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NTT Aktuell Oktober 2002 -
2. Ausgabe


Editor:
Dr. Hansjörg Biener <Hansjoerg.Biener@asamnet.de>
Neulichtenhofstr. 7, D-90461 Nürnberg

 


Ramadan 2002

Der muslimische Fastenmonat Ramadan beginnt wahrscheinlich am 6.11.2002. Das Ramadanfest zum Abschluss findet dann am 5.-7.12. statt. Das genaue Datum variiert plus minus 1 bis 2 Tage, da sich der islamische Kalender nicht an Daten, sondern am Mondkalender orientiert und der Beginn des Fastenmonats von den geistlichen Autoritäten ausgerufen wird.
Der Fastenmonat ist eine der »fünf Säulen« des Islam, neben dem Bekenntnis zu Allah als dem einen Gott und zu Mohammed als seinem Gesandten, der Abgabe zugunsten der Armen, dem regelmäßigen Gebet und der Wallfahrt nach Mekka. In der Zeit des Ramadan sollen die Gläubigen vom Morgen bis Abend fasten, ausgenommen Kinder, Schwangere, Schwerarbeitende und Reisende. In dieser Zeit verlagert sich das gesellschaftliche und familiäre Leben auf den Abend und verlängern viele Stationen der muslimischen Welt ihre Programme, so dass sich neue Möglichkeiten für den Rundfunkfernempfang ergeben. (Dr. Hansjörg Biener)


Mittelwelle

Belgien: Herman Boels Mittelwellenliste hat nun folgenden Domainnamen: www.emwg.info. Die e-Mail-Adresse lautet nun contact@emwg.info (Herman Boel herman.boel@pandora.be> 16.9.2002)

Deutschland: Kaiserslautern, das früher für den Südwestfunk von Bedeutung war, wird für den Südwestrundfunk beim Start zu digitalen Mittelwellensendungen von Bedeutung werden. Der SWR ist im Besitz einer Sendelizenz für digitale Testsendungen auf 1485 kHz. Die Sendeantenne am 125 m hohen Gittermast unweit der Autobahn A 6 soll voraussichtlich in 4 Wochen montiert werden. Derzeit ist man damit beschäftigt, einen Halbleiter-Sender umzurüsten und digital-tauglich zu machen. Abhängig von den zu erzielenden Messergebnissen (Spektrum, etc.) ist mit einer mittleren Sender-Ausgangsleistung von 300 bis 400 W zu rechnen. Welches Programm abgestrahlt werden soll, steht momentan noch nicht fest; möglicherweise sind es auch Aufzeichnungen. Der SWR wird den Start der Versuchssendungen entsprechend bekanntgeben. (Guenter.Haug@swr.de, SWR-Programmverbreitung 2.10.2002 via Bernhard Weiskopf)

Griechenland: BBC London sendet montags bis freitags 03.30 Uhr Bulgarisch, 04.00 Uhr Türkisch, 04.30 Uhr Russisch und 05.00 Rumänisch auf der Mittelwelle 666 (ex 1386) kHz. (Rumen Pankov via Wolfgang Büschel BCDX 2.9.2002)

Japan: Die Mittelwelle 810 kHz (50 kW) an der Yokota Air Base westlich von Tokyo wurde am 26.9.2002 für eine Generalüberholung abgeschaltet. Die Station (www.yokota.af.mil/orgs/afn) begann im September 1945 kurz nach der japanischen Kapitulation mit ihren Sendungen und war seither ohne Unterbrechung auf Sendung. Der Wiederbeginn des Sendebetriebs soll am 18.10.2002 erfolgen. Die anderen AFN-Stationen in Japan (Misawa, Iwakuni, Sasebo 1575 kHz) sind normal im Betrieb. (Takahito Akabayashi 30.9., Toshiaki Matsui 4.10.2002 via Wolfgang Büschel BCDX)

Jemen: Der jemenitische Rundfunk hat nach eigenen Angaben derzeit folgende Mittelwellen im Betrieb:
711 kHz (200 kW) San'a 03.00-19.00 Uhr Hauptprogramm (San'a)
760 kHz Alshahr (Mukalla) 15.00-22.15 Uhr Hauptprogramm und Lokalprogramme
792 kHz (100 kW) Al Hiswah 03.00-08.00, 11.00-21.30 Uhr 2. Programm (Aden)
837 kHz (30 kW) San'a 03.00-17.00 Uhr 2. Programm (Aden)
909 kHz Al Hudaydah 15.00-22.15 Uhr Hauptprogramm und Lokalprogramme
1008v kHz (600 kW) San'a 14.00-22.15 Uhr Hauptprogramm
1071v kHz (30 kW) Taiz 03.00-22.15 Uhr Hauptprogramm und Lokalprogramme
1188 kHz Al Hiswah 03.00-22.15 Uhr Hauptprogramm
Die Lokalprogramme kommen im Zeitraum 06.00-18.00 Uhr. (Mauno Ritola via Glenn Hauser DXLD 30.9.2002 bzw. Wolfgang Büschel BCDX)

Polen: Nach Angaben einer Sendung von Radio Polonia (17.9.2002) soll ein Vertreter der TPSA auf der HFCC-Konferenz in Bangkok Sendezeit auf einem Mittelwellensender angeboten haben. (Jonathan Murphy Okt WDXC via Mike Barraclough) Das kann sich eigentlich nur auf die einzige verbliebene Großsendeanlage Koszecin (Czestochowa) 1080 kHz (450 kW ) in Südostpolen beziehen. Alle anderen Sendeanlage, darunter die für den polnischen Auslandsdienst und später Trans World Radio eingesetzten Mittelwelle Tychowo bei Szczecin 1503 kHz (300 kW) sind inzwischen abgerissen worden (Bernd Trutenau via Glenn Hauser DXLD 2.10.2002 bzw. Wolfgang Büschel BCDX)

