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NTT Aktuell Dezember 2003 -
2. Ausgabe


Editor:
Dr. Hansjörg Biener <Hansjoerg.Biener@asamnet.de>
Neulichtenhofstr. 7, D-90461 Nürnberg

Mit den besten Wünschen zu Weihnachten und zum neuen Jahr 2004!

Langwelle

Irland: Der irische Rundfunk RTÉ hat den in Aussicht gestellten regelmäßigen Sendebetrieb auf Langwelle 252 kHz bislang nicht aufgenommen und nennt als möglichen Termin hierfür nun Frühjahr 2004 (St. Patrick`s Day 17.3.2003?), sofern angesichts der hohen Kosten der Langwellensendungen überhaupt eine entsprechende positive Entscheidung fallen wird. (Mike Terry 28.11.2003 via W. Büschel BCDX)
Folgende Optionen für das Programm werden gehandelt:
- ein Irland-Programm, das die Anliegen des Karfreitagsabkommens fördern soll
- ein Programm für Iren in Großbritannien
- “Best of”-Programm aus Sendungen der verschiedenen RTE-Programme (John Paul Coakley, Head of Operations, RTE Radio)


Mittelwelle

Indien (Westbengalen): Die Mittelwellenstation Siliguri 711 kHz (200 kW) im indischen Nordosten wurde in der Nacht zum 26. November 2003 ausgeraubt. Die Diebe nutzten die nächtliche Sendepause zwischen 23.12 und 5.00 Uhr und stahlen neben Material aus den Räumen und Ersatzteilen die Antennenmatrix, die Sender und Sendeantenne verbindet. Die Mittelwelle musste abgeschaltet werden, es gab allerdings noch UKW-Sendungen auf 101,4 MHz. Die UKW-Frequenz sendet normalerweise 6.00-10.00 Uhr Vividh Bharati und hat sonst Sendepause, nun wurde sie den ganzen Tag angeschaltet. Bereits am 2. Dezember 2003 konnte die Mittelwelle 711 kHz wieder in Betrieb genommen werden.
Die Überraschung über den Diebstahl war groß, denn das Gelände in der Sevoke Road gehört eigentlich zu einer Hochsicherheitszone. Stationsdirektor Sripada Das bezifferte die Kosten für den Sicherheitsdienst mit 1,3 Mio. Rupien jährlich. Die Leitung von All India Radio macht die State Armed Police (SAP) für Sicherheitslücken verantwortlich, die Polizei will eine Mittäterschaft von AIR-Angestellten nicht ausschließen. Der Schaden wird mit 10 Mio. Rupien angegeben, das Zehnfache des mit dem gestohlenen Material zu erzielenden Schrottwerts. (Alokesh Gupta 27.11., Partha Sarathi Goswami 4.12.2003 via Dr. Hj. Biener)

Luxemburg: Vor kurzem verschwand ein letztes Relikt des am 1. Oktober 1990 eingestellten Radio Luxemburg: Die bisherige Ansage zum Sendeschluss der Mittelwelle 1440 kHz, in der noch die alte Kennmelodie Happy Luxemburg von James Last verwendet wurde, wurde nach fast 30 Jahren durch eine Neuproduktion ersetzt. Auch das Streicherarrangement der luxemburgischen Nationalhymne wird nicht mehr eingesetzt.
Die “fröhlichen Wellen” von Radio Luxemburg haben in einer Zeit des werbefreien WDR Radiogeschichte geschrieben, doch nach der Öffnung Deutschlands für den Privatfunk immer weniger Hörer und Hörerinnen gefunden. Nach dem gescheiterten Versuch, dem Sender mit einem Oldie-Format neues Leben einzuhauchen, vollzog man 2003 die jüngste Neuformatierung, die laut Medienanalyse im Sommer aber auch nicht erfolgreich war. Im Osten Deutschlands war die Mittelwelle naturgemäß nur bei Dunkelheit zu empfangen, doch erfreute sich Radio Luxemburg auch in der DDR großer Beliebtheit, da das Programm auch auf der Kurzwelle 6090 kHz ausgestrahlt wurde. Nachhaltig in Erinnerung geblieben ist das Überlagerungspfeifen, das beim Luxemburg-Empfang durch die Frequenznachbarschaft zum Bayerischen Rundfunk auf 6085 kHz in handelsüblichen, wenig trennscharfen Radios entstand. Heute wird der Kurzwellensender in Junglinster zur Erprobung des digitalen DRM-Verfahrens auf 6095 kHz genutzt. (Daniel Möller 12.12., K. Ludwig 14.12.2003)

