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NTT Aktuell Dezember 2003


Editor:
Dr. Hansjörg Biener <Hansjoerg.Biener@asamnet.de>
Neulichtenhofstr. 7, D-90461 Nürnberg


Langwelle

Großbritannien (Isle of Man): Paul Rusling von der Isle of Man International Broadcasting Plc (IMIB), die seit langem einen Langwellensender auf Man errichten will, sieht sich weiteren bürokratischen Hindernissen ausgesetzt. In einer Pressemitteilung beklagt man sich, dass ein Einspruchserfahren gegen die Communications Commission, bei dem sie gar nicht beteiligt, sondern nur betroffen ist, seit einem halben Jahr nicht vorwärtsgeht. Entgegen dem Versprechen, dass die Sommerpause keine Rolle spielen sollte, sei im November immer noch kein Verhandlungstermin festgesetzt. (IMIB Pressemitteilung 18.11.2003)

Irland: Der irische öffentlich-rechtliche Rundfunk RTÉ hat den Beginn seiner Langwellensendungen auf 252 kHz weiter verschoben. Ursprünglich war der 1. Oktober 2003, dann der 1. Januar 2004 angekündigt worden. Jetzt ist auf der Homepage von RTÉ von einem Sendestart Ende des ersten Quartels 2004 die Rede. Die Langwelle wird das Programm RTÉ Radio 1 übernehmen. (R. NL MN 27.11.2003)


Mittelwelle

Australien (West Australien): Die Australian Broadcasting Authority hat das Senderecht der Cybervale Proprietary Limited in Südwestaustralien nicht verlängert. Damit endete das Senderecht der im erweiterten Mittelwellenband sendenden Station am 25. November 2003. Radio 6GS Wagin hatte nach einem Blitzschlag bereits vor einem halben Jahr die Sendungen auf 1611 kHz eingestellt. (ABC News Online via R. NL MN 26.11.2003)

Frankreich: Nach 1062 kHz sendet nun ein zweiter Mittelwellensender in Meudon auf 1080 kHz. In beiden Fällen werden Musikschleifen für Testsendungen eingesetzt. (Th. Vignaud 1.11.2003 via W. Büschel BCDX)

Großbritannien (London): Nach 40 Jahren im Rundfunk und 30 Jahren bei dem Londoner Radiosender „LBC“ beendet der britische Rundfunkveteran Douglas Cameron (70) seine Laufbahn und wird die Station nur noch beraten. In diesem Jahr betreute er das Morgenprogramm bei LBC News 1152. (The Radio Newsletter 25.11.2003 via Dr. Hj. Biener)

Großbritannien: Die Radio Authority hat die UKW- und Mittelwellenrechte in Plymouth um zwölf Jahre ab 1. Januar 2004 verlängert. Plymouth Sound Ltd. (GWR Group plc) sendet weiter als 97 FM Plymouth Sound, und Classic Gold Digital Ltd. weiter als Classic Gold 1152 AM. Die Lizenz verlängert sich, da sich beide Programmanbieter am Digitalpaket für die Region Plymouth/Cornwall beteiligen. (The Radio Newsletter 25.11. 2003 via Dr. Hj. Biener)

Indien: Die Mittelwellenstation Siliguri 711 kHz (200 kW) im indischen Nordosten wurde in der Nacht zum 26. November 2003 ausgeraubt. Die Diebe nutzten die nächtliche Sendepause zwischen 23.12 und 5.00 Uhr und stahlen neben Material aus den Räumen und Ersatzteilen die Antennenmatrix, die Sender und Sendeantenne verbindet. Die Überraschung ist groß, denn das Gelände in der Sevoke Road gehört eigentlich zu einer Hochsicherheitszone. Stationsdirektor Sripada Das bezifferte die Kosten für den Sicherheitsdienst mit 1,3 Mio. Rupien jährlich. Die Leitung von All India Radio macht die State Armed Police (SAP) für Sicherheitslücken verantwortlich, die Polizei will eine Mittäterschaft von AIR-Angestellten nicht ausschließen. Der Schaden wird mit 10 Mio. Rupien angegeben, das Zehnfache des mit dem gestohlenen Material zu erzielenden Schrottwerts. Die Mittelwelle wird auf unabsehbare Zeit außer Betrieb sein, es gibt allerdings noch UKW-Sendungen. (Alokesh Gupta 27.11.2003 via Dr. Hj. Biener)

Indien: Seit 24. November 2003 wird die Mittelwelle Hyderabad 1170 kHz (1 kW NEC MB 122A) wieder mit Signalen belegt. Dabei wird das Programm Raithu Vani (Telugu: „Stimme der Bauern“) teilweise in das allgemeine Programm von Vividh Bharathi eingebettet. Der erste Sendeplan sieht so aus: 5.55-6.30 Uhr Ortszeit Vividh Bharathi, 6.30-6.40 Uhr Raithu Vani, 6.40-12.50 Uhr Vividh Bharathi, 12.50-13.00 Uhr Raithu Vani und 18.25-19.00 Uhr Raithu Vani.
Der Sender wurde lange für Vividh Bharthi eingesetzt und vor einigen Jahren stillgelegt, als der Unterhaltungskanal des indischen Rundfunks auf UKW senden konnte. Anfang 2004 wurde er von seinem alten Standort zur Großsendeanlage Hyderabad verlegt, doch noch vor dem Neuaufbau wieder zurücktransportiert. Er soll künftig vom neuen alten Standort Sendungen für das National Institute of Agricultural Extension Management Hyderabad ausstrahlen, wobei von einer Reichweite von 50 km ausgegangen wird. (Jose Jacob 25.11.2003 via Dr. Hj. Biener)