Schweiz: Radio Svizzera di lingua italiana will seine Hörerschaft auch in Italien ausbauen und bietet deshalb interessierten UKW-Stationen die Programmübernahme über Satellit an. Radio Svizzera di lingua italiana wurde am 22. Mai 1932 in Lugano gegründet und nahm einige Monate später den Betrieb auf. Im zweiten Weltkrieg etablierte sich die Station neben dem italienischen Programm der BBC London als wichtige Informationsquelle. Heute bietet die Station drei Programme an, die im eigenen Land etwa 70 Prozent der Hörerschaft binden, während sich der Rest wohl eher an italienischen Privatsendern orientiert. Das erste Programm wird auch auf Mittelwelle 558 kHz übertragen und ist damit nicht nur in der italienischsprachigen Schweiz, sondern schon tagsüber bis in die Emilia Romagna zu hören. Der ursprüngliche Senderstandort war am Monte Ceneri. Heute sind die Sendeanlagen am Cima di Dentro nördlich von Lugano, wo man sie auch von der Autobahn nach Chur aus sehen kann. (Stefano Valianti in Communication of the British DX Club August 2002)

Swasiland: Die beiden Kurzwellensender von Swaziland Commercial Radio sind nicht mehr im Betrieb. Auch die Mittelwelle 1377 kHz (50 kW) sendet nur mit niedrigerer Leistung, da man Probleme mit dem Übergang zum Stromnetz hat. Man hat sich Ersatzteile von Trans World Radio geliehen, um die Mittelwelle wieder in Betrieb nehmen zu können. Sendungen kommen derzeit ohnehin nur abends und am frühen Morgen. (Sean G4UCJ 8.10.2002 vioa Wolfgang Büschel BCDX)

Tadschikistan: Die früher für das Moskauer Ostankino Radio 1 eingesetzte Mittelwelle Orzu 801 kHz (200 kW) ist nach vielen Jahren wieder in Betrieb genommen worden. Das US-amerikanische IBB strahlt zu verschiedenen Zeiten testweise VoA English News Now aus. (Bernd Trutenau 6., 18.9.2002, Arctic via DXLD 30.9.2002)

USA (Florida): Seit dem 23.9.2002, 17.00 Uhr Ortszeit, kann die Station WCNZ "News Radio 1660" Marco Island (25° 59' 30" N 81° 37' 30" W 10 kW d/1 kW n) wieder mit vollen 10 kW senden. Die Station versorgt wieder die Region Key West bis Port Charlotte. In den alten Sender hatte am 12.6.2002 der Blitz eingeschlagen. Trotz Reparaturversuchten brachte der Sender nur noch 4 statt 10 kW und musste ersetzt werden. In der Zwischenzeit musste ein 40 Jahre alter Reservesender die Sendungen ausstrahlen, was die Reichweite auf Marco Island bis Bonita Springs verkleinerte. Das All Financial Network betreibt auch WVOI (ex WODX) Marco Island 1480 kHz (25° 59' 30" N 81° 37' 30" W 1 kW) das den Blitzeinschlag besser überstand und Music of Your Life (Musik der 40er bis 60er) für den Großraum Naples, Marco Island, Everglades City und Chokoloskee ausstrahlt. (Laura Layden Naples Daily News 26.9.2002 via Alan Pennington 27.9. bzw. Glenn Hauser DXLD 30.9.2002)
Die Sendegeschichte von Marco Islands 1660 kHz ist bereits sehr bewegt. WMIB Marco Island (Florida) nahm am 20. Mai 1999 den Betrieb parallel zu WODX 1480 kHz auf und führte im ersten Sendejahr verschiedentlich Sondersendungen für den Fernempfang durch. Die Stationen gehörten der Cos-Star Broadcasting Corp. (Pat Costa, Massachusetts), das Programm kam seit Oktober 1998 von der Community Broadcasting Corp. (Richard and Kathy Storm, Florida). Das Musikformat orientierte sich den den 60er/70er Jahren. Community Broadcasting hätte die beiden Sender zwei Jahre später kaufen sollen, nahm aber die Option aber nicht wahr. Vielmehr verklagte man Cos-Star Broadcasting auf Schadensersatz wegen schlechter Pflege der Sendeanlagen, nicht vorhandener Buchführung über Probleme und weiteren Vertragsbrüchen. Cos-Star wiederum verkaufte die beiden Sender an das New Yorker All Financial Network, das WMIB zum Nachrichtenradio umformatierte und WODX zum Seniorensender. Die Station wechselte am 18.1.2002 das Rufzeichen von WMIB zu WCNZ. Community Broadcasting kam zwar nicht in allen Konfliktpunkten durch, bekam aber am 16.4.2002 gut 0,5 Mio. Euro (225.000 USD) an Schadensersatz zugesprochen. Nach eigenen Angaben hatte man gut 1,2 Mio. an Investitionen verloren, weil man die Sender nicht übernehmen konnte. (Alan Scher Zagier: Jury awards Storms 225K in lawsuit over radio stations 1.5.2002 www.naplesnews.com/02/05/marco/d769070a.htm via Dr. Hansjörg Biener)