Niederlande: Seit dem 12. Dezember 2003 werden über die niederländische Mittelwelle Rotterdam-Heinenoord auf 828 kHz (http://home.zonnet.nl/middengolf/tropical_radio.htm, tags 20, nachts 5 kW) Testprogramme unter dem Titel Radio Paradijs 828 (c/o Quality Radio bv, PO Box 11122, 3505 BC Utrecht) ausgestrahlt. Über die Hintergründe und eine künftige Nutzung der Frequenz ist bislang nichts bekannt. (Radio Nederland Wereldomroep 10.12.2003)
Radio Paradijs nutzte seit Juni einen Kleinsender in Utrecht auf 1584 kHz, dessen Antenne jedoch im September einstürzte. Die Mittelwelle Heinenoord ist seitdem ebenfalls den als Quality Radio auftretenden Gesellschaftern von Radio Paradijs zugeteilt, jedoch für ein anderes Programm (Radio Tropical). Bis Mai lief auf 828 kHz das jetzt auf 675 kHz verbreitete Programm von Arrow Classic Rock. (K. Ludwig 14.12.2003)

Schweden: Göteborger Funkamateure um Lars Westerlund wollen am 15.1.2004 die Mittelwelle Göteborg 981 kHz für eine Sondersendung reaktivieren. Sie soll ab 17.30 (MEZ 18.30) Uhr UTC an K.G. Eliasson (1884-1951) erinnern, der am 15.1.1924 die ersten regulären Rundfunksendungen aus dem Vallgatan 8 in Göteborg ausstrahlte. Ab 18.00 Uhr soll dann die historische Sendung wiederholt werden. Die Göteborgs Sändareamatörer versprechen für Empfangsberichte eine Sonder-QSL. Weitere Informationen finden sich unter http://www.scandiham.com in Schwedisch. (Jan Edh 18.11.2003)

Tschechische Republik: Der tschechische Rundfunk interessiert sich offenbar für den überregionalen Empfang der Mittelwelle 639 kHz: “Ich erhielt heute eine Mail von Radio Prag mit der Bitte die Frequenz 639 kHz, auf der das 2. Programm des tschechischen Rundfunks CRo2 ausgestrahlt wird, nach Einbruch der Dunkelheit zu beobachten. Beobachtungen erbeten an: < Marie.pittnerova@cro.cz>.” (Franz Latsch 29.11.2003 via W. Büschel BCDX)


Kurzwelle

China: Seit 1. Dezember 2003 waren Testsendungen mit teilweise stark verbrummten Aufnahmen westlicher Klassik und Instrumentalfassungen von Pophits zu beobachten, wie sie bereits im Oktober 2003 vor der Einweihung der Sendestation Dongfang auf der Insel Hainan liefen. Verzeichnet wurden bislang Ausstrahlungen auf den Kurzwellen 5915, 7010, 7630, 9410, 11460, 11640, 11940, 11985, 12065, 13570, 13625, 13860, 15670, 17480, 17580, 17820, 21460, 21730 und 21850 kHz, wobei bis zu drei Sender gleichzeitig aktiv sein mussten.
Die Triangulierung der Sendesignale aus verschiedenen Weltregionen wies auf Südwestchina, wo eine große Mittelwellenstation bei der ITU angemeldet wurde. Tatsächlich konnten auch Testsendungen auf der Mittelwelle 1422 kHz beobachtret werden. Diese Frequenz wurde zusammen mit 1197 und 1539 kHz von China für eine Sendeleistung von 600 kW und einen Standort in der Nähe von Kashi-Kashgar (39.20N 75.46 O) unweit des Pamir koordiniert, womit wenig Zweifel darüber verbleiben, wo sich diese derzeit im Testbetrieb stehende Sendestation befindet.
Nach Dongfang und einen ebenfalls neuen Sendezentrum in der Nähe von Urumqui nimmt China damit bereits seine dritte neue Großsendeanlage in Betrieb. Die wahrscheinlich 500 kW starken Kurzwellensender dieser Stationen wurden zusammen mit zahlreichen 100 kW-Sendern vom US-amerikanischen Hersteller Continental bezogen. Dabei lassen Empfangsbeobachtungen den Schluß zu, daß diese Technik auch in die intensiven Störsendungen gegen Programme westlicher Anbieter einbezogen wird. Für diese Störsendertätigkeit werden neuerdings in der Regel besonders aggressive Produktionen traditioneller chinesischer Musik benutzt. Während die Großanlage in Urumqui für Europa und Russland westlich des Urals eingesetzt wird, dürfte die neue Station in Kashgar-Kashi für den Mittelmeerraum und Nordafrika ideal sein. (K. Ludwig 14.12.2003, Dr. Hj. Biener)