Litauen: Das Schweizer Life Radio hat eine Testsendung angekündigt, die am 7. Dezember 2003 20.00-20.30 (MEZ 21.00) Uhr auf der Mittelwelle Sitkunai 1386 kHz ausgestrahlt werden soll. Die Erstsendung bringt ein Programm über die unbefleckte Empfängnis mit dem Direktor der Priester für das Leben, Frank Pavone. Nach dem Eingang der Empfangsberichte soll entschieden werden, ob man den Sender von Radio Baltic Waves International 2004 für weitere Sendungen einsetzen will. Veranstalter ist eine katholische Laienorganisation, die sich die Verbreitung von Glaubenswissen im Rundfunk zu Ziel gesetzt hat. Empfangsberichte werden an folgende Adresse erbeten: Life Radio, P.O. Box 3329, CH-6303 Zug, E-mail: liferadio@gmx.net, Fax: +41 41 710 28 39 (Pressemitteilung 27.11. 2003 via Dr. Hj. Biener)

Niederlande: Die letzte landesweite UKW-Senderkette ging am 18. November 2003 für gut 8 Millionen Euro an Arrow Classic Jazz. Der Sendestart soll noch im Dezember 2004 sein. Nach Angaben von Arrow-Chef Ad Ossendrijver steht der Programmname noch nicht fest. Der Arbeitstitel war Arrow Classics Jazz, aber der Programmname könnte auch Arrow Jazz FM lauten. Das Programm soll in Den Haag produziert werden, wo seit zwei Monaten auch Arrow Classic Rock produziert wird, und tagsüber Jazz und abends ein erweitertes Musikformat bringen. Die terrestrische Reichweite auf Frequenzen zwischen 93 und 96 MHz wird mit etwa 10 Mio. Menschen angegeben. Nach Ad Ossendrijver soll das Programm sich binnen der acht Jahre rechnen. Das bei der Wellenversteigerung ursprünglich leer ausgegangene Arrow Classic Rock hatte sich für den Lizenzantrag mit GMG Radio verbündet, dass in Großbritannien im mit JazzFM im Format vertreten ist. Offen ist die Zukunft des zur Zeit auf 675 kHz ausgestrahlten Formats Arrow Classic Rock. (K. Ludwig 22.11.2003, Dr. Hj. Biener)

Niederlande: Der Oldiessender Radio 10 FM (http://www.radio10.nl) hat ab 1. Dezember 2004, 10.10 Uhr Ortszeit, wieder den Namen Radio 10 Gold. Die 1988 als Radio 10 begründete Station sendete 1990-1999 als Radio 10 Gold, führte aber das FM ein, als man auch auf UKW senden konnte und auch den einen oder anderen jüngeren Titel spielte. Nach dem Verlust der terrestrischen Senderechte zum Juni 2003 hat sich das FM im Namen überlebt; als Notlösung nutzt Radio 10 Gold neben Satellit und Kabel wieder eine Mittelwelle, 1395 kHz. (R. NL 14.11.2003)

Niederlande: Die niederländischen Behörden haben am 18. November 2003 die letzten Mittelwellen vergeben, für die sich im Mai 2003 keine Bieter gefunden hatten. Im einzelnen handelt es sich um folgende Kleinwellen:
Utrecht/Lopik 1332 kHz (2 kW): Regionalsender Hot Radio auch UKW im Raum Terschelling/Sneek/Leeuwarden
Den Haag und Tilburg 1485 kHz (1 kW): Haagstad Radio
Leeuwarden 1602 kHz (1 kW): Kabelsender Radio Seagull
Die letztgenannte Frequenz wurde von Radio Seagull, das bis 29. November 2003 über einen Sender in Lettland sonnabends 11.00-16.00 Uhr auf 9290 kHz europaweit zu hören war, für einen Betrag von lediglich 800 Euro ersteigert. Die Senderechte laufen bis zum 1. September 2011. (K. Ludwig 22.11.2003)

Niederlande: Die im niederländischen Fischereihafen Ijmuiden liegende MV Communicator ist überholt worden und soll nun in einen britischen Hafen erlegt werden. Das haben die neuen Eigner des Radioschiffs bekannt gegeben. Sie wollen das Schiff zur Heimat eines 24-Stunden-Programms mit Hot A.C. und Soft Rock machen. Die Homepage ist unter http://www.mvcommunicator.com/index2.html zu finden. (R. NL MN 26.11.2003)

Schweden: Göteborger Funkamateure um Lars Westerlund wollen am 15.1.2004 die Mittelwelle Göteborg 981 kHz für eine Sondersendung reaktivieren. Sie soll ab 17.30 (MEZ 18.30) Uhr UTC an K.G. Eliasson (1884-1951) erinnern, der am 15.1.1924 die ersten regulären Rundfunksendungen aus dem Vallgatan 8 in Göteborg ausstrahlte. Ab 18.00 Uhr soll dann die historische Sendung wiederholt werden. Die Göteborgs Sändareamatörer versprechen für Empfangsberichte eine Sonder-QSL. Weitere Informationen finden sich unter http://www.scandiham.com in Schwedisch. (Jan Edh 18.11.2003)