Zypern: Nach Angaben der IBB-website http://sds.his.com:4000/fmds_z/schedules/freqsked.txt soll Radio Sawa die zypriotische Mittelwelle am 25.10.2002 auf 990 kHz ändern. (B.Trutenau 30.9.2002)
Das Programm von Cape Greco 981 kHz kommt im Vergleich zu den Mittelwellen Rhodos 1260 kHz und Kuwait 1548 kHz um einen merklichen Moment später, was mit den verschiedenen Zuspielwegen zu erklären ist. Radio Sawa ist als 24-Stunden-Dienst mit Regionalprogrammen konzipiert. Üblicherweise weicht deshalb die Mittelwelle Kuwait 1548 kHz, mit Ausnahme der Nachrichten, von den beiden anderen Wellen ab. (Rumen Pankov 13.9, Hironao Oguma 28.9., 4.10.2002 wie Wolfgang Büschel BCDX)


Kurzwelle

Brasilien: In Wolfgang Büschels Medienbrief veröffentlichte Carlos Goncalves im September und Oktober folgende Empfangsbeobachtungen ab etwa 21.00 Uhr. Ab 22.00 Uhr wird das Gemeinschaftsprogramm "Stimme Brasiliens" ausgestrahlt.
4795 kHz Radio Difusora, Aquidauana MS
4805 kHz Radio Difusora do Amazonas, Manaus AM
4985 kHz Radio Brasil Central, Goiania GO
5035.1 kHz Radio Educacao Rural, Coari AM
5979.7 kHz Radio Guaruja, Florianopolis SC
6020 kHz Radio Gaucha, Porto Alegre RS
6040 kHz Radio Club Paranaense, Curitiba PR
9515 kHz Radio Novas de Paz, Curitiba PR
9530 kHz Radio Nova Visao, Santa Maria RS
9615 kHz Radio Cultura, Sao Paulo SP
9665.1 kHz Radio Marumby, Florianopolis SC (Carlos Goncalves-POR, BC-DX Sep 8-11)
9645.1 kHz Radio Bandeirantes, Sao Paulo SP
9675 kHz R. Cancao Nova,
9684.8 kHz kHz Radio Gazeta,
9694.8 kHz Radio Rio Mar,
9725 kHz R Club Paranaense, Sendeschluss 22.00 Uhr, danach Gene Scott aus Costa Rica hörbar
11765 kHz Radio Tupi
11830 kHz R. CBN Anhanguera, Goiania GO,
11815 kHz R. Brasil Central, Goiania GO
11924.9 kHz Radio Bandeirantes, Sao Paulo SP
15324.9 kHz Radio Gazeta, Sao Paulo SP
(Carlos Goncalves via Wolfgang Büschel)

China (Taiwan): Der deutsche Dienst von Radio Taipei International (Postfach 24-38, Taipei 106, Taiwan ROC, deutsch@cbs.org.tw, www.cbs.org.tw) hat im Winterhalbjahr 2002/2003 folgenden Sendeplan:
18.00-19.00 Uhr (19.00 Uhr MEZ) 9955 kHz (Taiwan)
19.00-20.00 Uhr (20.00 Uhr MEZ) 6175 kHz (Skelton 250 kW, 105°)
21.00-22.00 Uhr (22.00 Uhr MEZ) 9355 kHz (Okeechobee)
06.00-07.00 Uhr (07.00 Uhr MEZ) 9355 kHz (Okeechobee)
(Klaus Koehler A-DX 28.9.2002 via Wolfgang Büschel BCDX)

Deutschland (Bayern): Der Technische Direktor des Bayerischen Rundfunk (techinfo@br-mail.de) hat das Sendeende der Kurzwelle Ismaning 6085 kHz (Telefunken S4005 500 kW, auf "100" kW gedrosselt) zum Jahresende bestätigt. Als Begründung nannte er die Einsparung der Betriebskosten. (Kai Ludwig 5.10.2002) Empfangsberichte werden postwendend bestätigt. Dabei werden offenbar die vorhandenen QSL-Karten aufgebraucht. Jedenfalls wurde ein jüngster Empfangsbericht mit einer QSL-Karte mit einer Ur-alt-Anschrift (D-) beantwortet. (Dr. Hansjörg Biener)

Finnland: Am 10.10.2002 blickte die deutsche Redaktion von Radio Finnland, dem Auslandsdienst des finnischen Rundfunks, in einer zweistündigen Sondersendung auf ihre 1985 aufgenommene Tätigkeit zurück. Der an dieser Sendung teilnehmende Direktor von Radio Finnland erklärte, die gefallene Entscheidung zur Einstellung der Fremdsprachensendungen mit Ausnahme von Russisch sei mehr als eine Grundsatzentscheidung denn als reine Sparmaßnahme zu sehen. Die letzte Deutschsendung wird YLE am 25.10. um 9.30 Uhr (11.30 Uhr MESZ) auf 15530 kHz ausstrahlen. (Kai Ludwig 13.10.2002)

Frankreich / Libyen: Der libysche Staatsfunk LJBC (www.ljbc.net/radio/radio.htm im Aufbau) betreibt nur noch einen seiner eigenen Kurzwellensender auf 15435 kHz, mietet dafür nun aber Sendezeit in Frankreich. Ab 27.10.2002 werden folgende Kanäle genutzt:
10.00-14.00 Uhr (11.00 Uhr MEZ) 21695 kHz
11.00-11.30 Uhr (12.00 Uhr MEZ) 17695, 21640 kHz
11.00-15.00 Uhr (12.00 Uhr MEZ) 21675 kHz
15.00-16.00 Uhr (16.00 Uhr MEZ) 17695, 21640 kHz
16.00-18.00 Uhr (17.00 Uhr MEZ) 15220 kHz
16.00-19.00 Uhr (17.00 Uhr MEZ) 15615 kHz
17.00-18.00 Uhr (18.00 Uhr MEZ) 15660, 17880 kHz
18.00-19.00 Uhr (19.00 Uhr MEZ) 9415 kHz
18.00-19.00 Uhr (19.00 Uhr MEZ) 11635 (ab 2.3.2003 15660) kHz
18.00-20.30 Uhr (19.00 Uhr MEZ) 11715 kHz
19.00-21.30 Uhr (20.00 Uhr MEZ) 11635 kHz
(Observer 20.9.2002 via Wolfgang Büschel BCDX und Kai Ludwig)