Deutschland: Obwohl Presseberichte in Münchner und Nürnberger Zeitungen von einem Ende der Nutzung der Holzkirchener Kurzwellenanlage zum 31. Dezember 2003 berichten, ist auf den Seiten der Bürgerinitiative http://www.sender-freies-oberland.de nichts davon zu lesen. (Dr. Hj. Biener)

Deutschland / Ecuador: Die deutsche Redaktion von Radio HCJB Quito hat am 1. Dezember 2003 mit Sendungen über die bayerische Sendestation Wertachtal begonnen.
Die Sendungen wurden ursprünglich 18.00-19.00 Uhr auf 5970 kHz ausgestrahlt, doch war bei der Wahl der Frequenz übersehen wurde, dass sie 18.00-19.57 Uhr bereits von China Radio International aus Beijing (300 kW, 322°) mit einem deutschen Programm belegt wird. Diese Ausstrahlungen aus China übertönen die Sendungen aus dem Wertachtal fast völlig.
In der DX-Sendung vom 6. Dezember wurde zur Lösung dieses Problems noch ein Wechsel auf 5925 kHz diskutiert, dann jedoch entschieden, ab dem 9. Dezember 5810 kHz zu benutzen. Es hätte sich dabei um die ersten Ausstrahlungen aus dem Wertachtal auf einer deutlich außerhalb der Rundfunkbänder liegenden Kurzwellen gehandelt. Da die Regulierungsbehörde für Post und Telekommunikation ihre Zustimmung zur Belegung dieser Frequenz unter Verweis auf eine zu intensive militärische Nutzung außerhalb von Europa kurzfristig widerrief, wechselte man jetzt auf 6015 kHz.
Generell sind zu dieser Uhrzeit im Winter von Sendern innerhalb Deutschlands im 49-Meterband kaum gute Ergebnisse in den deutschsprachigen Ländern zu erreichen, da durch die Ausbildung “toter Zonen” von bis zu 1500 km um Wertachtal herum nur ein schwaches Streusignal aufzunehmen ist. Besser geeignet wäre eine Nutzung des 75-Meterbandes, wie es von der Deutschen Welle auf 3995 kHz praktiziert wird. Radio HCJB möchte jedoch mit Hinblick auf einfache Radios mit beschränktem Kurzwellenbereich auf 49 Meter bleiben. (K. Ludwig 14.12.2003)

Ecuador: 1973 wurde die Arbeitsgemeinschaft DX (AGDX) als Dachverband deutschsprachiger Kurzwellenhörerklubs gegründet, um den Mitgliedern durch gemeinsame Leistungen mehr bieten zu können. Bis vor wenigen Jahren gab die AGDX die Fachzeitschrift “weltweit hören” heraus, aktuell in Zusammenarbeit mit der ADDX “Radio-Kurier / weltweit hören”. Aus Anlass des Jubiläums wird im DX-Programm über Radio HCJB Quito am Samstag, 27. Dezember 2003 eine Sondersendung ausgestrahlt. Für korrekte Empfangsberichte wird eine Sonder-QSL zur Bestätigung verwendet. (Dr. Anton J. Kuchelmeister Vorsitzender AGDX e.V. 8.12.2003)
Die Direktsendung 06.00-06.30 Uhr auf 9780 kHz (Pifo 100 kW) war in den letzten Wochen kaum zu hören.