Kurzwelle

Costa Rica Radio For Peace International (http://www.rfpi.org) hat seine Studio- und Sendetechnik vom Gelände der von den Vereinten Nationen unterhaltenen University of Peace in der Nähe der Hauptstadt San José auf ein als künftiger Sendestandort vorgesehenes Grundstück transportiert. In San José selbst wird derzeit ein Büro eingerichtet. Mit erneuten Sendeaktivitäten, die dann keine Verbindung zu den Vereinten Nationen mehr haben werden, ist nach Aussage von Radio For Peace International frühestens in einigen Monaten zu rechnen.
Die Station ist nicht mehr auf Sendung, seit die University of Peace am 5. November 2003 gegen 16.00 Uhr Ortszeit (23.00 Uhr MEZ) die Stromversorgung der Station abschaltete. Zuletzt hatte man rund um die Uhr auf 7445 kHz gesendet. Am Vortag waren bereits die Telefonleitungen und die Wasserversorgung unterbrochen worden. Nach jahrelangem kooperativen Nebeneinander hatte sich die Uni-Leitung seit Jahren liegen gelassener Unklarheiten angenommen. Im Juli / August 2003 kam es zu einer ersten großen öffentlichen Konfrontation über die Nutzung des Geländes. Die anschließend fortgesetzten Verhandlungen führten zu keiner Einigung, so dass die Universität von Radio for Peace International ultimativ forderte, ihr Gelände bis zum 31. Oktober 2003 zu räumen.
In einem Interview am 4. November 2003, noch vor der Abschaltung der Energieversorgung, erklärte James Latham, die Verlegung der Station zu einem anderen Standpunkt wäre ein „sehr schwieriges” Unterfangen. Radio For Peace International legte gegen das Vorgehen der University of Peace Rechtsmittel ein, wovon sich diese jedoch nicht betroffen sieht, da sie als Einrichtung der Vereinten Nationen Immunität genieße. Unterstützer der Station merken hierzu an, dass die University of Peace als UN-Organisation damit den Vereinten Nationen selber Schaden zufüge, da Radio for Peace International eine der wenigen Stationen ist, bei denen UN-Radio seine Programme unterbringen kann. (K. Ludwig 2., 9., 16.11.2003)

Dänemark: DR Radio (Radioavisen, Rosenorns Alle 22, DK-1999 Frederiksberg C, Denmark. http://www.dr.dk/radiodanmark, technical, reports: rdktek@dr.dk) und das Kultusministerium haben sich am 6. November 2003 auf die Beendigung der Kurzwellensendungen geeinigt. Im Gegenzug soll am 15. Dezember 2003 das Angebot im Internet ausgebaut werden. Der dänische Rundfunk wird dann seine landesweiten und regionalen Programme auch im Internet ausstrahlen. Ab 1. Januar 2004 sollen Dänen im Ausland auch CDs mit ausgewählten Programmen kostenlos beziehen können.
Die Auslandssendungen werden am 31. Dezember 2003 eingestellt. Die letzte Sendung dürfte 22.30-22.55 (MEZ 23.30) Uhr auf 7465 und 7560 kHz ausgestrahlt werden, da die Sendezeit in Norwegen bis Mitternacht am Silvestertag bestellt und bezahlt ist. Diese Anlagen nutzt Radio Danmark, seit der Kurzwellensender in Herstedvester bei Kopenhagen im Jahre 1990 stillgelegt wurde. Bereits seit vielen Jahren werden, abgesehen von Ausnahmen, nur noch Programme in Dänisch ausgestrahlt.
Radio Dänemark beantwortet Empfangsberichte mit einer QSL-Karte. Rückporto ist willkommen (1 IRC, 1 Euro, 1 USD), aber nicht unbedingt nötig. (Erik Koie 11.11.2003 via W. Büschel BCDX)

Dänemark / Norwegen: Radio Danmark (Radioavisen, Rosenorns Alle 22, DK-1999 Frederiksberg C, http://www.dr.dk/radiodanmark, technical, reports: rdktek@dr.dk) und NRK werden beide am 31. Dezember 2003 die Kurzwellensendungen einstellen. Die beiden Auslandssender nutzten bisher gemeinsam Kurzwellensender in Norwegen, wobei Programme von NRK in der ersten und von Radio Danmark in der zweiten Hälfte jeder Sendestunde zu hören sind. Nachfolgend der Frequenzplan aus Kvitsoy (K) und Sveio (S) mit Gültigkeit vom 26.10.2003 bis 31.12.2003:
12.00-12.55 (MEZ 13.00) Uhr 11615 (K 80°), 12070 (K 40°), 13800 (S 180°), 18950 (S 280°)
13.00-13.55 (MEZ 14.00) Uhr 9590 (S 180°), 11610 (K 40°), 13800 (K 80°), 17550 (S 300°)
14.00-14.55 (MEZ 15.00) Uhr 13800 (K 95°), 17735 (S 300°),
15.00-15.55 (MEZ 16.00) Uhr 13800 (K 95°), 15735 (K 120°), 17525 (S 315°)
16.00-16.55 (MEZ 17.00) Uhr 7490 (K 95°), 13800 (K 145°), 15705 (S 315°)
17.00-17.55 (MEZ 18.00) Uhr 7490 (S 180°) außer sonntags, 9980 (K 120°) außer sonntags, 13800 (K 145°), 18950 (S 280°)
18.00-18.55 (MEZ 19.00) Uhr 7490 (S 180°), 15735 (S 300°)
19.00-19.55 (MEZ 20.00) Uhr 7490 (S 180°), 13800 (S 315°)
20.00-20.55 (MEZ 21.00) Uhr 7490 (S 180°), 9980 (K 165°)
21.00-21.55 (MEZ 22.00) Uhr 7490 (S 195°), 7560 (K 65°)
22.00-22.55 (MEZ 23.00) Uhr 7465 (K 40°), 7560 (S 235°)
23.00-23.55 (MEZ 00.00) Uhr 7390 (S 280°), 7465 (S 235°), 7490 (K 80°), 7560 (K 40°)
00.00-00.55 (MEZ 01.00) Uhr 7490 (K 80°), 7560 (S 280°)
01.00-01.55 (MEZ 02.00) Uhr 7560 (S 280°), 9945 (S 300°)
02.00-02.55 (MEZ 03.00) Uhr 7490 (K 95°), 7560 (S 280°), 9590 (S 300°)
04.00-04.55 (MEZ 05.00) Uhr 7465 (S 315°), 7490 (K 95°), 7560 (K 145°)
05.00-05.55 (MEZ 06.00) Uhr 7490 (K 165°)
06.00-06.55 (MEZ 07.00) Uhr 5945 (S 180°), 13800 (K 165°)
07.00-07.55 (MEZ 08.00) Uhr 7180 (K 165°), 9590 (S 195°)
08.00-08.55 (MEZ 09.00) Uhr 11975 (K 35°), 13800 (S 250°)
09.00-09.55 (MEZ 10.00) Uhr 11975 (K 40°), 13800 (S 250°) 18950 (K 110°)
10.00-10.55 (MEZ 11.00) Uhr 13800 (S 180°), 21765 (S 235°)
11.00-11.55 (MEZ 12.00) Uhr 13800 (S 180°), 21755 (K 165°) (Kai Ludwig 28.9.2003)