Irland: Seit kurzem werden Programme des britischen Radio Caroline (www.radiocaroline.co.uk) tagsüber auf der Kurzwellenfrequenz 7140 kHz beobachtet. Im Internetauftritt von Radio Caroline werden die Ausstrahlungen nicht erwähnt. Trotz ihrer guten technischen Qualität gilt ein von Irland aus operierender Piratensender als wahrscheinlichste Herkunft der Signale. Radio Caroline hatte bereits den Einsatz offizieller Mittel- und Kurzwellensender in Lettland und England erprobt, stützt sich ansonsten aber ganz auf seine Satellitensendungen über die Systeme Astra und WorldSpace. (Kai Ludwig 6.10.2002)

Island: Der Iceland State Broadcasting Service Reykjavik überträgt den Inlandsdienst für Seeleute im Nordatlantik im Winter 2002-2003 nach folgendem Sendeplan:
12.00-13.00 Uhr (13.00 Uhr MEZ) 15775 13865
14.00-14.45 Uhr (15.00 Uhr MEZ) 15775 13865
17.45-19.15 Uhr (18.45 Uhr MEZ) 13865 12120
23.00-23.45 Uhr (00.00 Uhr MEZ) 13865 12120.
(Bob Padula EDXP 27.9.2002 via Glenn Hauser DXLD 30.9.2002)

Jugoslawien: Nach dem Wiederbeginn auf Kurzwelle hat Radio Jugoslawien (www.radioyu.org) jetzt auch die Programme in Deutsch wieder aufgenommen. Gesendet wird täglich 18.30-19.00 Uhr auf 9620 kHz sowie außer sonnabends 22.00-22.30 Uhr auf 6100 kHz. (Kai Ludwig)

Kongo (Kinshasa): Der UN-Sender Radio Okapi wollte am 30.9.2002 in Kinshasa die neuen 10 kW-Sender (Marconi) für die Kurzwellen 6030, 9550 und 11690 kHz in Betrieb nehmen. Der neunte UKW-Sender des Networks sollte wenig später in Bukavu den Betrieb aufnehmen. (© Radio Netherlands Media Network 27.9.2002).
Zu diesem Zeitpunkt wurden die Frequenzen 6300 und 11690 kHz mit den neuen Kurzwellensender in Betrieb genommen, während 9550 kHz noch folgen sollte. Die Radioarbeit wird vom Chief of Information to the UN Mission in the Democratic Republic of the Congo (MONUC), David Smith, betreut, der bereits bei UN-Missionen in anderen afrikanischen Ländern begleitende Radioarbeiten aufgebaut hatte. Empfangsberichte sind zu senden an Georges Schleger schleger@un.org. (Jerry Berg 30.9., 1.10.2002)

Neuseeland: Ab 27.10.2002 wird Radio New Zealand International (www.rnzi.com) auf folgenden Frequenzen senden:
16.50-17.50 Uhr (17.50 Uhr MEZ) 11980 kHz
17.51-20.50 Uhr (18.51 Uhr MEZ) 15160 kHz
20.51-05.05 Uhr (22.51 Uhr MEZ) 17675 kHz
05.05-07.05 Uhr (06.05 Uhr MEZ) 15340 kHz
07.06-11.05 Uhr (08.06 Uhr MEZ) 11675 kHz
11.06-13.05 Uhr (13.06 Uhr MEZ) 15175 kHz
13.06-16.49 Uhr Reservefrequenz bei Bedarf 6095 kHz
Alle Sendungen sind für den Pazifikraum bestimmt, teilweise aber auch in Europa hörbar. 14.30-15.30 Uhr (15.30 Uhr MEZ) werden wohl Programme der oppositionellen Democratic Voice of Burma auf 15620 kHz übertragen. (Andreas Volk 30.9.2002 via Wolfgang Büschel BCDX)

Neuseeland: Wie Allen J Little von ZLXA Levin mitteilt, wurde die Website www.radioreading.org komplett überarbeitet. (Paul Ormandy via Wolfgang Büschel BCDX 22.9.2002)

Nigeria: Achtung. Die frühere Internetadresse der National Broadcasting Corporation Nigeria www.nbc-ng.org führt nun zu einem 0190- dialer (5-6-5-23.exe by download1.0190-dialer.com). Wer ActiveX im browser aktiviert hat, fängt sich damit eine Umleitung auf die 0190-Nummern ein, die hohe Telefonkosten bedeuten, für die sich die Telekom nicht verantwortlich sieht. (Willi Passmann, hard-core-dx und Cumbre DX via Glenn Hauser DXLD 26.9.2002)

Österreich: Die Kürzungen bei Radio Österreich International gehen weiter. So sollen zum Winterhalbjahr die Sendungen in Arabisch und Esperanto eingestellt werden. Am 25.10.2002 verabschiedet sich Wolf Harranth aus der Betreuung von Intermedia, das dennoch fortgesetzt werden soll. (Kai Ludwig 7.10.2002)

Paraguay: ZP20 Radio America testet die Kurzwelle 7300 kHz in die Richtungen 40 und 220°. Die Sendungen auf 7737 und 15185 kHz werden derzeit nicht fortgeführt. Auf dem Programm stehen jetzt Frequenzen im Bereich 120 und 31 m. Außerdem wird auf 1610 kHz (184°) gesendet. (Adan Mur, Technical Advisor, Radiodifusion America ramerica@rieder.net.py). Die Radiostation ist ein fernes Echo von KGEI San Francisco, denn sie wird von einem Mitarbeiterkreis um Jose Holowaty aufgebaut. (Arnaldo Slaen 1.10.2002 via Wolfgang Büschel)