Irland: Möglicherweise eingestellt werden die RTÉ-Sendungen auf Kurzwelle (Shortwave, RTE Radio, Dublin 4, Ireland sw@rte.ie). Statt regulärer Programme (aufgezeichnete Nachrichtenmagazine von RTÉ Radio 1) wurde im November eine Ansageschleife ausgestrahlt, in der Hörer aufgerufen wurden, sich bei RTÉ zu melden. Gesendet wird
01.30-02.00 (MEZ 02.30) Uhr 6155 kHz (Rampisham 500 kW, 270°)
10.00-10.30 (MEZ 11.00) Uhr 15280 kHz (Singapur 250 kW, 135°)
18.00-18.30 (MEZ 19.00) Uhr 9850 kHz (Rampisham 500 kW, 105°)
18.30-19.00 (MEZ 19.30) Uhr 13640 kHz (Sackville 250 kW, 277°)
18.30-19.00 (MEZ 19.30) Uhr 21640 kHz (Ascension 250 kW, 85°)
(Observer 28.11., Chris Campbell, Mick Delmage via G. Hauser 29.11.2003)

Kirgistan: Der staatliche Rundfunk (KTR) hat seine Homepage <http://www.ktr.kg> in Betrieb genommen. Die Texte sind überwiegend in Russisch, wenngleich die kirgiesischen Namen nach kirgiesischem Alphabet geschrieben werden. Neben Kirgiesisch und Russisch gibt es auch Sendungen in einheimischen Minderheitensprachen wie Aseri, Deutsch, Koreanisch, Kurdisch, Uighurisch, Usbekisch sowie Programmübernahmen von Auslandsdiensten wie der BBC (2.00-2.30, 16.00-16.30 Uhr) und der Deutschen Welle (17.00-17.30 Uhr Deutsch).
E
nde November 2003 wurde für das russisch-kirgiesische erste Programm, das 0.00-19.00 Uhr Weltzeit ausgestrahlt wird und nachts auf der Kurzwelle 4010 kHz auch in Mitteleuropa gehört werden kann, folgender Sendeplan ausgewiesen:
01.00-01.20 Uhr Mo-Fr mehrsprachiger Nachrichtenblock Kirgiesisch, Russisch, Englisch
03.00-03.20 Uhr Mo-Fr mehrsprachiger Nachrichtenblock Kirgiesisch, Russisch, Englisch
06.00-06.15 Uhr Mo-Fr mehrsprachiger Nachrichtenblock Kirgiesisch, Usbekisch
14.00-14.20 Uhr Mo-Fr mehrsprachiger Nachrichtenblock Kirgiesisch, Deutsch
14.20-15.00 Uhr Mo Uighur, Mi Dungan
15.10-15.25 Uhr Mo Azeri
15.10-15.30 Uhr Do Kurdisch
15.30-15.50 Uhr Fr Tatarisch
15.35-15.50 Uhr Mi Koreanisch
(Bernd Trutenau 28., 29.11.2003 via W. Büschel)

Laos: Offiziell angemeldet sind folgende Frequenzen:
01.00-18.00 (MEZ 02.00) Uhr 3315 kHz (1 kW, Rundsstrahlung)
01.00-18.00 (MEZ 02.00) Uhr 7145 kHz (25 kW, Rundsstrahlung)
01.00-18.00 (MEZ 02.00) Uhr 7150 kHz (3 kW, Rundsstrahlung)
22.00-15.00 (MEZ 02.00) Uhr 6130 kHz (50 kW, Rundsstrahlung)
Ein englisches Programm konnte 13.00-13.30 Uhr auf 6130 und 7145 kHz gehört werden. (Bob Padula EDXP 30.11.2003 via W. Büschel BCDX)