Deutschland: Die Evangelischen Missionsgemeinden (Jahnstraße 9, DE-89182 Bernstadt) haben zum 15. November 2003 ihre Sendezeit bei T-Systems in Wertachtal weiter ausgebaut. Neu sind zwei Mittagssendungen am Wochenende, in denen vorläufig nur die Programme vom Donnerstag und Freitag wiederholt werden.
11.00-11.30 (MEZ 12.00) Uhr 15225 kHz (250 kW, 30°) samstags
11.30-11.59 (MEZ 12.30) Uhr 6015 kHz (125 kW, nd) samstags und sonntags
15.00-15.30 (MEZ 16.00) Uhr 9635 kHz (250 kW, 60°) samstags
18.30-18.59 (MEZ 19.30) Uhr 6015 kHz (125 kW), nd) donnerstags und freitags
22.00-22.30 (MEZ 23.00) Uhr 9860 kHz (250 kW, 240°) mittwochs (Dr. Hj. Biener)

Deutschland / Ecuador: Der ekuadorianische Missionssender Radio HCJB Quito (http://www.hcjb.org/deutsch/index.php) strahlt seine deutschen Programme ab dem 1. Dezember 2003 auch über die Sendestation Wertachtal südlich von Augsburg aus. Gesendet wird täglich 18.00-19.00 (MEZ 19.00) Uhr auf 5970 kHz mit auf 125 kW begrenzter Leistung, in der ersten halben Stunde jeweils in Plattdeutsch.
Die DX-Sendung an Sonnabenden bleibt von diesen Übertragungen ausgeschlossen, worin eine gewisse Umorientierung zum Ausdruck kommen dürfte. Bislang waren Kurzwellen-Hobbyisten ein wesentlicher Kern der Zielgruppe der deutschen Sektion von Radio HCJB in Europa. Daher wurde auch zugunsten des Reizes, ein direkt aus Ekuador abgestrahltes Rundfunksignal zu empfangen, bisher ausschließlich auf die HCJB-Sendestation in der Nähe von Quito gesetzt. (K. Ludwig 30.11.2003)

Deutschland / USA: Der US-amerikanische Endzeitprediger R.G. Stair hat laut Telekom-Liste den Sendeplan auf 6110 und 13810 kHz umgebaut bzw. Frequenzwechsel vorgenommen
04.00-06.00 (MEZ 05.00) Uhr 9770 kHz (100 kW, 240°)
13.00-15.59 (MEZ 14.00) Uhr 13810 kHz (100 kW, 115° WAs)
11.00-12.00 (MEZ 12.00) Uhr 6110 kHz (100 kW, nd) 2. So des Monat
13.00-14.00 (MEZ 14.00) Uhr 6110 kHz (100 kW, nd) ab 10.11.2003
14.00-16.00 (MEZ 15.00) Uhr 6110 kHz (250 kW, nd) ab 10.11.2003
14.00-16.00 (MEZ 15.00) Uhr 21590 kHz (100 kW, 260°)
20.00-21.00 (MEZ 21.00) 9755 (ex 9595) kHz kW, 160°) ab 10.11.2003
R.G. Stair sendet in den USA rund um die Uhr auf dem Kurzwellensender WWCR-4 Nashville und stundenweise auf anderen US-amerikanischen Kurzwellensendern. Ab 4. August 1997 nutzte Stair Jülich zur Abrundung der Versorgung Nordamerikas. Als im Frühjahr 1998 die Satellitenverbindung stand, wurde die Sendezeit aus Jülich erheblich ausgebaut, doch wechselt der Sendeplan nach Finanzlage. (Dr. Hj. Biener)

Deutschland / USA: Pan American Broadcasting (20410 Town Center Lane # 200, Cupertino, CA 95014, USA, http://www.radiopanam.com, info@panambc.com) hat zum 23. November mehr Sendezeit bei T-Systems in Jülich
00.45-01.00 Uhr 9435 kHz (100 kW, 90°) So
01.30-01.45 Uhr 9495 kHz (100 kW, 90°) So
14.00-14.30 Uhr 13605 kHz (100 kW, 100°) So, ab 6.12.2003 auch Sa
14.30-14.45 Uhr 13605 kHz (100 kW, 100°) seit 23.11. Sa-Do (zuvor Sa)
14.45-15.00 Uhr 13605 kHz (100 kW, 100°) Sa So
15.00-15.15 Uhr 12015 kHz (100 kW, 115°) Do So
15.15-16.00 Uhr 12015 kHz (100 kW, 110°) So
Pan American Broadcasting ist ein Sendezeitmakler für religiöse Sendungen, der seit dem 1. Juni 2003 auch aus Jülich sendet und seinen Sendeplan aus Jülich erst aufbaut. Je nach Kundenlage wechseln daher die Sendeumfänge erheblich. (Dr. Hj. Biener)

