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NTT Aktuell November 2003 -
2. Ausgabe


Editor:
Dr. Hansjörg Biener <Hansjoerg.Biener@asamnet.de>
Neulichtenhofstr. 7, D-90461 Nürnberg

„Ein Bayer ruft im Radiosender an und wünscht sich ein Musikstück von L. v. Beethoven. Der Moderator: A-Moll oder C-Moll? Darauf der Bayer: Nein, einmal reicht. Zehnmal wäre zu viel.“ (gefunden in Eastside DX 22, einem DX-Rundbrief aus Sachsen)

Kai Ludwig: Sonnensturm

Zu starken Beeinträchtigungen des Empfangs auf Mittel- und vor allem Kurzwelle führten die ungewöhnlich starken Ausbrüche der Sonne in den letzten Tagen. In Deutschland waren zahlreiche Kurzwellensignale nur noch schwach zu empfangen, in Schweden vermerkte ein Beobachter, die Kurzwellenbänder seien so still, als wäre der Rundfunk nie eingeführt worden. Auf Mittelwelle verhielt sich besonders die Frequenz 1314 kHz auffällig, hier war der Empfang des besonders weit nördlich liegenden norwegischen Senders Kvitsøy zeitweise völlig ausgelöscht, wodurch die sonst vom Sender Kvitsøy restlos übertönten rumänischen Stationen auf dieser Frequenz hörbar wurden.
Die Regionen der Sonne, von denen solche Ereignisse ausgehen, sind mit Hilfe von Satelliten durch Aufnahmen im Röntgenbereich eindrucksvoll aufzuzeigen. Auf der Sonnenoberfläche bilden sich durch die starken Magnetfelder die bekannten Sonnenflecken aus.
Die starke Röntgen- und Ultraviolettstrahlung, die bei einem Ausbruch von der Sonne ausgeht, führt zu einer sehr starken Ausprägung der untersten Schicht der Ionosphäre. Bei der Ionosphäre handelt es sich um den Bereich der Erdatmosphäre zwischen etwa 60 und 700 km Höhe, dessen wesentliche Eigenschaft die Ionisierung der Gasmoleküle ist, wodurch die von Mittel- und Kurzwellensendern in Richtung Weltraum ausgehenden Wellen zurück zur Erde reflektiert werden. In der Ionosphäre gibt es mehrere Schichten besonders starker Aufladung, und zwar die seit langem bekannten D-, E-, F1- und F2-Schichten sowie die erst vor kurzem entdeckte F3-Schicht. Dabei ist die D-Schicht in etwa 60 bis 80 km Höhe nur tagsüber vorhanden und verschluckt durch ihre Beschaffenheit die Raumwellen von Sendern im Mittelwellenbereich, wodurch Fernempfang auf Mittelwelle nur bei Dunkelheit möglich ist. Bei besonders starker Ausbildung durch einen Sonnenausbruch verschluckt die D-Schicht aber auch Kurzwellen, was zu einer starken Schwächung bis hin zum völligen Ausfall des Kurzwellenempfangs führt. Diese Erscheinung ist im deutschen Sprachraum nach ihren Entdeckern als Mögel-Dellinger-Effekt bekannt.
Eine wesentliche Rolle bei Ausbrüchen der Sonne spielt aber auch das bei solchen Ereignissen ausgeschleuderte Plasma. Wenn das Plasma in Richtung Erde ausgeworfen wird, verursacht die Wolke elektrisch geladener Teilchen beim Auftreffen auf das Magnetfeld der Erde sogenannte Magnetstürme, bei denen die Struktur der Ionosphäre sehr nachhaltig gestört wird. Hierbei entstehen auch die Polarlichter, die in den letzten Tagen nicht nur in den Polargebieten, sondern auch in unbewölkten Regionen Mitteleuropas zu beobachten waren. Die Ausbreitung der Raumwellen wird durch diese Erscheinungen stark beeinträchtigt, wobei die Auswirkungen im Gegensatz zum Mögel-Dellinger-Effekt nicht auf die Tagseite der Erde beschränkt sind und länger anhalten. In solchen Situationen tritt oft Flatterfading auf, ein sehr schneller Schwund, der das betroffene Signal völlig entstellt. (Kai Ludwig 2.11.2003)


Rundfunkgebühren

Der bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber will gemeinsam mit anderen Ministerpräsidenten eine Erhöhung der Rundfunkgebühren verhindern. und die öffentlich-rechtlichen Sender zu einem Sparprogramm zwingen. Der „Bild am Sonntag“ (9.11.2003) sagte der CSU-Chef, gemeinsam mit dem nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Peer Steinbrück (SPD) und dem sächsischen Regierungschef Georg Milbradt (CDU) wolle er so lange eine Gebührenerhöhung bei den öffentlich- rechtlichen Sendern verhindern, bis ein Sparprogramm umgesetzt werde. „Fünf Prozent der festen Planstellen sollen in den nächsten vier Jahren wegfallen.“ Auf freie Mitarbeiter dürften die Sender dabei nicht mehr ausweichen. Zudem sollten die beiden Kultursender arte und 3Sat zusammengelegt werden.
Die Gebühren sollen nach einem Vorschlag der zuständigen Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) Anfang 2005 um 1,07 Euro auf 17,22 Euro monatlich steigen. Bereits am 22. Oktober 2003 hatte sich Stoiber bei der Eröffnung der Münchner Medientage mit bundesweitem Echo gegen eine Gebührenerhöhung ausgesprochen. Die letzte Entscheidung über die bundesweit einheitliche Gebühr liegt bei den Ländern. Nach einem Bericht des Magazins „Focus“ lassen sich immer mehr Zuschauer durch die Sozialämter von der monatlichen Rundfunkgebühr befreien. Die Zahl der Befreiungen sei innerhalb der vergangenen zehn Jahre um fast ein Drittel gestiegen, hieß es. Zum Kreis der Befreiten zählen Sozialhilfeempfänger, Behinderte und Studenten. (Spiegel Online 9.11.2003),
Der ARD-Vorsitzende und NDR-Intendant Jobst Plog kommentierte am 9. November 2003 Stoibers Äußerungen so: „Die KEF macht ARD und ZDF regelmäßig deutliche Rationalisierungsvorgaben, die von den Anstalten auch umgesetzt werden. Die Vorstellungen von Herrn Stoiber ignorieren das von der Verfassung gebotene Verfahren zur Gebührenfestsetzung, verletzen die Anstaltsautonomie und laufen im Ergebnis auf die Vernichtung weiterer wertvoller Arbeitsplätze in diesem Land hinaus.“ Das ZDF habe in den zurückliegenden Jahren rund 15 Prozent seiner Planstellen abgebaut, betonte der Sprecher des Mainzer Senders, Alexander Stock. „Für die kommenden Jahre ist der sozialverträgliche Abbau von weiteren 300 Planstellen fest geplant, also noch einmal knapp 10 Prozent des derzeitigen Bestandes.“ (NDR Online 9.11.2003 - 13:40:26)


