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NTT Aktuell Juli 2003 -
2. Ausgabe


Editor:
Dr. Hansjörg Biener <Hansjoerg.Biener@asamnet.de>
Neulichtenhofstr. 7, D-90461 Nürnberg


Umfrage

Die Redaktion von Radio-Kurier/weltweit hören führt im Juni 2003 eine Akzeptanzanalyse der von ADDX und Arbeitsgemeinschaft DX gemeinsam geführten Fachzeitschrift für internationalen Fernempfang durch. Damit sollen Leserinteressen abgefragt, aber auch Diskussionen über die Weiterentwicklung der Zeitschrift mit der Leserschaft abgeglichen werden. Einsendeschluss ist der 20.7.2003.


Subject: Adieu - der letzte Tag bei ROI

08:30 - Noch etwas müde (wir sind gestern erst am späten Abend von der Ham Radio in Friedrichshafen zurückgekommen) im Funkhaus eingetroffen.
10:30 - Nach zwei Stunden sind der Kastenwagen und der Kombi entladen. Auf dem Flur stapeln sich die Schachteln und Boxen. Wir haben schätzungsweise 200.000 Karten aus knapp 60 Konvoluten übernommen. Heute ist der heißeste Tag des Jahres. Das Thermometer zeigt 36 Grad im Schatten an.
Alle sind am Packen. Der letzte Büroraum muss noch diese Woche besenrein übergeben werden. Das Problem: Einige haben an ihrem neuen Arbeitsplatz noch keine Bleibe. Marianne Veit, zum Beispiel, unsere Produzentin. Sie räumt die Schränke leer. Da steigen mit jedem Ordner, mit jeder Mappe, mit jedem Bild Erinnerungen auf. Aufheben? Aber wo? Wegwerfen? Unmöglich. Die letzte Gelegenheit, aus dem System Dateien zu speichern. “Hotline” schaffen wir komplett, Aufatmen: Alle Sendungen auf CD konserviert. Bei “Intermedia” schaffen wir nur das Jahr 2002. Daumen halten, dass der Server nicht schon morgen abgewürgt sein wird.
Zwischendurch kommen die letzten verbliebenen Mitarbeiter(innen) und fragen: Wie war's? Wir erzählen vom Hörertreffen, von den schmerzlichen Abschieden am Stand. Robert Theiler berichtet, dass pro Tag 200 Mails empörter Hörer eintreffen, die nun ihren Seewetterbericht nicht mehr bekommen.
Wir lesen Mails. Ein Hörer: Als wir begonnen hatten, war er gerade drei Jahre alt. Ein anderer: Als junger Mensch 1960 zu uns gestoßen, wir sind “ein Teil seines Tages und Lebens” geworden. Ein österreichischer Missionar aus Brasilien, für den wir der einzige Kontakt zur Heimat waren... Die APA hat eine Adieu-Meldung gebracht, zwei Tageszeitungen übernehmen sie: Wir sind kein Thema mehr.
12:00 Mittagspause. Johannes Stuhlpfarrer hat nur wenig Zeit. Er muss noch die aktuellen Nachrichten ins Netz stellen. Unsere Website ist bereits gewaltig abgemagert, aber wir haben uns vorgenommen, bis zum bitteren Ende ordentliche Arbeit zu liefern. Johannes ist ab morgen arbeitslos - einer der “freien” Mitarbeiter, die auf der Strecke bleiben. - Gerhard Hoyer (der für unseren Internetauftritt sorgt) wurde überraschend aufgefordert, ein Projekt zu beginnen, das mehrere Tage in Anspruch nehmen würde. Aber: in fünf Stunden fährt er zum letzten Mal den Rechner herunter; auch er ist ab morgen arbeitslos. - Sabrina Adlbrecht, hören wir, hat doch noch eine Aufgabe im ORF erhalten. Auch sie war eines der Opfer. Jetzt darf sie als Karenzaushilfe noch ein paar Monate bleiben...
12:45 Zurück in die Redaktion, den Maurern und Malern ausweichend: Schon werden unsere Studios und Redaktionsräume für die künftige Verwendung adaptiert.
17:00 Ich stehe da, den Karton mit den QSLs von OE1M in den Händen. Die Hörerbetreuung macht dicht, übergibt die “Erbmassse” Wohin damit? Die Aufkleber für die Abschieds-Bestätigung sind noch nicht eingetroffen. Ich kann die Schachtel quer über den Flur in die Räume der QSL COLLECTION bringen. Aber ab morgen ist ROI für die Poststelle nicht mehr existent. Na ja, zum Glück gibt's ja Postämter. Und für die vielen treuen Hörer, die aufs Rückporto “vergessen” haben oder die deutsche Briefmarken beigelegt haben, werden wir eben aus unserem Taschengeld das Porto beisteuern.
18:30 Christiane Eichberger, die das Sekretriat betreut, geht stumm, nur mit einem Kopfnicken, an uns vorbei. Ein einziges Wort würde sie aus der mühsam gewahrten Balance bringen. Kollegin Tosegi packt den Wasserkocher ein. Den haben wir immer gemeinsam benutzt, daher blieb er uns auch nach Einstellung der Esperanto-Sendungen erhalten. Gerhard Hoyer bedankt sich bei mir für die gute Zusammenarbeit; er habe eine Menge gelernt. Er, der so viele unbezahlte und unbedankte Stunden in unseren Intermedia- und Hotline-Auftritt investiert hat, bedankt sich bei _mir!_ Der Kerl spinnt. Ich schulde _ihm_ Dank. Da kommen wir eben darauf zu sprechen, wie wir all die Zeit miteinander umgegangen sind: Wie selbstverständlich wir uns die Arbeit geteilt haben, all die Jahre ohne ein einziges lautes Wort! Jetzt hängt Marianne die letzten Bilder ab; da druckst es auch sie.
Kein Brief, kein E-Mail von der Generaldirektion, von der Hörfunkdirektion. Unser Chefredakteur auf Dienstreise in seiner neuen Funktion. Niemand da, der Adieu sagt. Wir lassen nicht die Gläser kreisen, denn wir wollen uns am Wochenende noch einmal treffen, alle, die dazu gehört haben, privat natürlich.
Es ist ein Abend, wie jeder anderer: Der letzte dreht das Licht aus und sperrt zu. Und in ein paar Stunden wird die Automatik (hoffentlich) Ö1 zuschalten, wenn bisher eines unserer Programme kam. Abschiedsworte oder irgendwas dergleichen sind nicht geplant.
Ich habe in Friedrichshafen Baldur Drobnica DJ6SI interviewt. Das war meine letzte Aktion für ROI. Ich speichere zum letzten Mal eine Datei ab, fahre zum letzten Mal die Software runter. - Im Unterschied zu den anderen werde ich, der Pensionist, morgen wieder ins Funkhaus kommen, nun aber definitiv auf die andere Seite des Flures, dorthin, wo die QSL COLLECTION residiert.
Ich weiss noch nicht, wie die Infrastruktur funktionieren wird (von der Eintragung im Telefonbuch bis zum Leeren der Papierkörbe...), aber das wird sich weisen.
Jedenfalls ist dies, wenngleich nur ein halber Abschied, doch einer. Ich rechne ein bisschen nach: Februar 1946 bis Juni 2003, das macht knapp 57 Jahre. Davon fast 33, mehr als mein halbes Leben, beim Auslandsdienst.
Und jetzt steh ich halt so da und hab den Schlüssel in der Hand und mach den Laden dicht. Denn ich bin der Letzte. Und der Letzte macht das Licht aus.
Danke, Euch allen, von uns allen.
  73 de Wolf
            (Wolf Harranth via Kai Ludwig)


Verlegung des 41-Meterbandes

Auf der am 3.7.2003 beendeten Funkverwaltungskonferenz in Genf vereinbarten die beteiligten Verwaltungen, das traditionell den Bereich von 7100 bis 7300 kHz umfassende 41-Meterband ab 29. März 2009 in den Bereich von 7200 bis 7450 kHz zu verlegen und das Spektrum von 7100 bis 7200 kHz den Funkamateuren zu überlassen. Es handelt sich um die erste Herausnahme des Rundfunkdienstes aus einem bisher von ihm genutzten Kurzwellenbereich überhaupt. Das 41-Meterband steht dem Rundfunk nur in Europa, Afrika, Asien und Australien zur Verfügung. Auf der Westhalbkugel der Erde ist der gesamte Bereich von 7000 bis 7300 kHz dem Amateurfunk zugewiesen, dort wird der Frequenzbereich 7300-7400 kHz, der bereits jetzt von verschiedenen US-amerikanischen Rundfunksendern belegt wird als 41-m-Band gelten. 1992 wurden auf einer internationalen Wellenkonferenz Erweiterungen der hergebrachten Rundfunkbänder beschlossen, die offiziell 2007 wirksam werden sollen, faktisch aber bereits jetzt voll genutzt werden. Darüber hinaus sind inzwischen auch in einigen nach den Beschlüssen von 1992 weiterhin außerhalb der Rundfunkbänder liegenden Frequenzbereichen (u.a. 5800-5900, 7350-7600, 12100-12200 kHz) inzwischen in größerem Umfang auch Senderbetreiber aktiv, die bis in die neunziger Jahre keine Frequenzen außerhalb der Rundfunkbänder benutzten. Forderungen nach der Zuteilung weiterer Frequenzbereiche zwischen 4 und 10 MHz an den Rundfunkdienst wurden auf die nächste, voraussichtlich 2007 stattfindende Wellenkonferenz vertagt, da erwartet wird, dass dann die Auswirkungen des DRM-Verfahrens besser als heute abzuschätzen sind. Ein Bericht der IARU von der Weltrundfunkkonferenz findet sich bei http://www.iaru.org/rel030703.html. (Kai Ludwig 7.7.2003, Hj. Biener)