Ecuador: Radio Interoceánica, das im WRTH 2003 noch als gelegentlich aktiv aufgeführt wurde, ist seit Ende 2002 nicht mehr auf 4840 kHz aktiv und wird auch nicht mehr auf die Kurzwelle zurückkehren. Dies gab ein Vertreter der schwedischen Kirche bekannt, die die Radiostation unterstützt. Das Studio wurde von Santa Rosa nach Shell, (Provinz Pastaza) verlegt, wo man rund um die Uhr auf UKW sendet. (H. Klemetz 10.11.2003 via Glenn Hauser DXLD)

Georgien: Am 23.11.2003 wurde in Tiflis der Präsidenten von Georgien, Eduard Schewardnadse, gestürzt. Der frühere Außenminister der Sowjetunion, Hoffnungsträger Georgiens und in den letzten Jahren immer umstrittenere Staatschef trat zurück, nachdem wochenlang Demonstranten gegen die Fälschung der jüngsten Parlamentswahl protestiert hatten und auch die Ordnungskräfte Neutralität wahrten. Die orthodoxe Kirche von Georgien, die traditionell gute Beziehungen zu Schewardnadse hatte, war vorsichtig abgerückt und wollte in der Residenz ihres Patriarchen Vermittlungsgespräche zwischen Regierung und Opposition zustandebringen. Obwohl die Sendepläne von Radio Georgien bis zu drei Sendungen in Deutsch verzeichn(et)en, war der Empfangsversuch um 7.00-7.30 (MEZ 8.00) Uhr auf 11805 kHz in den letzten Jahren am erfolgreichsten, so auch im November 2003. Insgesamt war der Sendebetrieb in den letzten Jahren aber sporadisch und der Empfang schlecht. Derzeit ist das Signal von RAI Rome 11800 kHz und Jordan Radio Amman 11810 kHz eingeklemmt. (W. Büschel 19.11.2003, Dr. Hj. Biener)

Indien (Kaschmir): Die Sondersendungen von Radio Kashmir, Srinagar, zum Ramadan, die 23.15-00.15 Uhr auf 4950 kHz ausgestrahlt wurden, sind am 25. November 2003 zu Ende gegangen. Der Fastenmonat Ramadan gehört zu den zentralen Übungen islamischer Glaubenspraxis, das Ramadanfest, das das Ende des Fastens tagsüber feiert, gehört zu den beiden Hauptfesten des Islam. (Jose Jacob 27.11.2003, Dr. Hj. Biener)

Iran: Nachdem nach dem Wechsel zum Wintersendeplan 2003/04 nur ein Bruchteil des angekündigten Sendeplans ausgestrahlt worden war, kehrten Mitte November immer mehr Sendungen der Stimme der Islamischen Republik Iran auf die Kurzwelle zurück. Am 20. November 2003 gab die deutsche Abteilung die Wiederaufnahme der Morgensendung auf Kurzwelle bekannt und damit folgenden Gesamtsendeplan:
07.30-08.30 (MEZ 08.30) Uhr 9500 21770 15084 kHz
17.30-18.30 (MEZ 18.30) Uhr 6110 9500 kHz (Joachim Thiel 17.-21.11., W. Büschel 20.11.2003)
Die Redaktion der deutschen Programme teilte die Wiederherstellung der Morgensendung per einer E-Mail „mit Freude“ offenbar allen ihr bekannten Hörern mit. Dabei wurde diese Aufschaltung wie zuvor bei den Abendsendungen als „vorläufig“ bezeichnet. Genannt wird für die Sendungen am Morgen mit 9500 kHz auch eine dritte Frequenz , die bislang nicht gehört werden konnte. Allerdings wurde auch vor den umfangreichen Senderabschaltungen der letzten Wochen für die deutsche Morgensendung neben 15084 kHz nur ein zweiter Sender im 16- oder 13-Meterband eingesetzt, überdies ist die genannte Frequenz im 31-Meterband für Sendungen zu dieser Zeit kaum plausibel. (K. Ludwig 22.11.2003)