Mittelwelle

Irland: Die Sendeanlage in Cork die RTE Radio 1 auf 729 kHz und 2FM auf 1278 kHz ausstrahlt, war im November 2003 einige Tage abgeschaltet. Da RTE in finanziellen Schwierigkeiten steckt, wurde schon befürchtet, es handele sich um eine dauerhafte Abschaltung. Am 12. November 2003 waren beide Sender wieder im Betrieb. Unglücklicherweise können die Sondersendungen der Mittelwelle, etwa Sportübertragungen und Gottesdienste, über die Hauptwelle Tullamore 567 kHz nur in ungenügender Qualität empfangen werden. (A. Sennitt 11.11., N. Watkinson 12.11.2003 via W. Büschel)

Litauen: Radio Baltic Waves International (P.d. 3245, LT-2013 Vilnius) betreut im Winter 2003/04 folgende Mittelwellensendungen:
Vilnius 612 kHz (100 kW, nd) Sendungen in Belorussisch:
04.00-06.00 (MEZ 05.00) Uhr Radio Liberty,
16.00-22.00 (MEZ 17.00) Uhr R.adio Liberty, 22.00 Radio Polonia
Sitkunai 1557 kHz (150 kW, nd) Sendungen für China Radio International
18.00-22.00 (MEZ 19.00) Uhr Russisch, 20.00 Polnisch, 20.30 Englisch, 21.00 Chinesisch
(B. Trutenau 30.10.2003 via W. Büschel BCDX)

Niederlande: In einem Interview mit dem Medienprogramm Antenne 2 forderte der Vorsitzende der Sozialisten in Gelderland am 26. Oktober 2003 die Eröffnung neuer Sendemöglichkeiten auf Mittelwelle. Paul Freriks reagierte damit auf die Aushebung einiger Piratensender durch die niederländischen Behörden. Gerade im deutsch-niederländischen Grenzgebiet gibt es einige Hobbypiraten, die sich mit niederländischer Musik eine breite Hörerschaft sichern. Nach Freriks hätten sich die Betreiber außer der Illegalität der Sendungen nichts zuschulden kommen lassen. Nun möchte seine Partei ein Mittelwellenprogramm aufziehen, das die Bedürfnisse aufgreift, den Radiomachern legale Möglichkeiten eröffnet und ihrer Hörerschaft das Programm gibt, das sie immer schon hören wollten. Obwohl noch keine konkreten Schritte unternommen wurden, rechnet Freriks mit einem Sendebeginn bis März 2004. Die Sozialisten sind mit über 40000 Mitgliedern die viertgrößte Partei des Landes und mit neun bzw. vier Abgeordneten im Unter- und Oberhaus vertreten. (© Radio Netherlands Media Network 26.10.2003).

Niederlande: Mitte Oktober 2003 gab Ruud Poeze bekannt, er wolle die künstliche Nordsee-Insel REM Island kaufen, um dort Anlagen für seine Mittelwellensender zu errichten. Einer würde Radio London ausstrahlen, das damit dem historischen ”Seesender”-Image näher käme. (© Radio Netherlands Media Network 14.10.2003)

Russland: Die Mittelwelle Chkalovskaya 1359 kHz (75 kW) bei Moskau soll für das Programm Nash soyuz reaktiviert werden, das die Verbindung von Russischer Föderation und Belarus bestärken soll. (B. Trutenau 11.11.2003 via W. Büschel BCDX)

Russland: Russian International Radio (RIR), ein Gemeinschaftsprogramm der Stimme Russlands und Russkoye Radio kommt im Winterhalbjahr 2003/04 nach folgendem Sendeplan:
13.00-18.00 (MEZ 14.00) Uhr 1143 kHz (Bolshakovo 150 kW)
13.00-16.00 (MEZ 14.00) Uhr 603 kHz (Berlin 5 kW), 1323 kHz (Wachenbrunn 1 MW) , 1386 kHz (Bolshakovo 1,2 MW)
15.00-16.00 (MEZ 16.00) Uhr 9555 kHz (Jülich 100 kW, 115°)
17.00-21.00 (MEZ 18.00) Uhr 1089 kHz (Tbilisskaya 1,2 MW)
18.00-21.00 (MEZ 19.00) Uhr 936 kHz (Lviv 1 MW)
18.00-20.00 (MEZ 19.00) Uhr 972 kHz (Mykolaiv 500 kW)
19.00-22.00 (MEZ 20.00) Uhr 1143 kHz (Bolshakovo 150 kW)
20.00-22.00 (MEZ 21.00) Uhr 603 kHz (Berlin 5 kW), 1215 kHz (Bolshakovo 1,2 MW), 1314 kHz (Gavar 1 MW) , 5965 5975 kHz (Jülich 100 kW 105 bzw. 110°)
20.00-21.00 (MEZ 21.00) Uhr 1386 kHz (Bolshakovo 1,2 MW)
21.00-22.00 (MEZ 22.00) Uhr 1494 kHz (Krasnyy Bor 600 kW), 5990 kHz (Jülich 100 kW, 115°) (B. Trutenau 12.11.2003 via W. Büschel BCDX)

Slowakische Republik: Nach der Außerbetriebnahme des Großsenders Velke Zaluzie im August 2003 hat der Slowakische Rundfunk zum 1. November 2003 in Zusammenhang mit Umkoordinierungen in seinem UKW-Sendernetz weitere Mittelwellen aufgegeben. Abgeschaltet wurden die Frequenzen 567 kHz in Rimavská Sobota sowie 792 kHz in Bratislava.
Aus Nitra-Jarok wird auf 927 kHz jetzt das ungarische Programm von Rádio Patria übertragen. Bei Rádio Patria (http://www.slovakradio.sk/patria/index.php) handelt es sich um die in Kosice und Presov produzierten Minderheitenprogramme des Slowakischen Rundfunks. Eine eigene Frequenzkette besteht dabei für das umfangreiche (Mo-Fr 10.10-12.00 und 13.00-18.00 Uhr, an Wochenenden und Feiertagen 07.00-18.00 Uhr Ortszeit) Programm in Ungarisch mit den Mittelwellen 927 kHz (Kosice-Zizatice und jetzt auch Nitra-Jarok) sowie 1017 kHz (Rimavská Sobota und Bratislava). Die übrigen Programme, darunter eine deutsche Sendung mittwochs 19.30-19.50 Uhr, laufen auf den Frequenzen der Regionalkette Rádio Regina.
Das bislang auf 927 kHz gesendete Rádio Regina Bratislava läuft jetzt auf 1098 kHz, der früheren Frequenz des stillgelegten Senders Velke Zaluzie, die trotz der nurmehr 50 kW betragenden Sendeleistung auch in Deutschland recht gut zu empfangen ist.
Ab 1. April 2004 sollen dann auch auf der Frequenz 702 kHz, auf der zur Zeit noch zwei 200 kW-Sender Rádio Slovensko übertragen, nur noch Regionalprogramme aus Banská Bystrica mit vermutlich deutlich geringerer Sendeleistung laufen. (K. Ludwig 9.11.2003)