Mongolei: Nach Angaben von Koji Yamada, der die Station kürzlich besuchte, hat der mongolische Rundfunk die Überholung der mongolischen Landesversorgung im Sommer 2003 abgeschlossen. Die Kosten wurden mit 10 Mio. USD aus japanischer Entwicklungshilfe finanziert.
Ulaanbaatar seit 8. September 2003: ein 50 kW-Sender für die Hauptstadtregion und den Osten des Landes, hauptsächlich auf 7260 kHz (Alternativen 4850 9590 kHz)
Altai seit 8. August 2003: zwei 10 kW-Sender für den Südwesten auf 4830 kHz (Alternativen 6170 9530 kHz).
Murun seit 26. Juli 2003: zwei 10 kW-Sender für den Nordwesten auf 4895 kHz (Alternativen 6190 9560 kHz)
Die 22.00-16.00 Uhr ausgestrahlten Kurzwellenprogramme sind für die nomadische Bevölkerung gedacht, für die insbesondere die Wetterberichte in dem klimatisch schwierigen Gebiet wichtig sind. (Koji Yamada JPN Shortwave Club 30.11.2003 via W. Büschel BCDX)

Neuseeland: RNZI Radio New Zealand International (P.O.Box 123, Wellington, <www.rnzi.com> <info@rnzi.com>) plant für die Zeit 21. Dezember 2003-28. März 2004 folgenden Sendeplan:
04.00-07.59 (MEZ 05.00) Uhr 15340 kHz (100 kW, 0°) Pazifik, sekundär Europe, mid-west USA
08.00-10.59 (MEZ 09.00) Uhr 9885 kHz (100 kW, 0°) Pazifik, sekundär mid-west USA
11.00-12.59 (MEZ 12.00) Uhr 15530 kHz (100 kW, 325°) NW Pacific, Bougainville, Timor, Asia, Europe
13.00-17.50 (MEZ 14.00) Uhr 9870 kHz (100 kW, 0°) Pazifik
17.51-19.50 (MEZ 18.51) Uhr 11980 kHz (100 kW, 35°) NE Pacific, Fiji, Kiribati, Samoa, Cook Is.
19.51-22.37 (MEZ 20.51) Uhr 15265 kHz (100 kW, 0°) Pazifik, sekundär Europa
22.38-03.58 (MEZ 23.38) Uhr 17675 kHz (100 kW, 0°) Pazifik, Westküste USA
(Adrian Sainsbury Technical Manager 9.12.2003 via W. Büschel BCDX)

Norwegen: Die angekündigten Testsendungen des zypriotischen Projektes Radio Sonnet Europe (http://www.rtidigital.com/index3.htm) über Anlagen in Norwegen, für die bereits QSL-Karten mit einem Bild der Sendestation Kvitsøy aufliegen, werden nicht stattfinden. Begründet wird dies mit Schwierigkeiten bei der Vermittlung der Sendezeit wegen der “zu erwartenden Schließung” der Sender. Ersatzweise werden Testprogramme von Radio Sonnet Europe nun vom 15. bis 19.12.2003 täglich 20.00-21.00 Uhr über den Sender Riga-Ulbroka auf 9290 kHz laufen. Für künftige Sendungen sollen neben dem Rigaer Sender auch Anlagen in England genutzt werden. (Quelle: DX Listening Digest) (K. Ludwig 14.12.2003)

Norwegen: Der norwegische Rundfunk NRK und Radio Danmark werden ihre Ausstrahlungen über die Kurzwellensender in Kvitsøy und Sveio am 31. Dezember 2003 einstellen. Bislang wurde jedoch angesichts der Beauftragung von VT Merlin Communications mit der Vermarktung dieser Sender davon ausgegangen, daß sie auch weiterhin zur Anmietung durch andere Veranstalter zur Verfügung stehen werden. Allerdings hatte der Senderbetreiber Norkring bereits vor einiger Zeit die Zukunftsaussichten des Standorts Sveio als “düster” beschrieben. Eine komplette Schließung der Station Kvitsøy ist ausgeschlossen, da von dort auch die Mittelwelle 1314 kHz betrieben wird und zugleich die Fernsteuerung aller anderen Mittel- und Langwellensender in Norwegen erfolgt. (K. Ludwig 14.12.2003)