Wintersendeplan 2003-2004

Vom 11. bis 15.8.2003 findet in Kuala Lumpur das nächste Treffen für die Frequenzkoordination durch die Asia-Pacific Broadcasting Union HF Group statt. Alle interessierten Radiostationen wurden gebeten, bis zum 20.7.2003 ihre Frequenzplanungen für den Winter (B-03 26.10.2003-28.3.2004) einzureichen. Die australischen Kurzwellenstationen mussten ihre Planungen zum 4.7.2003 bei der Australian Communications Authority in Canberra abliefern. Der australische Hobbyveteran Bob Padula, der einen gewissen Einblick in die Frequenzplanungen hat, betont, dass er keine Vorabinformationen geben kann, weist aber darauf hin, dass eine Stationen ihre Sendepläne zusammenstreichen.
Vom 25. bis 29.8.2003 treffen die Vertreter von HFCC und Arab States Broadcasting Union in Tromsö zusammen, um ihre Planung abzustimmen. (B. Padula edxp 2.7.2003)


Mittelwelle

Deutschland (Berlin): Auch nach dem Start als DRM-Frequenz strahl die Mittelwelle Berlin-Britz 855 kHz weiter nach Bedarf Sondersendungen in der traditionellen AM-Betriebsart aus. Informationen zu den Sondersendungen des Deutschlandradio Berlin findet man unter http://www.dradio.de/cgi-bin/es/neu-mw-lw-berlin/date/next50days/.
(K. Ludwig 2.7.2003)

Deutschland (Hessen): Seit dem 30.6.2003 besteht hr-chronos, das Mittelwellenprogramm des Hessischen Rundfunks, nicht mehr. Bereits zum 16.6.2003 war das Programm eingeschränkt und teilweise durch hr-skyline abgelöst worden. Auf der Mittelwelle 594 kHz läuft jetzt das Wirtschaftsradio hr-skyline. Weiter im Angebot sind täglich 19.00-22.00 Uhr Ortszeit fremdsprachige Sendungen und anlassorientiert Direktübertragungen aktueller Ereignisse. Im Gegensatz zu ursprünglichen Ankündigungen wird der Programmname hr-chronos jedoch für diesen Zusatzdienst nicht mehr benutzt.
Wie beim UKW-Programm von hr-skyline ist auf 594 kHz damit jetzt zwischen 22.00 und 00.05 Uhr das Programm von hr4 zu hören . Allerdings dürfte diese Praxis nur für die nächsten Monate gelten, da hr-skyline im kommenden Jahr zum Nachrichtenradio ausgebaut werden soll, womit die hr4-Übernahmen entfallen dürften und wohl auch nachts die Übertragung eines anderen Informationsprogrammes zu erwarten ist. hr-skyline wird dann grundsätzlich im Funkhaus in der Bertramstraße produziert, da in den derzeitigen Studios im Main-Tower kein Platz für die Abwicklung eines vollen Nachrichtenformates ist; diese Studios sollen jedoch nicht ganz aufgegeben werden. Unter Verweis auf diesen Umzug von hr-skyline soll hr4 ab kommendem Jahr in Kassel produziert werden. Pressemitteilung hierzu sowie zu dem Umstand, daß hr4 künftig nur noch drei Regionalversionen aufweist und auf diese Weise zusätzliche UKW-Frequenzen für hr-XXL und hr-skyline gewonnen werden sollen: http://www.hr-online.de/d/ihrsender/presse/presse_meldung_einzel_jsp/key=presse_lang_503068.html.
(Kai Ludwig 7.7.2003)

Deutschland (Hessen): Seit Dienstag, 1. 7.2003 ist die Mittelwelle 594 kHz in Süddeutschland wieder in gewohnter Empfangsstärke aufzunehmen, aus Weiskirchen mit 250 kW, vom Hohen Meissner mit 90 kW. Nach einem Blitzeinschlag im Juni 2003 war man aus Weiskirchen vorübergehend nur mit 50 kW auf Sendung. (W. Büschel BCDX)

Großbritannien: Zum ersten Mal in der Geschichte der Station macht talksport Gewinn. Wireless Group-Manager Kelvin MacKenzie gab am 6.7.2003 bekannt, dass man im ersten Halbjahr 2003 erstmals mehr Geld verdient als ausgegeben hat. (Liam Gough Radio Newsletter 6.7.2003) Die Station sendet auf den früheren BBC-Gleichwellen 1053, 1071, 1089 und 1107 kHz. Auf diesen hatte im February 1995 Talk Radio den Betrieb aufgenommen, aber kein Geld verdient. Die Wireless Group kaufte die Station in November 1998, bei jährlichen Verlusten von 11 Mio. GBP. Im Januar 2000 wurde das Programm als talksport neu gestartet. Nach den Hörerzahlen von GfK Media erreicht die Station derzeit 8 Mio. Hörer und Hörerinnen wöchentlich, doppelt so viele wie Mittelwellenrivale Virgin Radio. (Dr. Hj. Biener)

Großbritannien: Unter Bezug auf den Broadcasting Act 1996 hat die Radio Authority 15 analoge Senderechte für weitere acht Jahr bestätigt, da sich die betroffenen Betreiber zu einem erheblichen Engagement im Digitalradio verpflichtet haben.
- Capital Gold 1170/1557 (Capital Radio)
- Swansea Sound 1170 (The Wireless Group)
- Capital Gold Brighton 1323/945 (Capital Radio)
- Capital Gold Kent 1242/603 (Capital Radio)
- Southern FM (Capital Radio)
- Magic 1548 Liverpool (Emap Performance)
- 103.4 The Beach (Tindle Radio)
- Invicta FM (Capital Radio)
- Radio City (Emap Performance)
- Ocean FM/103.2 Power FM (Capital Radio)
- Hallam FM (Emap Performance)
- Magic AM (Emap Performance)
- Signal 1+2 Stoke-on-Trent (The Wireless Group)
- 96.4 The Wave (The Wireless Group)
(Liam Gough Radio Newsletter 24.6.2003, Dr. Hj. Biener)

Indien: Während All India Radio aufgrund einer Anweisung der Regierung mittelfristig Mittel- und Kurzwelle zugunsten von UKW verlässt, versucht man doch noch mit den alten Mittelwellen Geld zu machen. Nach Angaben der AIR-Leitung hat man die Genehmigung erhalten, Sendezeit für Bildungsprogramme auf alten Mittelwellensendern zu verkaufen. Nun hofft man auf humanitäre Organisationen, Bildungseinrichtungen und staatliche Stellen, die entsprechende Sendungen für einen 30 bis 40 km-Umkreis ausstrahlen wollen. Als erste Organisation hat sich das National Institute of Agricultural Extension Management in Hyderabad 8 bis 10 Stunden gesichert.
Weitere Mittelwellen stehen in Chandigarh (2), Baroda und Calicut bereit. In den nächsten zwei Jahren sollen 20 1-kW-Kleinsender auf Mittelwelle und um 5-kW-Sender auf UKW frei werden, die Empfangsgebiete in einem Umkreis von 20 bis 40 km versorgen sollen. Der Sendepreis für ein Jahr soll etwa 2,5 Mio Rupien für die Mittelwelle und 5 Mio. für einen UKW-Sender betragen. Die Technik wird von AIR Resources bereitgestellt, das zum Beispiel auch die Sendeanlagen auf AIR-Funktürmen für private UKW-Sender bereitstellt. In den vergangenen anderthalb Jahren soll AIR Resources gut 240 Mio. Rupien umgesetzt haben. (Dr. Hansjörg Biener)