Kurzwelle

Afghanistan: Die 1995 von der indischen Regierung gegründete Firma Broadcast Engineering Consultants India (http://www.becil.com/index.html) hat im September 2003 den Auftrag für einen 100 kW starken Kurzwellensender sowie eine Uplinkstation für die Nutzung des Satelliten Insat-3A für Afghanistan bekommen. Die Anlagen sollen im März 2004 zur Verfügung stehen.
Der Kurzwellensender von Radio Kabul war am 8. Oktober 2001 durch einen gezielten Luftangriff auf die Sendestation, die vermutlich auch den 1000 kW-Mittelwellensender für die Frequenz 1107 kHz beherbergte, zerstört worden. Die Versorgung des gebirgigen Afghanistan mit Rundfunkprogrammen ist schwierig, weshalb bis vor einigen Monaten das Programm von Radio Afghanistan auch über Kurzwellensender in Norwegen und Abu Dhabi übertragen wurde. Bereits im März 2002 war ein Team des indischen Ministry of Information and Broadcasting zur Sondierung in Afghanistan. (http://www.un.int/india/ind802.doc Alan Pennington 31.10. via W. Büschel BCDX, www.keralanext.com/news/index.asp?id=18245 Helping strife-torn Afghanistan rebuild and expand its radio and TV network via G. Hauser DXLD, K. Ludwig 2.11.2003)

Albanien: Radio Tirana (http://rtsh.sil.at) strahlt im Winterhalbjahr 2003/04 (26.10.2003 - 27.3.2004) folgende Auslandssendungen aus:
Albanisch täglich
00.00-04.30 (MEZ 01.00) Uhr 7270 kHz (Cerrik 100 kW, 305°)
09.00-10.00 (MEZ 10.00) Uhr 1395 kHz (Fllake 500 kW, 33°), 7110 kHz (Cerrik 100 kW, nd)
15.00-18.00 (MEZ 16.00) Uhr 1215 kHz (Fllake 500 kW, nd), 7270 kHz (Shijak 100 kW, nd)
21.30-23.00 (MEZ 22.30) Uhr 1458 kHz (Fllake 500 kW, 338°), 7295 kHz (Cerrik 100 kW, 350°)
Fremdsprachen nur Mo-Sa
18.00-18.30 (MEZ 19.00) Uhr 6130 kHz (Cerrik 100 kW, nd); Türkisch, :15 Griechisch
18.30-19.00 (MEZ 19.30) Uhr 1458 kHz (Fllake 500 kW, 338°), 7185 kHz (Cerrik 100 kW, 350°) Deutsch
19.00-19.30 (MEZ 20.00) Uhr 7240 kHz (Cerrik 100 kW, nd) Italienisch
19.45-20.00 (MEZ 20.45) Uhr 7210 kHz (Shijak 100 kW, 310°), 9510 kHz (Cerrik 100 kW, 310°) Englisch
20.00-20.30 (MEZ 21.00) Uhr 7210 kHz (Shijak 100 kW, 310°) Französisch
22.15-22.30 (MEZ 23.15) Uhr 1215 kHz (Fllake 500 kW, nd), 6135 kHz (Shijak 100 kW, nd) Serbisch
22.30-23.00 (MEZ 23.30) Uhr 7130 kHz (Shijak 100 kW, 310°), 9540 kHz (Cerrik 100 kW, 305°) Englisch
02.45-03.00 (MEZ 03.45) Uhr 6115 7160 kHz (Cerrik 100 kW, 305°) Englisch
04.30-05.00 (MEZ 05.30) Uhr 6115 7160 kHz (Cerrik 100 kW, 305°) Englisch
Für die Kurzwelle steht Radio Tirana in Shijak ein Sender sowjetischer Herkunft zur Verfügung. Wichtigster Kurzwellenstandort in Albanien ist jedoch Cerrik, wo ebenfalls Ende der sechziger Jahre durch China sechs Sendeeinheiten installiert wurden. Die Mittelwellen werden von der Station Flläke im feuchten Küstenland Albaniens betrieben. Dort wurden Ende der sechziger Jahre drei jeweils 500 kW starke Mittelwellensender chinesischer Herkunft installiert, wobei auf der Frequenz 1395 kHz zwei dieser Sender zu einer Ausgangsleistung von 1000 kW kombiniert werden können. Nach dem Fall der kommunistischen Regime in Osteuropa wurde das Gesamtangebot von Radio Tirana massiv reduziert. Die freigewordenen Kapazitäten werden teilweise an andere Auslandsdienste, vor allem aber die protestantische Radiomission Trans World Radio vermietet. (K. Ludwig 2.11.2003, Dr. Hj. Biener)

Belarus: Belaruskaje Radyjo 1 (ID Persy nacyjanalny kanal) ist wieder 04.00-23.00 auf der Kurzwelle Mahiliou 7235 kHz (5 kW) zu empfangen (Sommer 03.00-22.00 Uhr 7145 kHz). (B. Trutenau 26.10.2003 via W. Büschel BCDX)

Brasilien: Folgende Sender wurden in den Monaten Oktober und November in Wolfgang Büschels Newsletter als aktiv gemeldet:
5045 kHz Radio Guaruja.(0311)
5993 kHz Radio Senado, 10.08-10.45 (0311)
6060 kHz Radio Tupi, Curitiba (0311)
6180 kHz Radio Nacional da Amazonia, 8.00-8.50 (0310)
9530 kHz Radio.Nova visao, Santa Maria RS, 22.10-22.22 (0310)
9645 kHz Radio Bandeirantes 21.15 21.50-22.06 (0310)
9665 kHz Radio .Marumby, Florianopolis SC, 21.39-21.59 (0310)
9665 kHz Radio Nacional Brasilia morgens,. abends (0310)
9675 kHz Radio Cancao Nova, Cachoeira Paulista SP 08.30-09.05 (0310)
9695 kHz Radio Rio Mar, Manaus AM, 1916- (0310)
9725 kHz Radio Club Paranaense, Curitiba PR, 21.36-22.09 (0310)
11765 kHz Radio Tupi, Curitiba PR, 22.28-22.43 (0310)
11780 kHz Radio Nacional da Amazonia, Brasilia DF, 22.26-22.40, (0310)
11785 kHz Radio Guaiba, Porto Alegre RS, 22.24-22.33 (0310)
11815 kHz Radio Brazil Central 21.44 (0310)
11830 kHz Radio CBN Anhanguera, Goiania GO, 22.19-22.30 (0310)
11855 kHz Radio .Aparecida, Aparecida SP, 22.15-22.24, (0310)
11915 kHz Radio Gaucha, Porto Alegre RS, 22.11-22.19 (0310)
11925 kHz Bandeirantes 22.05 (0310)
17815 kHz Radio Cultura, Sao Paulo SP, 09.50 (0310)
(Z. Liangas 3.10, C. Goncalves 5., 13., 21.10., 7.11., D.Valko 10.11., E. Gehrig- 11.11.2003 via W. Büschel BCDX)

