6.2002 für den slowakischen Ableger Joj Slovak, dass die Fernsehstation Fernsehstation "eine unabhängige Firma mit einen eigene Management" sei und deshalb trotz Zeleznys Rolle bei der Gründung des Senders von den Auseinandersetzungen bei CET 21 nicht betroffen sei. (RFE/RL Newsline 17.6.2002)


Digitaler Rundfunk

Deutschland: Deutschlands private Radiosender werben jetzt massiv für Digital Radio: Seit Anfang des Monats laufen auf allen bekannten Privat-Rdiostationen Deutschlands Werbespots für Digital Radio. Zu hören sind die Funk-Spots auch überall in Mitteldeutschland, so auf radio SAW, Rockland Sachsen-Anhalt, Radio PSR, Energy Sachsen, oldie.fm und auf Antenne Thüringen. (www.digitalerrundfunk.de/drmeldungen/m2.htm 7.6.2002)

Deutschland (Sachsen): Die Landesmedienanstalt von Sachsen wird den Regelbetrieb von Digital Radio weiter finanzieren. Der Medienrat der SLM beschloss auf seiner Sitzung vom 7.6.2002, die Finanzierung von Digital Radio bis zum 31.12.2004 zu verlängern. Sollte sich bis Ende 2004 die Akzeptanz von Digital Radio nicht wesentlich verbessern, werde die Förderung eingestellt, heißt es in einer Pressemitteilung der SLM. Entscheidend sei, dass die Technik von den Veranstaltern, dem Handel und von den Hörern angenommen wird. Grundsätzlich steht die Sächsische Landesmedienanstalt der Digitalisierung positiv gegenüber. (www.digitalerrundfunk.de/drmeldungen/m1.htm 11.6.2002)

Großbritannien: Die britische Computerfirma Modular Technology hat mit der Produktion einer PCI-Karte für DAB-Empfang begonnen, die im Spätsommer 2002 für £100 auf den Markt kommt. Obwohl mehr als die Hälfte der Bevölkerung terrestrisches Digitalradio empfangen könnte, tut das kaum jemand, da es keine erschwinglichen Empfänger gibt. Wer Digitalradio nutzt, tut das bisher meist über Satellit, wo mehr als 50 digitale Programme frei zu empfangen sind. Zeitgleich mit der Einführung auf dem britischen Markt, soll die Karte auch in Europa und Kanada erhältlich sein. Die Karte arbeitet ab Windows 98 und dient nicht nur der Verarbeitung und ggfs. Speicherung der DAB-Programme, sondern soll die ganze Breite von Möglichkeiten der Programmbegleitung zur Verfügung stellen: Entschlüsselung zusätzlich mitgesendeter Informationen, e-Mail und Internetverbindungen zum Programm usw.
Fast alle DAB-Empfänger auf dem Markt Erst-Entwicklungen der Hersteller, bei denen die beträchtlichen Grundlagen-Entwicklungskosten werden auf den Gerätepreis umgelegt werden. Langsam kommen aber Halbleiter-Hersteller mit fast fertigen Baugruppen und höher integrierten ICs auf den Markt. Hier sind die Baugruppen zwar teuer, aber die Entwicklungskosten und -zeiten geringer. Bis zum 50-Euro-Kofferradio ist es damit noch ein langer Weg. (© Radio Netherlands Media Network 20.6.2002 übersetzt von Dr. Hansjörg Biener, von Bernhard Weiskopf ergänzt)


Hobbykontakt

Belgien: Herman Boel hat im Juni 2002 eine neue Ausgabe des European Medium Wave Guide veröffentlicht. Die 96 Seiten sind bei http://go.to/emwg kostenlos abrufbar. Korrekturen werden an folgende Adresse erbeten: emwg@pandora.be. Regelmäßigen Interessenten für die Mittelwelle steht die Mailing list http://groups.yahoo.com/groups/emwg zur Verfügung. (Herman Boel 21.6.2002)

Belgien: Radio Vlaanderen Internationaal hält in seiner Sehe "Brügge 2002 - culturele hoofdstad van europa" historische Stadtansichten für die Beantwortung bereit, die ohne Rückporto erfolgt. Das deutsche Programm kommt abends gut auf 9925 kHz herein. Laufzeit ca. 7 bis 14 Tage. (Jens Adolph, Eastside DX 19, 25.6.2002)

Dänemark: Danmarks Radio (DK-1999 Frederiksberg C, Rosenoms Allee 22, Dänemark. Fax: +45 35 20 57 81) verschickt nach dem Zufallsprinzip weiterhin seine vierteilige QSL-Serie, welche die Nationalhymne There is a lovely land symbolisiert. Die Beilage von USD, IRCs oder Euros für das Rückporto ist freiwillig, die Laufzeit für Berichte über 15735 (Kvitsoy, Norway) und 13800 sowie 18950 kHz (Sveio, Noway) lag bei 33 Tagen, außerdem lagen Frequenzinformationen und ein Aufkleber bei. (Jens Adolph, Eastside DX 19, 25.6.2002)