Irland: RTÉ hat seinen Bericht für 2002 vorgelegt. Seit 2002 läuft ein Fünf-Jahresplan, bei dem neue Integrated Business Divisions (IBDs) Synergieeffekte, Transparenz und schlankere Entscheidungsstrukturen Kosten sparen sollen. Obwohl man weitere 250 Stellen abgebaut hat, wird ein Defizit von 56 Mio. Euro ausgewiesen. Zum 1. Januar 2003 wurden zwar die Rundfunkgebühren angehoben, doch hat das nur ein größeres Defizit verhindert. Der scheidende Generaldirektir von RTÉ, Bob Collins, beschrieb die finanziell schwierige Lage, wies aber auch auf Höhepunkte des Jahres hin wie die Berichterstattung von den Wahlen und Referenden sowie die Feiern zum 40- bzw. 30-jährigen Bestehen des Fernsehens bzw. des gälischen Programms Raidió na Gaeltachta. Cathal Goan wird neuer Generaldirektor von RTÉ, nachdem der derzeitige Stelleninhaber Bob Collins einen vorzeitigen Rücktritt zum Oktober 2003 angekündigt hat. Cathal arbeitete ab 1979 bei RTÉ Radio und ab 1988 bei RTÉ TV. Seit 1990 für das gälische Programm zuständig war er ab August 1994 für den Aufbau von Teilifís na Gaeilge als drittem irischen Fernsehprogramm zuständig. Seit 2000 ist er in der obersten Leitung von RTÉ und hat dabei den aktuellen Strategic Plan 2002-2005 mit ausgearbeitet. (Liam Gough Radio Newsletter 30.6., 6.7.2003)

Niederlande: Die bei der Frequenzversteigerung zum 1.6.2003 leer ausgegangenen Radiostationen sind am 3.7.2003 auch vor Gericht gescheitert. Radio 10 FM, der bekannteste Verlierer, kündigte an, zunächst einmal weiter 04.00-18.00 (MESZ 06.00-20.00) Uhr auf der angemieteten Mittelwelle 1395 kHz und rund um die Uhr über Kabel, Internet und Astra zu senden. Immerhin rangierte man vor dem 1.6.2003 auf Platz 3 unter den Privatsendern. Allerdings ist die mittelfristige Zukunft nicht gesichert.
Hingegen hat Radio Nationaal von Ruud Hendriks, das zeitweise über den englischen Sender Orfordness auf 1296 kHz zu hören war, seinen zuletzt auf die Kabelnetze beschränkten Sendebetrieb am 1.7.2003 endgültig aufgegeben und begann bereits mit der Demontage der Studiotechnik, nachdem Verkaufsverhandlungen mit einem Interessenten gescheitert waren. Zeitweise hatte man übrigens Studiokapazitäten bei Radio Netherlands angemietet. (© Radio Netherlands Media Network 3.7.2003) Unklar erscheint die Zukunft des auf Mittelwelle 675 kHz aktiven Arrow Classic Rock vor dem Hintergrund bislang nicht dementierter Äußerungen, man werde die Sendetätigkeit einstellen, wenn weitere Bemühungen um UKW-Frequenzen erfolglos blieben. (K. Ludwig 7.7.2003)

Russland: Die russischen Behörden haben die Sendelizenz von Radio Liberty (http://www.rferl.org/bd/ru/), die am 3.7.2003 auslief, um weitere fünf Jahre verlängert. Im Moskauer Büro des Senders zeigte sich die Chefredakteurin Yelena Rykovtseva erfreut über diese Entscheidung, da man noch drei Wochen zuvor über die Bewerbung eines anderen Anbieters für die Frequenzen informiert worden sei. (DX Listening Digest via K. Ludwig 7.7.2003) Das von Prag aus operierende Radio Liberty nutzt in Rußland eine Reihe von UKW- und Mittelwellensendern, darunter die Mittelwelle 1044 kHz aus Kurkino bei Moskau. (http://porokhov.guzei.com/kurk.html)


Kurzwelle

Australien: HCJB-Australia (HCJB Radio, P.O.Box, Kilsyth, Victoria 3137, Australia English@HCJB.org.au) hat Probleme mit der Verlässlichkeit seiner Frequenzen. Die internen Diskussionen liefen auf eine komplette Umgestaltung des Sendeplans zu, auf kürzere Sendeblöcke und Morgen- und Abendsendungen für beide Zielgebiete. Ab 21.7.2003 soll der Sendeplan so aussehen:
18.00-20.30 UTC Morgensendung für Ozeanien
01.00-03.30 UTC Morgensendung für Indien, darin 1.00-1.30 Uhr Urdu
08.00-12.00 UTC Abendsendung für Ozeanien
12.30-17.30 UTC Abendsendung für Indien
Die Frequenzen sind noch nicht bekannt.
(DX-Partyline http://www.hcjb.org/dxplaudio.php 5.7.2003 via Alokesh Gupta)
Bisher sendete man nach folgendem Sendeplan:
07.00-12.00 (MESZ 09.00) Uhr 11770 kHz (25 kW) für Ozeanien.
12.30-17.30 (MESZ 14.30) Uhr 15480 kHz (75 kW) für Indien, zum 7.7.2003 neu Mo-Sa 17.00 Uhr Urdu
Ein Grundproblem ist die Suche nach einer Frequenz, die gleich über fünf Stunden hinweg eine verlässliche Ausbreitung erwarten lässt. Dazu kommen Störungen durch Gleichkanalsendungen, selbst wenn sie in andere Zielgebiete gerichtet sind. Die Pazifik-Frequenz 11770 kHz überschneidet sich mit WYFR Okeechobee, das 08.00-11.00 Uhr für Südamerika sendet und je nach Region stark stört. Die Indien-Frequenz 15480 kHz wird von China National Radio 1 (08.00-13.00 Uhr), Radio Kairo (12.30-15.30 Uhr) und BBC Woofferton (17.00-19.00 Uhr) bedrängt. (B. Padula 22.6.2003 via W. Büschel BCDX)

Deutschland: Zum 1.6.2003 hat der kalifornische Sendezeitmakler Pan American Broadcasters (20410 Town Center Lane # 200, Cupertino, CA 95014, USA, http://www.radiopanam.com/, info@panambc.com) Sendezeit bei T-Systems in Jülich gekauft, der Sendeblock wird allerdings erst aufgebaut und (vorerst) nur sonntags ausgestrahlt. Im Jülicher Sendeplan firmiert er unter dem Kürzel PAB.
14.45-15.00 Uhr 15650 kHz (100 kW, 100°) 0308-261003 JUL 100 PAB
15.00-15.15 Uhr 15650 kHz (100 kW, 115°) 0106-261003 JUL 100 PAB
15.30-15.45 Uhr 15650 kHz (100 kW, 100°) 1506-261003 JUL 100 PAB
15.45-16.00 Uhr 15650 kHz (100 kW, 100°) 0106-261003 JUL 100 PAB
Eigene Empfangsversuche, aber auch die von Noel R. Green (29.6.2003), brachten in Europa keine ansprechenden Resultate. Zu den Sendezeitkunden gehört Waymarks International Ministries - Bible Teaching & Radio (Loren and Diana Wilson, Waymarks Ministries, P.O.Box 2324, Macon, Georgia 31203, U.S.A, T/F -1-[912] 750-1422, lorenwilson@waymarks.org, www.waymarks.org), das durch Pan American auch Kurzwellenzeit an anderen Standorten kauft, Pastor Henry Miller (Greater Victory Church, P.O. Box 630, Woodville, FL 32362, USA, tel. +1 850/926-6008) und Roy Beasley (“God Speaks Today, a presentation of Restoration Radio Network International”).
Nach eigenen Angaben vermittelt Pan American Sendezeit bei mehr als 100 Radiostationen in mehr als 30 Ländern. (http://www.radiopanam.com/Outreaches/index.html) Darunter sind in der Vergangenheit auch verschiedene Kurzwellenstationen von WRNO New Orleans bis Nexus-IBA in Milano gewesen. Die unter Kurzwellenfreunden bekannteste Sendezeitvermittlung dürfte aber das Sammelprogramm “Radio Africa” sein, das einen 50-kW-Sender in Äquatorialguinea nutzt und eine QSL-Möglichkeit für das Land bietet. Der Programmblock für Westafrika wurde vor geraumer Zeit durch Sendezeiten für Ost- und Südafrika ergänzt , die unter den Programmnamen Radio East Africa und Radio Africa 2 firmieren. Die Sendepreise werden mit 69 bzw. 129 USD für ein wöchentliches 15- oder 30-Minutenprogramm angegeben. Die Preise variieren aber durch Rabatte bzw. Aufschläge für besondere Sendezeiten. (J. Berg 6.7.2003, W. Büschel, Dr. Hj. Biener)

Guinea: RTVG Conakry hat offenbar die Kurzwelle 6155 kHz reaktiviert. Die Station wurde Ende Juni gegen 7.30-8.30- und 23.15-24.00 (Sendeschluss) Uhr beobachtet. (Carlos Goncalves 25.6., Bob Padula 2.7.2003)

Kenia: Die KBC konnte trotz Interferenz von GBC Accra -19.00- Uhr auf 4914.96 kHz (10 kW) gehört werden. Gegen 19.08 Uhr werden die Sendungen allerdings schon beendet. (Takeno 20.6.2003)