Brasilien (Sao Paulo): Eine neue Kurzwellenstation ist Radio Guaruj Paulista. Die Station sendet seit August 2003 auf 3235 kHz (ZYG860) und 5045 kHz (ZYG850). Zuvor war sie schon rund um die Uhr auf 1550 kHz (ZYK590). Vor vielen Jahren wurde 5045 kHz von Radio Difusora Presidente Prudente vom selben Ort belegt. Stationsmanager von Radio Guaruj Paulista ist Orivaldo Rampazzo. (WWDXC Oct 2003 via W. Büschel BCDX)

Costa Rica: Das nichtkommerzielle Radio For Peace International (http://www.rfpi.org) ist nicht mehr auf Sendung, seit die University of Peace am 5. November 2003 gegen 16.00 Uhr Ortszeit (23.00 Uhr MEZ) die Stromversorgung der Station abschaltete. Zuletzt hatte man rund um die Uhr auf 7445 kHz gesendet. Am Vortag waren bereits die Telefonleitungen und die Wasserversorgung unterbrochen worden. Der von Radio For Peace International genutzte Teil des Campus wurde von der University of Peace inzwischen mit einem Stacheldrahtverhau umgeben. Derzeit halten sich nach wie vor einige Mitarbeiter rund um die Uhr im Stationsgebäude auf, um einen befürchteten Verlust der Studio- und Sendetechnik zu verhindern. Unterstützer der Station wurden aufgerufen, Belege über ihre Spenden als Beweismittel für eventuelle rechtliche Schritte einzusenden.
Nach jahrelangem kooperativen Nebeneinander hatte sich die Uni-Leitung seit Jahren liegen gelassener Unklarheiten angenommen. Im Juli / August kam es zu einer ersten großen öffentlichen Konfrontation über die Nutzung des Geländes der von den Vereinten Nationen unterhaltenen University for Peace. Die anschließend fortgesetzten Verhandlungen führten zu keiner Einigung, so dass die die Universität von Radio For Peace International ultimativ forderte, ihr Gelände bis zum 31. Oktober 2003 zu räumen.
In einem Interview am 4. November 2003, noch vor der Abschaltung der Energieversorgung, erklärte James Latham, die Verlegung der Station zu einem anderen Standpunkt wäre ein „sehr schwieriges“ Unterfangen. Radio For Peace International legte gegen das Vorgehen der University of Peace Rechtsmittel ein, wovon sich diese jedoch nicht betroffen sieht, da sie als Einrichtung der Vereinten Nationen Immunität genieße. Unterstützer der Station merken hierzu an, dass die University of Peace als UN-Organisation damit den Vereinten Nationen selbst Schaden zufüge, da Radio For Peace International eine der wenigen Stationen ist, bei denen UN-Radio seine Programme unterbringen kann. (K. Ludwig 2., 9.11.2003)

Dänemark: DR Radio (Radioavisen, Rosenorns Alle 22, DK-1999 Frederiksberg C, Denmark. http://www.dr.dk/radiodanmark, technical reports: rdktek@dr.dk) und das Kultusministerium haben sich am 6. November 2003 auf die Beendigung der Kurzwellensendungen geeinigt. Die Auslandssendungen werden am 31. Dezember 2003 eingestellt. Radio Dänemark beantwortet Empfangsberichte mit einer QSL-Karte. Rückporto ist willkommen (1 IRC, 1 Euro, 1 USD), aber nicht unbedingt nötig. (Erik Koie 11.11.2003 via W. Büschel BCDX)

Dänemark / Norwegen: Radio Danmark (Radioavisen, Rosenorns Alle 22, DK-1999 Frederiksberg C, Denmark. http://www.dr.dk/radiodanmark, technical reports: rdktek@dr.dk) und NRK nutzen gemeinsam Kurzwellensender in Norwegen, wobei Programme von NRK in der ersten und von Radio Danmark in der zweiten Hälfte jeder Sendestunde zu hören sind. Nachfolgend der Frequenzplan aus Kvitsoy (K) und Sveio (S) mit Gültigkeit vom 26.10.2003 bis 31.12.2003:
12.00-12.55 (MEZ 13.00) Uhr 11615 (K 80°), 12070 (K 40°), 13800 (S 180°), 18950 (S 280°)
13.00-13.55 (MEZ 14.00) Uhr 9590 (S 180°), 11610 (K 40°), 13800 (K 80°), 17550 (S 300°)
14.00-14.55 (MEZ 15.00) Uhr 13800 (K 95°), 17735 (S 300°)
15.00-15.55 (MEZ 16.00) Uhr 13800 (K 95°), 15735 (K 120°), 17525 (S 315°)
16.00-16.55 (MEZ 17.00) Uhr 7490 (K 95°), 13800 (K 145°), 15705 (S 315°)
17.00-17.55 (MEZ 18.00) Uhr 7490 (S 180°) außer sonntags, 9980 (K 120°) außer sonntags, 13800 (K 145°), 18950 (S 280°)
18.00-18.55 (MEZ 19.00) Uhr 7490 (S 180°), 15735 (S 300°)
19.00-19.55 (MEZ 20.00) Uhr 7490 (S 180°), 13800 (S 315°)
20.00-20.55 (MEZ 21.00) Uhr 7490 (S 180°), 9980 (K 165°)
21.00-21.55 (MEZ 22.00) Uhr 7490 (S 195°), 7560 (K 65°)
22.00-22.55 (MEZ 23.00) Uhr 7465 (K 40°), 7560 (S 235°)
23.00-23.55 (MEZ 00.00) Uhr 7390 (S 280°), 7465 (S 235°), 7490 (K 80°), 7560 (K 40°)
00.00-00.55 (MEZ 01.00) Uhr 7490 (K 80°), 7560 (S 280°)
01.00-01.55 (MEZ 02.00) Uhr 7560 (S 280°), 9945 (S 300°)
02.00-02.55 (MEZ 03.00) Uhr 7490 (K 95°), 7560 (S 280°), 9590 (S 300°)
04.00-04.55 (MEZ 05.00) Uhr 7465 (S 315°), 7490 (K 95°), 7560 (K 145°)
05.00-05.55 (MEZ 06.00) Uhr 7490 (K 165°)
06.00-06.55 (MEZ 07.00) Uhr 5945 (S 180°), 13800 (K 165°)
07.00-07.55 (MEZ 08.00) Uhr 7180 (K 165°), 9590 (S 195°)
08.00-08.55 (MEZ 09.00) Uhr 11975 (K 35°), 13800 (S 250°)
09.00-09.55 (MEZ 10.00) Uhr 11975 (K 40°), 13800 (S 250°) 18950 (K 110°)
10.00-10.55 (MEZ 11.00) Uhr 13800 (S 180°), 21765 (S 235°)
11.00-11.55 (MEZ 12.00) Uhr 13800 (S 180°), 21755 (K 165°) (Kai Ludwig 28.9.2003)