Großbritannien/Sri Lanka: Die Sri Lanka Broadcasting Corporation (SLBC Overseas Service, Director - Audience Research Colombo 7, Sri Lanka ist weiter jeden Sonnabend 19.00-20.00 Uhr (21.00 Uhr MESZ) im Relais via Skelton auf 6010 kHz gut mit dem englischen Programm aufnehmbar. Der Bericht wurde nach 71 Tagen mit detaillierten QSL-Karte bestätigt. Auf ihr ist der Eingang zum Stationsgebäude abgebildet. Als Rückporto lag dem Empfangsbericht 1 USD bei. (Jens Adolph, Eastside DX 19, 25.6.2002)

Indonesien: Für das deutsche Programm der Stimme Indonesiens (Voice of Indonesia, Overseas Service, Jl. Medan Merdeka Barat 4&5 (P.O.Box 157), Jakarta Pusat, Indonesia), das 18.00-19.00 Uhr (20.00 Uhr MESZ) auf 15150 kHz läuft, sind dekorative QSL-Karten erhältlich, für die einigen Meldungen zufolge vier IRCs für das Rückporto zur Beantwortung nötig sind. Freundliche Briefe scheinen jedoch manchmal Wunder zu wirken, hier kam für den Bericht über mehrere Sendungen und zwei beigelegte Antwortscheine nach 72 Tagen die QSL-Karte, auf der die Hochhäuser der Thamrin Street in Jakarta und angedeutete Verkehrsströme zu sehen sind. (Jens Adolph, Eastside DX 19, 25.6.2002)

Israel: Die abends gut hörbare Kurzwelle 6973 kHz des israelischen Soldatensenders Galei Zahal (Galei Zahal, Broadcast. Station of Israel Defence Forces, Military Post Office 1005, Zahal, Israel) ist nach sieben Monaten mit einer detaillierten QSL-Karte bestätigt worden. Rückporto ein US-Dollar. (Jens Adolph, Eastside DX 19, 25.6.2002)

Luxemburg: RTL (RTL Hörfunk, L-2850 Luxemburg. Fax: +352 4214 22738) schickte für den Empfangsbericht zum deutschen Programm 17.00 Uhr (19.00 Uhr MESZ) auf 1440 kHz nach drei Tagen detaillierte QSL-Karte mit dem bekannten Motiv der drei beleuchteten Sendemasten, die sich am Abendhimmel vor dem Hintergrund von zwei weiteren kleinen Masten und der Technikzentrale abheben. Im Vordergrund sind zwei reizvolle kleine Dorfhäuschen zu sehen.
Die Mittelwelle wird bekanntlich fast nur noch für religiöse Sendungen (morgens und abends), Megaradio (tagsüber) und China Radio International (abends ab 18.00 Uhr UTC) eingesetzt, so dass die erwähnte Zeit eines der wenigen RTL-Programmfenster ist. (Jens Adolph, Eastside DX 19, 25.6.2002, von Dr. Hansjörg Biener ergänzt)

Malta: Von der Voice of the Mediterranean (VOM, St Francis Ravelin, Floriana VLT 15, P.O.Box 143, Valletta CMR 01, Malta) gibt es weiterhin QSL-Karten aus der sechsteiligen Serie mit historischen Vasen und Möbelstücken. Für einen Empfangsbericht zur deutschen Sendung via Italien am Sonntag 11.00-12.00 Uhr (13.00 Uhr MESZ) auf 9605 kHz gab es im März Nr. 5 (17. Jhdt. Kabinettstücke) und im Mai Nr. 3 mit kunstvollen pharmazeutischen Gefäßen. Neue Fax-Verbindung: 00356 - 21241501 (Jens Adolph, Eastside DX 19, 25.6.2002)

Niederlande: Das von Radio 5 zu 747 AM umformatierte Programm ist ein freundlicher Bestätiger. Empfangsberichte sind an folgende Adresse zu richten: Postbus 26444, NL-1202 JJ Hilversum, Niederlande. (Mauno Ritola 21.6.2002 via Wolfgang Büschel)

Österreich: Das auf Mittelwelle Wien-Bisamberg 1476 kHz mit vielfältigen Einzelanbietem wie Donaudialog und Radio Afrika abends gut aufnehmbare Radio 1476 (ORF Rd. 1476, A-1040 Wien, Argentinierstr.30a Fax: +43-1-5052932 (Donaudialog) bzw. +431-5010118979 (Rd. 1476) Email 1476@orf.at sowie donaudialog@orf.at) bestätigte einen Empfangsbericht nach 42 Tagen mit einer detaillierten QSL-Karte, Programminformationen und persönlichem Brief von Eva Binder. QSL-Motiv ist das Riesenrad des Praters mit Fabrikschornsteinen, Cafe Prückel und Geister-Bahn. Rückporto war nicht erforderlich. (Jens Adolph, Eastside DX 19, 25.6.2002, S.K.)