Kuba: Nach Angaben von DXers Unlimited (Radio Habana Cuba) läuft gerade ein grundlegendes Erneuerungsprogramm im kubanischen Hörfunk und Fernsehen. Dabei sollen nicht nur Studios und Sendeanlagen runderneuert werden, sondern zu den bestehenden beiden Fernsehprogrammen zwei weitere hinzukommen. Auch der Kurzwellendienst Radio Habana Cuba soll neue Ausrüstung bekommen und damit künftig wieder in besserer Qualität zu hören sein. (© Radio Netherlands Media Network 1.7.2003)

Madagaskar: Zum 3.7.2003 sendet Radio Feon'ny Filazantsara über das Relais von Radio Netherlands. Die madegassischen Programme werden täglich 16.30-16.55 (MESZ 18.30) auf 3215 kHz (50 kW) ausgestrahlt. Die Sendung kam bisher 15.00-15.25 Uhr im Madagaskar-Block von TWR-Swaziland 14.40-15.25 Uhr auf 9585 kHz. Getragen werden die Sendungen vom Lutherischen Weltbund, zu dem auch die lutherischen Landeskirchen in Deutschland gehören. Die Sendungen gehen noch in die Zeit der Radio Voice of the Gospel zurück, die 1963-1977 aus Äthiopien sendete. (Dr. Hj. Biener)

Namibia: Alle namibischen Mittel- und Kurzwellen sind seit einigen Wochen verstummt. Ob sie wieder angeschaltet werden, bleibt noch abzuwarten. (Vashek Korinek 1.7.2003 via W. Büschel BCDX)

Österreich: Am 30.6.2003 beendete Österreich das am 15.2.1955 begonnene eigenständige Kurzwellenprogramm, gegen Proteste von Auslandsösterreichern und der Belegschaft, aber auch von Stiftungsraeten der Anstalt wie Karl Krammer (SP). Seit 1.7.2003 kommt das deutsche Programm auf Kurzwelle vom Heimatdienst OE1 der ORF, so wie vor 1955 Radio Wien von der RAVAG auf Kurzwelle umgesetzt wurde. Die französischen und spanischen Auslandsprogramme wurden aufgegeben und der englische Report from Austria von 28 auf 15 Minuten gekürzt. Mehr als 20 Arbeitsplätze sind verlorengegangen. Bereits 2001 hatte der Bund das “wichtige Fenster nach aussen” (Außenministerin Benita Ferrero-Waldner) aufgegeben. Im ORF-Gesetz räumte der Gesetzgeber dem ORF die Möglichkeit ein, auf eigene Kosten ein Auslandsradio zu veranstalten, den öffentlich-rechtlichen Rundfunk allerdings nicht dazu verpflichtet. 2002 kostete ROI den ORF 4,5 Millionen Euro.
Als letzte Sendung von Radio Österreich International (http://roi.orf.at) lief bis 23.57 Uhr Ortszeit der englische “Report from Austria”, danach war bis 24.00 Uhr letztmalig die Stationskennung von ROI zu hören. Es folgte die Übertragung des “Mitternachtsjournals” von Ö1, bis die Kurzwellensender schließlich um 00.08 Uhr abgeschaltet wurden. Als einzige Auseinanderschaltung läuft in Europa auf 6155 und 13730 kHz montags bis freitags 12.45-13.00 (MESZ 14.45) Uhr der “Report from Austria” und am Sonnabend und Sonntag in der Stunde 12.05-13.00 Uhr zweimal “Insight Central Europe”, eine Koproduktion mehrerer Stationen.
Insgesamt nennt der ORF für seine Kurzwellensendungen derzeit folgenden Frequenzeinsatz:
04.00-22.30 (MESZ 06.00) Uhr 6155 kHz für Europa
04.00-18.00 (MESZ 06.00) Uhr 13730 kHz für Europa
18.00-22.30 (MESZ 20.00) Uhr 5945 kHz für Europa
23.00-24.00 (MESZ 01.00) Uhr 9870 kHz für Lateinamerika Mo-Fr :15+:45, So 50 Min. Englisch
01.00-03.00 (MESZ 03.00) Uhr 9870 kHz für Nordamerika Mo-Fr :15+:45, So 50 Min. Englisch
05.00-06.00 (MESZ 07.00) Uhr 17870 kHz nur So für Nahost Insight Central Europe
12.00-13.00 (MESZ 14.00) Uhr 21780 kHz für Asien Mo-Fr :15+:45, So 50 Min. Englisch
15.00-16.00 (MESZ 17.00) Uhr 15515 kHz (Sackville, Kanada) für Amerika Mo-Fr 15.10+15.40, So Englisch
(E. Bergmann 28.6., K. Ludwig 7.7.2003, Dr. Hj. Biener)

Sambia: Die Zambia National Broadcasting Corporation hat die Frequenz 4910 kHz reaktiviert. Sie konnte ab Ende Juni -18.45-19.46- 21.00 auch in Europa gehört werden (Zacharias Liangas 26.6., Carlos Goncalves 27.6., 5.7.2003)

Serbien und Montenegro: Nachdem das Land nicht mehr besteht, hat auch Radio Jugoslavija (Hilandarska 2 /IV, 11000 Beograd, Yugoslavia. Fax: +381 11 32 32 014. radioyu@bitsyu.net, http://www.radioyu.org) zum 1.7.2003 den Namen aufgegeben und sagt sich nun als Auslandsdienst von Serbien und Montenegro Radio Srbija i Crna Gora an. Jedoch begann am 5.7.2003 die Sendung in Deutsch (http://www.radioyu.org/index.php3?language=German) erneut mit der live gesprochenen Ansage “Hier ist Radio Jugoslawien mit dem Auslandsprogramm von Serbien und Montenegro”, wie sie benutzt wurde, seit Jugoslawien als Staat nicht mehr existiert.
Erst vor kurzem wurden erhebliche Liquiditätsprobleme der Station bekannt, die zu einer Unterbrechung des Sendebetriebs führen könnten. Seit drei Monaten habe man keine Mittel vom serbischen Finanzministerium mehr erhalten, um die Stromrechnungen für die Sendeanlagen in Bosnien-Herzegowina zu bezahlen, weshalb jeden Moment mit der Unterbrechung der Stromversorgung zu rechnen sei. ( DX Listening Digest via K. Ludwig 15.6.2003)
Bereits seit längerer Zeit betreibt Radio Jugoslawien auf seiner Sendestation Bijeljina-Jabanusa nur noch einen Sender mit auf 250 kW beschränkter Leistung, derzeit nach folgendem Plan (7.4.-26.10.2003)
04.30-05.00 (MESZ 06.30) Uhr 9580 kHz (250 kW, 325°) Englisch
14.30-15.00 (MESZ 16.30) Uhr 11800 kHz (250 kW, 130°) Arabisch
15.00-15.30 (MESZ 17.00) Uhr 11800 (ex 11870) kHz (250 kW, 40°) Russisch
15.30-16.00 (MESZ 17.30) Uhr 6100 kHz (250 kW, 0°) Ungarisch, :45 (130°) Griechisch
16.00-17.00 (MESZ 18.00) Uhr 9620 kHz (250 kW, 310°) Französisch, 16.30 (18.30) Uhr Deutsch
17.00-17.30 (MESZ 19.00) Uhr 6100 kHz (250 kW, 180°) Albanisch, :15 (130°) Bulgarisch
17.30-18.00 (MESZ 19.30) Uhr 9620 kHz (250 kW, 310°) Italienisch
18.00-19.00 (MESZ 20.00) Uhr 6100 kHz (250 kW, 40°) Russisch, :30 (310°) Englisch
19.00-19.30 (MESZ 21.00) Uhr 7200 kHz (250 kW, 250°) Spanisch
19.30-21.30 (MESZ 21.30) 6100 kHz (250 kW, 310°) Serbisch, 20.00 (22.00) Uhr Deutsch, Sa Serbisch, :30 Französisch, 21.00 Englisch
21.30-22.30 (MESZ 23.30) Uhr 7230 kHz (250 kW, 100°) Serbisch , 22.00 Englisch, Sa Serbisch
22.30-23.00 (MESZ 00.30) Uhr 9580 kHz (250 kW, 55°) Chinesisch
23.00-23.30 (MESZ 01.00) Uhr 9680 kHz (250 kW, 265°) Spanisch
23.30-01.00 (MESZ 01.30) Uhr 9580 kHz (250 kW, 310°) Serbisch, 00.00 Englisch, So Serbisch, 0.30 Serbisch, So -
(Radio Jugoslawien 10.6.2003, Observer 8.7.2003)