Österreich: Die Rundfunksendungen der Stimme der Hoffnung (Am Elfengrund 66, 64297 Darmstadt, http://www.radio.stimme-der-hoffnung.de), dem deutschsprachigen Programmanbieter von Adventist World Radio, werden ab 1. Januar bis 27. März 2004 nur noch einmal über Kurzwelle ausgestrahlt. Damit ergibt sich folgender Sendeplan:
16.00-16.30 (MEZ 17.00) Uhr 7235 kHz (Moosbrunn 300 kW)
Die Reduzierung der Kurzwellenausstrahlung um 50% wird von AWR mit notwendigen finanziellen Einsparungen begründet. Die Pressemitteilung am 4. Dezember 2003 schließt mit folgenden Worten: “Stellungnahmen oder Proteste unserer Hörer zu dieser Maßnahme dürfen an die Adressen der Stimme der Hoffnung gesendet werden.” (Dr. Hj. Biener)

Ruanda: Durch die Einschränkungen in der Sendernutzung bei Radio Slowakei International wird die Frequenz 6055 kHz abends 16.30-18.30 und ab 19.00 Uhr (17.30, 20.00 Uhr) nicht mehr von Rimavská Sobota aus belegt. Auf dieser damit freien Frequenz ist nun häufig Radio Ruanda zu hören, das hier von der Sendestation der Deutschen Welle in Kigali ausgestrahlt wird. (K. Ludwig 7.12.2003)

Russland: Radio Studio St. Petersburg, das sich auch als “Radio Gardarika” ansagt, wird über die Weihnachtszeit wieder auf Kurzwelle zu hören sein. Geplant sind Sendungen vom 24. bis 31. Dezember 2003 19.00-22.00 Uhr auf 6245 kHz (St. Petersburg, 200 kW). (Alexey Osipov via B. Trutenau 9.12.2003 bzw. W. Büschel BCDX)

Russland: Radio Rossii, das bedeutendste russische Inlandsprogramm, begann wieder mit der Nutzung eines Kurzwellensenders in Taldom bei Moskau, nachdem am 26. Oktober 2003 zunächst alle Ausstrahlungen in diesem Wellenbereich eingestellt wurden. Gesendet wird mit 250 kW in Richtung Mitteleuropa 02.00-05.00 (MEZ 03.00) Uhr auf 5925 kHz, 05.00-08.00 (MEZ 06.00) Uhr auf 12075 kHz, 08.00-15.00 (MEZ 09.00) Uhr auf 17600 kHz, 15.00-18.00 (MEZ 16.00) Uhr auf 7310 kHz und 18.00-22.00 (MEZ 19.00) Uhr auf 5895 kHz. Für die Frequenzwechsel sind jeweils Sendeunterbrechungen bis zu 20 Minuten eingeplant. (R. Pankov 28.11., K. Ludwig 14.12.2003)

Schweiz: Swissinfo/Swiss Radio International muss 35 von 147 Vollzeitstellen streichen, wenn die Regierung ihre Unterstützung von derzeit 18 auf 2005 nur 5 Mio. Schweizer Franken kürzt. Ab 2006 soll es gar keine Hilfen mehr geben. Die Kündigungen dürften zum April ausgesprochen werden. ( Radio Netherlands Media Network 3.12.2003)

Slowakei: Radio Slowakei International, der Auslandsdienst des Slowakischen Rundfunks, strahlt seine Programme seit dem 1. Dezember 2003 nur noch auf zwei der drei angemeldeten Kurzwellen aus Rimavská Sobota aus. Die Sendungen in Deutsch laufen nun 08.00-08.27 (MEZ 09.00) Uhr auf 5915 und 6055 kHz, 14.30-14.57 (MEZ 15.30) Uhr auf 6055 und 7345 kHz sowie um 17.00-17.27 und 19.00-1927 (MEZ 18.00, 20.00) Uhr auf 5915 und 7345 kHz. An dem bisher in der Regel guten Empfang dürfte sich auch bei zwei Frequenzen nichts ändern. (K. Ludwig 7.12.2003)

USA: Der aus US-Entwicklungshilfe finanzierte Sudan Radio Service (P.O.Box 4392, Nairobi 00100, Kenya) sendet jetzt 15.00-17.00 Uhr auf 15530 kHz (Woofferton 300 kW, 140°) (Allen Dean via G. Hauser DXLD 1.12.2003 bzw. W. Büschel BCDX)