Sahara: Radio Nacional Saharaui hat rasdradio@yahoo.es als neue e-Mail-Adresse bekanntgegeben. Das Nationale Radio der Sahara Arabischen Democratischen Republik ist abends 18.00-24.00 v Uhr (20.00 Uhr MESZ) auf 7460 kHz zu hören. (Klaus.Spielvogel@web.de 18.6.2002 via Dr. Hansjörg Biener)

Sambia: Die Zambia National Broadcasting Corporation (ZNBC Patrick Nkula, P.O.Box 50015, Lusaka, Zambia) bestätigte nach 36 Tagen 2 Empfangsberichte für die mittel aufgenommene Frequenz 6265 kHz mit 2 detaillierten QSL-Karten und einem Foto des Director of Engineering Patrick Nkula. Beigelegt waren 1 IRC, 1 Postkarte, 1 Bild vom Shack sowie ein voradressierter Briefumschlag. (Matthias Martin, Eastside DX 19, 25.6.2002)

Schweiz: Radio Svizzera di lingua italiana (RTSI CH-6903 Lugano Fax: +41 (0) 91 803 93 40 www.rtsi.ch) ist abends und nachts auf 558 kHz hörbar, der auf deutsch und englisch abgefaßte Brief hatte schon nach neun Tagen ein sehr dickes "Antwortpäckchen" zur Folge. Inhalt: eine teildetaillierte Bestätigung durch Giorgio Thoeni, Assistente alla Direzione; ausführliche UKW-Frequenzlisten, Sat-Info, Sticker, Radio Svizzera-Manschettenknöpfe und Eisläufer-Grußkarten von RSI/RTSI. (Jens Adolph, Eastside DX 19, 25.6.2002)

Schweiz: Der Empfang von Radio Suisse Romande (RSR, Av. du Temple 40, CP 78, CH-1010 Lausanne www.rsr.ch) via Sottens 765 kHz wurde nach 11 Tagen mit det. QSL-Kafte v/s Technique & Distribution, Werbekarten für das Programm Option Musique auf 765 kHz und 90,8 MHz sowie Aufklebern bestätigt. (Jens Adolph, Eastside DX 19, 25.6.2002)

Seychellen: Die 1988 für die BBC London errichtete Relaisstation ist nun schon seit fünf Jahren Bestandteil von Merlin Communications, eingesetzt werden die gelegentlich in Europa hörbaren Frequenzen 15420, 11860, 11730, 9770, 9630, 9610 und 6005 kHz. Es gibt umfangreiche Kontaktmöglichkeiten: Merlin Communications Int., Indian Ocean Relay Station, P.O.Box448,Victoria, Mahe, Seychelles Fax (+248)378100, resey@seychelles.net. Der Empfangsbericht wurde nach 17 Tagen mit teildetailliertem QSL-Brief von Resident Engineer Barrie Elding beantwortet. Dem Empfgangsbericht lag ein USD für das Rückporto bei. (Jens Adolph, Eastside DX 19, 25.6.2002)

Tschechien: Das erste Inlandsprogramm Cro 1 (Ceske Radiokomunikace, Oblast Jizni Morava, RKS AM 1-Topolna, 687 11 Topolna, Tschechien) ist mit 650 kW über Topolna auf 270 kHz zu hören. Der Bericht wurde schon nach 14 Tagen mit QSL-Karte, Wimpel, persönlichem Brief und Ansichtskarte bestätigt. (U.Sennewald, Eastside DX 19, 25.6.2002)

USA (Alaska): KNLS (Anchor Point, Alaska, 99556 USA bzw. KNLS@aol.com und Fax: (615) 371-8791; Foster City, CA 94404, USA. Fax: 650-3722656, sales@globewireless.com) behält die lange Tradition von 200 nummerierten Sonder-QSLs für jede Sendeperiode bei, der Anfang April 8 UTC auf 11765 kHz mögliche Empfang wurde nach 61 Tagen mit det. QSL-Karte Orca Whale - Alasca, pers. Brief v/s Karen Osborne und Newsletter This is Alaska Calling" beantwortet. Faxübermittlung lief nach einigen ergebnislosen Wochenend-Versuchen schließlich am Wochenanfang ohne Probleme. (Jens Adolph, Sergey Kolesov, Eastside DX 19, 25.6.2002)

USA: Die WorldSpace Corporation hat in Zusammenarbeit mit dem Münchner Privatradio Hit Mix FM eine deutschsprachige Internet- Homepage ins Leben gerufen. Diese informiert unter der Adresse www.worldspace.de über Hörfunkprogramme, Datendienste, Empfangsgeräte und Zubehör. Hintergrundberichte ueber die WorldSpace-Betreibergesellschaft runden das Angebot ab. (Markus Weidner via Christoph Ratzer A-DX 20.6.2002)

USA: Radio Sawa sendet seit dem 14.6.2002 bei www.radiosawa.com auch im Internet. Das neue 24-stündige arabische Programm der Voice of America begann am 23.3.2002 über zwei UKW-Stationen im Nahen Osten und über Digitalradio beim Nilesat, Arabsat und Eutelsat Hotbird. Mittlerweile werden auf Mittel- und Kurzwellensender und weitere UKW-Stationen mit dem musikbasierten Programm versorgt, das die arabische Jugend für die USA gewinnen soll. (Voice of America Pressemitteilung 14.6.2002)


Adaption fürs WWW: Georg Einfalt (georg@einnet.de)