Schweiz: Seit einem Jahr strahlt Schweizer Radio International, das nurmehr eine Unterabteilung des Internetdienstes Swissinfo (www.swissinfo.org) darstellt, keine Kurzwellensendungen für Europa mehr aus. Ab 27.10. werden für andere Weltgegenden folgende, in Europa nur fallweise hörbare Frequenzen eingesetzt; Sendesprachen sind Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch sowie Arabisch:
06.00-08.00 Uhr (07.00 Uhr MEZ) 9885 13790 (Jülich 100 kW, 160/200°), 17665 kHz (Sottens 500 kW, 165°) Französisch, Deutsch, Italienisch, Englisch für Afrika
08.30-10.30 Uhr (09.30 Uhr MEZ) 21770 kHz (Sottens 500 kW, 165°) Englisch, Italienisch, Deutsch, Französisch für Afrika
16.30-18.15 Uhr (17.30 Uhr MEZ) 9755 13790 kHz (Jülich 100 kW, 115°), 15555 kHz (Sottens 500 kW, 140°) Italienisch, Arabisch, Englisch, Französisch für Nahost und Afrika
18.30-21.30 Uhr (19.30 Uhr MEZ) 9755 15485 kHz (Jülich 100 kW, 200/145°), 13660 17660 kHz (Montsinery 500 kW, 165/115°) Italienisch, Arabisch, Englisch, Deutsch, Französisch
22.00-24.00 Uhr (23.00 Uhr MEZ) 9885 kHz (Sottens 500 kW, 230°), 11660 kHz (Montsinery 500 kW, 170°) Französisch, Deutsch, Italienisch, Englisch für Südamerika (Observer via Kai Ludwig 6.10.2002)

Singapur / Frankreich: Radio France Internationale wird ab 27.10. zwei bisher nicht genutzte Standorte im Ausland einsetzen: Kranji in Singapur und Al Dhabbaya in den Vereinigten arabischen Emiraten
16.00-16.30 Uhr (17.00 Uhr MEZ) 6035 kHz (Kranji 250 kW, 315°), parallel zu 11665 13580 kHz (Issoudun 500 kW, 80°) Paschtu
Heutiger Betreiber der Anlagen ist VT Merlin Communications (www.merlincommunications.com). (Observer 20.9.2002 via Wolfgang Büschel BCDX bzw. Kai Ludwig)

Tansania: Radio Tanzania hat offenbar nach mehreren Monaten etwa am 23.9.2002 die Frequenz 7280 kHz wieder in Betrieb genommen. Die genauen Sendezeiten müssen noch geklärt werden. Auch 5050 kHz ist aktiv. (Chris Greenway in Nairobi via BritishDXC bzw. Wolfgang Büschel BCDX)

Thailand: Die Inlandskurzwellen sind so gut wie vollständig verschwunden, da die Regierung jetzt über Mittelwelle und UKW für die Flächendeckung verfügt. Seit den 60er Jahren hatte Radio Thailand einige Kurzwellensender in Bang Phun (Pathum Thani) zu Zeiten 22.00-17.30 Uhr auf Frequenzen wie 4830, 6070, 7115, 9655 und 11905 kHz eingesetzt. Die beiden letztgenannten Frequenzen strahlten auch den Auslandsdienst aus. Seit Anfang 2001 sind 9655 und 11905 kHz nicht mehr im Einsatz. 4830 kHz wurde 2001 verschiedentlich für Radio Thailands drittes Programm in Englisch eingesetzt, das an sich auf Mittelwelle Bangkok 918 kHz für Touristen und Badeurlaube sendet. Die Kurzwellenrelais wurden jedoch seit geraumer Zeit nicht mehr beobachtet. 6070 und 7115 kHz werden noch 11.00-12.15 Uhr für den Auslandsdienst in Vietnamesisch, Khmer, Lao, Burmesisch und Malaiisch eingesetzt. An sich aber partizipiert der thailändische Auslandsdienst jetzt an der US-amerikanischen Relaisstation in Udon Thani.
Damit verbleibt als Kurzwellenstation noch der Sender des Königshauses, der 9.30-11.00 Uhr auf 6148 kHz (10 kW) beobachtet wurde. Allerdings machen Sendestärke und krumme Frequenz den Empfang schon in Südostasien schwierig. So sendet etwa Radio Singapore auf 6150 2 kHz (Uwe Volk 12.9., Bob Padula EDXP 18.9.2002 via Wolfgang Büschel BCDX)
Bangkok Meterological Radio sendet auf 6765 und 8743 kHz (10 kW) Wetterberichte für die Schifffahrt. (Richard Lam 11.9. via Wolfgang Büschel BCDX)

Türkei: Die Stimme der Türkei, der Auslandsdienst des staatlichen türkischen Rundfunks TRT, wird ihre deutschen Sendungen ab 27.10. wie folgt ausstrahlen:
12.30-13.25 Uhr (13.30 Uhr MEZ) 21530 kHz
18.30-19.25 Uhr (19.30 Uhr MEZ) 9745 kHz
(Observer 1.10.2002 via Kai Ludwig 6.10.2002 und Wolfgang Büschel BCDX)