Israel: Kol Israel hat bis zum 31. Dezember 2003 noch folgenden Sendeplan:
00.00-06.00 (MEZ 01.00) Uhr 7545 11590 kHz Hebräisch
04.30-06.00 (MEZ 05.30) Uhr 11590 kHz Hebräisch
05.00-19.00 (MEZ 06.00) Uhr 15760 kHz Hebräisch
06.00-19.00 (MEZ 07.00) Uhr 17535 kHz Hebräisch
17.00-04.30 (MEZ 18.00) Uhr 11585 kHz Hebräisch
17.30-18.00 (MEZ 18.30) Uhr 11605 17545 kHz Hebräisch
19.00-19.45 (MEZ 20.00) Uhr 15640 kHz Hebräisch
19.00-24.00 (MEZ 20.00) Uhr 9390 kHz Hebräisch
19.00-05.00 (MEZ 20.00) Uhr 9345 kHz Hebräisch
21.00-22.15 (MEZ 22.00) Uhr 15640 kHz Hebräisch
04.00-22.10 (MEZ 05.00) Uhr 5915 kHz Arabisch
05.00-05.15 (MEZ 06.00) Uhr 9435 11605 17600 kHz Englisch
05.15-05.30 (MEZ 06.15) Uhr 9435 11605 kHz Französisch
11.00-11.30 (MEZ 12.00) Uhr 15640 17545 kHz Französisch, 11.10 Englisch, :20 Spanisch
15.00-16.25 (MEZ 16.00) Uhr 13850 15640 17545 kHz Farsi, Fr Sa bis 16.00 Uhr
16.00-16.25 (MEZ 17.00) Uhr 15640 17525 17545 kHz Spanisch, nur Samstags
16.30-16.55 (MEZ 17.30) Uhr 11605 15640 17545 kHz Französisch, :45 Spanisch
17.00-18.00 (MEZ 18.00) Uhr 9435 15640 Jiddisch, 25 Rumänisch, :45 Ungarisch
18.00-18.15 (MEZ 19.00) Uhr 11605 17545 kHz Englisch
18.30-20.00 (MEZ 19.30) Uhr 9435 11605 Russisch
20.00-21.00 (MEZ 21.00) Uhr 9435 11605 13720 15640 kHz Englisch, :30 Französisch, :45 Spanisch
Zum 1. Januar 2004 wird der Überseedienst Reshet Hei eingestellt. Die Sendungen in Englisch, Französisch und Persisch werden in den Kurzwellenplan des hebräischen Networks Reshet Bet eingebracht. Die anderen Sprachen werden von der Kurzwelle verschwinden. (Observer 7.11.2003 via W. Büschel BCDX)

Lettland: In der Nutzung des Kurzwellensenders Riga-Ulbroka auf 9290 kHz haben sich erneut Änderungen ergeben. Das niederländische Radio Seagull stellte nach der Zuweisung der Mittelwelle Leeuwarden 1602 kHz kurzfristig seine Sendungen auf Kurzwelle ein und war am 29. November 2003 zum letzten Mal aus Lettland zu hören.
Wieder aufgenommen werden hingegen nach mehrmonatiger Unterbrechung die Ausstrahlungen von European Music Radio, und zwar am 30. November 2003 von 14.00-16.00 (MEZ 15.00) Uhr. Weitere Sendungen sind für den 28. Dezember 2003 und 18. Januar 2004 zur gleichen Zeit vorgesehen. European Music Radio ist aus der Vergangenheit als Piratensender bekannt, begann aber mit legalen Ausstrahlungen, zuletzt auch über den Italian Radio Relay Service.
Die Kurzwellenanlage in Riga gehört dem staatlichen Rundfunk; die Sendezeit wird vom Makler KREBS TV Riga betreut, wobei der gegenwärtige Kunde Laser Radio Ltd seine Sendezeiten weitervermittelt. Für die säkularen Programme wird der Sammelname „Euronet Radio“ verwendet, für religiöse „World Bible Radio“. (Bernd Trutenau 25.11.2003 via W. Büschel und K. Ludwig)

Malta: Die von Malta gemeinsam mit Libyen betriebene Voice of the Mediterranean (http://www.vomradio.com) wird ihre Tätigkeit am 31. Dezember 2003 einstellen, da Libyen die Mitfinanzierung dieser Kurzwellenstation beendet. Bislang wurde dies in den Programmen und im Internetauftritt der VOM nicht erwähnt, auf Anfrage jedoch bestätigt. Als eine der ersten Vorboten wurden die deutschen Sendungen beim Satellitenprogramm World Radio Network eingestellt. Programme in Deutsch liefen bisher Sonntag 12.00-13.00 (MEZ 13.00) Uhr auf 9630 kHz und 21.30-22.00 (MEZ 22.30) Uhr auf 7440 kHz.
Die VOM begann ihre Sendungen im Jahre 1988. Möglich wurde dies durch die seinerzeit von der Deutschen Welle auf Malta betriebene Sendestation mit einem Mittelwellensender (600 kW auf 1557 kHz) und drei Kurzwellensendern (je 250 kW), die auch anderen Interessenten zur Verfügung stand. Die Beteiligung Libyens an der VOM stellte dabei anscheinend kein ernsthaftes Problem dar. Nach der Stillegung dieser Sendestation im Januar 1996 wich die VOM dann auf die bis heute genutzten Sender in Russland und später auch Italien aus. Malta und Libyen teilten sich die Kosten von etwa 500000 Euro, aber die Überweisungen Libyens waren bereits in den letzten Jahren eher sporadisch und man verhandelt derzeit über etwa 2,5 Mio. Euro Außenstände. VOM hatte 12 Voll- und zwei Teilzeitkräfte, sowie vier Repräsentanten Libyens. Die maltesischen Mitarbeitenden sollen an anderen Arbeitsplätzen staatlicher oder halbstaatlicher Stellen untergebracht werden. (A. Petersen 20.11., K. Ludwig 22.11.2003, Dr. Hj. Biener)

Niederlande: Dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk in den Niederlanden drohen über den bisher bekannten Rahmen hinaus zusätzliche Kürzungen, nachdem das Kabinett in Den Haag eine entsprechende Vorlage des Ministeriums für Bildung, Kultur und Wissenschaft billigte. Nach diesen Vorschlägen sollen im Bereich der NOS über die bereits vorgesehenen 40 Mio. Euro bis 2007 weitere 24 Millionen Euro eingespart werden. Für Radio Nederland Wereldomroep ist eine Kürzung des Budgets um 6,5 Millionen Euro vorgesehen.
Der Intendant von Radio Nederland Wereldomroep, Lodewijk Bouwens, kritisierte eine Grundeinstellung der politischen Führung, die in den Auslandssendungen primär ein Werbemittel für die Niederlande zu sehen scheinen und nicht die eine an jounalistische Standards gebundene Dienstleistung. Ende November wurden die Vorschläge des Kabinetts in das niederländische Parlament eingebracht. Im Parlament wurde die Auslandsstation von einigen Parteien durch Eingaben unterstützt. (R. NL MN div. via K. Ludwig und Dr. Hj. Biener)