Oppositionsprogramme

Myanmar (aus Deutschland und anderen LändernMadagaskar): Die Democratic Voice of Burma sendet nach folgendem Sendeplan:
14.30-15.30 (MEZ 15.30) Uhr 5905 kHz (Usbekistan), 17495 kHz (Madagaskar) Burmesisch, :15 Burmische Minderheitensprachen
23.30-00.30 (MEZ 00.30) Uhr 5945 kHz (Jülich), 12055 kHz (Madagaskar) Burmesisch, :15 Burmische Minderheitensprachen
(Anker Petersen 30.11.2003 via W. Büschel BCDX)


UKW

Deutschland (Berlin-Brandenburg): World Radio Network (http://www.wrn.org) ist mit seiner bisher nur über Satellit und Internet ausgestrahlten Zusammenstellung deutschsprachiger Auslandsprogramme erstmals auch terrestrisch zu hören. WRN hat von der Medienanstalt Berlin-Brandenburg (MABB) die nächtliche Nutzung der UKW-Frequenz 97,2 MHz zugesprochen bekommen und ist damit auch auf dem größten Radiomarkt Europas vertreten. World Radio Network kann seinen nächtlichen Programmpartnern damit ein Hörerpotential von über einer Million Berliner bieten. Zu den Programm-Partnern zählen aus dem Norden das Hamburger Lokalradio, Radio Schweden sowie das allwöchentliche Ostseemagazin. Aus dem Osten und Süden Europas sind Nachrichten und Informationen von Radio Polonia, Stimme Russlands, Radio Slowakei International, Radio Budapest, Radio Prag, Radio Bulgarien, Radio Vatikan sowie Israel Radio zu hören. Mit Nachrichten und Hintergundberichten aus Fernost informieren Radio China International und Radio Korea International. Dazu kommen RVi - Inforadio aus Flandern sowie die religiösen Anbieter HCJB - Die Stimme der Anden und Die Stimme der Hoffnung.
Der Sendestart erfolgt am 15. Dezember 2003 um 23.00 Uhr. WRN Deutsch wird in Berlin täglich 02.00-07.00 MEZ, montags bis donnerstags bereits ab 23.00 Uhr MEZ zu hören sein.
Auf 97,2 MHz senden sonst der Offene Kanal Berlin (http://www.okb.de/frame-radio.htm Mo-Do 16.00-23.00 Uhr, Fr 16.00-20.00 Uhr, Sa und So 13.00-20.00 Uhr) sowie die privaten Veranstalter BluRadio (http://www.blu-club.de/radio/index.html Fr-So jeweils 20.00-02.00 Uhr) und Radio Russkij (http://www.radio-russkij-berlin.de Mo-Fr 07.00-16.00 Uhr, Sa So 13.00-16.00 Uhr). Betrieben wird diese Frequenz, deren Reichweite durch eine geringe Strahlungsleistung (500 Watt oder weniger) recht beschränkt ist, vom Postbankgebäude in Berlin-Kreuzberg. (World Radio Network Pressemitteilung 12. Dezember 2003, Dr. Hj. Biener, K. Ludwig)

Niederlande: Die Aufsichtsbehörden haben dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk die zeitweilige Nutzung von UKW-Stützfrequenzen in den Großräumen Amsterdam, Arnhem und Rotterdam gestattet. Bereits seit Oktober sendet ein Kleinsender in Goes. Radio 1, das öffentlich-rechliche Informationsprogramm, das auch als Notfallkanal vorgesehen ist, hat am 1. Juni 2003 die Mittelwelle 1008 kHz abgeben müssen. Die UKW-Flächendeckung ist aber noch nicht überall gegeben. (Radio Netherlands Media Network 2.12.2003)

Niederlande: Radio 192, das sich mit einer Megahitparade der 10.000 bestverkauften Singles in das Guiness Book of Records spielen wollte, musste das Projekt wegen eines Computerabsturzes abbrechen. Die Top-Ten wären dann am Jahresende 2004 gekommen. Der Rekordversuch soll zu einem noch nicht genannten Zeitraum nachgeholt werden. (Radio Netherlands Media Network 2.12.2003)


Adaption fürs WWW: Georg Einfalt (georg@einnet.de)