Ukraine: Radio Krishnaloka sendet nach eigenen Angaben aus der östlichen Ukraine 03.00-05.00 und 13.00-15.00 Uhr auf 7415 kHz. Mittelfristig sollen genauere Informationen bei www.krishna.ru und www.harekrishna.ru/news/krishnaloka.shtml zu finden sein. (Bernd Trutenau 24.9.2002 via Wolfgang Büschel BCDX)

Ungarn: Radio Budapest (Brody Sandor ut 5-7, H-1800 Budapest, Ungarn, www.kaf.radio.hu) hat zum 27.10.2002 folgende Sendungen in Deutsch:
montags bis samstags
18.30-19.00 Uhr (19.30 Uhr MEZ) 3975 6025 kHz
20.30-21.00 Uhr (21.30 Uhr MEZ) 3975 6025 kHz
sonntags
13.00-14.00 Uhr (14.00 Uhr MEZ) 6025 11925 kHz
15.00-16.00 Uhr (16.00 Uhr MEZ) 6025 9735 kHz
18.00-19.00 Uhr (19.00 Uhr MEZ) 3975 6025 kHz
Neben ganztägig belegten Kanal 6025 kHz aus Székesfehérvár (100 kW) wird eine zweite Frequenz aus Jászberény (250 kW) eingesetzt. (Observer 4.10.2002 via Wolfgang Büschel)

USA (North Carolina): Das Fundamental Broadcasting Network (520 Roberts Road, Newport, NC 28570, USA, www.fbnradio.com) hat einen zweiten Kurzwellensender in Betrieb genommen.Seit 1999 sendet WTJC Working Till Jesus Comes Newport NC rund um die Uhr auf 9370 kHz (50 kW, 40°) ein weitgehend englischsprachiges Programm. Nun wurde zehn Kilometer von WTJC entfernt eine zweite Sendeanlage errichtet, die Ende September 2002 mit Testsendungen begann. WBOH Worldwide Beacon Of Hope soll künftig rund um die Uhr auf 5920 kHz (50 kW, 180°) in Englisch, Spanisch und brasilianischen Sprachen senden.
Die ersten Sendungen ab 29.9.2002 kamen nur mit 15 bis 20 Watt, da man zunächst nur die rhombische Antenne testen wollte. Beim eigentlichen Sender handelt es sich um einen für Kurzwelle umgebauten Mittelwellensender. Für die Testphase wurde versprochen, das die jeweils eingesetzte Sendestärke auf der QSL-Karte vermerkt wird. In der ersten Zeit wird in der Regel das Programm der Schwesterstation WTJC ausgestrahlt. Geplant ist ein spanisch-sprachiger Anteil von um die 50 Prozent.Bilder von der neuen Sendeanlage finden sich unter http://home.ec.rr.com/fbn/Projects.htm. Zuständig für beide Sendeanlagen ist Radio Missionary Engineer David Robinson.
Das Fundamental Broadcasting Network wurde im Dezember 1988 von der Grace Baptist Church in Morehead City, N.C mit der UKW-Station WOTJ 90.7 FM begründet. Seit 1992 wird das Programm auch über Satellit an andere Stationen übergeben, die jeweils von örtlichen Kirchengemeinden betrieben werden. Nach Sendungen bei anderen US-amerikanischen Kurzwellensendern verfügt man nun über WTJC (1999) und WBOH (2002). 2001 mietete man erstmals wöchentliche Sendezeit auf der litauischen Kurzwelle Sitkunai 9710 kHz. Außerdem baut man das Sendernetz durch Umsetzer im Inland (Bristol VA) und Partner im Ausland (4VNT-FM Haiti) aus. (Bill Montgomery 29.9, Ralph Brandi 30.9., Jerry Berg 30.9., Hans Johnson 30.9. via Wolfgang Büschel BCDX, von Dr. Hansjörg Biener ausgebaut)

Venezuela: Folgende Stationen sind noch auf Kurzwelle aktiv: Radio Tachira 4830 kHz, Radio Amazonas on 4940 kHz, Ecos del Torbes on 4980 kHz und die Zeitzeichenstation YVTO El Observatorio Naval Juan Manuel Cagigal. Seit Mitte der 90er Jahre haben zahlreiche Sender die Kurzwelle verlassen, weil Kurzwellensendungen sich kommerziell nicht mehr lohnen und die alten Sender nur noch schwer zu unterhalten sind. Auf der anderen Sende sind die großen Networks wie Circuito R VEN (CRV), Circuito R Caracas R (RCR), Circuito Radio Rumbos, Circuito Radio Continente (CRC), AM Center, Union Radio and Radio Popular seit Anfang der 90er Jahre auf Satellit zu hören. (Takayuki Inoue Nozaki 25.9.2002 via Wolfgang Büschel)

Vereinigte Arabische Emirate / Frankreich: Radio France Internationale wird ab 27.10. zwei bisher nicht genutzte Sendestandorte im Ausland nutzen: Kranji in Singapur und Al Dhabbaya in den Vereinigten arabischen Emiraten
18.00-18.57 Uhr (19.00 Uhr MEZ) 6140 kHz (Al Dhabbaya 250 kW°, nd), parallel zu 7350 (ab 2.3.2003 11650), 9430 kHz (Issoudun 500 kW, 90°).
Heutiger Betreiber der Anlagen ist VT Merlin Communications (www.merlincommunications.com). (Observer 20.9.2002 via Wolfgang Büschel BCDX bzw. Kai Ludwig)