Turkmenistan / Deutschland: Turkmenische Behördenvertreter haben der Deutschen Welle die Verbreitung von Falschinformationen vorgeworfen. Turkmenistan.ru berichtete am 1.7.2007, das Außenministerium habe ein entsprechendes Schreiben an das deutsche Außenministerium gerichtet. Die Bundesrepublik wurde aufgefordert, die Teilnahme des deutschen Auslandsdienstes an einer anti-turkmenischen Kampagne zu beenden. Die Deutsche Welle hatte von Hausdurchsuchungen und Beschlagnahmen in Wohnungen von Bürgern mit russischer und turkmenischer Staatsbürgerschaft berichtet. Dies wurde von russischen Medien aufgegriffen, nachrecherchiert und bestätigt. Nach Angaben von Arkadii Dubnov haben die Maßnahmen begonnen, nach dem der turkmenische Präsident Saparmurat Niyazov am 22.4.2003 die Möglichkeit zur doppelten Staatsbürgerschaft aufgehoben hat. Ziel seien Bürger gewesen, die ihre turkmenische Staatsbürgerschaft aufgegeben hätten. Zahlreiche Journalisten stellten Listen von Personen zusammen, die nach diesem Schritt aus ihren Wohnungen in Ashgabat vertrieben wurden, und sammelten schriftliche Zeugnisse darüber. (RFE/RL Newsline 30.6., 2.7.2003)

Ukraine: Radio Ukraine International (vul. Khreshchatyk 26, 01001 Kyyiv, Ukraine) hat für die Sendungen in Deutsch im Sommer 2003 folgenden Sendeplan:
17.00-18.00 (MESZ 19.00) Uhr 11550 kHz
20.00-21.00 (MESZ 22.00) Uhr 11550 kHz
23.00-24.00 (MESZ 01.00) Uhr 5905 kHz
Empfangsberichte sind sehr erwünscht. Die Sendungen sind auch als Live-Stream im Internet zu hören. Der Link lautet: rtsp://real.nrcu.gov.ua:7554/encoder/rui.rm. (Dr. Hj. Biener)

USA (Florida) / Tschechische Republik: Radio Prag hat zum 1.7.2003 die Relaissendungen über WRMI Miami eingestellt. In den letzten Jahren hatte man hier täglich Sendungen in Englisch, Spanisch und Tschechisch für den amerikanischen Doppelkontinent ausgestrahlt WRMI ersetzt die Sendungen durch ein erweitertes Programm von Christian Media Network, das künftig werktags 12.00-23.00 Uhr auf 15725 kHz und 23.00-04.00, 04.15-09.00 Uhr auf 7385 kHz ausgestrahlt wird. (WRMI 9.6.2003 via W.Büschel BCDX)

USA: Family Radio testet eine neue Morgenfrequenz. Julie Hesse: "Wir haben eine neue Frequenze 3955 KHz zum Ausprobieren vom 14. Juli bis 18. Juli von 04.00-05.00 (MESZ 06.00) Uhr. Es wäre für uns eine grosse Hilfe wenn Sie diese Frequenz anhören und uns per E-Mail Bescheid geben. Bitte senden Sie Ihren Report bei 21. Juli." (Julie Hesse 11.7.2003) international@familyradio.com
Im jüngsten Sendeplan 040703.txt von T-Systems Jülich erscheinen die Sendungen nicht. Insofern kommt wohl eher Merlin in Großbritannien als Sendepartner in Betracht. Mit beiden ist Family Radio im Geschäft. (Dr. Hj. Biener)

Zentralafrikanische Republik: Japan hat der zentralafrikanischen Republik 165 Millionen afrikanische Francs (ca. 300000 Euro) gegeben, damit Radio Centrafrique und Television Centrafricaine überholt werden können. Nach Angaben von Medienminister Parfait Mbaye sollen mit dem Geld zuerst die Gebäude renoviert werden, dann will man 2005 neue Ausrüstung installieren. (© Radio Netherlands Media Network 2.7.2003)
Der staatliche Rundfunk war in früheren Jahren auf 5035 kHz recht gut zu hören, zuletzt aber auch auf den anderen Kurzwellen 6100 oder 7220 kHz nicht mehr. (Dr. Hj. Biener)


Sonderprogramme und Untergrundsender

Sahara (Algerien): Das Nationale Radio der arabischen demokratischen Republik Sahara (Arabische Ansage: al-idha'at al-wataniyah li al-jumhuriyah al-arabiyah al-sahrawiyah al- dimuqratiyah), einer der ältesten bestehenden Untergrundsender, sendet morgens ab 6.00 Uhr und abends ab 20.00, 22.00 auf v7460 kHz. Es ist unklar, ob die früher gut zu hörende Mittelwelle derzeit noch eingesetzt wird, auch wenn marokkanische Störsendungen auf 1550 kHz noch zu hören sind.
Der Konflikt entstand, als Spanien den Krieg um die Kolonie Westsahara aufgab, das Gebiet aber nicht unabhängig, sondern unter Marokko und Mauretanien aufgeteilt wurde. Als Mauretanien den Krieg gegen die Polisario aufgab, besetzte Marokko auch dessen Teil. Die Exilbevölkerung bzw. mit ihr die Polisario hat ihre Hauptlager bei Tindouf, Algerien; die Sahara-Befreiungsfront hat aber immer behauptet, aus voin ihr kontrollierten Gebieten in Westsahara zu senden. Die Station sendet mehrheitlich in Arabisch und die letzte Sendestunde in Spanisch. (C. Goncalves 5.7., N. R. Green, D. Kenny 6.7.2003, Dr. Hj. Biener)


DRM

DRM-Hörfahrplan zum 6.7.2003:
03.00-04.00 (MESZ 05.00) Uhr 11955 kHz (Sackville 70 kW, 285°) BBC World Service
04.30-05.30 (MESZ 06.30) Uhr 15400 kHz (Bonaire 10 kW, 230°) RNW Englisch, nur Sa So
06.00-11.00 (MESZ 08.00) Uhr 15110 kHz (Kuwait 50 kW, 100°) Radio Kuwait English, 8.00 Arabisch
07.00-10.00 (MESZ 09.00) Uhr 11865 kHz (Sackville 70 kW, 60°) RCI Englisch bis 25.7.
08.00-16.00 (MESZ 10.00) Uhr 6095 kHz (Junglinster 35 kW, nd) RTL
09.00-15.00 (MESZ 11.00) Uhr 7320 kHz (Rampisham 33 kW, 105°) BBC World Service
09.00-13.00 (MESZ 11.00) Uhr 15440 kHz (Sines 80 kW, 40°) DW Englisch
09.27-12.25 (MESZ 11.27) Uhr 9590 kHz (Flevo-Zeewolde 40 kW, 172°) RNW Englisch
10.00-11.00 (MESZ 12.00) Uhr 9760 kHz (Rampisham 33 kW, 105°) Christian Vision, nur Mo.
10.00-13.00 (MESZ 12.00) Uhr 6140 kHz (Jülich 40 kW, 120°) DW Englisch, 11.00 Deutsch, 12.00 Englisch
10.00-14.00 (MESZ 12.00) Uhr 9615 kHz (Flevo-Zeewolde 40 kW, 187°) RNW Niederländisch ab 28.7.2003
10.00-15.00 (MESZ 12.00) Uhr 7320 kHz (Rampisham 33 kW, 105°) BBC World Service
11.00-13.00 (MESZ 13.00) Uhr 9410 kHz (Rampisham 33 kW, 115°) BBC World Service
12.00-14.00 (MESZ 14.00) Uhr 9655 kHz (Wertachtal 500 kW, 270°) DW English, ab 1.8.2003
12.00-14.00 (MESZ 14.00) Uhr 15430 kHz (Briech 10 kW, 37°) Radio Sawa
13.00-16.00 (MESZ 15.00) Uhr 9615 kHz (Flevo-Zeewolde 40 kW, 187°) RNW Niederländisch bis 27.7.2003
13.00-17.00 (MESZ 15.00) Uhr 15780 kHz (Moskau 80 kW, 270°) Stimme Russlands Englisch WS
13.05-14.55 (MESZ 15.05) Uhr 5975 kHz (Jülich 40 kW, 290 oder 60°) Multimedia - T-Systems Media Broadcast / Fraunhofer-Gesellschaft
14.00-16.00 (MESZ 16.00) Uhr 6180 kHz (Wertachtal 500 kW, nd) DW Deutsch ab 1.8.2003
14.00-16.00 (MESZ 16.00) Uhr 13605 MOR 010 037 VOA Arabic
16.00-19.00 (MESZ 18.00) Uhr 6140 kHz (Jülich 40 kW, nd) DW Englisch, 17.00 Deutsch, 18.00 Englisch
16.00-18.00 (MESZ 18.00) Uhr 7125 kHz (Wertachtal 500 kW, 40°) DW Englisch ab 1.8.2003
16.00-18.00 (MESZ 18.00) Uhr 11790 kHz (Briech 10 kW, 37°) Radio Sawa
18.00-20.00 (MESZ 20.00) Uhr 9855 kHz (Briech 10 kW, 37°) Radio Sawa
18.00-19.00 (MESZ 20.00) Uhr 15215 kHz (Rampisham 33 kW, 62°) BBC Russisch
20.00-24.00 (MESZ 21.55) Uhr 9795 kHz (Sackville 70 kW, 268°) Radio Vatikan, 20.30 Radio Netherlands Englisch, 21.00 Radio Canada International, 22.00 Deutsche Welle, :30 Radio Schweden, 23.00 BBC World Service
23.30-00.30 (MESZ 01.30) Uhr 15525 kHz (Bonaire 10 kW, 350°) RNW Englisch
(Observer 8.7.2003 via W. Büschel BCDX)
Einen regelmäßig aktualisierten DRM-Hörfahrplan gibt es unter http://www.rnw.nl/realradio/html/drm_latest.html.