Deutschland (Bayern): In einer Gemeinschaftsveranstaltung des Kurzwellenring Süd und des Rundfunkmuseums Fürth am 30.Oktober 2003 berichteten Prof. Thomas Lauterbach (thomas.lauterbach@fh-nuernberg.de) von der Fachhochschule Nürnberg vom Stand der regionalen DRM-Testsendungen und Gerald Moser von Coding Technologies über den Stand der Signalaufbereitung.
In einem Feldversuch untersucht die Fachhochschule Nürnberg ähnlich wie das Fraunhofer-Institut in Erlangen die Einsatzmöglichkeiten von DRM und Kurzwelle für den Lokalrundfunk. Dafür wurde eine Sendeanlage auf dem FH-Gebäude eingerichtet. Beeindruckend unscheinbar ist die Sendeanlage. Die Signalaufbereitung erfolgt auf einem PC, für die Ausstrahlung wurde ein 100-Watt-Amateurfunksender (Collins 32S-3) modifiziert, der sein Signal in einen Dipol an den Mast der FH-Amateurfunkstation DL0OP einspeist. Von März bis Oktober 2003 sendete man aus Nürnberg auf 26.000 kHz (10 W). Je nach Bebauung und lokalem Störnebel ist damit Empfang in zwei bis vier Kilometern Entfernung möglich, bei größerem Antennenaufwand wurde auch schon Empfang in 25 Kilometern Entfernung gemeldet. Inzwischen wurde die Nürnberger Frequenz auf 26.012 kHz verlegt. In Zusammenarbeit mit dem Landkreis Neumarkt (Oberpfalz) und dem Bayerischen Rundfunk soll nämlich ab Dezember eine Außenversuchstelle auf dem BR-Gelände Dillberg in Betrieb genommen werden. Der DRM-Sender übernimmt hier die Frequenz 26.000 kHz (100 W, Stabantenne). Besonderes Untersuchungsziel dort ist die Versorgung des ländlichen Raums und der Stadt Neumarkt. Prof. Thomas Lauterbach geht hier von einer Reichweite von acht Kilometer aus. Auch wenn für die direkt Betroffenen wohl eher die Technik bzw. ihre Qualifikationsarbeiten im Vordergrund stehen, können sich die Studenten auch beim Versuchsprogramm „FH-Campus Radio” erproben. In absehbarer Zeit soll auch ein Besuch der KWRS-Gruppe Nürnberg bei den Produktions- und Sendestätten organisiert werden. (Dr. Hj. Biener, F. Stöhr)

Griechenland: Die Stimme Griechenlands (432 Messogheion Ave, GR-15342 Aghia Paraskevi, Athen, Griechenland, www.ert.gr, era5@ert.gr) bringt die deutsche Sendung im Winter 2003/04 14.30-15.00 (MEZ 15.30) Uhr auf 15650 kHz sowie für Griechenland und Südosteuropa auf der Mittelwelle 666 kHz. (Dr. Hj. Biener)

Indien: Wie der Intendant von Prasar Bharathi K.S.Sarma mitteilte, soll der 24-stündige Nachrichtenkanal Doordarshan News TV am 3.11.2003 auf den Fernsehsendern des bisherigen zweiten Programms starten. Der Sendestart des 24-stündigen Nachrichtenkanals von All India Radio, für dessen Flächendeckung Kurzwellensender sorgen sollen, ist für den 2. April 2004 vorgesehen. (J. Jacob 1.11.2003)

Indien (Andamanen und Nicobar Inseln): Der Regionalsender für die Andamanen und Nicobar Inseln, AIR Port Blair (AIR, Delanipur, Haddo Post, Port Blair 744102, India) feierte am 2.6.2003 40 Jahre auf Sendung. Die Hauptsendesprache ist Hindi. Dazu kommen noch Programme in Sanskrit (01.25-01.30 Uhr), Malayalam (Mo-Sa 07.00-07.30 Uhr), Nicobari (10.30-11.00 Uhr), Telugu (11.00-11.30 Uhr), Tamil (11.30-12.00 Uhr) und Bengali (12.00-12.30 Uhr, So 09.30-10.00 Uhr).
Die Sendeanlagen sind in Brookshabad, gut 10 km südlich von Port Blair. Im Mai 2003 wurde ein neuer Sender für die Mittelwelle 648 kHz (100 kW, Thales, statt 20 kW) in Betrieb genommen. Erste Kurzwellensendungen wurden ab 22. Dezember 1988 auf 7180 und 4760 kHz gehört. Wenig später wechselte der 10-kW-Sender von 7170 auf 7115 kHz.
Die seit 1989 ausgestrahlten Kurzwellensendungen sind zur Flächendeckung für die nördlichsten und südlichsten Inseln der Inselgruppe bestimmt. Durch einen Schaden am NEC-Sender kann seit April 2003 nur noch mit 5 kW gesendet werden. Da NEC keine Ersatzteile mehr für den Sender liefert, muss Ersatz bei All India Radio entwickelt und hergestellt werden. Derzeit wird die Kurzwelle nach folgendem Sendeplan eingesetzt:
23.30-03.00 Uhr 4760 kHz
03.10-03.40 Uhr 7115 kHz, sonntags bis 05.00 Uhr
07.30-09.30 Uhr 7115 kHz, sonntags bis 10.00 Uhr
10.30- 17.00 Uhr 4760 kHz, samstags und sonntags 19.00 Uhr
Empfangsberichte an regionale AIR-Stationen werden routinemäßig an die AIR-Zentrale weitergeleitet und wenn dann von dort aus beantwortet. (M.v.Delft via dswci DXW 5.11.2003 bzw. W. Büschel BCDX, von Dr. Hj. Biener ergänzt)

Indien (Kaschmir): Radio Kashmir Srinagar beginnt sein Morgenprogramm jetzt ab 0.55 (statt 0.25) Uhr auf 4950 kHz. Im Vorwinter begann das Programm um 1.20 Uhr.
Während des Ramadan gibt es noch ein Frühmorgenprogramm 23.15-23.58 Uhr auf 1116 und 4950 kHz. Im islamischen Fastenmonat wird bekanntlich von Sonnenaufgang bis -untergang gefastet, so dass für ein Frühstück früher aufgestanden werden muss. (J. Jacob 2.11.2003)