Vereinte Nationen: Der ab Ende Oktober 2002 gültige Sendeplan von Merlin sieht folgende Sendungen für UN-Radio vor.
17.00-17.15 Uhr (18.00 Uhr MEZ) 7170 kHz (Meyerton 100 kW, 76° SAf), 13775 17595 kHz (Skelton 300 kW, 180° NAf), 21535 kHz (Meyerton 500 kW, 342° S/ZAf) Arabisch, Französisch
17.25-17.45 Uhr (18.25 Uhr MEZ) 7170 kHz (Meyerton 100 kW, 5° OAf) Englisch, Portugiesisch
17.25-17.30 Uhr (18.25 Uhr MEZ) 17580 kHz (Ascension 250 kW, 65° W/ZAf) Englisch, Portugiesisch
17.15-17.29 Uhr (18.15 Uhr MEZ) 15495 kHz (Skelton 300 kW, 125° WAs), 21535 kHz (Meyerton 500 kW, 342°) Englisch, Portugiesisch
18.30-18.45 Uhr (19.30 Uhr MEZ) 9850 kHz (Rampisham 500 kW, 115° WAs) Arabisch, Französisch
18.30-18.45 Uhr (19.30 Uhr MEZ) 17565 kHz (Skelton 300 kW, NAf)
Alle Sendungen werden nur montags bis freitags ausgestrahlt. (Observer 20.9.2002 via Wolfgang Büschel)


Sonderdienste und Untergrundprogramme

Kasachstan (aus Litauen): Radio Dat (www.datradio.com) wich um 15.00 Uhr dem chinesischen Inlandsdienst aus und hat damit seit Mitte September folgenden Sendeplan.
01.00-01.30 Uhr (03.00 Uhr MESZ) 9775 kHz (100 kW Sitkunai)
15.00-15.58 Uhr (17.00 Uhr MESZ) 9925 (ex 9775) kHz (100 kW Sitkunai)
Radio Dat sendet seit dem 8.8.2002 regimekritische Programme nach Kasachstan. Offenbar wechselt der Programmanteil in Russisch und Kasachisch je nach Sendetag. Es sieht so aus, als ob Radio Dat seit je aus Litauen sendete. (J. Huuskonen 13.9., Gabriel Ivan Barrera 15.9., Olle Alm 24.9.2002, Anker Petersen 24.9.2002, Observer 27.9. via Wolfgang Büschel bzw. Clandestine Radio Watch)

Laos (aus Usbekistan): United Lao Movement for Democracy dürfte im Winter folgenden Sendeplan haben:
01.00-02.00 Uhr (02.00 Uhr MEZ) 12070 (ex 17540) kHz (Taschkent 200 kW, 131°)
(Kouji Hashimoto 20.9.2002 via Wolfgang Büschel BCDX)

Nigeria (aus Russland): Jakada Radio International hat seine Sendungen offenbar eingestellt. Der letzte Sendeplan lautete:
19.00-19.30 Uhr 12125 kHz (Armavir 200 kW, 235°) Mo Mi Fr.
(Observer 24.9.2002 via Wolfgang Büschel)

Syrien (aus Russland): Die syrische Oppositions-"Stimme des Heimatlandes" hat zum 1.10.2002 folgenden Sendeplan:
03.30-04.00 Uhr (05.30 Uhr MESZ) 9950 kHz
15.00-15.30 Uhr (16.00 Uhr MESZ) 12085 kHz
16.00-16.30 Uhr (17.00 Uhr MESZ) 12115 kHz (ex 15.00 Uhr)
Obwohl die Station Material der Syrian Human Rights Commission verwendet, bestreitet deren Vorsitzender Saleem El-Hasan, dass seine Organisation hinter den Sendungen steht. (Observer 4.10.2002 via Wolfgang Büschel)


UKW

Jamaika: Die BBC sendet ab 7.10.2002 rund um die Uhr auf UKW 104 den BBC World Service bzw. den Regionaldienst für die Karibik. Im April 2002 hatte die Jamaikanische Regierung den Broadcasting and Radio Rediffusion Act entsprechend geändert, dass die Relaisstation möglich wurde. Die BBC bezahlt dafür einmalig 3.500 USD und 2.500 USD jährlich an Lizenzgebühren. Das Senderecht läuft auf zunächst sechs Jahre. Seit 1997 gab es in Jamaika nur Privatfunk. Bereits jetzt übernahmen Radio Jamaica. und fünf weitere kommerzielle Stationen Programme von der BBC. (© Radio Netherlands Media Network. 2.10.2002)

Jugoslawien (Montenegro): Mit Ausnahme von Radio Free Montenegro protestierten die Mitglieder der Association of Independent Montenegrin Broadcasters am 24.9. mit einer Sendepause 12.30-13.00 Uhr gegen die erneute Verzögerung bei der Neuordnung des Rundfunkrechts. Das nach zahlreichen Verzögerungen und gut zehn Verschiebungen der Abstimmung vom montenegrinischen Parlament verabschiedete Gesetz soll erst im Mai 2003 in Kraft treten. Nach Angaben von Ranko Vujovic als Koordinator der Aktion hatte man Radio Free Montenegro gar nicht erst zur Teilnahme gefragt, weil sich die Station an einer ähnlichen Aktion im August nicht beteiligt hatte. Weitere Protestaktionen sind in Planung, (B92, 23.9. via RFE/RL Media Matters 27.9.2002)

Kenia: Der BBC World Service hat Anfang Oktober in Kisumu sein drittes UKW-Relais nach Nairobi und Mombasa in Betrieb genommen. Eine vierte Station soll im Zentrum des Landes in Nyeri folgen. (© Radio Netherlands Media Network 11.10.2002)

Nepal: In der Nacht vom 14. auf den 15.9.2002 sprengten maoistische Untergrundkämpfer eine Radiostation in Parwanipur (Bara district) in die Luft und fügten Radio Nepal damit einen Verlust von 2,9 Mio. Rupien zu. Radio Nepal kann jetzt die Distrikte Bara, Parsa und Rautahat an der nepalesisch-indischen Grenze nicht mehr auf UKW erreichen. In derselben Nacht wurden weitere Kommandoaktionen durchgeführt. (Deccan Chronicle, Hyderabad www.deccan.com 15.9.2002 via J.Jacob bzw. Clandestine Radio Watch)