Luxemburg: Ab 1.7.2003 will RTL regelmäßig DRM-Testsendungen von seinem Standort Junglinster im östlichen Luxemburg ausstrahlen. Vorgesehen sind Zeiten werktags 08.00-16.00 Uhr auf 6095 kHz (35 kW, nd). Als Programm sind Übernahmen von verschiedenen zur RTL-Gruppe gehörenden europäischen Radiostationen vorgesehen.
Empfangsberichte werden an drm@rtl.com bzw. im Online-Format bei http://www.bce.lu/drm erbeten. (Michel Asorne via BrDXC 30.6.2003 bzw. W. Büschel BCDX)

Niederlande: Die normalen englischen DRM-Testsendungen aus Flevo werden zugunsten der Berichterstattung von der Tour de France zwischen dem 5. und 27.7.2003 ausgesetzt. (© Radio Netherlands Media Network 3.7.2003)


UKW

Aserbaidschan: Der Nationale Rat für Rundfunk und Fernsehen hat am 25.6.2003 neue Regelungen für die Verwendung von Sendesprachen beschlossen. Danach müssen jetzt Sendungen zu 75 Prozent in der Staatssprache Aserbaidschani und Werbespots zu 100 Prozent. Außerdem wird festgelegt, dass Ansager und Moderatoren fließend und gut Aserbaidschani sprechen. (RFE/RL Newsline 26.6.2003)

Belarus: Bei der Verlängerung von Sendelizenzen wurden die UKW-Stationen im Mai und Juni verpflichtet mindestens die Hälfte des Programms aus einheimischen Quellen zu bestreiten. Zum 1.7.2003 müssen die Hälfte der Musiktitel belorussischer Herkunft sein. Am 7.6.2003 fand ein Treffen statt, in dem die Stationsdirektoren darüber informiert wurden, dass sie täglich eine Gesamtliste der gespielten Titel einzureichen hätten.
Nach Ansicht von Vitaly Drozdov, Programmdirektor bei Alfa Radio, dürfte die Erfüllung der Auflagen schwierig sein. Zum einen gebe es nicht genügend qualitätsvolles Material und selbst bekannte belorussische Künstler nähmen ihr Material lieber im Ausland auf. Im Gegensatz dazu betont Pavel Baranovsky, Programmdirektor von Unistar, dass seine Station in den letzten Monaten problemlos dazu übergegangen sei, die 50-Prozent-Regelung zu erfüllen. Künstler fordern mehr Wettbewerb und erhebliche Investitionen in die einheimischen Produktionsstudios und das Konzertwesen. Andernfalls werde die Regelung nur dazu führen, dass mehr und mehr Hörer und Hörerinnen den einheimischen Sendern verloren gehen, weil sie russische und westliche Popmusik bevorzugen. (Catherine Cosman in RFE/RL Media Matters 7.7.2003)

Deutschland (Baden-Württemberg): Am 17.6.2003 fiel auf der Eröffnungsveranstaltung in Stuttgart der Startschuss für das neue Radioprogramm “chart-radio”. Die LFK hatte im April 2003 “chart-radio” die Lizenz für ein bisher einmaliges Projekt erteilt, um neuen Titeln, Bands und Musikstilen einen Zugang zum Hörer zu verschaffen. “Mit der Lizenz für “chart-radio” haben wir einen Rahmen geschaffen, in dem z.B. auch die immer wieder geforderte Quote für deutsche Musik im Radio getestet werden kann, ohne dass dies gesetzlich vorgegeben werden muss”, so LFK-Präsident Dr. Thomas Hirschle.
Das Programm verbindet für Ulrike Altig, Vorstandsvorsitzende von “chart-radio”, die Interessen der Musikindustrie mit denen privater Radioveranstalter. So liegt den privaten Sendern daran, keine Zwangsquote für deutsche Musik per Gesetz verordnet zu bekommen. Das Anliegen der Musikwirtschaft ist es, auch neue und andere Musik der Öffentlichkeit zugänglich machen zu können.
Durch einen neuen Sendestandort auf einem Heizkraftwerk in Stuttgart-Münster wurden zusätzliche Frequenzen gewonnen, so dass die Stuttgarter UWK-Frequenz 97,2 MHz für “chart-radio” Verfügung stand. “Erstmals wurde in Deutschland eine Antenne mit sechs Frequenzen gebaut, die in unterschiedlicher Stärke und in unterschiedliche Richtungen strahlen”, so Roland Kohlschütter, Leiter der T-Systems Media Broadcast Stuttgart. (Pressemitteilungen der LfK 18.06.2003, von Dr. Hj. Biener bearbeitet)

Deutschland (Baden-Württemberg): Der Medienrat der Landesanstalt für Kommunikation (LFK) hat in seiner Sitzung am 26.5.2003 mit 32 zu 1 Stimmen die für ein “Hörfunkprogramm der Sparte Kultur mit einem Schwerpunkt auf klassischer Musik” ausgeschriebenen Übertragungskapazitäten Klassik Radio zugewiesen. Der LFK-Vorstand hatte sich bereits am 12.5.2003 einstimmig für Klassik Radio entschieden. Das Programm wird über UKW-Frequenzen in Karlsruhe, Stuttgart und Göppingen mit einer technischen Reichweite von über 1,8 Mio. Einwohnern verbreitet werden, im Raum Ulm über DAB. Neben der Klassik Radio GmbH & Co. KG (www.klassikradio.de) hatte noch die Radio Paradiso Baden-Württemberg GmbH & Co. KG zum 17.3.2003 einen Zuweisungsantrag gestellt. Das Gemeinschaftsprojekt verschiedener volks- und freikirchlicher Radioanbieter wollte auf den Frequenzen ein Paradiso Klassik verbreiten. (Pressemitteilungen der LfK vom 27.5.2003, Dr. Hj. Biener)

Deutschland (Baden-Württemberg): 27 Bewerbungen für nichtkommerziellen Lokalfunk und Lernradio
Bis zum Ende der Ausschreibungsfrist am 6.6.2003 sind 21 Bewerbungen für nichtkommerziellen Lokalfunk und sechs für ein Programm zur Förderung von Medienkompetenz und der Aus- und Fortbildung im Medienbereich (“Lernradio”) bei der Landesanstalt für Kommunikation eingegangen. Für deren Präsident Dr. Thomas Hirschle ist die Zahl “ein Beleg dafür, dass nichtkommerzieller Lokalfunk ebenso wie Lernradios einen festen Platz in der Medienlandschaft von Baden-Württemberg eingenommen haben. Nicht zuletzt durch die anstehenden Verbesserungen der Frequenzversorgung, auch durch die von der LFK gewährte Förderung finden die Bewerber attraktive Rahmenbedingungen vor. Dies lässt aus Sicht der Hörer weiterhin interessante und im besten Sinne ungewöhnliche Programme erwarten.” Die Landesanstalt hatte an acht Standorten Frequenzen für nichtkommerzielle Anbieter ausgeschrieben, bei Karlsruhe und Tübingen zugleich für Lernradios. Für die Standorte liegen bis zu fünf Bewerbungen von alten und neuen Anbietern vor, wobei manche wie die Adventisten in Ulm und Karlsruhe wohl kaum mehr als die bisherige Sendezeit sichern wollen. Entscheidungen über die Anträge werden für den Oktober erwartet, wobei sich auch mehrere Anbieter die Sendezeiten teilen könnten. Damit wäre ein Start der für acht Jahre geltenden neuen Lizenzen zum Jahresbeginn 2004 möglich.
Im einzelnen wurden für folgende Gebiete Freiburg, Freudenstadt, Karlsruhe, Schopfheim, Schwäbisch Hall, Stuttgart, Tübingen und Ulm UKW-Frequenzen ausgeschrieben:
1. Freiburg (3 Bewerbungen): Freiburg 102,3 MHz (1,0 kW)
2. Freudenstadt (1 Bewerbung): Baiersbronn 104,1 MHz (0,1 kW) und vorbehaltlich der fernmeldetechnischen Koordinierung Glatten 100,1 MHz (1,0 kW) und Horb 89,2 MHz (0,05 kW)
3. Karlsruhe (2 NKL, 3 Lernradio-Bewerbungen): Karlsruhe: 104,8 MHz ( 1,0 kW ) mit Sendezeitanteil für Lernradio von wöchentlich bis zu 45 Stunden (etwa Montag - Freitag 7.00-12.00 Uhr und Montag - Donnerstag 17.00-22.00 Uhr). Zur Ergänzung des Karlsruher Sendezeitanteils steht die Bruchsaler Frequenz 91,2 MHz ( 0,1 kW) bis zu 24 Stunden pro Tag für die Verbreitung von Lernradio zur Verfügung. Beide Frequenzen können sich noch ändern.
4. Schopfheim/Lörrach (2 Bewerbungen): Hohe Möhr 104,5 MHz ( 0,5 kW), wobei eine Verbesserung der Versorgung in Lörrach angestrebt wird.
5. Schwäbisch Hall/Crailsheim (1 Bewerbung): Crailsheim 104,8 MHz (0,1 kW) und Schwäbisch Hall 97,5 MHz (0,1 kW), wobei eine Verbesserung der Versorgung in Schwäbisch Hall angestrebt wird.
6. Stuttgart (5 Bewerbungen): Stuttgart-Münster 99,2 MHz ( 0,3 kW)
7. Tübingen (2 NKL, 1 Lernradio-Bewerbungen): 96,6 MHz (1,0 kW), wobei eine Verbesserung der Versorgung in Reutlingen angestrebt wird und wöchentlich bis zu 12 Stunden für die Verbreitung von Lernradio (Montag-Freitag 11.00-12.00 und 17.00-18.00 Uhr sowie Sonntag 9.00-11.00 Uhr) ausgewiesen wurden
8. Ulm (5 Bewerbungen): Ulm 102,6 MHz (1,0 kW)
Nichtkommerzielle Hörfunkveranstalter dürfen keinen wirtschaftlichen Geschäftsbetrieb bezwecken und müssen rechtlich die Gewähr bieten, dass unterschiedliche gesellschaftliche Kräften insbesondere durch Einräumung von Sendezeiten für eigene Programmbeiträge Einfluss auf die Programmgestaltung haben. Lernradioprogrammen müssen zur Förderung der Medienkompetenz einschließlich entsprechender Aus- und Fortbildung im Medienbereich beitragen. Die UKW-Frequenzen sichern in der Regel nur eine Versorgung der jeweiligen Stadtgebiete. Eine großflächige Versorgung darüber hinaus ist nicht möglich und wird auch künftig wohl nicht erreicht werden. (Pressemitteilungen der LfK vom 11.6.2003, von Dr. Hj. Biener ausgewertet)