Niederlande / Belgien: Das belgische TDP-Radio (www.tdpradio.com) ist (nur) nach eigenen Angaben der erste private Anbieter mit einem speziell für DRM produzierten Programm. Ab 29. November 2003 wird das Musikprogramm samstags 11.00-12.00 (MEZ 12.00) Uhr über die DRM Kurzwelle Flevo 9850 kHz (100 kW, nd.) für Europa ausgestrahlt. Sonst kommt hier das englische Programm von Radio Netherlands. (Ludo Maes 27.11.2003, Dr. Hj. Biener)

Madagaskar: Über die Sendeanlage von Radio Nederland Wereldomroep auf Madagaskar werden seit dem 14. November 2003 auch Programme des religiösen Family Radio aus den USA ausgestrahlt. Gesendet wird 19.00-21.00 (MEZ 20.00) Uhr auf 6020 kHz (50 kW, 255°) in Portugiesisch. Über viele Jahre stützte sich Family Radio auf seine eigene Station WYFR Okeechobee in Florida, nutzt jetzt aber verstärkt auch Sender im Ausland, darunter auch in Deutschland. Programme in Deutsch werden nach ersten Tests im Juli 2003 jetzt regelmäßig 05.00-06.00 (MEZ 06.00) Uhr über einen Sender in England auf 3955 kHz übertragen. (K. Ludwig 16.11.2003)

Polen: Polskie Radio beabsichtigt nun doch, seinen Auslandsdienst Radio Polonia auch im Jahre 2004 über die Kurzwellenstation Leszczynka bei Warschau auszustrahlen. Damit dürfte vorerst nicht mit Änderungen in der Verbreitung der Programme auf Kurzwelle zu rechnen sein. (B. Trutenau)
Das Kurzwellenzentrum Leszczynka befindet liegt südwestlich von Warschau, unweit des traditionsreichen Langwellensenders Raszyn (heute auf 198 kHz aktiv), und verfügt nach dem Abbau eines Teiles der Technik noch über fünf 100 kW-Sender. Seit Jahren sind die Ausstrahlungen von mangelhafter technischer Qualität und durch eine unglückliche Frequenzwahl oft nur schlecht zu empfangen. Daher wird bei Polskie Radio seit einiger Zeit diskutiert, künftig Sendekapazitäten im Ausland zu nutzen. Eine bereits in dieser Richtung getroffene Entscheidung wurde nach einem Wechsel in der Leitungsebene des Senders jedoch zunächst wieder rückgängig gemacht. (K. Ludwig 22.11.2003)

Russland / Taiwan: Die Christliche Wissenschaft stellt die von Merlin Communications betreuten Relaissendungen aus Russland und Taiwan am 13. Dezember 2003 ein und konzentriert die Rundfunkaktivitäten auf die eigene Station WSHB Cypress Creek:
10.00-11.00 (MEZ 11.00) Uhr 11780 kHz (Taiwan 100 kW, 350°) Englisch/Russisch China
12.00-13.00 (MEZ 13.00) Uhr 9585 kHz (Komsomolsk na Amure 250 kW, 213 °) Englisch Ozeanien
13.00-14.00 (MEZ 14.00) Uhr 7340 kHz (Irkutsk 250 kW, 224°) Englisch Indien
Die letzte Sendung in diese Zielgebiete kommt 07.00-08.00 Uhr auf 9845 kHz quer über den noramerikanischen Kontinent von WSHB Cyprus Creek. Hier sind die Sendungen in Englisch und Freitags in Französisch („Le Heraut“). (Observer, 28.11 via BCDX, Dr. Hj. Biener)