Ungarn: Radio France Internationale (RFI) und BBC London werden ab Frühjahr 2003 einen gemeinsamen UKW-Sender in Budapest betreiben. Die Aufsichtsbehörde ORTT wies einer Gemeinschaftsgesellschaft der Auslandsdienste die UKW-Frequenz 92,1 MHz zu. Die beiden betreiben bereits in Deutschland gemeinsam UKW-Programme. RFI will Sendungen in Französisch und Deutsch beisteuern, die BBC in Englisch und Ungarisch. Außerdem will man von Inlandsfunk Kurznachrichten in Deutsch, Englisch und Französisch ins Programm übernehmen. (télésatellite.com via INF Radio - Le Mail Nr 61 2.10.2002)

Uganda: Rebellen der Lord‘s Resistance Army einen katholischen Radiosender im Nordosten des Landes haben zerstört. Rund 20 Rebellen hätten am 27.9.2002 morgens die Rundfunkstation Radio Wa in Lira besetzt und mit Granaten dessen gesamte Einrichtung zerstört, berichtet der britische Sender BBC. Anschließend sei das Gebäude in Brand gesetzt worden. Die Stationsleitung hatte die Behörden um Schutz der Anlage gebeten. Tatsächlich war auch vielleicht ein Dutzend Soldaten anwesen, die aber vor den Rebellen die Flucht ergriffen. Die Widerstandsarmee Gottes, die seit Jahren das Grenzgebiet zwischen Uganda und Sudan unsicher macht, versucht jede Berichterstattung aus dem Gebiet zu verhindern. Reporters sans frontières erinnerte, dass bereits am 31.7.2002 ein Todesbefehl von Joseph Kony gegen die belgische Journalistin Els De Temmerman (früher VRT) gefunden worden war. Sie hatte in einem Buch Filles d'Aboke über die Misshandlung von Mädchen durch die Rebellen berichtet. (INF Radio - Le Mail Nr 61 2.10.2002)


Fernsehen

Deutschland (Berlin): Berlin könnte die erste deutsche Region mit einem vollen digitalen Fernsehangebot sein. Auf der Amsterdamer International Broadcasting Convention wurde bekannt gegeben, dass Berlin bis August 2003 30 statt 12 terrestrische Fernsehprogramme haben soll. Da weniger als zehn Prozent der Haushalte auf terrestrischen Empfang angewiesen ist, mag der Übergang besonders problemlos sein. Rohde & Schwarz wird dazu die bestehenden Sendeanlagen umrüsten und 13 neue Standorte errichten.
In Berlin sind 22 TV-Programme und zwei Datendienste via DVB zu empfangen. Allerdings sind die Sendeleistungen und die Senderanzahl noch nicht ausreichend, um im gesamten Stadtgebiet einwandfreien Empfang innerhalb der Häuser zu gewährleisten. DVB-T ist seit zwei Jahren in Berlin im Testbetrieb. In Deutschland sind aktuell alle Aktivitäten bzgl. DVB-T auf Berlin konzentriert. Von den Ergebnissen in Berlin hängen alle weiteren Pilotprojekte ab. Wenn das Berliner Projekt misslingt, wird es keine weiteren DVB-T-Aktivitäten außerhalb Berlins mehr geben bzw. andere Projekte werden erst dann starten, wenn's in Berlin funktioniert. Im Einzelnen gibt es bisher folgenden Betrieb:
Kanal 37 vom Sender Scholzplatz (SFB), 1 kW
Programme: - Das Erste, - B1 (SFB), - ORB, - 1Festival
Kanal 43 vom Sender Alexanderplatz, 1 kW
Programme: - n-tv, - 1MuXx
Datendienste: - MMD (Mobile Media Distribution)
Kanal 46 vom Sender Schäferberg, 5 kW
Programme: - Eurosport, - MTV, - FAB, - VIVA TV / arte
Kanal 51 von den Sendern Alexanderplatz, 3 kW, Schäferberg, 5 kW, Zeuthen, 5 kW
Programme: - SAT.1, - PRO7, - Kabel 1, - N 24
Kanal 53 vom Sender Alexanderplatz, 1 kW
Programme: - ZDF, - ZDF.info, - KIKA, - ZDF.doku
Datendienste: - ZDF Datendienst
Kanal 59 von den Sendern Alexanderplatz, 10 kW, Schäferberg, 5 kW, Rüdersdorf, 5 kW
Programme: - RTL, - RTL 2, - Super RTL, - VOX
(© Radio Netherlands Media Network 16.9.2002, von Bernhard Weiskopf 30.9.2002 kommentiert)


Hobbykontakt

Deutschland: Kai Ludwig bietet bei http://kailudwig.bei.t-online.de/radio.htm nach einer Überarbeitung der Homepage jetzt Besuchsberichte von folgenden Stationen an:
Sender Lampertheim - Kurzwellensender des US-amerikanischen Auslandsrundfunks in Hessen
Sender Königs Wusterhausen - Stillgelegte, zum Museum umgewandelte Sendestation
Sender Wilsdruff - Mittelwellensender bei Dresden, speziell bekannt durch Ausstrahlung von Jugendradio DT64 1992/1993
Sender Berlin Stallupöner Allee - Mittelwellensender des Sender Freies Berlin
Radio Brandenburg in Potsdam-Babelsberg


Adaption fürs WWW: Georg Einfalt (georg@einnet.de)