Großbritannien: Die GWR Group plc (www.musicradio.com) führt zur Zeit einen Unternehmensumbau durch und dabei binnen eines Jahres den Schuldenstand von 100 auf 66 Millionen GBP gesenkt. Dafür wurden die Beteiligungen im Ausland verkauft und im Inland Beteiligungen abgestoßen, die man nicht zum Kerngebiet von GWR rechnete. So wurden im Mai 2003 die Verluste machenden ungarischen Beteiligungen verkauft. Da man zuvor noch die Verlängerung des landesweiten Senderechts von Radio Danubius und beträchtliche Nachlässe bei den Gebühren herausgehandelt hatte, konnte man die Beteiligungen zu einem besseren Preis verkaufen als dem Wert in den Büchern. GWR hat jetzt in Großbritannien gut 30 Lokalradiostationen, Classic FM und Beteiligungen am Digitalrundfunk.
Im Inland wurde die Mitarbeiterschaft reduziert und zum 31.7.2003 wird die Geschäftsführung von sechs auf drei Personen verkleinert. Zu den Ausscheidenden gehört auch Patrick Taylor, der der Geschäftsführung seit 1996 als Finanzdirektor angehörte und in den letzten zwei Jahren als Hauptgeschäftsführer die Restrukturierung durchzog. Er wird künftig beratende Tätigkeiten wahrnehmen. (Liam Gough Radio Newsletter 27.5., 24.6.2003)

Indien: Gyan Vani (www.ignou.ac.in) hat am 7.7.2003, 16.00 Uhr IST (10.30 UTC), mit seinen Sendungen in Kolkata begonnen. Die siebte UKW-Station im lokalen Markt ist ein Bildungsprogramm in Bengali, das von der Indira Gandhi National Open University (IGNOU) und der Netaji Subhas Open University (NSOP) verantwortet wird, und sendet 7.00-17.00 Uhr auf 105.4 MHz. Mit weiteren zwei weiteren in Delhi (105,6 MHz) und Chennai (104,2 MHz) im Test befindlichen Stationen umfasst das Bildungsnetwork von IGNOU dann zehn Stationen. (Swopan Chakroborty 8.7.2003 via DX-India, Dr. Hj. Biener)

Indien: Am 3.7.2003 nahm Win 94.6 Mumbai 36 Tage nach der Stillegung noch einmal den Betrieb auf. Die private UKW-Station war am 27.5.2003 verstummt , weil man das Senderecht für das zweite Jahr nicht bezahlen konnte.
In Mumbai konkurrieren Radio City (Star), Radio Mirchi (Times of India), Red FM (India Today), Go 92.5 (Mid-day) und Win 94.6 (Salgaoncar) miteinander und gegen All India Radio um die Hörergunst. Die Lizenzgebühr für eine UKW-Station in Mumbai beträgt 97,5 Millionen Rupien und soll jährlich steigen. Dabei haben alle fünf Privatsender zusammen nur 480 Millionen eingenommen. Win 94,6 MHz soll etwa 143 Mio. Rupien Verlust gemacht haben. Der Konkurrenz etwa Go 92.5 und Red FM geht es mit etwa 135 Mio. Rupien nicht viel besser. Mid-day hat angekündigt, dass man die Radiostation Go 92.5 aufgeben wird. Alle Stationseigner bedrängen die Regierung, das bisherige Gebührensystem abzuschaffen und eine Gebühr auf Gewinnbeteiligungsbasis einzuführen. (Jose Jacob 3.7., Alokesh Gupta 4.7.2003, Dr. Hj. Biener)

Irland: Die Broadcasting Commission of Ireland (BCI) hat erstmals einen privaten regionalen Sender lizensiert. Beat 102-103 sendet seit dem 1.7.2003 und richtet sich an die 15 bis 34-jährigen in den Counties Carlow, Kilkenny, Waterford, Wexford und South Tipperary im Südosten der Insel. Sendebeginn war um 13.02 Uhr Ortszeit mit U2's 'Beautiful Day'. In den Ansprachen wurde nicht nur der “junge” Charakter der Station hervorgehoben, sondern auch die Förderung einheimischer Musiktalente versprochen. Zu den Teilhabern gehören bekannte Leute aus der Musikindustrie wie U2 Manager Paul McGuinness. Die Station sendet auf Frequenzen im Bereich 102-103 MHz aufnehmen. (Liam Gough Radio Newsletter 16.6., 6.7.2003)

Irland: Die Broadcasting Commission of Ireland (BCI) hat am 4.7.2003 Interessenten zur Bewerbung um vier UKW-Frequenzen für den Großraum Dublin aufgerufen. 107,2 und 107,6 MHz decken allein das Stadtgebiet ab, 94,9 und 105,2 MHz reichen auch in das County hinaus. Um diese Frequenzen ausweisen zu können, muss der Bandplan in der Region geändert werden, so dass East Coast FM, Phoenix FM, Tallaght FM, Beaumont Hospital Radio und Mater Hospital Radio neue Frequenzen bekommen. Nach Angaben von BCI-Geschäftsführer Michael O'Keeffe sollten die Interessenten in einem Positionspapier ihr Programm und die Zielgruppe beschreiben, belegen, wie das Programm die Vielfalt der bestehenden Angebote erhöht, und den Trägerkreis benennen. Im Mai hatten die Behörden einige Piratensender geschlossen, von denen sich einige auch vergeblich um Senderechte bemüht hatten. Nun haben Interessenten Zeit bis zum 12.9.2003, Positionspapiere zu erarbeiten und einzureichen. Im Oktober will die BCI dann beraten. (© Radio Netherlands Media Network 4.7., Liam Gough Radio Newsletter 6.7.2003)

Korea (Süd): Nach Angaben des Korea Herald soll am 25.8.2003 ein englisch-sprachiges Touristenprogramm auf Cheju beginnen. Auf diese Weise will die Regierung den Tourismus in Korea stärken. Bei der Fußballweltmeisterschaft hatte sich herausgestellt, das sich Touristen angesichts der fremden Sprache, Schrift und Kultur doch schwer zurechtfanden.
Das Programm soll bei Südkoreas einzigem englisch-sprachigen Fernsehprogramm Arirang TV produziert werden. 2004 soll für den Großraum Seoul ein digital verbreitetetes Vollangebot aus Wort, Text und Bild beginnen, das bis 2006 das ganze Land abdeckt.
(© Radio Netherlands Media Network 3.7.2003)