Indien (Sikkim): AIR Gangtok in dem von Indien annektierten früheren Königreich Sikkim sendet 1.00-4.00 und 10.30-16.00 Uhr auf 1404 und 3390 kHz. Sendesprache ist hauptsächlich Nepali. Dazu kommen Sendungen in Hindi (10.30-11.00 Uhr, freitags auch 14.30 Uhr), Lepcha (11.00-11.30 Uhr), Limboo (11.30-12.00 Uhr) und Sikkimese (12.00-12.30 Uhr). Eine wöchentliche Sendung in Englisch kommt samstags um 14.30 Uhr. Ungehört blieben die früher 7.00-9.30 Uhr auf 6085 kHz ausgestrahlten Sendungen.
Das Königreich Sikkim war bis 1974, als es den Status eines „assoziierten Staates“ bekam, unabhängig. 1975 wurde es als 22. Bundesstaat der Indischen Union eingegliedert. AIR Gangtok, die indische Regionalstation für das Sikkim, verfügt seit 1993 über einen 10-kW-Sender von Harris. Die Sendetätigkeit war in den ersten Jahren jedoch sehr unregelmäßig. 1995 wurden die Frequenzen 3390, 6120 und 9650 kHz registriert. Im Juli 1996 wurden dann in Gangtok zwei 10-kW-Mittelwellensender und der 10-kW-Kurzwellensender offiziell eingeweiht. Von nun an waren die Kurzwellensendungen auch regelmäßiger zu hören. (M.v.Delft via dswci DXW 5.11.2003 bzw. W. Büschel BCDX, von Dr. Hj. Biener ergänzt)

Iran: Entgegen den nach einer Mitte September von der technischen Abteilung erstellten Unterlagen für die Winterperiode schränkte der staatliche iranische Rundfunk IRIB seine Ausstrahlungen auf Kurzwelle Ende Oktober 2003 massiv ein und strahlte noch einen kleinen Teil der Sendungen gefahren. Die Redaktion der deutschen Programme verschickte einen Hörerbriefkasten per e-Mail, in dem man sich folgendermaßen äußerte: „Der unvorhergesehene, plötzliche Ausfall sämtlicher Frequenzen, zu dem es bis dato keine befriedigende Erklärung für uns gibt, hat uns und unsere Hörer wohl im gleichen Maß schockiert. Tatsache ist, dass dieser Vorfall nicht von ungefähr kommt, und das es sich auch nicht um eine technische Panne dabei handelt. Die Nicht-Inbetriebnahme des Kurzwellennetzes für die Ausstrahlung der Sendungen für das europäische Ausland im Winter ist beabsichtigt. Nur weiß keiner genau, was hinter dieser Absicht steht.“ Bereits im Juli 2003 hatte es geheißen, die Leitung von IRIB erwäge einen Verzicht auf die Kurzwelle.
Nach einigen Tagen wurde ein Teil der zunächst ausgefallenen Ausstrahlungen wieder aufgenommen. Dies betrifft auch die deutschen Programme, die zunächst nur noch über Eutelsat Hotbird (12,437 GHz horizontal, Symbolrate 27.000, FEC 3/4, „International Radio“, linker Tonkanal) gesendet wurden. Die um den 31. Oktober 2003 vorgenommene erneute Aufschaltung der deutschen Abendsendung um 18.30 Uhr auf die vorgesehenen Kurzwellenfrequenzen 6110 und 9500 kHz wurde zugleich als „vorläufig“ bezeichnet. Die Morgensendung um 08.30 Uhr wird weiterhin nur über Eutelsat Hotbird und den Internetstream von IRIB International verbreitet.
Für die deutschen Programme (http://www.irib.ir/worldservice/germanRADIO/default.htm) ist als Senderstandort auf 9500 kHz Sirjan und für die anderen Frequenzen Kamalabad vorgesehen, wobei jedoch unklar ist, inwiefern der gegenwärtige Sendereinsatz diesen Planungen entspricht. (W. Büschel, K. Ludwig, Hj. Biener)

Israel: Kol Israel hat bis zum 31.12.2003 noch folgenden Sendeplan:
00.00-06.00 (MEZ 01.00) Uhr 7545 11590 kHz Hebräisch
04.30-06.00 (MEZ 05.30) Uhr 11590 kHz Hebräisch
05.00-19.00 (MEZ 06.00) Uhr 15760 kHz Hebräisch
06.00-19.00 (MEZ 07.00) Uhr 17535 kHz Hebräisch
17.00-04.30 (MEZ 18.00) Uhr 11585 kHz Hebräisch
17.30-18.00 (MEZ 18.30) Uhr 11605 17545 kHz Hebräisch
19.00-19.45 (MEZ 20.00) Uhr 15640 kHz Hebräisch
19.00-24.00 (MEZ 20.00) Uhr 9390 kHz Hebräisch
19.00-05.00 (MEZ 20.00) Uhr 9345 kHz Hebräisch
21.00-22.15 (MEZ 22.00) Uhr 15640 kHz Hebräisch
04.00-22.10 (MEZ 05.00) Uhr 5915 kHz Arabisch
05.00-05.15 (MEZ 06.00) Uhr 9435 11605 17600 kHz Englisch
05.15-05.30 (MEZ 06.15) Uhr 9435 11605 kHz Französisch
11.00-11.30 (MEZ 12.00) Uhr 15640 17545 kHz Französisch, 11.10 Englisch, :20 Spanisch
15.00-16.25 (MEZ 16.00) Uhr 13850 15640 17545 kHz Farsi, Fr Sa bis 16.00 Uhr
16.00-16.25 (MEZ 17.00) Uhr 15640 17525 17545 kHz Spanisch, nur Samstags
16.30-16.55 (MEZ 17.30) Uhr 11605 15640 17545 kHz Französisch, :45 Spanisch
17.00-18.00 (MEZ 18.00) Uhr 9435 15640 Jiddisch, 25 Rumänisch, :45 Ungarisch
18.00-18.15 (MEZ 19.00) Uhr 11605 17545 kHz Englisch
18.30-20.00 (MEZ 19.30) Uhr 9435 11605 Russisch
20.00-21.00 (MEZ 21.00) Uhr 9435 11605 13720 15640 kHz Englisch, :30 Französisch, :45 Spanisch
Zum 1. Januar 2004 wird der Überseedienst Reshet Hei eingestellt. Die Sendungen in Englisch, Französisch und Persisch werden in den Kurzwellenplan des hebräischen Networks Reshet Bet eingebracht. Die anderen Sprachen werden von der Kurzwelle verschwinden.
(Observer 7.11.2003 via W. Büschel BCDX)

Japan: NHK World Radio (http://www.nhk.or.jp/nhkworld/) hat wegen Senderproblemen zum 26. Oktober 2003 folgende Sendungen vom eigenen Relais in Sri Lanka an andere Standorte verlegt:
02.30-04.30 (MEZ 03.30) Uhr 15240 kHz Farsi, 3.00 Japanisch, 4.00 Arabisch verlegt
14.00-15.00 (MEZ 15.00) Uhr 17755 kHz Englisch verlegt
02.30-03.00 (MEZ 03.30) Uhr 6040 kHz (Woofferton) Farsi
03.00-04.00 (MEZ 04.00) Uhr 9855 kHz (Woofferton) Japanisch
04.00-04.30 (MEZ 05.00) Uhr 9855 kHz (Dhabbaya) Arabisch
14.00-15.00 (MEZ 15.00) Uhr 17820 kHz (Woofferton) Englisch (NHK Radio Japan 24.10.2003 via W. Büschel BCDX)