Tschechische Republik: Radio Free Europe / Radio Liberty (http://www.rferl.org) in Prag wird zum Jahresende seine Programme in Estnisch, Lettisch, Litauisch, Kroatisch, Rumänisch, Bulgarisch und Slowakisch einstellen. Dies gab eine Sprecherin des Senders am 29. November 2003 bekannt.
Die bulgarischen und estnischen Sendungen sind seit bereits seit längerer Zeit nur noch über UKW-Partnerstationen zu empfangen. Dies gilt ebenso für die Sendungen in Lettisch und Litauisch, seit ihre Kurzwellenverbreitung am 28. Februar 2001 beendet wurde.Für das slowakische Programm hatte sich die technische Reichweite stark verschlechtert, als mit dem Ende des tschechischen Dienstes am 30. September 2002 der gemeinsame Betrieb der Mittelwelle 1287 kHz endete; zur Verfügung standen jetzt nur noch einige Partnerstationen sowie zwei schwächere Mittelwellensender (Banská Bystrica 1287 kHz mit 14 kW, Bratislava 1485 kHz mit 2 kW).
Überregional auf Mittel- und Kurzwelle zu empfangen sind damit von den zur Einstellung anstehenden Programmen nur die Sendungen in Kroatisch und Rumänisch, wobei Kroatisch Teil eines „Südslawischen Dienstes“ ist, für den in technischen Unterlagen als Sendesprache Serbokroatisch vermerkt ist. Die aktuellen Sendezeiten und Frequenzen lauten:
Südslawischer Dienst Serbokroatisch
00.00-01.00 (MEZ 01.00) Uhr 9725 kHz
03.30-04.30 (MEZ 04.30) Uhr 1197 kHz
08.30-09.00 (MEZ 09.30) Uhr 9565 11730 15215 kHz
14.00-14.30 (MEZ 15.00) Uhr 9555 11885 13650 kHz
17.00-18.00 (MEZ 18.00) Uhr 1197 7115 7245 9695 kHz
18.30-19.00 (MEZ 19.30) Uhr 1188 kHz
18.30-20.00 (MEZ 19.30) Uhr 9705 11750 kHz
19.30-20.00 (MEZ 20.30) Uhr 1188 kHz
21.00-22.00 (MEZ 22.00) Uhr 7175 7265 9680 kHz
22.30-24.00 (MEZ 23.30) Uhr 1188 kHz
23.00-01.00 (MEZ 00.00) Uhr 1197 6115 7115 kHz
Rumänisch
04.00-04.30 (MEZ 05.00) Uhr 6030 6130 kHz Mo-Fr
16.00-16.30 (MEZ 17.00) Uhr 7165 9725 kHz
17.00-18.00 (MEZ 18.00) Uhr 7165 9725 kHz, Sa So bis 17.30 Uhr
19.00-20.00 (MEZ 20.00) Uhr 7170 9725 kHz Mo-Fr
Senderstandorte: 1188 kHz Ungarn (Marcali); 1197 kHz Deutschland (München-Ismaning), 6115, 6130, 7155, 7165, 7170, 7175, 7245, 7265, 9555, 9565, 9695, 9725 (17.00 Uhr) kHz Deutschland (Biblis und Lampertheim); 9705 kHz England (Woofferton); 6030, 7115, 9680, 9725, 11730, 11750, 11885, 13650, 15215 kHz Marokko (Tanger-Briech). (K. Ludwig)

USA (Alaska): KNLS Anchor Point (Post Office Box 473, Anchor Point, Alaska 99556, USA, KNLS@aol.com, http://www.knls.org/English/ksched.htm) hat folgenden Sendeplan 30.11.2003-28.12.2003
08.00-09.00 (MEZ 09.00) Uhr 9795 kHz Englisch
09.00-13.00 (MEZ 10.00) Uhr 7365 kHz Russisch, 10.00 Mandarin-Chinesisch, 11.00 Russisch, 12.00 Mandarin-Chinesisch
13.00-14.00 (MEZ 14.00) Uhr 9780 kHz Englisch
14.00-18.00 (MEZ 15.00) Uhr 7355 kHz Mandarin-Chinesisch, 17.00 Russisch

USA (Washington D.C.): Der Urdu-Dienst der Voice of America soll im Januar 2004 in einen musik-basierten 24-Stunden-Dienst überführt werden. In einem ersten Schritt wird die Sendezeit am 1. Dezember auf 9.00-21.00 Uhr ausgedehnt. Ab 1. Januar 2004 soll dann eine Mittelwelle in Tadschikistan zur Verfügung stehen.
Obwohl Urdu auch in Nordindien gesprochen wird, ist Pakistan das Hauptzielgebiet. Gewerkschaftsvertreter bei der Voice of America sehen in der Absplitterung von Sprachdiensten in musikbasierte 24-Stunden-Programme unter eigenem Namen einen schleichenden Abbau der Voice of America und ihrer journalistischen Standards.
(http://www.dailytimes.com.pk/default.asp?page=story_16-11-2003_pg7_55 via W. Büschel)

USA / Russland: Nach Angaben der tschetschenischen Website KavkazCenter.com plant Radio Liberty den Ausbau seiner Sendungen in Tschetschenisch, Avar und Circassian (Adigeisch), während man auf die russische Sondersendung verzichten will. (R. NL MN 27.11.2003)
Der Sendeplan lautet derzeit:
05.00-06.00 (MEZ 06.00) Uhr 9575 11785 11815 kHz Russisch, :15 Avari, :30 Tschetschenisch, :45 Circassian
18.00-19.00 (MEZ 19.00) Uhr 7565 9615 9840 kHz Russisch, :15 Avari, :30 Tschetschenisch, :45 Circassian


UKW

Niederlande: Business Nieuws Radio soll ab Anfang 2004 rund um die Uhr senden. BNR wurde Anfang des Jahres von Het Financiële Dagblad übernommen und soll Anfang 2004 in dessen Büros einziehen. Dann soll der 24-Stunden-Dienst beginnen. Bisher spielte man 20.00-06.00 Uhr Jazz. Diese Übung geht bis auf die Zeit zurück, als man auf 1395 kHz sendete und wegen des albanischen Großsenders abends Sendepause machte. Die öffentlich-rechtliche Konkurrenz von Radio 1 füllt die Nacht ebenfalls mit einem Musikprogramm. (R. NL MN 14.11.2003)

Tunesien: Als erster Privatsender Tunesiens nahm am 8. November 2003 „Mosaicsa“ (Radio Mozaic) den Sendebetrieb auf. Zunächst wird nur im Großraum Tunis gesendet, doch soll die terrestrische Reichweite ausgebaut werden. In einer Rede zum 16. Jahrestag seiner Machtübernahme kündigte Präsident Zein el-Abidine bin Ali an, das in Zukunft weitere Senderechte für private Hörfunk- und Fernsehanbieter ausgeschrieben werden sollen. Tunesien gehörte mit anderen arabischen Ländern zu den Ländern auf dem afrikanischen Kontinent, in denen privater Rundfunk noch nicht möglich ist. (R. NL MN 10.11.2003)


Adaption fürs WWW: Georg Einfalt (georg@einnet.de)