Moldowa: Der Stadtsender Antena C Chisinau hat am 20.6.2003 das umstrittene Programm “Hyde Park" abgesetzt. Nach Generaldirektor Ion Budunchi sollte "Hyde Park" ein Programm sein, das den zivilgesellschaftlichen Dialog fördern sollte. Ein kleiner Kreis von Anrufern habe die Live-Sendungen allerdings missbraucht. Die Station arbeite an einem neuen Programmformat, das zum 15. September beginnen soll. "Hyde Park"-Moderator Oleg Brega protestierte dagegen gegen die Behinderung der Meinungsfreiheit. (RFE/RL Newsline 24.6.2003)

Niederlande: Nachdem ein Gericht in Rotterdam die Zuweisungen bestätigt hat, müssen die bei der UKW- und Mittelwellenversteigerung zum 1.6.2003 leer ausgegangenen Bieter auf Kooperationen setzen. Nachdem es zunächst so ausgesehen hatte, als könnte Radio 10 FM durch Kooperation Sky auf Sendung bleiben, hat mit der großen Gewinner der Frequenzauktion jetzt mit einem anderen Bewerber eine Vereinbarung abgeschlossen. Sky Radio kooperiert bei der Gestaltung des Oldieprogramms Radio 103 De Gouwe Ouwe Zender mit der Gesellschaft Veronica. Das Programm, das Sky Radio auf den zuvor von Radio 10 FM genutzten UKW-Frequenzen veranstaltet, soll ab 31.8.2003 als “Radio Veronica 103FM” geführt werden. Die Station hat zum, 10.7.2003 die Kabelverbreitung auf den früheren Frequenzen von Radio Nationaal. (Pressemitteilung Radio 103 (Sky) http://www.radio103.nl/persbericht.html) (K. Ludwig 7.7.2003)

Saudi-Arabien: Der panarabische Satellitensender MBC FM will ein zweites eher wortorientiertes Programm aufbauen. Die saudischen Investoren gehörende Station begann im Juni 1994 und betreibt heute UKW-Sender in Kuwait, Bahrain, Katar, Jordanien und Palästina. ( © Radio Netherlands Media Network 3.7.2003)


Fernsehen

Irak: Das irakische Fernsehen hat drei Monaten am 20.6.2003 als Iraqi Media Network TV wieder den Betrieb aufgenommen. In den Testsendungen wurden unter anderem Programme des ägyptischen Dream TV. In den Nachrichten aus dem Irak ging es um den Tod von zwei Demonstranten am 19.6.2003 in Baghdad, die mangelnde Sicherheitslage, Demonstrationen für Arbeit und die Wiederaufnahme des Hafenbetriebs in Umm Qasr. Radiosendungen gab es bereits seit April auf einigen Frequenzen des früheren irakischen Hauptprogramms. (RFE/RL Newsline 24.6.2003)

Kyrgystan: Gut 200 Ortschaften in Kyrgyzstan haben keinen Zugang zu Fernsehen, und das selbst in 30 km Entfernung von der Hauptstadt Bishkek. Das geht aus einem Bericht der Bishkek Times (27.6.2003) hervor. Da viele Ortschaften im Süden das Landesfernsehen KTR nicht empfangen können, nimmt hier der Einfluss von usbekischen Fernsehstationen zu. Hier seien bis zu fünf verschiedene Programme zu empfangen. (Catherine Cosman in RFE/RL Media Matters 7.7.2003)


Hobbykontakt

China (Taiwan): Radio Taipei International hat ein Hörertreffen mit der Leiterin der Deutschredaktion, Frau Chiu Bihui in Berlin organisiert. Das Treffen findet am Rande einer Ausstellung berühmter Exponate aus dem Nationalen Palast-Museum Taiwan statt und wird am 19.7.2003 in einem Hörsaal der Humboldt Universität durchgeführt. Nähere Informationen über http://www.cbs.org.tw/german/index.htm. (Andreas Buendig A-DX 22.6.2003 via W. Büschel BCDX)

Deutschland (Bayern): Die Homepage von Dr. Hansjörg Biener, der fast alle deutschsprachigen Auslandsdienste und die größeren Lang-, Mittel- und Kurzwellensender des deutschsprachigen Europas vorstellt, ist nun unter der vereinfachten Adresse www.biener-media.de zu erreichen. (Dr. Hj. Biener)

Deutschland (Berlin): Am Rande der Internationalen Funkausstellung (29.8.-3.9.2003 Berlin, www.ifa-berlin.de) wird es auch in diesem Jahr ein Treffen von Kurzwellenhörern und Medieninteressierten geben. Treffpunkt ist am Sonnabend, dem 30.8.2003 ab ca. 18.00 Uhr das Preußische Landwirtshaus in der Flatowallee 23, 14055 Charlottenburg.
Anbindung an den öffentlichen Personennahverkehr:
S-Bahn-Station Olympiastation (von der Innenstadt aus Richtung Berlin-Spandau mit der S75, zwei Stationen vom Messegelände Station Eichkamp / Messe Süd entfernt)
Bus: Linie 149, Haltestelle Heerstraße / Flatowallee, von Messedamm Nord in Richtung Heerstraße/Nennhauser Damm.
Rückfragen an: Andreas Erbe, Saarmunder Str. 79, 14478 Potsdam, Tel: 0331-8873659, E-Mail aerbe@arcor.de oder Thomas Kubaczewski, Flatowallee 16/916, 14055 Berlin-Charlottenburg, Tel: 030-3043078. (Andreas Erbe 11.7.2003)

Deutschland (Saarland): Das 30. Internationale SWLCS-DX-Camp findet 2003 vom 25. bis einschließlich 27.7.2003 in Merchweiler im Herzen des Saarlandes statt. An diesen Tagen werden auf dem Gelände in der Dorfstraße 13 alle Möglichkeiten des weltweiten Rundfunk- und Fernsehempfangs vorgeführt. Ca. 50 Länder strahlen Radioprogramme in deutscher Sprache aus, die oftmals ohne größeren Aufwand hier zu hören sind. Auf dem Campgelände stehen dafür einfache Radios und modernste Weltempfänger zur Verfügung. Das Jubiläums-Camp bietet noch eine Menge mehr, so zum Beispiel:
Computer-Funkfernschreiben
CB-Funk und Packet-Radio
Digitaler- und analoger Radio- und TV-Satellitenempfang
QSL-Karten- und Wimpelschau
Diplom-Ausstellung
FAX auf Kurzwelle
Tropenbandempfang
Wettermeldungen per Funk und Computer
METEOSAT-Direktempfang
FREE RADIO - Information
Newcomerbetreuung
Empfängerausstellung, auch Oldies
Informationsmaterial der internationalen Radiodienste
TOMBOLA
Natürlich sind auch die Diplomabteilung und der Tonbandring des SWLCS vertreten.
Die SWLCS-CB-Sonderstation “Radio Mike Null” (RM 0) ist während des Camps “on the air”. Sämtliche Verbindungen werden mit einer attraktiven Sonder-QSL-Karte bestaetigt. Einweisungen von CB-Funkmobilen erfolgen über RM 0 auf Kanal 30 (27305 kHz in FM).
Für den Samstag ist ein Hörertreffen von China Radio International geplant. Aus diesem Grund kommen direkt aus Beijing Sun Jingli, Leiter der deutschen Redaktion von CRI, Cheng Xiufen, Mitarbeiterin der deutschen Abteilung von CRI und Dou Xiaowen, Vertreterin von CRI in Berlin. Voraussichtlich werden auch Mitarbeiter von folgenden Radiostationen am Camp teilnehmen: Radio Slowakei International Bratislava, Radio HCJB Quito, Ecuador und Deutsche Welle. Weitere Informationen gibt es beim organisierenden SWLCS, Postfach 1230, DE-66585 Merchweiler, Deutschland, www.swlcs.com , p_hell@freenet.de, T+F 06825 / 8380 (via WWDXC 16.4.2003)

Ekuador: Radio HCJB Quito hat sich doch noch entschieden für dieses Jahr eine QSL Serie herauszugeben unter dem Titel: “Vulkane in Ecuador”. Es gibt vier Karten für jeweils drei Monate. Zur Unterscheidung von den Karten 2003A-F des deutschen Dienstes, sollen die internationalen QSL Karten mit folgenden Kürzeln bestellt werden:
IR-A Volcano Tungurahua - 5020 meters, IR-B Volcano Cotopaxi - 5898 meters,
IR-C Volcano Sangay - 5320 meters, IR-D Volcano Guagua Pichincha - 4790 meters (IR steht für International Radio) (Iris Rauscher)

Malta: Die Voice of the Mediterranean in Malta ist vor einigen Monaten in ein neues Sendezentrum eingezogen. Auf der Homepage www.vomradio.com wird ein Video mit einem Rundgang durch die neuen Studios angeboten. Von der Hauptseite aus muss man mit dem Cursor auf die Bilder unter “Highlights” (Offic. Launch of VOM's new offices) gehen und anklicken. Es kommt eine neue Seite mit dem Titel “Welcome to the new Office”. Auf das Bild “VOM's new office” gehen und anklicken. (Volker Willschrey 3.7.2003)


Adaption fürs WWW: Georg Einfalt (georg@einnet.de)