Kanada / Belgien: Erstmals nutzt Radio Vlaanderen Internationaal in diesem Winter 2003/04 einen Sender in Kanada, und zwar 18.00-20.00 (MEZ 19.00) Uhr auf 13790 kHz für Europa. Dieser auf den ersten Blick merkwürdig erscheinende Sendereinsatz erklärt sich aus der in Winternächten bestehenden Beschränkung des für innereuropäische Sendungen geeigneten Frequenzbereichs auf die niedrigen Bänder bis 41 Meter, die zu einer starken Auslastung der für derartige Ausstrahlungen geeigneten Antennen auf den europäischen Sendestationen führt. Bereits vor Jahren hatte aus diesen Gründen das damalige Merlin Network One abends Sendungen aus Kanada zurück nach Europa praktiziert. Seit 2001 setzt Radio Vlaanderen Internationaal auf Kurzwelle ausschließlich Sender im Ausland ein. (K.Ludwig)

Korea (Nord): Entgegen der langjährigen Praxis hat die Stimme Koreas Frequenzen für ihre deutschsprachigen Sendungen geändert. Deutsch kommt nun 16.00-17.00 und 18.00-20.00 (MEZ 17.00, 19.00) Uhr auf 6575 und 7505 (ex 9325) kHz. (Rumen Pankov 6.11.2003 via W. Büschel BCDX)

Litauen: Radio Vilnius hat folgenden Wintersendeplan 2003/04:
00.00-01.00 (MEZ 01.00) Uhr 7325 kHz (Sitkunai 100 kW) Litauisch, :30 Englisch
Reserve 6120 kHz (Jülich 100 kW, 295°)
09.00-10.00 (MEZ 10.00) Uhr 9710 kHz (Sitkunai 100 kW) Litauisch, :30 Englisch
19.00-19.30 (MEZ 20.00) Uhr 666 kHz (Sitkunai 500 kW) Englisch
23.00-24.00 (MEZ 22.00) Uhr 9875 kHz (Sitkunai 100 kW) Litauisch, :30 Englisch
(B. Trutenau 30.10.2003 via W. Büschel BCDX)

Niederlande: In den Niederlanden hält die Diskussion um den Auslandsrundfunk Radio Nederland Wereldomroep (RNW) an. Eine Kommission für kulturelle Angelegenheiten formulierte in einer Ausarbeitung, der holländische Kurzwellendienst könne vollständig mit Inlandsprogrammen bestritten werden. Sendungen in Fremdsprachen sollten nur noch in jene Zielgebiete ausgestrahlt werden, in denen eine hinreichende Hörerresonanz nachweisbar sei. RNW-Intendant von Bouwens äußerte hierzu, neuere Untersuchungen wiesen nach, daß der niederländische Weltrundfunk eine wichtige Rolle ausübe. (K. Ludwig 9.11.2003)
RNW hatte erst zum 26.10.2003 seine Sendungen eingeschränkt; unter anderem wurde die terrestrische Verbreitung des englischen Programms in Europa auf ein Viertel des bisherigen Umfangs reduziert Stephen Luce hat folgenden Vergleich der Senderzeiten bei den Radio Nederlands-Stationen durchgeführt:
Flevo Sommer 2003 57 h, Winter 2003/04 41 h
Bonaire Sommer 2003: 36 1/2 h, Winter 2003/04 24 h
Madagaskar Sommer 2003 29 h, Winter 2003/04 30 h
andernorts gemietete Sendezeit: Sommer 2003 26 h, Winter 2003/04 14 h
(Stephen Luce via G.Hauser DXLD 23.10.2003)

Polen: Bei Radio Polonia (http://www.radio.com.pl/polonia/de) stehen Änderungen bei der Kurzwellenverbreitung ins Haus, nachdem der Vertrag mit Telekomunikacja Polska über den Betrieb der Kurzwellenstation Leszczynka bei Warschau zum 31. Dezember 2003 ausläuft. Ursprünglich wollte Radio Polonia die Nutzung dieser Anlagen bereits zum 1. Oktober 2002 beenden und auf Sender in Deutschland oder der Slowakei ausweichen, nahm von dieser Absicht dann aber zunächst wieder Abstand. (G. Hauser DXLD via K. Ludwig 9.11.2003)
Derzeit laufen deutsche Programme von Radio Polonia über die Station Leszczynka wie folgt:
12.30-12.59 (MEZ 13.30) Uhr 6095 9525 kHz
16.30-16.59 (MEZ 17.30) Uhr 7270 kHz
20.30-20.55 (MEZ 21.30) Uhr 7175 7285 kHz

Russland: Radio Rossii (http://www.radiorus.ru), das Hörfunkprogramm der Gesamtrussischen Staatlichen Rundfunk- und Fernsehgesellschaft, hat seine Verbreitung auf Kurzwelle offenbar aufgegeben. Nach dem 26.10.2003 waren die bisher in Richtung Atlantik eingesetzten Sender im etwa 100 km nördlich von Moskau gelegenen Taldom, die meist in ausgezeichneter Qualität zu empfangen waren (tagsüber auf 13705 und 17600 kHz), nicht mehr in Betrieb. Die Ausstrahlungen über andere Standorte, insbesondere Kurowskaja südwestlich von Moskau (tagsüber 9720 kHz), konnten ebenfalls nicht mehr gehört werden. Das Großsendezentrum Kurowskaja übernahm erst in den letzten Jahren diese Ausstrahlungen von der geschlossenen Station Tschkalowskaja südöstlich von Moskau. Die früheren Ausstrahlungen aus Noginsk östlich von Moskau waren bereits im März 2003 ersatzlos entfallen. (O. Alm via K. Ludwig 2.11.2003)
In Mitteleuropa ist Radio Rossii damit terrestrisch nur noch auf den Langwellen 171 und 261 kHz zu empfangen. Der letztgenannte Kanal wird aus Taldom eingesetzt und ist mit 2500 kW die mit der höchsten Sendeleistung betriebene Rundfunkfrequenz weltweit, während auf 171 kHz mit 600 kW aus dem Sendezentrum Bolschakowo im Gebiet Kaliningrad gesendet wird, womit die Versorgung von Belarus und dem Baltikum nunmehr auf Langwelle abgesichert wird. Diese Frequenz ist, wenngleich mit verhältnismäßig schwachem Signal, auch in Ostdeutschland ganztägig zu empfangen.

Russland: Die „Welle von Tatarstan” (Tatarstan Dulkynynda / Na volne Tatarstana) sendet jetzt wieder nach dem traditionellen Wintersendeplan 05.00-06.00 und 07.00-08.00 Uhr auf 15105 kHz und 09.00-10.00 Uhr auf 11915 kHz. (D. Mezin 7.11.2003 via W. Büschel BCDX)

Slowakische Republik: Die Auslandssendungen von Radio Slowakei International (Mytna 1, 81290 Bratislava; Post Office Box 55, 81005 Bratislava 15, Slowakische Republik, RSI_german@slovakradio.sk, www.slovakradio.sk/rsi.html) werden möglicherweise in Kürze eingeschränkt. Das französische Internetangebot von Jean-Michel Aubier (http://perso.wanadoo.fr/jm.aubier/infos.htm) meldet unter Berufung auf Radio Slowakei International (RSI), aus Budgetgründen würden die Sendungen in Französisch ab dem 1. Dezember 2003 statt wie bisher dreimal nur noch zweimal am Tag ausgestrahlt. Seit dem 1. November 2003 werden die drei Sender von Rimavska Sobota mit 200 statt 250 kW betrieben. Künftig dürfte einer der drei Sender als Ersatzteilquelle für die beiden anderen Betriebssender dienen.
Bislang ist nicht bekannt, ob auch bei den deutschen Sendungen mit derartigen Einschränkungen zu rechnen ist. Die deutsche Redaktion hat für das Winterhalbjahr 2003/04 folgende Zeiten und Frequenzen angekündigt:
14.30-15.00 (MEZ 15.30) Uhr 6055 7345 9450 kHz
Wiederholungen
17.00-17.30 (MEZ 18.00) Uhr 5915 6055 7345 kHz
19.00-19.30 (MEZ 20.00) Uhr 5915 6055 7345 kHz
08.00-08.30 (MEZ 09.00) Uhr 5915 6055 7300 kHz. (G. Hauser DXLD via K. Ludwig 9.11.2003)

Vereinigte Arabische Emirate: Die UN-Mission für Eritrea und Äthiopien hat folgenden Wintersendeplan 2003/04 für das Horn von Afrika:
10.30-11.30 (MEZ 11.30) Uhr 21550 kHz (Al-Dhabbaya 250 kW, 225°) Di
09.00-10.00 (MEZ 10.00) Uhr 21460 kHz (Al-Dhabbaya 250 kW, 225°) So (Observer 31.10.2003 via W. Büschel BCDX)

Vereinte Nationen: UN-Radio hat im Winter 2003/04 folgenden Sendeplan für Afrika:
17.00-17.15 (MEZ 18.00) Uhr 7170 kHz (Meyerton 100 kW, 76°), 21535 kHz (Meyerton 500 kW, 342°), 15495 kHz (Skelton 300 180°) Mo-Fr Französisch
17.30-17.45 (MEZ 18.30) Uhr 7170 kHz (Meyerton 100 kW, 5°), 15495 (Skelton 300 kW,125°), 17810 (Ascension 250 kW, 65°) Mo-Fr Englisch
18.30-18.45 (MEZ 19.30) Uhr 9850 kHz (Rampisham 500 kW, 105°), 13775 kHz (Skelton 300 kW, 180°) Mo-Fr Arabisch (M. Terry BrDXC-UK 26.10.2003 via W. Büschel BCDX)


Oppositions- und Exilsender

Myanmar (aus Deutschland u.a. Standorten): Die Democratic Voice of Burma (www.dvb.no/about/airtime.html) plant für den Winter 2003/04 (26.10.2003-31.3.2004) folgende Frequenzen:
23.30-00.30 (MEZ 00.30) Uhr 5945 kHz (Jülich 100 kW, 70°) 12055 kHz (Talata/Volundry)
4.30-15.30 (MEZ 15.30) Uhr 5905 kHz (Almaty) 17495 kHz (Bernd Trutenau 30.10., 6.11.2003 via W. Büschel BCDX)

Sahara (aus Algerien?): Die Polisario-Station konnte Anfang Oktober wieder regelmäßiger auf den Wellen (Tindouf) 1550 und (Rabuni) 7460 kHz gehört werden. Außerdem kam im Oktober eine neue Mittelwelle 700 kHz zum Einsatz, die nicht gestört wurde.
-09.00 (MEZ) Uhr 1550 7460 kHz Arabisch
17.00-24.00 (MEZ 18.00) Uhr 1550 7460 kHz Arabisch, in der Stunde vor Sendeschluss häufig Spanisch
Beobachter vermuten, das neue oder überholte Sendeanlagen eingesetzt werden. In jüngerer Zeit stören die marokkanischen Behörden routinemäßig die Mittelwelle, weniger und weniger nervend die Kurzwelle. (Steve Whitt, 10.10.2003 via Glenn Hauser DXLD, C. Goncalves 6., 13., 16., 21.10., A. Pennington 13.10., H. Sellers 9.11., W. Büschel 5.-8.11., R. Ross 5.11., J. Evans 8.11., G. I. Barrera 8.11.2003)

Uganda (aus Deutschland): Der ugandische Exilsender Radio Rhino International Africa (ID your voice for freedom, your voice for liberty, your symbol for the future, your symbol for hope) hat jetzt folgenden Sendeplan:
15.00-15.59 (MEZ 16.00) Uhr 17870 kHz (Jülich 100 kW, 145°) Sa So
15.00-15.30 (MEZ 16.00) Uhr 17870 kHz (Jülich 100 kW, 145°) Di-Fr (Dr. Hj. Biener)


UKW

Indien: All India Radio und die Asia-Pacific Broadcasting Union (ABU), Kuala Lumpur führen vom 17. bis 20. November einen von der Weltbank mitfinanzierten Kongress über Digitalradio durch. Mitarbeitende von gut 50 Rundfunkanstalten aus der Region werden sich von 15 Experten informieren lassen und die Möglichkeiten und Probleme der neuen Technik diskutieren. Im einzelnen geht es um Eureka-147 aus Europa, ISDB aus Japan, iBiquity aus den USA, Digital Radio Mondiale, WorldSpace, XM und Sirius Radio.
All India Radio hat bereits 1995 einen 125 Watt-Digitalsender und einige Empfänger gekauft und die Ergebnisse der Experimente in die Diskussionen der European Broadcasting Union eingebracht. Als Teil des „10. Entwicklungsplans“ von All India Radio sollen die vier Metro-Städte als Pilotregionen mit 1-kW-Sendern ausgestattet werden, damit sich die Techniker mit DAB vertraut machen können. 2004 sollen sechs bis zwölf Kanäle in diesen Projekten ausgestrahlt werden. (AIR Pressemitteilung 11.11.2003)

Malawi: Mit Öffentlichkeitsaktionen, die sich vom 10. bis 12.11.2003 über drei Tage hinzogen, begleitete die BBC London den Sendebeginn ihrer dritten UKW-Station in Malawi. Aus Anlass des Sendebeginns von Mzuzu 87,9 MHz gab es am 12.11.2003 sogar ein Eigenprogramm 18.30 und 20.30 Uhr für Malawi. Bisher war der BBC World Service bereits auf den UKW-Frequenzen Blantyre 102,5 MHz und Lilongwe 87.9 MHz. Kari Blackburn, Regional Executive Editor vom BBC African Service, bezeichnete Malawi mit zwei Millionen BBC-Hörern im Land als wichtiges Zielgebiet. (The Radio Newsletter 11.11.2003)


Adaption fürs WWW: Georg Einfalt (georg@einnet.de)